Nachhaltigkeit interdisziplinär
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Zu erinnern ist an die Grundannahme dieses Kompendiums, dass konkurrierende Verständnisse von Nachhaltigkeit nicht nur disziplinär, sondern auch kulturell geprägt sind. Da im deutschsprachigen Raum dank Hans Carl von Carlowitz die ‚Erfindung‘ der Nachhaltigkeit als Konzept und Praxis der Forstwirtschaft zugeschrieben wird, darf ihre Perspektive auf die Diskursentwicklung nicht fehlen, zumal hier eine besonders intensive und kritische Auseinandersetzung mit Begriff und Konzept stattgefunden hat. Roderich von Dettens Bestandsaufnahme in der forstlichen Praxis und in den Forstwissenschaften zeigt, dass das Konzept vor allem im Kontext der charakteristischen Anforderungen von Langfristentscheidungen unter den Bedingungen von Komplexität, Risiko und Unsicherheit wirksam werden konnte. Hier entlastet der Gebrauch des Nachhaltigkeitsbegriffs und verschiebt die Problematik des Entscheidens unter Unsicherheit auf die Ebene eines ethischen Anspruchs und wirkt auf rhetorischer Ebene kompensierend. Die Vielfalt der Nachhaltigkeitsverständnisse ist kennzeichnend für die Geschichte der Waldbewirtschaftung: Über die vergangenen drei Jahrhunderte hat sich der semantische Umfang des Nachhaltigkeitsbegriffs – auch durch Einflüsse der globalen Debatte um eine ‚nachhaltige Entwicklung‘ – sehr stark ausgeweitet. Dass es der Begriff nicht erlaubt, die praktische Bewirtschaftung von Wäldern konkret und eindeutig anzuleiten, zeigen zahlreiche Beispiele ‚nachhaltiger Planungen‘, deren tatsächliche ‚Nachhaltigkeit‘ oft erst über 100 Jahre später beurteilt werden kann. Nachhaltigkeit im Sinne des fortwährenden Erhalts eines Naturgutes bedeutet daher vor allem, dass mit dem Unvorhersehbaren gerechnet werden muss. Forstliche Nachhaltigkeit, so schließt von Detten, ist also die über Jahrhunderte erworbene Fähigkeit, sich darauf so gut es geht einzustellen.
Damit rückt die Diskussion um Nachhaltigkeit in die Nähe der Resilienz, die in einigen Disziplinen als Alternativkonzept oder notwendiges Komplementärkonzept ins Spiel gebracht wird. Auch und gerade die Nachhaltigkeitswissenschaft interessiert sich für die Geschichte und Konturen von Nachhaltigkeitskonzepten und ihre praktische Relevanz, ohne jedoch derart eng wie etwa die Forstwirtschaft an disziplingeschichtliche Entwicklungen gebunden zu sein. Das relative junge, sich erst seit der Jahrtausendwende etablierende Forschungsfeld verbindet selektiv diverse Ansätze und Methoden aus anderen Fachgebieten, denn die globale Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung fordert einen gesamtgesellschaftlichen Prozess, um die Mensch-Umwelt-Beziehungen auf eine nachhaltige Basis zu stellen. Cordula Ott legt dar, welche transdisziplinären Konzepte und Praktiken die Nachhaltigkeitswissenschaft beisteuert, um dieses Ziel zu erreichen. Das Kapitel erläutert, welche Akteure, Werte und Wissensarten sich integrieren lassen und wie demokratische Wissensgenerierung und gleichberechtigte Teilhabe ermöglicht und gefördert werden können, so dass Legitimität und Effektivität einer eigentlichen globalen Nachhaltigkeitsgouvernanz wachsen. Dank der Verweise auf Meilensteine der internationalen und interdisziplinären Debatte über Nachhaltigkeit übernimmt auch dieses Kapitel eine einführende Funktion in diesem Kompendium.
Während das Kapitel zu Nachhaltigkeitsgouvernanz aufzeigt, wie eine gesamtgesellschaftliche Transformation zur Nachhaltigkeit schrittweise realisiert werden kann, erinnert das Kapitel zur Landwirtschaft zunächst wieder daran, wie nachhaltiges Wirtschaften in langer Tradition immer schon praktiziert wurde, um die natürlichen Ressourcen für das Gedeihen der Kulturpflanzen über Generationen hinweg zu erhalten. Hanns-Heinz Kassemeyer skizziert eine komplexe Entwicklung: Durch die Technisierung der Landwirtschaft wurden die Erträge erheblich gesteigert und die Produktionskosten gesenkt. Die Folgen der industrialisierten Produktion waren jedoch eine Verarmung der Kulturlandschaft und ein Rückgang der Biodiversität. In den letzten Jahrzehnten haben Forschung und Praxis der Agrarökologie gezeigt, dass eine hohe Artenvielfalt und eine reich strukturierte Agrarlandschaft gerade in der mechanisierten Landwirtschaft einen hohen Mehrwert besitzen. Ein vielfältiges und intaktes Agroökosystem erbringt eine Reihe von Dienstleistungen, die in vielen Fällen die Anwendung von Agrochemikalien wie Pestiziden und Düngemitteln ersetzen können, so dass nützliche Insekten und Milben die Population tierischer Schaderreger in Schach halten und ein aktives Bodenleben wesentlich zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit beiträgt. Dank des Wissens über diese ökosystemischen Dienstleistungen haben nachhaltige Produktionsverfahren wieder einen hohen Stellenwert in der Landwirtschaft erhalten. Das Kapitel stellt exemplarisch nachhaltige Verfahren im oberrheinischen Weinbau vor, die sich in der Praxis bereits bewährt haben.
Mit Entscheidungsfragen rund um die Gestaltung von Kulturlandschaften befasst sich auf einer anderen Ebene auch die Raum- und Stadtplanung. Eine nachhaltige Raumentwicklung ist verknüpft mit einem Ausgleich sozialer und wirtschaftlicher Ansprüche an die Nutzung des begrenzten Raums im Einklang mit seinen ökologischen Funktionen. Christian Lamker beleuchtet die auf Ebene von Städten und Gemeinden stattfindende Diskussion um eine nachhaltige bauliche und infrastrukturelle Gestaltung von Städten und Stadtquartieren sowie die auf regionaler bis nationaler Ebene ausgetragene Debatte um Fragen der Daseinsvorsorge, deren Ziel letztlich gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Teilräumen Deutschlands sind. Neue Aktualität gewinnen derzeit Diskussionen um nachhaltiges Flächenmanagement und Wohnraumversorgung im Zusammenhang mit der Integration der Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen auf nationaler Ebene. In Anbetracht der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (2002, Neuauflage 2016), die eine Reduzierung der Neuinanspruchnahme von Siedlungs- und Verkehrsflächen fordert, ist die angestrebte nachhaltige Flächenentwicklung – so zeigt Lamker am Fallbeispiel deutschen Flächenverbrauchs und -managements – ein komplexes, kontroverses und konfliktreiches Thema. Lamker empfiehlt, die Nachhaltigkeitsdebatte kontinuierlich fortzusetzen, konstruktiv mit anderen Diskursen zu verbinden und auf diesem Fundament kreative Ansätze zur Reduktion der Flächenneuinanspruchnahme zu entwickeln und zu erproben.
Auch die Humangeographie hat sich schon früh theoretisch und empirisch mit Nachhaltigkeitskonzepten befasst. Gegenstand einer humangeographischen Nachhaltigkeitsforschung ist die räumliche Differenzierung von nachhaltigen und nicht nachhaltigen Entwicklungen auf unterschiedlichen räumlichen und administrativen Ebenen. Hartmut Fünfgeld und Samuel Mössner stellen Ansätze aus unterschiedlichen Teildisziplinen und Forschungsfeldern der Humangeographie vor: Während die Stadtgeographie sich mit der Implementierung und Mobilisierung von Green-City- resp. Eco-City-Politiken beschäftigt, werden aus Sicht einer Geographie von Gesellschaft und Umwelt die Adaption und Resilienz gegenüber Klimawandelfolgen untersucht. Wirtschaftsgeographische Ansätze fokussieren Prozesse der Transition und Green Economies; die Politische Geographie hingegen widmet sich Manifestationen von sozialer Ungerechtigkeit und der Konstruktion von Machtverhältnissen durch Nachhaltigkeitsinitiativen und -politiken. Diese Vielfalt von Ansätzen und Gegenständen demonstriert die Berührungs- und Anknüpfungspunkte zwischen Humangeographie und anderen Disziplinen, bevor in zwei Fallstudien die Nachhaltigkeitsstrategien von Münster und Melbourne, zweier vielgepriesener Vorzeigestädte, diskutiert werden.
Mit urbaner Nachhaltigkeit beschäftigt sich auch Philippe Hamman in einem Beitrag aus der Perspektive der (Stadt-)Soziologie, der bei seinen Fallbeispielen verschiedene Aspekte der Stadt Strasbourg – von der Ökomobilität über Energieversorgung und -verbrauch bis zum ‚Ökoviertel‘ – in den Blick nimmt und dabei verschiedene Konzepte und Praktiken in Relation zueinander setzt. Zunächst führt er jedoch differenziert in die soziologischen Nachhaltigkeitsdiskurse ein, schwerpunktmäßig in diejenigen aus dem frankophonen Raum. Im Abgleich mit den im Zuge der Globalisierung immer dominanteren englischen Begrifflichkeiten ebenso wie mit den deutschsprachigen (vermeintlichen) Äquivalenten treten neben sprach- und kulturbedingten Unterschieden auch konzeptuelle Differenzen zutage. Hammans Beitrag identifiziert die drei wichtigsten Dialektiken, die in der Forschung Beachtung gefunden haben: zwischen global und lokal, zwischen kurz- und langfristig sowie zwischen Grundsätzen und Anwendung. Vor diesem Hintergrund evaluiert Hamman den Wert der ‚Nachhaltigkeit‘ als Paradigma, reagiert aufzunehmende Kritik am Konzept der ‚nachhaltigen Entwicklung‘ und diskutiert die je nach Interpretation konkurrierenden oder verwandten Konzepte von Resilienz und Transition. Hierbei werden sämtliche Dimensionen des Nachhaltigkeitsbegriffs bedacht: weltanschauliche, analytische, diskursiv-narrative, utopische, politische, praktische und wissensgenerierende.
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