Die Herausgeberinnen
Prof. Dr. Katja Mackowiak leitet die Abteilung Sonderpädagogische Psychologie des Instituts für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover. Forschungsschwerpunkte sind die Analyse und Gestaltung von Entwicklungs- und Bildungsprozessen im Elementarbereich sowie die Professionalisierung von pädagogischen Fachkräften in Kitas.
© Roland Schneider/Bilderraum Fotostudio
Dr. Heike Wadepohl ist akademische Rätin in der Abteilung Sonderpädagogische Psychologie des Instituts für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover. Sie forscht u. a. zu Aspekten pädagogischer Qualität in Kindertageseinrichtungen und damit verbundenen Professionalisierungsprozessen in der Aus- und Weiterbildung frühpädagogischer Fachkräfte sowie zu Entwicklungs- und Bildungsverläufen von Kindern in den ersten Lebensjahren.
Dr. Christine Beckerle ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Sonderpädagogische Psychologie des Instituts für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf der Qualität von alltagsintegrierter Sprachförderung in Kita und Grundschule (u. a. adaptive alltagsintegrierte Sprachförderung, Sprachförderkompetenz von Pädagog*innen, Evaluation von Weiterqualifizierungen).
© Roland Schneider/Bilderraum Fotostudio
Katja Mackowiak, Heike Wadepohl, Christine Beckerle (Hrsg.)
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1. Auflage 2021
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-034274-3
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-034275-0
epub: ISBN 978-3-17-034276-7
Die Gestaltung von Fachkraft-Kind-Interaktionen in Kindertageseinrichtungen (Kitas) hat sich in den letzten Jahren zu einem eigenständigen und zentralen Forschungsfeld in der Frühpädagogik entwickelt. Hierzu haben viele (inter-)nationale Befunde beigetragen, die den Einfluss pädagogischer (Interaktions-)Qualität auf kindliche Entwicklungsmaße eindrücklich belegen. Dieses Thema bildet auch einen Schwerpunkt in unserer Forschung; dabei ist von besonderem Interesse, wie es pädagogischen Fachkräften im Kita-Alltag gelingt, kindliche Entwicklungs- und Bildungsprozesse in Interaktionen anzuregen, und wie die professionellen Kompetenzen der Fachkräfte im Hinblick auf eine qualitativ hochwertige Interaktionsgestaltung weiterentwickelt werden können.
In diesem Herausgeberband bringen wir interdisziplinäre Beiträge zur Gestaltung entwicklungsförderlicher Fachkraft-Kind-Interaktionen im Kita-Alltag zusammen. Inhaltlich werden in diesem Band ausgewählte Facetten der Interaktionsgestaltung aus (inklusions-)pädagogischer, (entwicklungs-)psychologischer und domänenspezifischer Perspektive vorgestellt, welche die Arbeitsschwerpunkte der beteiligten Kolleg*innen aus drei Abteilungen des Instituts für Sonderpädagogik der Leibniz Universität Hannover sowie des Instituts für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Medizinischen Hochschule Hannover bilden.
Das Buch richtet sich primär an Studierende und Dozierende frühpädagogischer Studiengänge, ist aber auch für andere interessierte Wissenschaftler*innen und pädagogische Professionen in der Aus- und Weiterbildung geeignet. Es zielt darauf ab, konkrete Impulse für die frühpädagogische Praxis zu geben und auf diese Weise Fachkraft-Kind-Interaktionen im Kita-Alltag anregungsreich und entwicklungsförderlich zu gestalten und zu reflektieren.
Wir danken allen beteiligten Kolleg*innen für die Mitarbeit an diesem Buch sowie unserer studentischen Hilfskraft Rosalie Schlegel für die Unterstützung bei der formalen Gestaltung. Bedanken möchten wir uns auch beim Kohlhammer-Verlag für die Möglichkeit der Publikation und insbesondere bei Klaus-Peter Burkarth, Hanna Mehdorn, Alexa Strittmatter und Ruth Deligiannidou für die Begleitung von Verlagsseite.
Hannover, im Juli 2021
Katja Mackowiak, Heike Wadepohl & Christine Beckerle
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Entwicklungsförderliche Fachkraft-Kind-Interaktionen in Kindertageseinrichtungen: Einführung in den Themenschwerpunkt
Katja Mackowiak, Christine Beckerle & Heike Wadepohl
In den letzten Jahren sind Kindertageseinrichtungen (Kitas) als Ort der institutionellen Bildung zunehmend in den Fokus gerückt. Politik, Gesellschaft und Wissenschaft betonen die Bedeutung frühpädagogischer Einrichtungen für die Entwicklung und das Lernen von Kindern; und auch internationale Forschungsbefunde belegen, dass vorschulische Bildungsinstitutionen kindliche Entwicklungs- und Bildungsprozesse langfristig positiv beeinflussen und somit die Bildungschancen von Kindern erhöhen können (zusammenfassend Anders, 2013). Als Konsequenz haben alle Bundesländer in Deutschland schon vor einigen Jahren Orientierungs-/Bildungspläne für den Elementarbereich entwickelt. In ihnen werden »gesellschaftlich relevante Bildungsvorstellungen, Bildungsziele und Erwartungen an die pädagogische Arbeit mit Kindern im Vorschulalter« (Papke, 2010, n. d.) trägerübergreifend benannt und in Bezug auf die verschiedenen Entwicklungs-/Bildungsbereiche konkretisiert.
Bei der Umsetzung dieses Bildungsauftrags spielt die Qualität der Kita eine große Rolle. Qualität wird dabei als mehrdimensionales Konstrukt verstanden und beinhaltet strukturelle Merkmale (Strukturqualität, z. B. Gruppengröße, Ausbildungshintergrund des Personals), berufsbezogene Einstellungen und Überzeugungen des pädagogischen Personals (Orientierungsqualität, z. B. Bildungs- oder Inklusionsverständnis) und die konkrete Gestaltung des Kita-Alltags (Prozessqualität, insbesondere Interaktionen der Kinder mit ihrer sozialen und materiellen Umwelt) (Kluczniok & Roßbach, 2014; Kuger & Kluczniok, 2008). Während die Struktur- und Orientierungsqualität eher indirekt über die pädagogischen Prozesse wirken, scheint die Prozessqualität einen unmittelbaren Einfluss auf die kindliche Entwicklung zu haben (Tietze et al., 2012) und wird daher oft auch als »Zentralbereich pädagogischer Qualität« (Tietze, 1998, S. 225) bezeichnet. Von einer hohen Prozessqualität in Kitas kann dann gesprochen werden, wenn Kinder im Kita-Alltag eine sichere, wertschätzende und gesundheitsförderliche Betreuung sowie ein positives, anregungsreiches Interaktionsklima in der Gruppe erleben und wenn sie angemessen, d. h. passgenau zu ihren Kompetenzen und Interessen in allen relevanten Entwicklungs-/Bildungsbereichen gefördert werden (Fuchs-Rechlin & Smidt, 2015).
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