Die Autorinnen
Petra Büker ist Professorin für Grundschulpädagogik und Frühe Bildung an der Universität Paderborn. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind Übergänge im Kindesalter, Partizipation, Inklusion sowie das Forschen mit Kindern.
Dr. Julia Höke lehrt in den Studiengängen Kindheitspädagogik und Soziale Arbeit an der Katholischen Hochschule NRW, Abt. Paderborn. Ihre Arbeitsschwerpunkte in Forschung und Lehre sind Entwicklung im Spiel, Partizipation und pädagogische Professionalisierungsprozesse.
Petra Büker/Julia Höke
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1. Auflage 2020
Alle Rechte vorbehalten
© W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Gesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart
Print:
ISBN 978-3-17-030051-4
E-Book-Formate:
pdf: ISBN 978-3-17-030052-1
epub: ISBN 978-3-17-030053-8
mobi: ISBN 978-3-17-030054-5
Vorwort der Herausgeberin
Das Kind als Gestalter und als kompetenter Akteur seiner Lebens- und Bildungsbiografie: Diese im Sozial-Konstruktivismus verankerte Sicht auf das Kind steht aktuell im Fokus pädagogischer, psychologischer und soziologischer Diskurse sowie in Bildungsplänen für Kinder im Elementar- und Grundschulbereich. Kinder verfügen für die Gestaltung ihrer pluralen, komplexen Lebenswelten über enorme Stärken, die es durch Familie, Peers sowie pädagogische Fach- und Lehrkräfte als kompetente Mit-Akteure zu erkennen und zu stärken gilt: Diese Grundidee wird in der Fachbuch-Reihe KinderStärken aufgegriffen und entlang der Lebensspanne von der Geburt bis zum Übergang in die weiterführende Schule in zehn Bänden kritisch und differenziert beleuchtet. Ein interdisziplinäres Autorenteam, bestehend aus Expert/innen aus dem Bereich der Früh-, Elementar- und Grundschulpädagogik sowie der Entwicklungspsychologie, widmet sich in jeweils einem Band ausführlich einer spezifischen Lebensspanne, wissenschaftlich fundiert und nah an der pädagogischen Praxis.
Der vorliegende siebte Band der Reihe stellt ein Querschnittsthema in den Mittelpunkt, welches eine Kernaufgabe für pädagogische Fach- und Lehrkräfte im Elementar- und Grundschulbereich darstellt: die Beobachtung und Dokumentation von Entwicklungs-, Lern- und Bildungsprozessen der Kinder. Eine regelmäßige alltagsintegrierte Beobachtung bildet die Datenquelle schlechthin, auf deren Basis pädagogische und didaktische Maßnahmen geplant und in Bezug auf ihre Wirkung überprüft werden. Sie bildet auch die Basis für vielfältige Kommunikation im Team, mit den Eltern und mit dem Kind selbst. Studien zeigen jedoch, dass eine an den Stärken orientierte Beobachtung, Dokumentation und Rückmeldung von vielen Fachkräften im Grundsatz bejaht wird, in der praktischen Umsetzung jedoch als sehr voraussetzungsreich, herausfordernd und mitunter schwierig erlebt wird. Der vorliegende Band zeigt nicht allein die Kernthemen der aktuellen Fachdiskussion um die Bildungsdokumentation auf, sondern beleuchtet diese in kritischer Analyse als »Diskurs der Ansprüche«. Die Autorinnen zeigen potenzielle Beobachtungsfallen und die Relevanz von Gütekriterien bei der Auswahl und Anwendung von Verfahren auf und diskutieren Möglichkeiten der partizipativen Mitwirkung von Kindern und Eltern. Eine Besonderheit des Bandes, in welchem die Erfahrungen der Grundschulpädagogin Petra Büker und der Kindheitspädagogin Julia Höke zusammenfließen, stellt die übergreifende Betrachtung der Bildungsdokumentation in der KiTa, in der Grundschule und im Übergang dar. Dabei bleiben die Autorinnen nicht bei einer Problemanalyse stehen. Vielmehr zeigen sie auf, wie durch eine synergetische Verknüpfung von pädagogischer Handlungsebene, Personal- und Organisationsentwicklungsebene eine kinderstärkende, Fach- und Lehrkräfte professionalisierende und Einrichtungen entwickelnde Bildungsdokumentation gestaltet werden kann. Dazu bieten sie am Ende des Bandes einen Orientierungsrahmen an, der für die »Reflexion im Dialog« aller Beteiligten, d. h. der Fach- und Lehrkräfte, der Kinder und Eltern, unabhängig von dem jeweils gewählten Verfahren genutzt werden kann. Auf diese Weise möchte Band 7 einen konstruktiven Beitrag dazu leisten, in Forschung sowie in KiTa- und Grundschulpraxis auf neue Weise über den Kernauftrag der Beobachtung und Dokumentation nachzudenken. Gerade vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen in Richtung digitalisierter Formen der Bildungsdokumentation stellen sich die grundlegenden Fragen in ganz neuen Dimensionen.
Petra Büker
Paderborn, im Januar 2020
1
Bildungsdokumentation in KiTa und Grundschule: Einleitende Betrachtungen
»Liebe Marie, heute habe ich beobachtet, wie du Ümit aus der Froschgruppe angesprochen hast und ihn gefragt hast, ob du ihm beim Tischdecken helfen könntest. Ümit fand das klasse und ihr habt zusammen für alle Kinder, die heute zum Mittagessen angemeldet sind, Teller, Gabeln, Löffel und Becher bereitgestellt. Ich habe gehört, wie du den Namen jedes Kindes leise vor dich hingesagt hast. Du hast auch daran gedacht, dass Gabriel neben Annemarie sitzen muss, die ihm beim Essen hilft. Toll! Hast du Lust, ab sofort in der Tischdienst-Gruppe mitzumachen? Darüber würden sich alle Kinder sehr freuen! Deine Barbara.«
»Nicos Sprachtestung erbrachte das Ergebnis, dass er über einen altersgemäß entwickelten Wortschatz sowie eine angemessene Artikulationsfähigkeit verfügt. Eine besondere Sprachförderung ist daher nicht notwendig.«
»James hat den Schulstart gut bewältigt. Er hat schnell gute Freunde gefunden und engagiert sich für die Belange der Klasse. James ist meistens motiviert und kann bereits sehr selbstständig arbeiten. Im mathematischen Bereich konnte er sein Vorwissen im Laufe des ersten Schuljahres gut ausbauen. Er kann sich sicher zählend und rechnend im Zahlenraum bis 20 bewegen. Das flüssige Lesen längerer Wörter und kurzer Sätze fällt ihm noch schwer. Er zeigt sich allerdings sehr anstrengungsbereit und nutzt das ihm angebotene Übungsmaterial sinnvoll.«
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