Diese Übung lässt sich mit der Übung 1 gut verbinden. Nehmen Sie sich Ihren Übungszettel zur Hand und schreiben Sie diesen mit Hilfe anderer Wortvorschläge einmal um. Eine wunderbare Aufgabe, die ich Ihnen sehr empfehlen möchte. Oder wenn Sie alleine keine Lösung finden bei Übung 2, dann werden Sie mit der Suche nach Synonymen auf weitere Anregungen stoßen.
Auch eine lehrreiche Methode den erweiterten Wortschatz zu trainieren ist, wenn Sie irgendeinen bestehenden Text umschreiben, ohne den Inhalt zu verändern. Das ist übrigens schon eine Fertigkeit, die Sie zu Geld machen können. Melden Sie sich beispielsweise bei den Texter-Plattformen Textbroker oder Content.de an und wählen aus einem Pool an Texten einen Auftrag aus und bearbeiten ihn nach den Vorgaben des Auftraggebers. Der häufige Wunsch dieser Auftraggeber ist es, anhand einer gewünschten Onlinerecherche zu einem Thema einen einzigartigen Content nach ihren eigenen Vorstellungen erstellen zu lassen. Warum nicht gleichzeitig üben und sich dafür auch noch bezahlen lassen? Das füllt gleichzeitig Ihre Urlaubskasse auf und Sie bekommen zusätzlich Motivation Ihren Wortschatz zu erweitern. Reich wird man auf den Texter-Plattformen eher nicht. Sehen Sie es als zusätzliches Taschengeld und vor allem als eine sehr lehrreiche Übungsvariante.
Schaffen Sie sich ein Vokabelheft an und benutzen Sie es
Schreiben Sie alle Wörter und ihre Bedeutung in ein Vokabelheft, die Ihnen entweder unverständlich erscheinen, oder gar nicht geläufig sind. Egal ob Ihnen diese Worte im Alltag begegnen, oder ob Sie diese bewusst heraussuchen. Suchen Sie sich beispielsweise selber einen Themenbereich aus, wo Sie garantiert auf Wörter stoßen, die nicht zu Ihrem alltäglichen Wortschatz gehören. Behandeln Sie diese Wörter so, als wenn Sie vorhaben eine neue Fremdsprache zu erlernen. Üben Sie und nehmen Sie sich ein bis drei Wörter pro Tag vor, um sie aktiv in der Kommunikation mit Anderen einzusetzen. So oft wie es passt und für Sie möglich ist. So werden die neuen Worte schnell zu einem Teil Ihres aktiven Wortschatzes. Ihre Sprache wird dadurch immer umfangreicher und gewinnt fortlaufend an Variation. Prüfen Sie die folgenden Worte, die im Alltag und Berufsleben häufig verwendet werden. Übertragen Sie sie zum Start gleich in Ihr Vokabelheft:
Adaption
Angleichung / Anpassung / Ausrichtung
Adäquat
angemessen / erfüllt die Bedingung
Ambition
Ehrgeiz / Zielorientiertes Streben
Differenz
Auseinandersetzung / Meinungsverschiedenheit / Streit
Diskret
unauffällig / vertraulich / rücksichtsvoll
Eloquent
Sprachgewandt / Redegewandt
Extrovertiert(Umgangssprachlich) / Extravertiert
Aufgeschlossen / Kontaktfreudig
Implizieren
Bedeuten / einbeziehen / etwas miteinschließen
Initiieren
einen Impuls geben / anregen / anstoßen
Konfiszieren
etwas beschlagnahmen
Konstruktiv
förderlich / positive Haltung
Korpulent
Wohlgenährt / dick
Lapidar
überraschender und zutreffender Inhalt, meist kurz und knapp
Narzisstisch
Selbstsüchtig / Selbstverliebt
Polarisieren
Gegensätze schaffen / die Meinung einer Minderheit vertreten
Pragmatisch
Lösungsorientiert / Praxisbezogen / Sachbezogen
Provisorisch
Behelfsmäßig / Übergangsweise
Subtil
Unterschwellig, fein zart, kaum wahrnehmbar
Suggerieren
Informationen indirekt vermitteln
Verifizieren
Nachweisen / beglaubigen / Angaben bzw. Behauptungen prüfen
Diese Wörter sind ein guter kleiner Grundeinstieg in eine stilvolle Ausdrucksweise. Am Ende des Buches finden Sie noch viele weitere in der Fremdwörterliste.
Aber mal abgesehen davon, der Alltag selbst stellt uns häufig genügend Lehrstoff zur Verfügung. Halten Sie das Vokabelheft beispielsweise auch beim Fernsehen bereit. Manchmal fallen Worte, die Sie sofort ins Vokabelheft übertragen können, sofern sie nicht zu Ihrem täglichen Wortschatz gehören. Recherchieren Sie die genaue Bedeutung und schreiben Sie diese dann als Übersetzung dazu. Ansonsten gehen Sie genauso vor wie bisher und beginnen die neuen Worte in Ihrem Alltag zu integrieren. Dabei machen Sie es am besten so, dass Sie sich 1-3 Wörter merken, oder auf einem Notizzettel aufschreiben. Verwenden Sie die Wörter mindestens ein Mal pro Tag. Hauchen Sie ihnen Leben ein und lassen Sie sie an diesem Tag Teil Ihres Wortschatzes sein. Am Abend ist es dann Zeit die Wörter auf dem Zettel zu kontrollieren. Haben Sie alle drei Worte in Ihrem Alltag verwendet? Fertigen Sie sich nun Karteikarten von ihnen an, oder nehmen Sätze auf, die Sie sich während einer Autofahrt noch einmal anhören. So lässt sich das Gelernte tiefer verinnerlichen.
Lesen Sie Bücher
Wie schon zu Beginn des Kapitels erwähnt, ist eine der wichtigsten Übungen das Lesen. Vor allem in Büchern finden Sie einen umfangreichen Ausdruck und eine reichhaltige Auswahl an Wörtern. Das hat seinen Grund. Der Autor versucht, möglichst bildhaft zu schreiben, um seine Leser zu begeistern und klare Bilder in ihren Köpfen zu erschaffen. Nur so zieht er seine Leserschaft in den Bann seiner Geschichte. Um das zu erreichen, ist ein allumfassender Wortschatz zwingend notwendig. In diesen Büchern bekommen Sie einiges wie auf dem Silbertablett serviert. Achten Sie nur darauf, dass es eine Lektüre mit hohem Sprachniveau ist. Schlagen Sie immer jedes Wort nach, was Sie nicht kennen und besser noch, tragen Sie es gleich in Ihr Vokabelheft ein.
Falls das den Lesefluss stört, legen Sie einen Zettel als Lesezeichen in Ihr Buch und schreiben alle Wörter darauf, die Ihnen nicht geläufig sind. Diese können Sie dann später, beispielsweise am Kapitelende nachschlagen. Im Idealfall tauchen Sie in spezielle Themengebiete ein. Es spricht nichts dagegen, mehrere Bücher gleichzeitig zu lesen, um sich immer mal wieder mit den verschiedenen Sprach- und Ausdruckswelten auseinanderzusetzen. Wenn es möglich ist, dann lesen Sie die Bücher laut und deutlich oder zumindest halblaut und das mindestens 5 Minuten lang. So wird Ihnen die Sprachwelt Ihres Buches schnell vertraut.
„Die eigentliche Universität unserer Tage ist eine Büchersammlung“
(Thomas Carlyle)
Hören Sie Musik, die Ihren Wortschatz erweitert
Musik ist wunderbar geeignet, um Ihren Wortschatz zu erweitern. Es gibt Künstler, die ihre Liedtexte auf einem hohen Sprachniveau schreiben, zum Beispiel Reinhard Mey. Wenn Sie die Musik nicht nur hören, sondern auch mitsingen, dann aktivieren Sie Ihre beiden Gehirnhälften, was für den Lernprozess förderlich ist. Schauen Sie, wie Sie Ihren Musikgeschmack mit dem passenden Interpreten zusammenbringen. So erhalten Sie die besten Lernergebnisse und haben eine Menge Spaß dabei.
Gehen Sie aktiv in die Kommunikation mit anderen Menschen
Aktiv werden ist wichtig! Verwenden Sie Ihr bisheriges Wissen zur Kommunikation und nehmen Sie Ihre Mitmenschen als Übungsobjekte. Diskutieren Sie, üben den Small Talk und debattieren mit anderen. Wenn ein Wort fällt, das sich für Sie in seiner Bedeutung nicht zuordnen lässt, dann trauen Sie sich nachzufragen. So erweitern Sie nicht nur Ihren Wortschatz, sondern trainieren zusätzlich Ihr Selbstbewusstsein. Behalten Sie sich unbekannte Wörter und integrieren Sie diese in Ihren Alltag.
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