Susanne Scheibler - Im Palast der sieben Sünden

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Im Palast der sieben Sünden: краткое содержание, описание и аннотация

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Hinter dem Titel «Im Palast der Sieben Sünden» verbirgt sich die Familiengeschichte des Grafen Lasarow. Während der Regierungszeit des letzten russischen Zaren Nikolaus werden die ältesten Lasarow-Töchter in die gehobene St. Petersburger Gesellschaft eingeführt. Vor dem Hintergrund der überkochenden Stimmung der russichen Revolution wirbelt die Liebe die Gefühlswelt der jungen Frauen gehörig durcheinander…-

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Es wurde eine quälende Geburt, die Alexandra Fjodorowna unsagbar geduldig durchlitt.

Sie schrie nicht, wimmerte nur manchmal leise mit fest zusammengepreßten Lippen und war für jedes tröstende Wort und jede Handreichung rührend dankbar.

Endlich, in den Abendstunden des folgenden Tages, erblickte das neue Zarenkind das Licht der Welt – und es war wiederum ein Mädchen.

Alexandra war zunächst zu erschöpft, um allzu enttäuscht zu sein. Außerdem war sie eine gute, liebevolle Mutter. Als man ihr das kleine Mädchen in den Arm legte, küßte sie es und drückte es an sich. Nie hätte sie das Kind, das auf den Namen Anastasia getauft werden sollte, entgelten lassen, daß es nicht der so heiß erflehte Zarewitsch war.

Aber die Verzweiflung kam später.

»Gott hat mich verlassen«, klagte die Zarin, als sie zwei Tage nach der Entbindung mit der Fürstin Orbeljani und Swetlana einmal allein war. Blaß und hinfällig lag sie in den Spitzenkissen ihres Bettes, und ihre Augen waren rot vom Weinen. »Was jede russische Bäuerin zuwege bringt, ihrem Mann gesunde, kräftige Söhne zu schenken, hat er mir versagt. Warum nur? Will er, daß meine Gegner noch mehr über mich triumphieren, als sie es ohnehin tun?«

Swetlana wollte widersprechen, doch Alexandra hob die Hand. »Nein; nein, meine gute Soklowa, machen Sie mir nichts vor. Ich weiß, daß ich am Hof mehr Feinde als Freunde habe. Man nimmt es mir übel, daß ich gewisse Unsitten anprangere und einen Betrüger und Kriecher ebenso verachte wie diejenigen, die meinen, alles besser zu wissen und besser zu können als der Zar. Er ist zu gütig, um zu durchschauen, daß sie ihn am liebsten zu ihrer Marionette machen würden. Sie wollen einen Herrscher, der gehorsam unterschreibt, was sie ihm an Gesetzesänderungen und angeblichen Reformen vorlegen. Glücklicherweise habe ich einige Male verhindern können, daß solche Zerstörer des Zarentums im Amt blieben, aber das verzeiht man mir nicht. Ach ...« Sie begann wieder zu weinen. »Und nun werden sie sich die Hände reiben und sagen: Sie taugt zu nichts, diese deutsche Prinzessin, die noch nicht einmal richtig Russisch gelernt hat. Sie wäre besser im Kindbett gestorben. Und damit haben sie vermutlich sogar recht.«

Swetlana nahm ihre Hände. »Um Gottes willen, das dürfen Majestät nicht einmal denken! Wir lieben Sie doch, und Seine Majestät wäre ganz außer sich, wenn er Sie so reden hörte. Er ist ganz vernarrt in die kleine Großfürstin Anastasia. Sie müßten nur sehen, wie gern er sie herumträgt und wie andächtig er sie betrachtet, wenn sie schläft.«

»Ja, er ist so gut«, flüsterte die Zarin. »Und sie ist ja auch reizend, meine kleine Anastasia. Aber sie ist kein Sohn ... kein Sohn!«

Ein neuer Tränenstrom ließ sie verstummen. Sie preßte das Gesicht in die Kissen und weinte so heftig, daß Sonja Orbeljani den Leibarzt der Zarin, Doktor Korowin, rief, der ihr ein Medikament zur Beruhigung eingab.

»Sie wird jetzt ein paar Stunden schlafen«, sagte er später im Vorsaal zu Swetlana. »Aber sie sollte, wenn sie erwacht, nicht allein sein. Würden Sie dafür Sorge tragen, Fürstin?«

Swetlana nickte. Sie wußte ihren kleinen Fjodor in der Obhut von Schura Nikititschna gut aufgehoben, aber sie hatte ihn in den letzten drei Tagen immer nur für ein paar Minuten sehen können, weil sie sich fast ständig in den Gemächern der Kaiserin aufgehalten hatte. Sie hatte sogar auf Alexandras Wunsch hin in einem der Vorzimmer geschlafen.

Aber wenigstens jetzt, wenn die Zarin ein wenig schlummerte, wollte Swetlana eine Weile mit ihrem Sohn verbringen.

Fjodor hatte im Mai seinen ersten Geburtstag gefeiert. Er war ein süßes, lebhaftes Kind von fröhlicher Gemütsart, und Swetlanas Herz floß über vor Liebe, wenn sie mit ihm zusammen war.

»Ich werde veranlassen, daß Ihre Majestät keinen Augenblick lang allein ist«, versprach sie dem Arzt. Er war mager und krummbeinig und erinnerte sie in seinen dunklen Kleidern immer ein wenig an einen zerrupften Raben.

Aber sie wußte, daß er nicht nur ein äußerst gewissenhafter Mediziner war, sondern auch hohe menschliche Qualitäten besaß. Der Zarenfamilie war er aufrichtig ergeben – im Gegensatz zu vielen anderen bei Hofe.

Alexandra Fjodorowna hatte die Wahrheit gesagt; sie war fast nirgendwo beliebt, nicht einmal beim Volk, das sonst so bereit war, in seinem gekrönten und gesalbten Herrscherpaar eine Art Mittelding zwischen Gott und den Menschen zu sehen.

Dieser Zar war fern und fremd und ohne Verständnis, so dünkte es den einfachen Russen, und seine Frau eine hochmütige Fremde, die ›Väterchen‹ zum Unguten beeinflußte.

Dr. Korowin nickte Swetlana zu. »Was für eine arme Frau«, sagte er leise. »Wenn man ihr nur helfen könnte!«

9. Kapitel

Xenia Pawlowna Lasarowa, Swetlanas inzwischen achtzehnjährige Schwester, verließ als eine der letzten das düstere Backsteingebäude der Xenia-Schule. Sie hatte ihre Büchertasche mit einem bunten Band zusammengebunden und trug sie über der Schulter. Ihr langes braunes Haar, das sich in unzähligen kleinen Locken um ihr Gesicht kringelte, war im Nacken zu einem dicken Zopf geflochten und nachlässig aufgesteckt. Sie hatte eine hochgeschlossene hellgraue Bluse an, dazu einen dunkelgrauen Rock und einen blauen Mantel.

Wera Karlowna, ihre Mutter, war jedesmal höchst indigniert, wenn sie ihre zweitälteste Tochter betrachtete. »Wie du wieder aussiehst, Kind!« pflegte sie zu sagen. »Wie eine Gouvernante. Mußt du denn ewig diese unkleidsamen dunklen Farben tragen und eine so schmucklose Frisur? Wirklich, ich verstehe dich nicht.«

Auch Xenias Antwort fiel bei solchen Gelegenheiten ziemlich stereotyp aus. »Lassen Sie mich so sein, wie ich möchte, Mama! Für die Schule bin ich genau richtig angezogen. Und ich fühle mich wohl in diesen Sachen. Ich habe einfach keine Lust, mich herauszuputzen wie Irina. Freuen Sie sich, daß Sie wenigstens in ihr eine vorzeigbare Tochter haben.«

Bei dem Gedanken an ihre jüngste Schwester lachte Xenia leise in sich hinein. Irina sollte in diesem Winter in die Gesellschaft eingeführt werden, und sie war jetzt schon ganz zappelig vor Vorfreude.

Fast jeden Tag probierte sie neue Frisuren mit ihrem weichen, etwas dünnen Haar aus, jammerte über ihre schmale Figur, die ihrer Meinung nach viel zu wenig weibliche Rundungen aufwies, und zog Xenias elegante Kleider an, die vor zwei Jahren für sie angefertigt worden waren, als sie noch mit Swetlana zusammen an Bällen und Gesellschaften teilgenommen hatte.

Seit Swetlanas Verheiratung ging Xenia kaum mehr aus und hatte die prachtvollen Abendtoiletten, Gesellschaftskleider und Kostüme mitsamt den Accessoires in den hintersten Winkel ihres Kleiderschranks verbannt.

Xenia Lasarowas einziges Interesse galt dem Lernen. Sie war eine der Besten ihrer Klasse und bereitete sich neben den Schularbeiten zielstrebig auf das spätere Medizinstudium vor, indem sie halbe Nächte hindurch in den Büchern las, die sie sich mit Hilfe eines Studenten von der Petersburger Universität ausgeliehen hatte.

Pjotr Bogdanowitsch Dobrowjew war vier Jahre älter als sie, ein magerer, hochaufgeschossener junger Mann mit linkischen Bewegungen und kantigem Gesicht, das freilich von wunderschönen warmen Augen beherrscht wurde.

Xenia hatte ihn im Lesesaal der Universitätsbibliothek kennengelernt, und seitdem traf sie sich gelegentlich mit ihm, heimlich, versteht sich, denn ihre Eltern hätten ihr nie gestattet, sich mit einem mittellosen Studenten bürgerlicher Herkunft abzugeben, der seine Ausbildung hauptsächlich durch ein Stipendium finanzierte.

Und noch entsetzter wären sie gewesen, wenn sie über die politischen Ansichten des jungen Mannes Bescheid gewußt hätten.

Pjotr Bogdanowitsch Dobrowjew gehörte der sozialdemokratischen Partei Rußlands an, die im Frühjahr 1898 in Minsk gegründet worden war. Er hatte Xenia viel von den Zielen seiner Partei erzählt, und das meiste, was er sagte, leuchtete ihr ein.

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