Susanne Scheibler - Im Palast der sieben Sünden
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Er kam auf die Füße und lief mit grotesken Bewegungen zu der Bettstatt hinüber, auf der seine speckige Fellmütze lag. »Hurensteine!« wiederholte er. »Blendwerk des Satans ...« Er fiel auf die Decke und verstummte. Mit leeren, dumpfen Augen starrte er vor sich hin.
Die Wyrubowa ging auf die Ikone zu und berührte den am Boden Liegenden an der Schulter. »Bruder Basil«, flüsterte sie ehrfürchtig. »Steht auf. Ihr seid erschöpft. Ihr müßt neue Kräfte sammeln. Soll man Euch etwas zu essen und zu trinken bringen?«
Als der Mann den Kopf hob, um sie anzublicken, sah Swetlana, daß sein Gesicht schweißüberströmt war. Er war älter, als sie angenommen hatte, vielleicht um die Sechzig, mit tiefen Falten und gelblicher Haut. Er lächelte der Wyrubowa zu und entblößte dabei seinen fast zahnlosen Mund.
»Nichts essen ... nur ein wenig ruhen. Ich war fort, weit fort. Das hat mich müde gemacht.«
»Wo wart Ihr?« fragte Anna Alexandrowna. »Erzählt es Ihrer Majestät, so wie Ihr es mir vorhin gesagt habt.«
Auf sie gestützt, stand er auf und ließ sich zu Alexandra führen. Er lächelte noch immer, und seine schwarzen tiefliegenden Augen erinnerten Swetlana an den starren Blick eines Raubvogels.
Sie versuchte, den immer noch schreienden Fjodor zu beruhigen, blies ihren warmen Atem in sein helles flaumiges Haar und wiegte ihn hin und her, bis sein Weinen verstummte.
»Ich war am Meer«, sagte Bruder Basil mit monotoner Stimme. »Oder nein, es war ein Kornfeld. Der Weizen wogte hin und her wie Wellen, goldgelbe Wellen, Mütterchen. Es war so friedlich. Doch auf einmal ging ein Stöhnen durch das Korn – wie von Menschenstimmen war es. Die Halme neigten sich, und der Himmel wurde dunkel. Und dann begann die Erde zu zittern. Tausende von Pferdehufen stampften sie. Ich hörte Schüsse und Geschrei, und Soldaten ritten über das Feld und schossen alles nieder. Der goldgelbe Weizen wurde rot von Blut, und ich sah Menschen wie Puppen durch die Luft wirbeln und am Boden sterben.«
»Wie grauenhaft!« Die Stimme der Zarin klang etwas brüchig, und sie faßte haltsuchend nach dem Arm der Wyrubowa.
»Weiter, Bruder Basil«, drängte diese, »was habt Ihr noch gesehen?«
»Es war eine Schlacht, und als sie vorüber war, wurde der Himmel im Osten wieder hell, und der Weizen richtete sich auf und verdeckte die Toten. Und ich hörte eine Stimme, die von überall her zu kommen schien, und sie rief: ›Der Sohn der guten Zarin wird das Blut abwaschen und seinem Reich Himmelsfreuden schenken. Im Zarendorf wird er empfangen und geboren werden. Gesegnet sei die Zarin, die über das Meer gekommen ist. Sie hält Rußland in betenden Händen.‹«
Der alte verstummte und senkte in einer Geste der Ergebenheit den Kopf. »So war es, allergnädigstes Mütterchen. Ihr könnt mir den Kopf abschlagen und meine Haut bei lebendigem Leib abziehen lassen, ich werde Euch nichts anderes sagen können.« Er schauderte zusammen und schlurfte wieder zu der Ikone, um sich davor zu Boden zu werfen.
Alexandra Fjodorowna wandte Swetlana das Gesicht zu. In ihren Augen glänzten Tränen. »Es sind fast dieselben Worte, die er schon einmal in einer Vision gehört und mir berichtet hat. Der Sohn der guten Zarin ... Im Zarendorf, also hier in Zarskoje Selo, werde ich ihn empfangen und zur Welt bringen. Verstehen Sie nun, meine liebe Swetlana Pawlowna, warum wir in diesem Sommer um keinen Preis nach Peterhof oder Oranienbaum gegangen sind? Die Prophezeiung muß sich hier erfüllen.«
Mit einem Blick, in dem Rührung und ein so grenzenloses Verlangen lagen, daß es Swetlana ins Herz schnitt, umfaßte Alexandra den kleinen Fjodor auf den Armen seiner Mutter.
»So Gott will, werde ich auch bald einen Sohn haben. Gott hat meine Gebete erhört. Er hat es mich durch seine Auserwählten wissen lassen.«
Arme Zarin, dachte Swetlana. Arme Alexandra Fjodorowna! Am liebsten wäre sie in Tränen ausgebrochen, weil das Mitleid mit der unglücklichen Frau sie überwältigte.
In was für eine Welt nur flüchtete sich die Kaiserin von Rußland in ihrer verzweifelten Sehnsucht nach einem Thronfolger! Wie war es möglich, daß sie diesem Geisteskranken, der unter religiösen Halluzinationen litt, ebenso blind glaubte wie dem anderen, dem der Wahnsinn ins Gesicht geschrieben stand?
Oder waren diese beiden nur Scharlatane, die durch ein geschickt aufgeführtes Theater die Gunst der Zarin erringen wollten?
Swetlana wußte es nicht. Aber sie war sehr deprimiert, als sie in den Soklowschen Palast auf der Wassiljewskij-Insel zurückkehrte. Und sie hatte Angst um Alexandra Fjodorowna.
Im Frühherbst nahm Swetlana den Hofdienst wieder auf. Sie bezog ihr früheres Appartement in Zarskoje Selo, in dem nun einer der Räume als Kinderzimmer eingerichtet worden war. Schura Nikititschna, Fjodors Amme, und Jeanette, ihre französische Zofe, begleiteten sie.
Leonid Soklow kam gelegentlich ebenfalls an den Hof. Dann spielte er wie immer den liebevollen Ehemann und den in seinen Sohn vernarrten Vater.
Manchmal schlief er auch mit Swetlana, aber sie wußte, daß er zahlreiche Geliebte hatte, denn er liebte es, ihr von ihnen zu erzählen und mit seinen amourösen Erlebnissen zu prahlen.
Swetlana war an einem Punkt angelangt, an dem sie das nicht mehr verletzen konnte. Ihr einziges Glück war ihr Sohn. Ihm schenkte sie all die brachliegende Liebe, die in ihr war, und in ihn projizierte sie all das hinein, von dem sie jemals geträumt hatte. Er sollte es gut haben, ihr kleiner Fjodor, und glücklich sein.
Als Swetlana an den Hof zurückkehrte, waren zwar Bruder Basil und Kolja Mitjaba nach Moskau weitergewandert, doch sie erfuhr von der Zarin, daß sie zurückkommen würden.
Statt ihrer beherbergte Zarskoje Selo eine Reihe von anderen Stranniki, auch Frauen darunter, die alle eines gemeinsam hatten: Sie waren schmutzig, zerlumpt und ekstatisch fromm. Es waren Epileptiker und Schwachsinnige darunter, deren Gebaren Swetlana oftmals angst machte. Aber die Zarin verbrachte viel Zeit mit ihnen, nahm an ihren Gebetsstunden teil und lauschte gläubig ihren wirren Ausbrüchen angeblicher Erleuchtung.
Es war eine ungesunde, fiebrige Atmosphäre, und Swetlana wünschte, Alexandra Fjodorowna würde sich daraus befreien. Doch selbst der Zar erschien gelegentlich bei den Stranniki und ließ keinen Zweifel daran, daß er zumindest einigen von ihnen tatsächlich spirituelle Fähigkeiten zugestand.
Dann wurde Zarin Alexandra wieder schwanger, und seitdem stand es für sie fest, daß sie dieses Mal den verheißenen Sohn zur Welt bringen würde.
»Seine Majestät hat mir zwar nie den geringsten Vorwurf gemacht oder eine Spur von Enttäuschung an den Tag gelegt, daß ich nur Mädchen geboren habe«, vertraute sie Swetlana an. »Aber ich weiß, wie sehr er darunter gelitten hat, besonders seit Georg Alexandrowitschs Tod. Sein jüngster Bruder Großfürst Michael, ist nicht der Richtige, um einmal den Thron zu besteigen. Er ist zu schwerfällig und hat nur seine eigenen Interessen im Kopf. Außerdem will er um keinen Preis Zar werden. Also ist es ganz allein meine Aufgabe, Rußland endlich den Zarewitsch zu geben.«
Sie sprach viel von dem Ungeborenen und klagte nicht über die vielfältigen Beschwerden der Schwangerschaft. Statt dessen wirkte sie so zuversichtlich und ruhig, wie Swetlana sie noch nie erlebt hatte. Sie war wie eine Mensch, der das Ziel all seiner Wünsche greifbar vor Augen hat.
Swetlana war in Zarskoje Selo, als die Wehen bei der Zarin einsetzten, eine knappe Woche vor dem erwarteten Geburtstermin. Auf Alexandra Fjodorownas Wunsch blieb sie bei ihr während der langen Nachtstunden, in denen die Geburt nur langsam voranschritt.
Auch Sonja Orbeljani war da, während die Wyrubowa vor ein paar Tagen nach Moskau gereist war, um dort eine erkrankte Verwandte zu pflegen. Swetlana war froh darüber. Sie konnte die schwarzhaarige, dickliche Frömmlerin immer weniger leiden, die sie insgeheim für die Hinwendung der Zarin zu einem so ungesunden Mystizismus verantwortlich machte.
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