1 ...7 8 9 11 12 13 ...19 Die Fischer aus Beloa haben kein Recht, in den aloischen Küstengewässern zu fischen.
[1]
Vertiefend Schmalenbach , Dörr/Schmalenbach, Art. 52.
[2]
Eingehend zur WVK zwischen Kodifikation bestehenden Gewohnheitsrechts und Weiterentwicklung des seinerzeit geltenden Völkerrechts Sinclair , The Vienna Convention on the Law of Treaties, 2. Aufl. 1984, 10 ff.
[3]
Schmalenbach , Dörr/Schmalenbach, Art. 52 Rn. 54. Zur Entwicklung des völkerrechtlichen Gewaltverbots v. Arnauld , Rn. 1022 ff. Näher Randelzhofer/Dörr , Simma, Art. 2 (4), Rn. 4 ff.
[4]
Zum Ganzen v. Arnauld , Rn. 283 f. Siehe auch allgemein Aust , Treaties, Termination, MPEPIL (6/2006).
[5]
Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 16 Rn. 108; Müller , Vertrauensschutz im Völkerrecht, 1971, 67 ff, inbes. 73 ff.
[6]
Vgl. hierzu Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 19 Rn. 7. Zum Estoppel-Grundsatz näher Bowett , BYIL 33 (1957), 176, insbes. 188 ff; Müller/Cottier , Estoppel, MPEPIL (4/2007); Kulick , AVR 52 (2014), 522. Zu beiden Grundsätzen auch Herdegen , § 17 Rn. 3.
[7]
Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 16 Rn. 111.
[8]
Aust , Modern Treaty Law and Practice, 3. Aufl. 2013, 270; Doehring , Rn. 296; Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 6 Rn. 112; Kolb , RGDIP 111 (2007), 577; Verdross/Simma , § 823; Wolfrum , Dahm/Delbrück/ Wolfrum, I/3, 722 ff; Wouters/Verhoeven , Desuetudo, MPEPIL (11/2008). Z. B. österreichischer VerfGH am 13.3.1973 zum österreichisch-deutschen Handelsvertrag vom 12.4.1930. Kritisch zu dieser Figur Kohen , in: Cannizzaro (Hg.), The Law of Treaties Beyond the Vienna Convention, 2011, 350.
[9]
Kolb (Fn. 8), 605; Wouters/Verhoeven (Fn. 8), Rn. 10, 14; wohl auch Le Floch , RGDIP 111 (2007), 609 (635 ff). Ähnlich Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 16 Rn. 112: Parteien müssen zu erkennen geben, dass die Bindungswirkung entfallen ist. Kritisch gegenüber einem solchen Erfordernis Wolfrum , Dahm/Delbrück/Wolfrum, I/3, 722 Fn. 45.
[10]
So der Schiedsspruch des Hamburger Senats von 1861 im Fall Yuille, Shortridge & Co . Hierzu Kolb (Fn. 8), 599 f, 603; McNair , The Law of Treaties, 1961, 517 f; Verdross/Simma , § 823; Wolfrum , Dahm/Delbrück/Wolfrum, I/3, 724. Der Fall gehört nicht zum völkerrechtlichen Standardwissen; auf das Problem, dass hier Private den Vertrag nicht nutzen (vgl. auch schon oben bei der Verwirkung), sollte man auch durch eigenes Nachdenken kommen.
[11]
Degan , Sources of International Law, 1997, 452 ff.
[12]
Vgl. Berber , I, 492; Giegerich , Dörr/Schmalenbach, Art. 54 Rn. 41; Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 16 Rn. 112 m. w. N. Wohl auch Wolfrum , Dahm/Delbrück/Wolfrum, I/3, 723.
[13]
IGH, Urteil v. 18.12.1951, Fisheries Jurisidiction (Great Britain v. Norway), ICJ Rep. 1951, 116 (139). Siehe auch noch IGH, Urteil v. 15.6.1962, ICJ Rep. 1962, Temple of Preah Vihear (Cambodia v. Thailand), 6, 23 (27 ff). Zur acquiescence : Antunes , MPEPIL (9/2006); Degan (Fn. 11), 348 ff (speziell zum stillschweigenden Rechtsverzicht: 322 ff); MacGibbon , BYIL 33 (1957), 115 ff; Müller/Cottier , EPIL I, 1992, 14 ff. Zum Verhältnis von acquiescence und estoppel (Überschneidungen, aber keine Identität) Bowett (Fn. 6), 197 ff.
[14]
Hierzu v. Arnauld , Rn. 272; Aust (Fn. 8), 270; Wolfrum , Dahm/Delbrück/Wolfrum, I/3, 723.
[15]
Näher zu den Elementen des Gewohnheitsrechts und zu dessen Feststellung v. Arnauld , Rn. 250 ff.
[16]
IGH, Urteile v. 20.12.1974, Nuclear Tests, ICJ Rep. 1974, 253 (Australia v. France), §§ 42 ff und 457 (New Zealand v. France), §§ 45 ff. Dazu v. Arnauld , Rn. 269 f; Krajewski , § 4 Rn. 155.
[17]
Doehring , Rn. 323 ff; Heintschel v. Heinegg , Ipsen, § 19 Rn. 6; Herdegen , § 18 Rn. 1 ff; Hobe , 231 ff; Wolfrum , Dahm/Delbrück/Wolfrum, I/3, 764 ff.
[18]
Urteil v. 5.4.1933, Legal Status of Eastern Greenland (Denmark v. Norway), PCIJ Ser. A/B, No. 53 (1933), 71.
Leitentscheidungen:StIGH, Urteil vom 5.4.1933, Legal Status of Eastern Greenland (Denmark v. Norway), PCIJ Ser. A/B, No. 53 (1933), 71 ( v. Arnauld , Nr. 4; Dörr , Kompendium, Nr. 8); IGH, Urteile vom 20.12.1974, Nuclear Tests, ICJ Rep. 1974, 253 (Australia v. France), §§ 42–52, und 457 (New Zealand v. France), §§ 45–55 ( v. Arnauld , Nr. 15; Dörr , Nr. 23)
Literatur zur Vertiefung: N. Antunes , Acquiescence, MPEPIL (9/2006); D. Bowett , Estoppel Before International Tribunals, and Its Relation to Acquiescence, BYIL 33 (1957), 176–202; V. Degan , Sources of International Law, 1997, 316–325, 348–354, 452–455 und 515–524; W. Fiedler , Unilateral Acts in International Law, EPIL IV, 2000, 1018–1023; M. Kohen , Desuetude and Obsolence of Treaties, in: Cannizzaro (Hg.), The Law of Treaties Beyond the Vienna Convention, 2011, 350–359; R. Kolb , La désuétude en droit international public, RGDIP 111 (2007), 577–608; A. Kulick , Estoppel im Völkerrecht, AVR 52 (2014), 522–544; G. Le Floch , La désuétude en droit international public, RGDIP 111 (2007), 609–642; A. McNair , The Law of the Treaties, 1961, 516–518; J. P. Müller , Vertrauensschutz im Völkerrecht, 1971, 67–76; J. P. Müller/T. Cottier , Acquiescence, EPIL I, 1992, 14–16; dies. , Estoppel, MPEPIL (4/2007); J. Wouters/S. Verhoeven , Desuetudo, MPEPIL (11/2008).
Allgemeiner Teil› Fall 2 Kaufrausch
Inhaltsverzeichnis
Lösungsskizze
Lösung
Zur Vertiefung
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König Fridolin von Araukarien liebt den Luxus. Bei einem Staatsbesuch in Baobab beeindruckt ihn die Königin des Landes mit den eleganten Limousinen des königlichen Fuhrparks. Als die Königin ihm eröffnet, dass zehn dieser Wagen zum Verkauf stünden, zögert Fridolin nicht. Noch am selben Tag unterzeichnen die Königin und er einen Vertrag über die Lieferung von fünf Limousinen für den königlich-araukarischen Fuhrpark zu einem Preis von umgerechnet 1,8 Millionen Araukarischen Pfund (APf). Beide einigen sich darauf, den Vertrag mit Unterzeichnung als verbindlich anzusehen. Vor der Lieferung soll allerdings in der Werkstatt statt des Wappens von Baobab dasjenige des Königreichs Araukarien auflackiert werden.
Wenig später kommt es in Araukarien zur Revolution, bei der Fridolin gestürzt wird. Der neuen araukarischen Regierung gegenüber beharrt die Regierung von Baobab auf der Einhaltung der Vereinbarung. Araukarien allerdings hält sich nicht für gebunden. Zum einen hätte König Fridolin eine solche Vereinbarung nach der seinerzeit geltenden Verfassung nicht treffen dürfen, so dass sie unwirksam sei. Danach habe der König für Transaktionen mit einem Volumen über 500.000 APf der Zustimmung des Schatzkanzlers und des Parlamentspräsidenten bedurft. Überdies könne das durch die Eskapaden des früheren Königs verarmte Araukarien sich eine derartige Ausgabe nicht leisten. Zur Erfüllung der Vereinbarung müsse sich das Land noch weiter verschulden, was es in die wirtschaftliche Abhängigkeit treibe und letztlich das Existenzrecht des Staates bedrohe. Des weiteren sei die Vereinbarung mit dem Königreich Araukarien, nicht mit der nun ausgerufenen Republik getroffen worden, die an Luxuslimousinen kein Interesse habe, schon gar nicht, wenn diese das verhasste Wappen des untergegangenen Königreichs trügen. Hinzu käme, dass dem Vertrag zufolge vor der Auflackierung noch die Größe des Wappenschildes hätte abgestimmt werden müssen. Dies habe Baobab unterlassen und dadurch seinerseits gegen die Vereinbarung verstoßen. Vorsorglich erklärt die Regierung von Araukarien den Rücktritt vom Vertrag.
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