BVerwG, 3 A 1.95, BVerwGE 102, 119 (125 f); Dittmann , in: Sachs, GG, Art. 83 Rn 20; Hellermann , in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG, Art. 104a Rn 122; Pieroth , in: Jarass/Pieroth, GG, Art. 83 Rn 5; aA Siekmann , in: Sachs, GG, Art. 104b Rn 14.
[116]
Vgl Tappe , in: Bonner Kommentar GG, Art. 104a Rn 217.
[117]
Dazu Tappe , in: Bonner Kommentar GG, Art. 104a Rn 256.
[118]
Vgl BT-Drs 16/813, S. 19.
[119]
Dem Auftrag ist der Gesetzgeber durch das Lastentragungsgesetz (LastG) v. 5.9.2006 (BGBl I 2006, S. 2098, 2105) nachgekommen.
[120]
BT-Drs 16/813, S. 19.
[121]
Zur Rechtfertigung s. Buscher , Der Bundesstaat in Zeiten der Finanzkrise, S. 138.
[122]
Vgl BT-Drs 16/813, S. 19; Tappe , in: Bonner Kommentar GG, Art. 104a Rn 377.
[123]
Königsteiner Schlüssel für das Jahr 2017, BAnz AT v. 8.3.2018 (online: https://www.gwk-bonn.de/themen/finanzierung-von-wissenschaft-und-forschung/koenigsteiner-schluessel/).
[124]
BT-Drs 16/813, S. 19.
[125]
Vgl den Bericht der Bundesregierung über die Entwicklung der Finanzhilfen des Bundes und der Steuervergünstigungen für die Jahre 2015 bis 2018 (26. Subventionsbericht), BT-Drs 18/13456 (online unter: https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Standardartikel/Themen/Oeffentliche_Finanzen/Subventionspolitik/2017-08-23-subventionsbericht-26.html).
[126]
IdR bedarf es für die Subventionsgewährung keiner gesetzlichen Ermächtigung, sofern eine Bereitstellung der Mittel im Haushaltsplan erfolgt, s. Peine/Siegel , AllgVerwR, Rn 136; Maurer/Waldhoff , AllgVerwR, § 17 Rn 3 ff.
[127]
Heun/Thiele , in: Dreier, GG, Art. 104b Rn 14; Hellermann , in: v. Mangoldt/Klein/Starck, GG, Art. 104c Rn 12; BT-Drs 19, 3440, S. 10.
[128]
Vgl dazu Birk/Desens/Tappe , Steuerrecht, Rn 190 ff.
[129]
Näher Tappe , in: Bonner Kommentar GG, Art. 104a Rn 265. Eine Zweckbindung des Aufkommens widerspricht zudem dem haushaltsrechtlichen Gesamtdeckungsprinzip, s. Rn 563.
Erster Teil Staatliche Ebene: Bund und Länder› § 4 Staatliche Einnahmen
Inhaltsverzeichnis
I. Das Prinzip des Steuerstaats
II. Klassifizierung der Abgaben und deren Bedeutung
III. Steuern
IV. Vorzugslasten: Gebühr und Beitrag
V. Sonderabgaben
VI. Sonstige Abgaben
Literatur:
K.-D. Drüen , in Tipke/Kruse, AO/FGO (Loseblatt), § 3 AO; L. Hummel , Verfassungsrechtsfragen der Verwendung staatlicher Einnahmen, 2008; P. Kirchhof , Steuern, in: Isensee/Kirchhof, Handbuch des Staatsrechts, Bd. V, 3. Aufl 2007, § 118; ders. , Nichtsteuerliche Abgaben, aaO, § 119; H. Kube , Finanzgewalt in der Kompetenzordnung, 2004; U. Sacksofsky , Umweltschutz durch nichtsteuerliche Abgaben, 2000; U. Sacksofsky/J. Wieland (Hrsg), Vom Steuerstaat zum Gebührenstaat, 2001; H. Söhn , Steuer, in Kube ua (Hrsg), Leitgedanken des Rechts II, FS P. Kirchhof, Heidelberg 2013, § 145; K. Stern , Staatsrecht II, 1980, § 46; C. Thiemann , Die Dogmatik der Sonderabgabe im Umbruch, AöR 138 (2013), S. 60; C. Waldhoff , Grundzüge des Finanzrechts des Grundgesetzes, in Isensee/Kirchhof, Handbuch des Staatsrechts, Bd. V, 3. Aufl 2007, § 116; R. Wernsmann , in Hübschmann/Hepp/Spitaler, AO/FGO (Loseblatt), § 3 AO; ders. , Gebühr und Beitrag in der Finanzverfassung, FS R. Wendt, 2015, S. 1053; ferner die Kommentierungen zu Art. 105 GG: zB M. Jachmann-Michel/M. Vogel , in: v. Mangoldt/Klein/Starck; H. Kube , in: Maunz/Dürig; S. Müller-Franken , in: Berliner Kommentar zum GG; M. Heintzen , in: v. Münch/Kunig; W. Heun , in: Dreier; H. Siekmann , in: Sachs; K. Vogel/H. Walter , in: Bonner Kommentar zum GG.
Leitentscheidungen:
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BVerfG, Urt. v. 10.12.1980, 2 BvF 3/77, BVerfGE 55, 274–348 (Berufsausbildungsabgabe) |
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BVerfG, Urt. v. 6.11.1984, 2 BvL 19/83 ua, BVerfGE 67, 256–290 (Investitionshilfegesetz) |
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BVerfG, Beschl. v. 11.10.1984, 2 BvR 633/86, BVerfGE 91, 186–207 (Kohlepfennig) |
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BVerfG, Beschl. v. 24.1.1995, 1 BvL 18/93 ua, BVerfGE 92, 91–122 (Feuerwehrabgabe) |
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BVerfG, Beschl. v. 7.11.1995, 2 BvR 413/88 ua, BVerfGE 93, 319–352 (Wasserpfennig) |
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BVerfG, Beschl. v. 10.3.1998, 1 BvR 178/97, BVerfGE 97, 332–349 (Kindergartengebühren) |
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BVerfG, Urt. v. 7.5.1998, 2 BvR 1876/91 ua, BVerfGE 98, 83–105 (Abfallabgabe) |
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BVerfG, Urt. v. 19.3.2003, 2 BvL 9/98 ua, BVerfGE 108, 1–34 (Rückmeldegebühren) |
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BVerfG, Urt. v. 20.4.2004, 1 BvR 1748/99 ua, BVerfGE 110, 274–304 (Stromsteuer) |
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BVerfG, Beschl. v. 25.6.2014, 1 BvR 668/10 ua, BVerfGE 137, 1–29 (Wiederkehrende Straßenausbaubeiträge) |
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BVerfG, Beschl. v. 13.4.2017, 2 BvL 6/13, BVerfGE 145, 171–248 (Kernbrennstoffsteuer) |
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BVerfG, Urt. v. 18.7.2018, 1 BvR 1675/16 ua, www.bverfg.de(Rundfunkbeitrag) |
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BVerwG, Urt. v. 15.10.2014, 9 C 8/13, BVerwGE 150, 225–243 (erdrosselnde Kampfhundesteuer) |
203
Für die Wahrnehmung seiner Aufgaben, die untrennbar mit Ausgaben verbunden sind, benötigt der Staat Geld. Die Frage, wie er sich Einnahmen verschafft, sagt sehr viel aus über das Staatsverständnis. Jedenfalls im Grundsatz hat sich das Grundgesetz dafür entschieden, dass sich der Staat (also Bund und Länder) über Steuern finanzieren soll – sog. Prinzip des Steuerstaats( Rn 205). Die früheren kommunistischen Staaten finanzierten sich hingegen ganz überwiegend über eigene wirtschaftliche Betätigung.
204
Zu klären ist ferner, welche Abgaben(finanzielle Zahlungspflichten) es gibt und welche Bedeutung die Klassifizierung hat ( Rn 208). Danach werden die Begriffeder Steuer, der Vorzugslast (als Oberbegriff für Gebühr und Beitrag), des Sozialversicherungsbeitrags, der Sonderabgabe und schließlich der sonstigen Abgaben behandelt.
Erster Teil Staatliche Ebene: Bund und Länder› § 4 Staatliche Einnahmen› I. Das Prinzip des Steuerstaats
I. Das Prinzip des Steuerstaats
205
Das Grundgesetz spricht nicht explizit vom Prinzip des Steuerstaats. Das BVerfG hat diesen Begriff nur selten verwendet.[1] Wie bei allen Begriffen, die nicht ausdrücklich im Normtext genannt sind, ist Vorsicht geboten, wenn aus dem Begriff, der bestimmte Verfassungsaussagen zusammenfassensoll[2], wiederum Folgerungen abgeleitet werden sollen.[3] Richtig ist zunächst: Das Grundgesetz hat nur die Steuernsehr ausführlich geregelt (Art. 105–108 GG). Dies spricht dafür, dass sich der Staat des Grundgesetzes in erster Linie über Steuern finanzieren soll.[4] Daraus folgt aber noch nicht, dass dem Staat andere Einnahmeerzielungen von vornherein verboten sein sollen.
206
Auch Sozialversicherungsbeiträgeund Gebührensind ausdrücklich im Grundgesetz genannt. Gebühren und Beiträge zählen zudem zu den traditionellen Finanzierungsinstrumenten des Staates, waren bei Entstehung und Reform der Finanzverfassung des GG bekannt und begegnen daher keinen grds Bedenken[5] – anders als Sonderabgaben, die angesichts ihrer Voraussetzungslosigkeit (dh Gegenleistungsunabhängigkeit) in Konkurrenz zu der explizit in Art. 105 ff GG geregelten Steuer treten ( Rn 303). Rechtliche Grenzen für die erwerbswirtschaftliche Betätigungdes Staates können uU aus Grundrechten konkurrierender Privater folgen (Verdrängungswettbewerb oä als mittelbar-faktischer Eingriff in die Berufsfreiheit).
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