Hans Walder - Kriminalistisches Denken

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Kriminalistisches Denken ist der Ausgangspunkt und zugleich die wichtigste Voraussetzung für ein erfolgreiches kriminalistisches Arbeiten. Die Methoden der Kriminalistik und insbesondere deren kriminaltechnischen Möglichkeiten haben sich in den letzten Jahrzehnten zum Teil stark verändert bzw. enorm weiterentwickelt. Die Fragen, die kriminalistisch gestellt werden müssen, um eine Straftat zu entdecken, einen Sachverhalt aufzuklären und einen mutmaßlichen Täter beweissicher zu überführen, sind die gleichen geblieben. Auch in der 11. Auflage dieses Standardwerks werden eben diese Denkprozesse behandelt, Vorgehensweisen beleuchtet und Abläufe systematisch dargestellt. Daneben wird die gesamte Palette des kriminalistischen Handwerkzeugs samt neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse angesprochen. Das neue Autorenteam beleuchtet mit dieser Neuauflage sowohl die schweizerische als auch die deutsche Perspektive. Viele Beispiele und praktische Tipps veranschaulichen die Materie, so ist und bleibt dieses Werk eine unverzichtbare Lektüre für den erfahrenen Praktiker und den wissbegierigen Berufsanfänger.

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Waldemar Burghard hat in diesem Zusammenhang den Begriff „Intellektuelle Redlichkeit“ geprägt, zu dem seiner Ansicht nach Gründlichkeit, Exaktheit, Gewissenhaftigkeit und Verantwortungsbewusstsein gehören.[11]

Folgendes Akronym beschreibt die Fähigkeiten, die ein Kriminalist haben sollte, ebenfalls kurz und anschaulich: 4xKI, was man sich auch mit „4mal kriminalistische Intelligenz“ schnell merken kann. Die vier „K“ stehen für kompetent, kooperativ, konsequent und kreativ, die 4 „I“ für intelligent, idealistisch, innovativ und integer.

Schließlich wäre es wünschenswert, wenn der Kriminalist menschlich wäre und es in jeder Lage auch bliebe. Wenn er schon im Namen der strafenden Gerechtigkeit handelt, dann sollte er auch versuchen, Vorbild zu sein. Menschlicher Umgang gewinnt vor allem dann große praktische Bedeutung, wenn es gilt, in einer Vernehmung brauchbare Informationen zu erhalten. Einem distanzierten und kühlen Taktiker wird sich der Täter selten öffnen. Nur wenn der Beschuldigte sich ein gewisses menschliches Verständnis erhoffen darf, wird er auch bereit sein, sich in die Abgründe seiner Seele schauen zu lassen.

Kurzum, der Kriminalist sollte also ein Übermensch sein, der bereit ist, alle seine Fähigkeiten für ein bescheidenes Gehalt notfalls rund um die Uhr im Interesse des Rechts zur Verfügung zu stellen. Er sollte für den Beruf „brennen“, seine Aufgabe jedenfalls nicht nur als Job betrachten. Kriminalist zu sein, ist schon auch Berufung. Der frühere Präsident des deutschen Bundeskriminalamts (BKA) Jörg Ziercke hat am 26.2.2004 anlässlich seiner Amtseinführung gesagt: „Entscheidend ist, dass das innere Feuer des Kriminalisten nicht erlöschen darf, dieser Hang zum Detektivischen, zum streng logischen Denken, zum Analytischen wie zum kreativen Kombinieren.“

Als alte Kriminalistenweisheit gilt auch der folgende Satz: „Eine Straftat klärt man nicht im Büro auf.“ Ein Ermittler muss rausgehen, sich (vor Ort) ein eigenes Bild machen, mit Leuten reden, aufmerksam zuhören, mit allen Sinnen wahrnehmen. Nun wird behauptet, dass sich die Ermittlungskultur verändere – vom „Bärenführer“ zum „Dataminer“.[12] Die E-Mail-Kommunikation und auch die von Vorgesetzten erwartete, schnelle Reaktion binde die Präsenz an das eigene Büro.[13] Dem ist entgegenzuhalten, dass moderne Kommunikationsmittel heutzutage nicht mehr an das Büro binden. Gleichwohl sind Ermittler auf viele Ergebnisse angewiesen, die heutzutage im Rahmen von Auswertungen und Analysen bzw. Untersuchungen und Begutachtungen in Büros und Labors erfolgen.

Es wird immer wieder gesagt, dass Kriminalist ein Erfahrungsberuf sei, was bedeuten müsste, dass ein altgedienter Ermittler einem kriminalistischen Novizen stets überlegen ist. Dennoch kann der Berufsanfänger ebenso erfolgreich sein, wenn er die Grundregeln des kriminalistischen Denkens beherzigt und gleichermaßen systematisch wie phantasievoll vorgeht. Umgekehrt kann der einseitig Erfahrene Scheuklappen entwickeln, die ihm den Weg zur Falllösung versperren.

Ein großes Problem ist der Wissensverlust, der mit der Pensionierung, oft auch mit einem Funktionswechsel einhergeht. Bisher scheint es kein geeignetes Instrument zu geben, dieses Wissen angemessen aufzubereiten und zielgruppenspezifisch vorzuhalten. Aktives Wissensmanagement ist hier gefordert. Dass fehlende personelle Kontinuität in den Ermittlungsbereichen mit der Gefahr des Wissensverlustes einhergeht, hat auch schon der sog. NSU-Untersuchungsausschuss in seinem Abschlussbericht kritisiert.[14]

Einige Merksätze:

Kriminalistisches Denken ist die Fähigkeit, mit möglichst wenig Aufwand und zielgerichtet in Verdachtsfällen abzuklären und zu beweisen, ob eine Straftat geschehen und wer dafür verantwortlich ist. Das Wissen darum, was kriminalistisches Denken umfasst, erleichtert die systematische und erfolgreiche Aufklärung von komplizierten Straftaten.
Gute Kriminalisten haben solide Kenntnisse im Straf- und Strafprozessrecht, die sie befähigen, zu erkennen, was im konkreten Fall zu beweisen ist, und diese Beweise nach den prozessualen Regeln so zu erheben, dass sie im Strafverfahren verwertbar sind. Sie haben ein gutes Gedächtnis und besitzen Fantasie sowie die Fähigkeit zur Selbstkritik, um Hypothesen bilden und allenfalls auch verwerfen zu können. Sie arbeiten hartnäckig und zielgerichtet. Ihr Wissen setzen sie nur im Interesse des Rechts ein.
Eine Straftat klärt man nicht am Schreibtisch auf.
Gute Kriminalisten besitzen 4 x KI und brennen für ihren Beruf.

Anmerkungen

[1]

Haas 2003, S. 93 ff.

[2]

Wir sprechen hier stets vom Personen-, nicht vom Personalbeweis, wie (leider) oft zu lesen ist. Vgl. Mally 1958, S. 9.

[3]

Berthel 2007, S. 732 ff. und Berthel/Lapp 2017, S. 3.

[4]

Jarchow/Rabitz-Suhr 2018, S. 19.

[5]

Capellmann 2018, S. 375, und Schulz 2019, S. 68.

[6]

Hansjakob Der kriminalistische Zyklus, in: Kriminalistik 2012, S. 662; und erstmals in der 9. Auflage des Kriminalistischen Denkens dargestellt (S. 97).

[7]

Haas 2003, S. 93.

[8]

Stürickow 2016, S. 11. Ob auf ihn die alte Kriminalistenweisheit „Misstraue dem ersten Anschein“ zurückgeht, ist uns (noch) nicht bekannt.

[9]

Wirth 2014/2015, S. 12.

[10]

Hoskins/Robinson True European: Essays for Judge David Edward, Oxford 2005, S. 21; s. a. https://de.wikipedia.org/wiki/Rex_v_Sussex_Justices,_Ex_parte_McCarthy.

[11]

Weihmann 1996, S. 28.

[12]

Reichertz/Wilz 2016, S. 18 ff.

[13]

Ebd. S. 21.

[14]

Beschlussempfehlung und Bericht des 3. Untersuchungsausschusses gemäß Art. 44 GG; Drucksache 18/12950 v. 23.6.2017, S. 1176.

1. Kapitel Aufgabe und Mittel› II. Die kriminalistische Aufgabe

II. Die kriminalistische Aufgabe

1. Allgemeine Überlegungen

Kriminalistisches Arbeiten ist Wahrheitserforschung. Blaise Pascal hat vor mehr als 300 Jahren geschrieben: „Man kann bei der Erforschung der Wahrheit drei hauptsächliche Aufgaben haben: erstens, die Wahrheit zu entdecken, wenn man sie sucht, dann sie zu beweisen, wenn man sie besitzt, und schließlich, sie vom Falschen zu sondern, wenn man sie prüft.“ [1] Auch die Aufgabe des Kriminalisten hat zunächst die gleiche Struktur: Sie besteht darin,

Straftaten zu erkennen oder den Verdacht auf das Vorliegen einer Straftat zu begründen, also für alle Verbrechenselemente Hinweise zu suchen und Hypothesen über Tatverlauf und Täterschaft zu entwickeln,
die betreffenden Beweise in einwandfreier und rechtsstaatlicher Weise zu erheben und
die Beweise kritisch zu prüfen oder eben zu zeigen, dass die für eine Überführung der beschuldigten Person notwendigen Voraussetzungen im gegebenen Fall nicht oder nicht vollständig erfüllt sind.

Der Kriminalist will – kurz gesprochen – gerichtsfest herausfinden, was tatsächlich passiert ist. Allerdings stellt sich schon hier die Frage,

ob die Wahrheit immer vollständig ermittelbar ist, und
ob es überhaupt eine absolute Wahrheit geben kann oder ob es nicht oftmals viele subjektive Wahrheiten gibt.

Nach Henriette Haas hat der Wahrheitsbegriff in seiner Absolutheit im kriminalistischen Denken ohnehin nichts zu suchen.[2] Die Ersetzung durch „qualifizierten Glauben“ hält sie für ungeeignet und schlägt stattdessen „Validität“ vor[3], was im Zusammenhang mit Aussagequalität vernünftig erscheint.

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