Nora-Lena Brägger - Das Rascheln des Präriegrases

Здесь есть возможность читать онлайн «Nora-Lena Brägger - Das Rascheln des Präriegrases» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Das Rascheln des Präriegrases: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Das Rascheln des Präriegrases»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Neuanfang im Land der unbegrenzten
Möglichkeiten?
Amerika ist der Traum vieler. Aber in das ärmste Indianerreservate Amerikas geschickt zu werden, kommt der 17-Jährigen wie eine Verbannung vor. Die Eltern haben die rebellische Tochter zur Tante in die USA geschickt, in der Hoffnung, dass sie weit weg von daheim auf andere Gedanken kommt. Für Samira beginnt ein neues Leben. Sie erfährt hautnah, wie die Indianer täglich zwischen Tradition und Moderne ums Überleben kämpfen. Auch sie selbst ist hin- und hergerissen: zwischen zwei Männern und zwischen dem vertrauten Leben in der Heimat und einem Neuanfang im Land der unbegrenzten Möglichkeiten.

Das Rascheln des Präriegrases — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Das Rascheln des Präriegrases», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Ich legte mich auf den Rücken und betrachtete den Himmel. Ich hatte noch nie so viele Sterne gesehen. In Zürich konnte man die Sterne meist nicht gut sehen, und hier glitzerte der ganze Himmel. Es sah wunderschön aus. Ich dachte lange nach, was hier noch anders war, und plötzlich wurde es mir bewusst: die Stille. Man hörte nichts, kein Rauschen des Verkehrs, keine Fernseher oder Radios, die laut aufgedreht waren, keine lärmenden Nachbarn. Es war ganz still. Als wäre die Zeit stehen geblieben.

Am nächsten Morgen um Viertel nach sechs klingelte mein Wecker Ich drehte mich - фото 5

Am nächsten Morgen um Viertel nach sechs klingelte mein Wecker. Ich drehte mich auf die andere Seite, drückte das Kopfkissen an meine Ohren und wünschte mir, dass es nicht schon Morgen wäre. Ich überwand mich, schlug die Bettdecke zurück, setzte mich auf, stellte den Wecker mürrisch ab und zog mich an. In den Socken, mit den Schuhen in der Hand, schlich ich leise nach unten, um die Kinder nicht zu wecken. Jul stand bereits in der Küche und kochte Kaffee, es duftete herrlich. Nichts ging über einen guten Kaffee und danach eine Zigarette. Ich trank meinen Kaffee, Schluck für Schluck, und ging dann nach draussen, um eine zu rauchen. Erstaunlicherweise hatte Jul nichts gegen das Rauchen gesagt, oder vielleicht noch nicht?! Ich setzte mich auf die Bank auf der Veranda und schaute zu, wie die Sonne am Horizont erschien und immer grösser wurde. Dann gingen wir in den Garten.

Eineinhalb Stunden lang befreiten wir die Beete von Unkraut, gossen die Pflanzen und flickten den Gartenzaun. Dann standen die Kinder auf, und Jul schickte mich ins Haus, um mit ihnen zu frühstücken. Naomi zeigte mir, wie man Pancakes zubereitete. Die Pancakes, die ich am Tag zuvor gemacht hatte, waren nicht halb so gut wie ihre. Naja, was soll’s! Ich ass mit den Kindern, räumte die Küche auf und ging anschliessend mit ihnen nach draussen, um zu spielen. Ich mochte die Kinder sehr. Sie waren überhaupt nicht scheu und fragten und erzählten, wie es nur Kinder machen. Diese offene und direkte Art, ihre unverblümte Neugierde und ihre Phantasien – genau das vermisste ich bei den Erwachsenen. Es ging irgendwann zwischen Kindheit, Jugend und Erwachsenwerden verloren.

Wir spielten mit den Holzfigürchen, hatten Spass am Verstecken und Fangen. Anschliessend kramten Ron und Leon ihre Spielzeugautos hervor, und ich frisierte mit Naomi ihre Puppen. Nach dem Mittagessen brauchte ich meine Ruhe und zog mich in mein Zimmer zurück.

Meine gute Laune war verflogen. Ich brauchte eine Pause von den Kindern, doch was sollte ich nun tun? Ich hatte keine Idee. Ich versuchte mir vorzustellen, was ich zu Hause machen würde. Das nützte mir nichts. Denn alles, was mir in den Sinn kam, konnte ich hier nicht machen. Ich ärgerte mich immer mehr. Ich hasste es, herumzuhängen und mich zu langweilen. Je länger ich darüber nachdachte, was ich machen könnte, desto wütender wurde ich. Da klopfte es an meiner Zimmertüre, und Bills raue Stimme ertönte: «Samira? Ich muss nach Kyle fahren, um ein paar Dinge zu erledigen … wenn du willst, kannst du mitkommen. Dann siehst du etwas vom Reservat.»

Schon war ich aus dem Bett gesprungen, schnappte meine Tasche und riss die Zimmertür auf: «Bin bereit, es kann losgehen!» Bill schaute mich verblüfft an: «Na, dann lass uns gehen.»

Jul und Bill hatten zwei Autos, einen Jeep und einen Pick-up mit einer grossen Ladefläche, auf den wir zusteuerten. Ich nahm an, Bill brauchte ihn für seine Arbeit, um Material zu transportieren.

Neugierig schaute ich aus dem Fenster und betrachtete die Landschaft. Jul wohnte mit ihrer Familie in einem kleinen Tal an den Ausläufern eines Hügels. Als wir um den Hügel herumbogen, konnte ich mehrere Häuser oder, besser gesagt, Fertighäuser aus Plastik sehen. Die sogenannten Trailers standen verstreut, wie kleine Bauklötzchen, die irgendwo hingeworfen worden waren, in der Landschaft. Wir fuhren an dem ersten Trailer vorbei: Er sah sehr heruntergekommen und schmuddelig aus. Nach weiteren zehn Minuten bogen wir auf eine Schotterstrasse ein. Die Landschaft um uns herum war karg und trocken. Vereinzelte Grasbüschel und sonst nichts. Trostlos. Wir fuhren eine halbe Stunde oder mehr. Es kam mir endlos vor.

Inzwischen fuhren wir auf einer Asphaltstrasse. Plötzlich tauchten links und rechts von der Strasse Häuser auf, und kurz darauf waren wir in Kyle. Bill erzählte mir, Kyle sei die nächste grössere Stadt. Es gab zwei Tankstellen, eine davon hatte einen Lebensmittelladen, ein Kulturzentrum mit dem Kyle Food Stop Café, eine Kirche, die Little Wound School, was so viel wie Büffelkopfschule bedeutet, und eine Menge ziemlich heruntergekommener Wohnhäuser. Überall an den Strassenrändern und neben den Häusern stapelten sich Müll, Autowracks und einfach alles, was die Leute nicht mehr brauchten. Wie konnte man zwischen all diesem Schrott leben? Einmal mehr schien es mir, als könnte Bill meine Gedanken lesen: «Für uns Indianer haben Dinge wie Autos, Möbel oder elektronische Geräte keinen Wert. Besitz hat keinen Wert und das hat zur Folge, dass viele den Sachen keine Sorge tragen.»

«Das kann ich ja einigermassen verstehen. Aber es kann doch nicht sein, dass man alles liegen lässt. Ich dachte immer, für euch Indianer sei die Natur euer Ein und Alles!»

«Das stimmt. Die Mutter Erde ist uns heilig.»

«Warum verschmutzt ihr sie denn, wenn sie euch heilig ist?»

«Ich weiss es nicht. Ich gebe mir alle Mühe, es nicht zu tun. Die Zeiten haben sich geändert. Viele haben die alten Werte vergessen und leben ganz nach dem Motto Nummer eins in den USA: verbrauchen. Und auf der anderen Seite hat sich hier im Reservat in den letzten Jahren nicht viel getan. Die Entsorgung ist zum Beispiel sehr schlecht organisiert oder existiert gar nicht.»

«Wovon leben die Menschen hier? Gibt es Jobs?»

«Das ist das grosse Problem! Die Arbeitslosenquote liegt bei fünfundachtzig Prozent!»

«Fünfundachtzig Prozent?»

«Ja! Das ist eine unglaubliche Zahl.»

Ich schluckte leer. Das war mir unvorstellbar.

«Es gibt hier keine Arbeit, es gibt keine Industrie, das Land ist unfruchtbar und zum Teil durch Chemikalienentsorgungen der Regierung verseucht. Wer Land besitzt, verpachtet es an Grossunternehmen der weissen Farmer.»

«Gibt es so etwas wie Sozialhilfe?»

«Ja. Dazu kommen Lebensmittelmarken für Kinder.»

«Dann gehört ihr, also du und Jul, sozusagen zu den Wohlhabenden?»

«Wenn du es so formulieren willst.»

«Wie würdest du es sagen?»

«Auch wenn es hier viele Steine im Weg hat, würde ich behaupten, man kann es auch hier zu etwas bringen. Mit viel Geduld und dem Glauben, dass man etwas erreichen kann. Viele haben die Hoffnung auf Verbesserung unserer Lebensumstände aufgegeben, aber von alleine wird sich nichts ändern.»

«Hmm … die Energie, die man ausstrahlt, kommt zurück, sei es negativ oder positiv!»

«So ist es.»

Wir hielten an der Tankstelle, und Bill tankte den Wagen. Etwas ausserhalb der Stadt bogen wir auf einen Feldweg ein, der zu einer kleinen Siedlung auf einer Anhöhe führte. Bill hielt den Pick-up vor einem kleinen Haus an, das mit einem Gerüst umstellt war. Zwei junge Männer waren dabei, das Gerüst zu demontieren und auf einen alten Truck zu laden. Bill stieg aus und winkte mir. Ich folgte ihm. Er grüsste die zwei Männern und ging die Holztreppe zur Veranda hinauf. Die beiden musterten mich. Sie sagten etwas in einer mir fremden Sprache und lachten. Es musste Lakota sein, die Sprache der Lakotaindianer. Ich hob die Augenbrauen und schaute sie fragend an.

Sie lachten noch mehr, und so sprang ich die Treppe hinauf zu Bill, der vor der Haustüre stand.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Das Rascheln des Präriegrases»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Das Rascheln des Präriegrases» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Das Rascheln des Präriegrases»

Обсуждение, отзывы о книге «Das Rascheln des Präriegrases» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x