Armin Zwerger - Über die Eiserne Hand hinüber

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Im Jahre 1942 wird die Grenze zwischen dem Deutschen Reich und der Schweiz nördlich von Basel hermetisch abgeriegelt. Lediglich ein fingerartiges Landstück, das knapp zwei Kilometer ins Reich hineinragt, bleibt ohne Absperrung: die Eiserne Hand. In einem Dorf unweit dieses Zaunes lebt die Familie Heimer. Als Sohn Paul an der Grenze umkommt, braucht Vater Heimer lange, bis er begreift, dass Nazis für den Tod Pauls verantwortlich sind. Er entschliesst sich, auf seine Art mit dem Mörder fertig zu werden und überschreitet die Grenze ein letztes Mal. Viele Jahre später findet ein Einwohner dieses Dorfes immer wieder weggeworfene Kindersocken. Da er sich deren Herkunft nicht erklären kann, nimmt er sich vor, der Sache auf den Grund zu gehen.

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Wenn der Alte richtig in Fahrt kam, waren ein paar blaue Flecken das Mindeste, womit er rechnen musste. Kam darauf an, wie viel der Vater getrunken hatte. Das eilte nicht.

Obwohl er gerne gerannt wäre, um etwas gegen die Kälte zu machen.

Wenn nicht plötzlich ein Hund hinter der Scheune, aus der er gerade herauskam, wild zu bellen angefangen hätte, wäre die eigenartige Ruhe, die an diesem Tag über dem Dorf lag, durch nichts gestört worden.

*

Wie er durch die Tür stolperte, sah er ihn schon. Er sass am Küchentisch und rührte sich nicht. Sass nur da. Irgendwo im Hintergrund hörte er die Mutter mit den Geschwistern sprechen. Bis auf den Jan waren das alles Mädchen und alle jünger als er. Mit denen konnte man nichts anfangen.

Wie nur sollte er klarmachen, dass die wertvolle Uhr weg war? Im Vorbeigehen abgenommen von zwei Soldaten. Die über die Grenze in die Schweiz abgehauen waren, wo doch Krieg war, und man jeden brauchte. Hatte jedenfalls der Dorflehrer gesagt.

«Soldaten können sterben, Deserteure müssen sterben», das sagte er immer wieder, der Lehrer.

Dann sah er den Arm des Alten, der fast lässig angewinkelt auf dem Tisch lag. Unter dem abgewetzten Ärmel, dort, wo die grobe Hand begann, die zuschlagen konnte, glänzte matt etwas, was selbst im düsteren Licht des Zimmers zu sehen war. Das Gesicht des Alten wirkte nachdenklich. Auch dass er ihn kaum wahrgenommen hatte, war eigenartig. Sonst polterte er ganz gerne los, und wenn er loslegte, konnte man das vom Wasserschloss bis hinunter nach Riehen hören. Aber jetzt fragte er nicht einmal.

Nur langsam wandte sich der Blick des Alten dem Jungen zu und irgendwie schien es, als gebe es in diesen Augen etwas, was der Junge dort noch nie gesehen hatte.

Das passte gar nicht zu diesem mattgoldenen Glanz der protzigen Uhr am Arm des Alten. Der Junge konnte es kaum fassen: Der Alte hatte die Uhr wieder am Arm.

«Woher hast du die Uhr?»

Die Frage kam aus dem Jungen heraus, ohne dass er dies eigentlich wollte. Sie war einfach da.

Der Alte bewegte sich eine Idee in Richtung des Jungen.

«Welche Uhr? Von einer Uhr weiss ich nichts und du auch nicht. Keine Uhren in nächster Zeit. Hörst du? Nichts geht. Verstanden?»

Der Junge nickte. Ja, er hatte verstanden. So neu war das auch nicht. Es gab immer mal Zeiten, in denen nichts ging. Unruhige Zeiten. Passte so gar nicht zu diesem kalten Frühwintertag, da nichts an der Grenze auf irgendetwas Ungewöhnliches hinwies.

«Was hast du eigentlich der Rothaarigen gesagt, wo sie hin soll?»

Erst jetzt schien der Alte ihn richtig zur Kenntnis zu nehmen, und ein wenig neugierig war er schliesslich.

Jetzt gibt es doch noch Senge, dachte der Junge. Nur weil das blöde Weib nichts kapiert hatte. Er würde jetzt Schuld haben, dass sie nicht rechtzeitig zurückgekommen war. Dass man ihn gesehen hatte, dass er sich schon wieder hatte erwischen lassen.

Seine Erklärung kam prompt, klang wie sorgfältig vorbereitet und auswendig gelernt. Er hatte sich auf dem Heimweg viel Zeit gelassen.

«Dass sie nach der Grenze nach links hinauf soll, ein Stück den Berg hinauf und dann rechts runter. Damit sie unten am Strassenzoll keiner sieht. Und dann immer weiter zum 52-er Stein mit der ‹1700› drauf. Das hab ich ihr gesagt. Immer wollte sie wissen, wie der genau aussieht. Dass da halt eine riesige ‹1700› ist hab ich gesagt, nichts Besonderes sonst. Halt wie alle anderen Grenzsteine auch. Was weiss ich denn?»

Beinahe hätte er angefangen zu heulen, aber dann hätte es sicher eine Schelle gegeben, und er biss auf die Zähne und drückte die Augen zu.

Der Alte schaute zum Fenster hinaus.

«Hat euch jemand gesehen?» Jetzt schaute er dem Jungen ins Gesicht.

«Zwei Soldaten waren plötzlich da, die über die Grenze abgehauen sind. Jetzt, mitten im Krieg. Einfach abgehauen.»

Damit konnte er von sich ablenken. Vielleicht ging der Alte darauf ein. «Die kamen auch durch das Loch», fügte er noch hinzu.

Dass sie ihm dabei die Uhr abgenommen hatten, schien ihm nicht weiter erwähnenswert, die war ja wieder da. Diese zwei schienen den Alten allerdings nicht zu interessieren.

«Sonst jemand?»

«Im ganzen Dorf hab ich keine Menschenseele gesehen!»

«Was heisst im Dorf. Wo hast du jemanden gesehen?»

Der Alte wollte es jetzt genau wissen. Der Junge hatte das Gefühl, als könne der Vater jeden Moment explodieren.

«Naja,» druckste er herum. «Oben, über dem Loch, auf dem Ansitz dort. Da waren zwei von der Grenzwache, aber die sassen da nur.» Jetzt war es heraus.

«Wer war das?»

«Ich hab sie nicht erkannt, sie waren zu weit weg. Und dicke Mäntel hatten sie an.»

Das stimmte auch, genau jedenfalls hatte er sie nicht erkannt.

«Haben sie dich gesehen?»

«Erst nicht. Ich war im Gebüsch. Ich hab mich nicht gerührt. Bis die zwei Soldaten gekommen sind.»

«Und dann?», drängte der Alte.

«Dann war es doch egal, oder? Das mussten sie ja sehen, wie die beiden Soldaten mich gefragt haben, was ich da mache. Soll ich sagen: ‹Leute über die Grenze bringen›? Ich habe gesagt dass ich nichts mache. Da sind sie einfach weitergegangen. Ab in die Schweiz.»

«Was hast du gemacht?»

«Was sollte ich dann noch? Da bin ich halt auch weg. Wo die Frau doch nicht gekommen ist. Die Stunde war lange rum! Du hast gesagt, dass ich nicht länger als eine Stunde warten soll.»

«Dann tu in Zukunft, was ich sage, und jetzt hau ab!»

Damit drehte sich der Alte wieder um und starrte an die Wand.

Der Junge war froh so davongekommen zu sein.

*

Am anderen Tag war der alte Heimer noch eine Spur blasser geworden. Dass da etwas nicht so gelaufen war wie geplant, hatte er schon geahnt. In Lörrach erfuhr er Genaueres. Man hatte den Jungen gesehen, und es war geschossen worden. Ein paar Mal zu viel für den Geschmack des Sicherheitsdiensts. Da lagen zwei tote Soldaten an der Grenze. Deserteure angeblich.

Soldaten können sterben, Deserteure müssen sterben. Richtig laut werden sie nicht schreien können. Aber sie werden alles versuchen herauszufinden, wer dahintersteckte.

Er war wieder einmal am Spalt des Steins angekommen. Das hatte schon der Grossvater immer gesagt, wenn definitiv Schluss war. «Das ist der Spalt des Steins» und von da an war absolute Ruhe angesagt, Winterschlaf bis Entwarnung gegeben wurde. Wenn das auch andere Geschäfte waren, die man damals gemacht hatte, die Regel galt immer.

Diesmal konnte das dauern, der Bogen könnte überspannt sein, dann hatte er zu viel riskiert, etwas falsch eingeschätzt. Dass man da auf Schweizer Seite auch so schnell schiessen würde! Seit wann konnte er die Riehener nicht mehr einschätzen? Jedes Zucken der Augen, jede Bewegung des Mundes, alles sagte etwas. Das war hier so gewesen, das war auf der anderen Seite so gewesen. So lange er denken konnte. Die Braunen hatten das durcheinander gebracht, diese hochanständigen Deutschen.

Anständig war man in der Schweiz natürlich auch, zumal in Basel. Allerdings verstand man darunter nicht immer das Gleiche. Im Grenzbereich dieser Vorstellungen kann das Leben gefährlich werden.

Langsam löste er die Uhr vom Handgelenk. Nicht gut jetzt, dachte er. Es braucht jetzt keine Uhr. Auch wenn für manche nichts so wichtig ist wie die Erkenntnis, dass die Zeit, die einem noch bleibt, unbedingt von einer Schweizer Präzisionsuhr angezeigt werden muss. Er spürte, dass ihm diese Einsicht vielleicht zu spät gekommen war.

Sein Blick ging wieder zum Fenster hinaus und hinunter zum Bach. Der plätscherte trotz der Eiseskälte Richtung Riehen. Die Ränder waren ein bisschen gefroren.

Für den Bach gab es keinen Zaun. Keine Grenze konnte das Wasser aufhalten.

*

Es war lange her, dass sie ihn schon einmal in Verdacht hatten. Damals hatte er nur für die Kommunisten gearbeitet. Einen etwas übereifrigen Hilfsgrenzpolizisten hatten sie da auffliegen lassen und unten an der Strasse am Schweizer Zoll abgeliefert.

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