Karl-Heinz Göttert - Weihnachten

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Weihnachten wird weltweit groß gefeiert, von Christen wie Nichtchristen. Karl-Heinz Göttert fahndet in der Kirchen- und Weltgeschichte nach Ursprung und Entwicklung dieses unvergleichlichen Festes. Er findet unglaubliche Ereignisse und skurrile Bräuche: Wie wurde aus der Geburtsszene im Stall Jahrhunderte später eine kirchliche Feier, um den Glauben an Jesus als Erlöser zu stärken? Warum nahm man als Termin ausgerechnet die Wintersonnenwende, die bis in die Neuzeit für Trubel und Verbote sorgte? Wie trugen Folklore und Kommerz zum Erfolg des Festes bei? Und in welchem Wettbewerb zueinander standen Krippe und Christbaum?
Ein spannender historischer Überblick für alle, die Weihnachten lieben, wie auch für diejenigen, die daran verzweifeln.

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Karl-Heinz Göttert

Weihnachten

Biographie eines Festes

Reclam

2020, 2021 Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Durchgesehene Ausgabe

Covergestaltung: Kuzin & Kolling, Büro für Gestaltung

Coverabbildung: © 123rf.com / Olga Korneeva

Gesamtherstellung: Philipp Reclam jun. Verlag GmbH, Siemensstraße 32, 71254 Ditzingen

Made in Germany 2021

RECLAM ist eine eingetragene Marke der Philipp Reclam jun. GmbH & Co. KG, Stuttgart

ISBN 978-3-15-961769-5

ISBN der Buchausgabe 978-3-15-011369-1

www.reclam.de

Prolog

Die Geschichte von Weihnachten ist die Geschichte des Christentums, auch wenn das Christentum mit Weihnachten von Anfang an größte Schwierigkeiten hatte.

Umso erstaunlicher wirkt der Triumph dieses Festes, das mittlerweile weltweite Ausstrahlung besitzt und auch da seine Spuren hinterlässt, wo das Christentum kaum vertreten ist, in China zum Beispiel, wo es sogar ein Wort für den »Heiligen Abend« gibt – Shéngdán ping’an yé . Ja, es sieht so aus, dass Weihnachten in dem Maße zum Fest der Feste aufstieg, als es seinen ursprünglichen Inhalt verlor: nämlich als Feier der Geburt des Erlösers, des Erlösers von einer Sünde, die die Menschheit mit dem Verlust des Paradieses bezahlte. Ausgerechnet diese Säkularisierung des Weihnachtsfestes, die Befreiung von den theologischen Konstrukten, hat es erst richtig groß gemacht. Das veränderte seinen Charakter hin zu einem Familien- und Schenkfest, womit wiederum neue und andersartige Probleme verbunden sind.

Die offiziellen Kirchen haben sich mit dieser Sinnentleerung nicht abfinden wollen. Besonders eifrige Mitglieder verbrannten im Dezember 1951 vor der Kathedrale von Dijon einen Weihnachtsmann als Symbol des Abwegs von den »echten« Wurzeln, um stattdessen den heiligen Nikolaus zu würdigen. 2002 wurde etwas weniger martialisch vom katholischen Bonifatiuswerk die Aktion »Weihnachtsmannfreie Zone« im Stadtbild ins Leben gerufen.

Dieses Buch versucht, diesen langen Weg wie in einer Biographie nachzuzeichnen: mit einer Geschichte des Entstehens, Wachsens und Sich-immer-neu-Erfindens, nicht jedoch mit der Suche nach dem Wesen oder dem »wahren« Sinn von Weihnachten. Um das Wichtigste kurz abzustecken: Es geht im Folgenden natürlich auch um die biblischen und theologischen Grundlagen, aber es geht nicht um Glaubensfragen. Ich betrachte die Geschichte von Weihnachten als Historiker, der einem wesentlichen Stück unserer europäischen Kultur auf die Spur kommen möchte. Deshalb stehen die Quellen und Zeugnisse im Vordergrund, auf denen dieses Fest beruht, wie auch die Frage, inwiefern wir uns auf diese verlassen können. Es ist einfach spannend zu sehen, wie Lukas und Matthäus die Geburtsgeschichte als eine der »Großerzählungen« zu den für das Christentum wichtigen Themen Liebe und Frieden konstruiert haben, wie sie sich in historischen und mythischen Überlieferungen zurechtzufinden suchten und selbst am Mythos von Weihnachten mitwirkten – nicht ohne Widersprüche und deshalb auch ohne ein wirklich klares Gesamtbild.

Eine besondere Überraschung beim Gang durch die Geschichte wird für viele darin liegen, dass die uns heute so vertraute Feier am 24./25. Dezember recht spät entstand, und zwar um die 400 Jahre nach den in der Bibel geschilderten Ereignissen. Was uns heute so selbstverständlich erscheint, die Feier der Geburt Jesu, war es erst einmal jahrhundertelang nicht. Trotz einer intensiven Forschung ist die Entstehung von Weihnachten bis heute umstritten. Wir werden sehen, dass die bekannteste These – Weihnachten habe ein heidnisches (Vorgänger-)Fest des Sonnengottes abgelöst bzw. abgewandelt, wie es etwa bei der Ersetzung von Tempeln durch Kirchen geschah oder wenn heidnische Bräuche einen christlichen Sinn erhielten – kaum haltbar ist. Noch weniger überzeugt die Berufung auf Autoren des 4. Jahrhunderts, die den Geburtstag Jesu für diesen Termin einfach errechnen zu können glaubten. Und dann gibt es auch noch die Theorie von Weihnachten als »polemischem« Fest, als Fest gegen »Irrlehren«, bei denen sich die frühen Kirchenvertreter in unsägliche Spitzfindigkeiten hinsichtlich der Person ihres Gründers verbissen. So war die Geschichte von Stall und Krippe willkommen, um die menschliche Natur gegen die Behauptung einer lediglich göttlichen abzugrenzen – übrigens unter besonderer Berücksichtigung der Windeln, die schon Lukas ins Spiel brachte und die in keiner Festpredigt der Bischöfe oder Päpste fehlen.

Aber es gibt auch eine viel weniger problembeladene Seite von Weihnachten als diese angedeuteten Querelen in der frühen Kirchengeschichte, auf die wir stoßen werden. In ruhigeren Zeiten hat die Kirche das Jahr in einen Festkreis gekleidet, in dem Weihnachten (eingeleitet durch den Advent, ausklingend mit Epiphanias bzw. Maria Lichtmess) neben Ostern einen weiteren Höhepunkt darstellte. An dieser liturgischen Ausgestaltung im Mittelalter nahmen die Künste teil, die dem Fest mit Malerei und Skulptur, mit Musik und Schauspiel einen prunkvollen Rahmen gaben. Man denke nur an die Heerscharen von Mariengestalten, vor allem in Regionen, wo die Jungfrauen bzw. Bräute in Mittelalter und früher Neuzeit keinen Schleier oder sonstigen Kopfschmuck trugen und Maria entsprechend mit prachtvoll offenem Haar erscheint – provozierend nicht des Haars, sondern der »mütterlichen« Jungfrau wegen. Genauso ist der gregorianische Choral zu würdigen, der in den Gottesdiensten jedes vorgetragene Wort als Gesang ausformte. Schließlich gilt es, über Theaterstücke zu berichten, die die Liturgie spielerisch einer breiten Menge an Gläubigen nahebrachten, die mit den lateinischen Texten und komplizierten theologischen Fragen überfordert war. Es ist keine Frage: Weihnachten hat die europäische Kultur nachhaltig inspiriert, auch wenn sich viele Relikte heute nur noch in Museen finden.

Wirklich einfach aber war das Fest nie. Schon im tief »gläubigen« Mittelalter geht aus dem Fest der Unschuldigen Kinder mitten im Weihnachtsfestkreis ein eigenartiges »Kinderbischofsfest« hervor, bei dem das soziale Oben und Unten verkehrt wird – mit der Folge von Ausschreitungen, die schließlich zu Verboten führen. Man hat dies in Verbindung zu den Saturnalien und den Neujahrsfeiern in römischen Zeiten gebracht. Aber es ist Vorsicht geboten. Das Kinderbischofsfest stellt eher eine Erweiterung der Religiosität ins Spielerische dar, die sich auch in den Theaterspielen dieser Zeit zeigt. Als dann im 16. Jahrhundert die Reformatoren einschritten, ging es nicht mehr um solche Nebenerscheinungen, sondern um die gesamte religiöse Ausformung des Glaubens, in deren Folge unter der Herrschaft der Puritaner in England für kurze Zeit das Weihnachtsfest als »abergläubischstes« aller Feste abgeschafft wurde. Mehr als ein Jahrhundert später erwuchs daraus in den Vereinigten Staaten von Amerika ein neuer »Kampf« um Weihnachten, den letztlich die Erfindung einer neuen Figur schlichtete: Santa Claus, der »Weihnachtsmann«, mit dem einige Zeitgenossen heutzutage allerdings eher den Anfang vom Ende eines christlich geprägten Weihnachtsfestes verbinden – siehe die Aktivisten in Dijon und des katholischen Bonifatiuswerks.

Dabei war noch gar nicht die Rede davon, dass neben der kirchlichen Liturgie und Theologie auch eine ganz andere Tradition prägend wurde: ein Brauchtum, das die religiösen Probleme links liegen ließ und sich eine eigene Welt des Feierns schuf, in der ein Weihnachtsbaum und eine Krippe wichtiger wurden als jede noch so gute Predigt. Das Bürgertum des 18. und des 19. Jahrhunderts bewahrte sich das Weihnachtsfest nach Aufklärung und teilweise rigider Entkirchlichung weiter als Familien- und Geschenkfest, das eingefleischte Agnostiker ebenso wie assimilierte jüdische Familien durchaus begeistert mitfeierten. Andererseits fehlt es nicht an Vereinnahmungen durch die Politik, die das Fest entweder – wie im Ersten Weltkrieg – mit seiner Friedensbotschaft für ihre Zwecke instrumentalisierte oder es – wie die Nationalsozialisten – durch angeblich »germanische« Vorläufer zu ersetzen suchte. Natürlich musste unter den Bedingungen des Kapitalismus auch dieses Fest in Folklorisierung und Kommerzialisierung münden. Aber es taucht aus den scheinbar alles verschlingenden Wogen des bloß Gemütvollen oder Kitschigen immer wieder auf und wird als Inspirationsquelle ernst genommen.

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