Luise Lunow - Auch eine Rosine hat noch Saft

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Luise Lunow ist Schauspielerin. 1932 in Babelsberg geboren erlebt sie den Bomben-Krieg und den Hunger der Nachkriegszeit, pendelt täglich zwischen Ost- und Westberlin und erfüllt sich ohne Geld und fremde Hilfe ihren großen Wunsch, Theater zu spielen. Sie steht auf der Bühne, ist in den Synchronstudios zu Hause, spricht mit ihrer markanten Stimme Hörspiele und Hörbücher. Sie drehte mit Loriot, begeisterte besonders ihr jungen Hörer mit dem Rap «Enkelschreck» und stand mit den «Die drei ???» auf der Bühne. Nun hat sie ihr ungewöhnliches, spannendes Leben in ernsten und heiteren Episoden aufgeschrieben. Es ist ein Leben zwischen Ost und West – zwischen Lebensfreude und Enttäuschung – eben ein gelebtes Leben.

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Als ich etwa acht Jahre alt war, bin ich mit meiner kleinen Schwester gemeinsam in eine äußerst gefährliche Situation geraten und wäre beinahe ertrunken. Ich war ohne Wissen meiner Mutter mit ihr zum Spielen an die Nuthe gelaufen. Wir warfen eine kleine Puppe immer wieder vom steil abfallenden Ufer ins Wasser und zogen sie anschließend an Land, um sie zu retten. Einmal warf ich sie versehentlich etwas zu weit und beim Angeln nach der Puppe rutschte ich ab und fiel in den Fluss. Er war nicht nur durch seine Strömung gefährlich, sondern auch gleich am Ufer ziemlich tief. Meine 3-jährige Schwester lief weinend am Ufer entlang und drohte ebenfalls in den Fluss zu fallen. Ich konnte zu der Zeit noch nicht schwimmen und wäre sicher ertrunken, hätte uns nicht zufällig eine Frau schon einige Zeit besorgt beobachtet und mich in letzter Sekunde – ich war schon mit dem Kopf unter Wasser – an Land gezogen. Völlig geschockt und ohne mich bei ihr zu bedanken, nahm ich meine Schwester an die Hand und rannte klitschnass nach Hause. Dort kam ich bereits wieder trocken an und erzählte meiner Mutter kein Wort von unserem gefährlichen Erlebnis. Traf ich diese Frau dann später auf der Straße, machte ich einen großen Bogen um sie und würdigte sie keines Blickes. Ich hatte immer Angst, dass sie meiner Mutter davon berichten könnte. Der Vorfall war mir ungeheuer peinlich und ich schämte mich sehr.

Es wird dunkel in unserer Stadt

Der Eckladen in unserem Haus gehörte zu einer Bäckerei. Der Bäcker, Herr Fräßdorf, wurde gleich 1939 zu Anfang des Krieges gegen Polen zur Wehrmacht eingezogen und fiel nach nur wenigen Tagen. Als seine Frau die Todesnachricht erhielt, schwang sie sich sofort aufs Fahrrad, um ihren Schwiegereltern das schreckliche Ereignis mitzuteilen. Es war noch Sommer und sie trug ein weißes Kleid. Eine weinende Frau, ein wehendes weißes Kleid auf dem Fahrrad – so hat sich der Beginn des Krieges bei mir eingeprägt.

Auf einmal wurde unsere Stadt stockdunkel. Um feindlichen Fliegern die Orientierung zu erschweren, musste jeder seine Fenster mit schwarzen Rollos verdunkeln, kein Lichtschimmer durfte abends nach außen dringen, die Straßenlaternen wurden abgeschaltet, Autos mussten mit abgedunkeltem Licht fahren. Ein Blockwart – meist ein älterer Mann mit Parteiabzeichen – kontrollierte streng die Einhaltung dieser Vorschriften! Wer dagegen verstieß, musste mit hohen Strafen, ja sogar mit der Todesstrafe wegen »Feindbegünstigung« rechnen. Kein Wetterbericht verriet mehr die Wetterlage in Deutschland, nichts sollte den feindlichen Bombern ihren Weg weisen. Und große Plakate warnten: »Pst – Feind hört mit – Vorsicht bei jeder Unterhaltung!« Das Leben hatte sich verändert.

Auch mein Vater wurde sofort nach Ausbruch des Krieges zur damaligen Wehrmacht eingezogen und kurz danach an die Front geschickt.

Schon bald bekamen auch wir den Krieg zu spüren. Als die Fliegeralarme begannen, war ich mit unserer Nachbarin Frau Gericke immer die erste, die in den Luftschutzkeller lief. Dieses schreckliche Auf- und Ab-Geheul der Sirenen, das ich noch heute im Ohr habe, machte mir ungeheure Angst; ich musste sofort mit Bauchschmerzen aufs Klo eine halbe Treppe höher im Flur und rannte dann mit meinem Köfferchen und meiner geliebten Puppe Christel im Arm runter in den Keller, den ich sonst furchtsam mied, der immer gruselig und dunkel war und nur bei Alarm eine kleine blaue Notbeleuchtung bekam. Noch heute habe ich den muffigen, modrig-kalten Geruch des Luftschutzkellers in der Nase. Er war, wie in den meisten alten Mietshäusern, nur ganz primitiv mit ein paar Balken abgesteift und wenn uns eine Bombe getroffen hätte, so wären sie sicher zusammengeknickt wie ein paar Streichhölzer. Niemals hätten sie die Trümmer unseres dreistöckigen Hauses abfangen können, doch zur Sicherheit gab es noch einen Durchbruch zum Nebenhaus, der zwar notdürftig zugemauert, aber eine Fluchtmöglichkeit für den Notfall war. Ein weißer Pfeil zeigte von außen, an welcher Stelle des Hauses sich eventuell noch Menschen im Luftschutzkeller befinden. Jeder Hausbewohner hatte im Keller seinen Stuhl, seine Decke – denn es war immer eiskalt in dem unbeheizten Keller –, später sogar noch eine Gasmaske und das wichtigste Stück Handgepäck griffbereit dicht neben sich. Ein Eimer mit Wasser, eine Hacke und ein Beil standen ebenfalls am Eingang. Mit einem kleinen Radio verfolgten wir über Drahtfunk mit angehaltenem Atem den Anflug der englischen oder amerikanischen Bomber und meist hieß es: »Die Bomben­geschwader befinden sich über dem Raum Hannover-Braunschweig im Anflug auf Berlin.« Worte, die mich vor Angst fast lähmten, niemand im Keller sprach ein Wort, jeder wartete auf das Brummen der näher kommenden Flugzeuge und das Einsetzen der Flak. Wenn dann die »Weihnachtsbäume« abgeworfen wurden, das waren die Leuchtraketen, die die Ziele für die Bomben sichtbar machen sollten und die Stadt taghell erleuchteten, und der Blockwart selbst im Keller Schutz suchte, der von außen die Lage beobachtet hatte und dafür verantwortlich war, dass jeder rechtzeitig den Luft­schutzkeller aufsuchte, dann wussten wir, jetzt geht es los …

Es waren 1940 die ersten Bomben auf Berlin und Potsdam, als in Babelsberg in der Nacht vom 21. zum 22. Juni die Post in der Lindenstraße unmittelbar neben dem Krankenhaus getroffen wurde. Jeden Sonntag pilgerten hunderte Menschen aus der ganzen Umgebung dorthin, um diese erste Bombenruine zu sehen. In der Nacht vom 7. zum 8. August im selben Jahr wurden die Bethlehem-Kirche und auch das kleine Häuschen der Familie Zöllner am Neuendorfer Anger getroffen. Ich kannte die Zwillinge Gerda und Günter gut, denn wir gingen zusammen zum Kindergottesdienst. In dieser Nacht war Fliegeralarm gegeben worden und Frau Zöllner war mit ihren Kindern im Luftschutzkeller ihres Hauses, als sie kurz vor die Tür trat, um zu gucken, ob schon Flugzeuge zu sehen wären. In diesem Augenblick fiel eine Bombe genau auf ihr Haus mit den Kindern. Beide waren sofort tot, die Mutter draußen wurde zur Seite geschleudert, blieb aber fast unverletzt. Ich erinnere mich noch wie heute an die Beerdigung der Kinder. »Gerda, Gerda, komm doch zurück und wenn Du nicht kannst, dann Günter« – gellende, verzweifelte Schreie, bei denen ich mir die Ohren zuhielt und die ich nie vergessen werde.

Einmal, nach einem Bombenangriff am Vormittag, ging ich mit meiner Mutter die Großbeerenstraße hinter dem Bahnhof Drewitz entlang. Dort brannten noch die Reste eines Siedlungshauses, das kurz zuvor eine Bombe getroffen hatte. Die Hälfte des Zimmers im ersten Stock stand noch, eine Uhr hing an der Wand und ein Sofa schwebte halb über der zerstörten Vorderwand. Die Mutter wurde tot aus den Trümmern gezogen, während ihr Baby vom Luftdruck in den Garten geschleudert wurde und wie durch ein Wunder unverletzt überlebte. Kurz darauf begegneten wir der 7-jährigen Tochter mit der Schulmappe auf dem Weg nach Hause. Sie ahnte noch nichts von dem Unheil, das sie erwartete. Eine Nachbarin ging ihr entgegen, um sie behutsam auf das schreckliche Ereignis vorzubereiten.

Meine Tante Alice kriegte in einer einzigen Nacht weiße Haare – sie war erst 35 Jahre alt –, als der Luftschutz- und Splittergraben neben ihrem Siedlungshaus in Grunewald einen Volltreffer bekam. Es war der Splittergraben, in dem sie sich sonst immer während der Alarme aufhielt, nur in dieser Nacht war sie nach einer Geburtstagsfeier bei einer Nachbarin im Nebenbunker. Das rettete ihr das Leben.

Nach dem Angriff half sie mir, all ihre toten, entsetzlich verstümmelten Nachbarn aus dem Schutt zu bergen, mit denen sie noch kurz zuvor gelacht und gefeiert hatte.

Während des Krieges mussten wir mit unserer Schulklasse immer wieder in andere Schulgebäude in Babelsberg oder Potsdam umziehen, wo wir – soweit es die Fliegeralarme zuließen – im Schichtbetrieb unterrichtet wurden. Das hieß, je nach Länge des nächtlichen Fliegeralarms begann der Unterricht bei Alarm bis 23 Uhr normal um 8, bis 24 Uhr um 10 und bei Alarm bis 2 Uhr nachts und länger um 11 Uhr mit verkürzten Unterrichtsstunden.

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