Alexander Zaunkönig
Das wundertätige Unterröckchen. Wobei der Berggeist Rübezahl auch eine Rolle spielt.
Ein frivol- erotisches Märchen aus dem Jahre 1800
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Inhaltsverzeichnis
Titel Alexander Zaunkönig Das wundertätige Unterröckchen. Wobei der Berggeist Rübezahl auch eine Rolle spielt. Ein frivol- erotisches Märchen aus dem Jahre 1800 Dieses ebook wurde erstellt bei
Hinweise: Hinweise: Originaltitel: Das wundertätige Unterröckchen. Erschienen im Jahre 1800 Autor: Alexander Zaunkönig (Pseudonym) Herausgeber: Edgar S. Schöberl Kommentare, Übersetzungen, Umschlaggestaltung, Korrekturen, Bearbeitung: Edgar S. Schöberl Copyright©2018 by Edgar S. Schöberl Rechtliche Hinweise: Dieses Werk wurde mehrfach Be- und Überarbeitet und ist in der vorliegenden Form ebenso wie alle anderen von dem Herausgeber veröffentlichten Bücher, einzelne Inhalte einschließlich eventueller Abbildungen, Übersetzungen, etc. rechtlich geschützt. Nachdruck oder Reproduktion jeder Art ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers möglich.
Statt der Vorrede: Statt der Vorrede: Es ist mir zu Ohren gekommen, dass einige Emporkömmlinge von Kunstrichtern, ein anderer schon beim Durchblättern des Messkatalogs, etwas über eine vorgebliche Unanständigkeit des Titels dieses Büchleins zugeflüstert haben. Böse Menschen, in der Tat! Denn wollte ich auch annehmen, dass sie zu jung wären, um zu wissen, dass nichts auf der Welt der Unanständigkeit besser vorbaue, als eben ein Unterröckchen, so müsste ich ihnen als Kritikern doch zutrauen, dass sie ihren Boileau hübsch gelesen hätten. Nicolas Boileau alias Despréaux oder Boileau-Despréaux (* 1. November 1636 in Paris; † 13. März 1711 ebenda) war ein französischer Autor, welcher ausdrücklich sagt: In einem frivolen Roman ist alles leicht zu entschuldigen; Es ist genug, dass laufende Fiktion amüsiert; zu viel Härte wäre dann außerhalb der Saison.
Erstes Kapitel. Welches der Langeweile Tür und Tor öffnet: Erstes Kapitel. Welches der Langeweile Tür und Tor öffnet: Zu jener Zeit, als noch Zauberer und Geister manchmal ein Wörtchen in die großen und kleinen Welthändel zu reden hatten, als nicht nur Tiere, wie heutzutage, aus fürstlichen und anderer Leute Gestalten spukten, sondern auch noch mitunter Menschen wohl oder übel eine hiergestalt annehmen mussten, damals behauptete das Schloss Weiherhorst in Schlesiens Gebirge ein furchtbares Ansehen. Kein Reisender, dessen Fracht der Mühe eines Angriffs wert schien, zog so leicht unbehindert vorüber, wenn der Weiherhorster nicht durch auswärtige Fehden zur Abwesenheit genötigt wurde. Auf dem Schlosse selbst ging es immer groß und herrlich her, sobald der Ritter zu Hause war. Man frühstückte, dinierte und aß festlich zu Abend da – jedoch unter andern Benennungen – so gut, wie vormals am Hofe französischer Prinzen. Das Hübscheste für den Wirt vom Hause war dabei der Umstand, dass ihm alle Kostbarkeiten, welche in seinem Schlosse vergeudet wurden, fast so wenig kosteten, als den angeführten königlichen Abkömmlingen die ihrigen. Ritter Weiherhorst suchte die Materialien dazu auf den Burgen schwächerer Nachbarn, in Hohlwegen, und überall zusammen, wo er nicht mit Gelde, sondern höchstens mit Blute bezahlen durfte, nicht sowohl mit seinem eignen, als dem seiner Knappen und Knechte. Der Letzteren besaß er so viele, dass es ihm auf das Leben von einigen vollends gar nichts angekommen sein würde, wenn nicht schon damals rüstige Männer ein einträglicher Handelsartikel gewesen wären. Jeder fremde Ritter konnte eine gefällige Aufnahme in der Weiherhorst erwarten, sobald er brav zu zechen und mit lustigen Brüdern umzugehen verstand; den Handwerker ohne Zunft aber neckte und quälte beinahe alles, vom Burgherrn an, bis zum Turmwärter hinab oder hinauf, wie man will. Es fehlte nicht an Mädchen und Frauen im Schlosse. Zwar war die Frau des Weiherhorsters beerdigt; allein die List des Herrn und seiner wohlabgerichteten Leute brachte von Zeit zu Zeit – dem Ausdrucke des Ritters nach – frische Ware auf die Burg, welche sie, wie gewöhnlich, bezahlt hatten. In Achtung stand aber eigentlich nichts auf dem Schlosse, als was einen männlichen Körper trug. Daher kümmerte sich auch niemand um die Tochter des Raubritters. Selbst das Weib, welchem die Aufsicht über Klärchen oblag, dachte nicht an sie und gefiel sich besser im Umgange mit jungen, raschen Knappen, als bei der Ausbildung des jugendlichen Gemüts. Ein Beweis, dass die französischen Gouvernanten, welche späterhin Mode wurden, ihre Art zu leben, nicht erfunden haben.
Zweites Kapitel. Klärchen: Zweites Kapitel. Klärchen: Dem Weiherhorster blieb keine Zeit, an die Tochter zu denken. Seine beiden Söhne betrachtete er als die einzigen, welche auf seine Vatersorge Anspruch machen könnten, daher erzog er sie zu einem Leben, wie das seinige. Klärchen wuchs in der größten Natürlichkeit auf. Das weitläufige Schloss kam ihr zu enge vor, und sollte sie sich ja damit behelfen, so musste sie auf der Turmwarte sein. Von hier aus schaute sie gern in die finstern Wälder, die damals noch einen großen Teil des Gebirges dicht überzogen. Ihr helles Auge entdeckte die Reisenden schon von weitem, aber sie hütete sich wohl, dem Turmwärter, der auf so etwas lauern musste, davon Nachricht zu geben. Sie brachte vielmehr gewöhnlich eine Flasche mit, die er auf das Wohlsein der freundlichen Geberin leerte, und worüber er sein Geschäft, in der Regel vollkommen vergaß. Auch machte sich Klärchen nicht selten den Schlossberg hinab und schwärmte zu Tagen in Wäldern und Dörfern herum. Wie ihr Vater Hass und Furcht rings umher gepflanzt hatte, so streute sie die Keime zu Wohlwollen und Zutrauen in jedes Herz, dem sie sich näherte. Die ganze Gegend besaß kein Hüttchen, worin sie eine fremde Gestalt gewesen wäre. Die Arme von Jung und Alt breiteten sich liebend nach ihr aus, und niemand blieb ohne Verwunderung darüber, dass ein solcher Vater solch ein Kind haben könne. Freilich war es in einem Schlosse, wo alles drunter und drüber ging, wo das Zugreifen nach dem geraubten Gute, außer den Knechten, jedem freistand, dem Mädchen etwas leichtes, Wein, Speise und Geld für wohltätige Zwecke zu verwenden. Allein die Art, mit der sie es tat, die Bemühungen, welche sie sich machte, um die würdigsten Gegenstände für ihre Milde aufzufinden, dieses waren unleugbare Verdienste ihres Herzens. Heute strich sie durch diesen Teil des Gebirges; ein andermal durchlief sie den entgegengesetzten, und fühlte sie am abend Müdigkeit, so erleichterten ihr doch die Schatten der andern von ihr geschaffenen Freude, welche vor ihr her flatterten, den Rückweg auf die Burg. Selbst von den größten Gastmahlen des Weiherhorsters blieb sie weg, ohne vermisst zu werden. Sie verzehrte lieber mit Vertrauten, die sie überall antraf, die selbstgepflückten Blaubeeren, als die köstlichsten Speisen an der väterlichen Tafel. Sie trank lieber eines Bergstroms Kristallwasser aus der hohlen Hand, als die wohlschmeckendsten Weine, welche in den goldenen Pokalen ihres Vaters glänzten.
Drittes Kapitel. Worin mehr Edelmut als Wahrscheinlichkeiten enthalten ist:
Viertes Kapitel. Das sich mit einer Subskription endigt:
Fünftes Kapitel. Die Wölfin rächt sich an Klärchen:
Sechstes Kapitel. Worin eine Eigenschaft des Röckchens an den Tag kommt, die ihm zu keiner Empfehlung gereichen wird:
Siebentes Kapitel. Welches eine neue Person einführt:
Achtes Kapitel. Worin ohne Zweifel die Ohrfeige das treffendste ist:
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