Martin von Arndt - Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin von Arndt - Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Wie wir töten, wie wir sterben (eBook): краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Bonn, 1961: Agent Dan Vanuzzi wird vom französischen Auslandsnachrichtendienst angeheuert, zwei in der BRD untergetauchte Mitglieder der algerischen Befreiungsarmee aufzuspüren. Der Algerienkrieg tobt mittlerweile
seit sieben Jahren, und den beiden werden Kriegsverbrechen an französischen Soldaten zur Last gelegt. Um sie zu fangen, muss Vanuzzi
seine ganze Kraft und Erfahrung aus zwanzig Jahren Geheimdienst aufbieten. Doch schon nach kurzer Zeit wird klar, dass niemand der ist, der er zu
sein scheint. Vanuzzi kontaktiert seinen alten Gefährten Rosenberg, der als Mossad-Agent in der BRD den ehemaligen KZ-Kommandanten Arthur
Florstedt aufspüren und nach Israel entführen soll. Rosenberg wird dabei mit seinem eigenen Trauma konfrontiert, der Ermordung seiner Familie im KZ und seinem eigenen Überleben. Vanuzzi und Rosenberg versuchen sich gegenseitig zu helfen und begeben sich in die Abgründe der Geschichte…
Ein explosiver Spionageroman um die Traumata Frankreichs und Deutschlands: die koloniale Vergangenheit und der Holocaust.

Wie wir töten, wie wir sterben (eBook) — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

»Okay, massiver Unmut und Wunsch nach Unabhängigkeit. Aber warum kommt es erst 1954 zum regelrechten Krieg, Mr. Mahmoudi?«

»Viele Algerier haben im Zweiten Weltkrieg für Frankreichs Freiheit gekämpft. Sie hatten gehofft, dass die französische Regierung diesen Einsatz honorieren würde.«

»Hat sie aber nicht.«

»Es gab noch immer keine Selbstverwaltung, Sir. Nur einen Generalgouverneur, der das Land regiert. Einige gut ausgebildete Algerier versuchten, den Weg durch die Institutionen zu nehmen, die Demokratie von innen heraus zu verändern. Aber die Wahlen in Algerien waren eine Farce, US-Beobachter haben aufgedeckt, dass es massiven Wahlbetrug gab, um zu verhindern, dass algerische Parteien Einfluss gewinnen.«

»Verstehe. Irgendwann war das Maß voll, weil alle reformerischen Bewegungen gescheitert waren, und dann griff man eben zu den Waffen.«

»Nur dass es die französische Armee seit 1954 nicht mehr zu tun hat mit einigen verstreuten Aufständischen, sondern mit dem FLN. Frankreich bekommt das Bergland nicht unter Kontrolle.«

»Es ist der schlimmste Krieg, den sie seit dem Zweiten Weltkrieg geführt haben«, warf van Doren ein. Seinem Gesichtsausdruck war nicht zu entnehmen, ob er seinem algerischstämmigen Musterschüler bislang mit Wohlgefallen zugehört hatte. Als er den nun entließ, sah Vanuzzi Mahmoudi aus der Tür gehen und fragte: »Der schlimmste Krieg? Schlimmer als Indochina?«

»Südvietnam war ein Desaster für die Franzosen, das die USA jetzt wieder geraderücken müssen, damit nicht ganz Asien an die Kommunisten fällt. Aber nein, der Krieg in Algerien ist brutaler. Haben Sie schon einmal von der ›Französischen Doktrin‹ gehört, Dan? Sie besagt, dass sich Unabhängigkeitskämpfer in der eigenen Bevölkerung bewegen wie ein Fisch im Wasser – und deshalb muss man ihnen das Wasser abgraben.«

»Wie?«

»Durch Umsiedlungsmaßnahmen, durch die Einweisung in Lager, durch den Einsatz planmäßiger Folter, um die Bevölkerung zu demoralisieren. Und natürlich durch Kollektivstrafen.«

Van Doren stand auf und kramte in seinem Aktenschrank, dann zog er ein Papier hervor und setzte sich wieder. Beim Vorlesen folgte der rechte Zeigefinger den Worten.

»Hier habe ich einen Bericht. Ein kommandierender französischer Leutnant erklärt: ›Wenn einer meiner Männer in einem Hinterhalt getötet wird, gehe ich in das nächstliegende Dorf, versammle alle Einwohner und erschieße auf der Stelle jeden zweiten. Weil sie uns nicht gewarnt haben, dass wir dort in einen Hinterhalt geraten.‹ Und bei ihren ratissages …«

»Bei was?«

»Bei der Durchsuchung algerischer Dörfer gehen französische Soldaten so vor: Finden sie Waffen, heißt das, dass alle Einwohner den FLN unterstützen, finden sie nichts, sind die Waffen zu gut versteckt. In beiden Fällen werden die Bewohner vertrieben und das Dorf wird angezündet. – Ich will ja nicht behaupten, dass das Weiße Haus nicht ein gewisses Verständnis dafür hätte … will man den Terrorismus stoppen, muss man hin und wieder das Recht beugen … für Frankreich ist das leichter, weil die Algerier ohnehin weniger Rechte haben. Aber aus ganz Algier ein Verhörzentrum machen, Gefangene zum Holzsammeln ins Gelände schicken, um sie dann auf der Flucht zu erschießen und die Leichen via Helikopter im Meer loszuwerden – damit treibt man den FLN in die Arme Moskaus.«

»Und die französische Regierung?«

»Die berühmten drei Affen, comme on le dit si bien. De Gaulle sitzt zwischen allen Stühlen. Man hat ihn als konservativen Hardliner ins Amt gewählt, um den Krieg militärisch zu beenden. Aber das funktioniert nicht. Weil er sich auf Verhandlungen mit den Algeriern einlässt. Die französischen Siedler glauben, dass er das Land an die Kommunisten verkauft, er fährt hinunter, die Siedler steinigen ihn beinahe, es gibt Ausschreitungen mit mehr als hundert Toten …«

»Verstehe, Veedee, von allen beschissenen Jobs auf dieser Welt hat de Gaulle den beschissensten. – Was anderes: Wenn Algerier hier in Deutschland abtauchen –«

»Tun sie das, weil die BRD für sie ruhiges Hinterland ist und weil sie unter den Deutschen viele Sympathisanten haben. Außerdem handhabt man hier Einfuhr, Ausfuhr und Durchfuhr von Kriegswaffen lax.«

»Und wenn die Franzosen etwas gegen solche Algerier in der BRD unternehmen möchten?«

»Sollten sie die Beine still halten. Die Aktionen der Main Rouge hat man in Bonn nicht vergessen.«

»Main Rouge?«

»Dan, für jemanden, der von Informationen lebt, haben Sie erstaunliche Lücken! Die Rote Hand, ein Terrorkommando, das innerhalb des französischen Auslandsnachrichtendienstes operiert haben soll.«

»Munkelt man.«

»In unserem Job ist Munkeln alles, was wir haben, nicht?! Main Rouge hat vor ein paar Jahren in der BRD Jagd gemacht auf FLN-Leute. Den einen oder anderen deutschen Händler, der Waffen nach Algerien geschmuggelt hat, haben sie sich auch vorgeknöpft.«

»Wie haben die Deutschen reagiert?«

»Irgendwann ist das Gerücht so laut, dass es sogar der Greis im Kanzleramt hört. Er droht den Franzosen mit dem Zeigefinger, die drohen zurück, dass sie die DDR anerkennen, wenn die deutschen Behörden FLN-Leute nicht konsequent verfolgen. Seither ist Ruhe, und die wollen beide Seiten nicht riskieren.«

»Sagen wir, ich bin Algerier und in der BRD abgetaucht. Was mache ich?«

»Landsleute aufsuchen. Oder deutsche Helfer, die Wohnungen anmieten, besonders in anonymen Hochhäusern.«

»In Bonn?«

»Köln. Mehr Einwohner, mehr Hochhäuser.«

»Sie wissen nichts Genaues, Veedee? Warum nicht?«

»Diese Leute sind uninteressant, solange sie nicht damit drohen, irgendwas in die Luft zu sprengen, das eine US-Flagge trägt.«

Vanuzzi legte das Foto, das die beiden Algerier zeigte, auf den Tisch. Van Doren nahm es, setzte sich in seinem Stuhl zurück und musterte Vanuzzi.

»Schon mal gesehen?«

»Namen haben die keine?«

Vanuzzi schwieg.

»Sie wissen, dass ich die ohnehin rausbekomme, wenn ich möchte.«

»Dann muss ich sie Ihnen auch nicht sagen.«

Van Doren hielt sich das Foto direkt unter die Augen, dann weiter weg, rückte es wieder näher. Dieses Spiel trieb er so lange, bis Vanuzzi unruhig auf dem Stuhl hin und her zu rutschen begann. Schließlich deutete van Doren auf Djefel und sagte: »Der hier kommt mir bekannt vor. Irgendwo habe ich den schon mal gesehen …«

»Strengen Sie sich ein bisschen an, Veedee!«

»Vergessen Sie’s, um die Uhrzeit schaltet mein Hirn in manuellen Betrieb. Ich melde mich bei Ihnen, wenn es mir wieder einfällt.«

»Ach ja, und wie? Mein Name steht nicht im Telefonbuch.«

Nase kräuseln, Augen zusammenkneifen. Van Doren platzte förmlich vor Lachen.

»Très drôle, Dan. Schlafen Sie gut!«

Auf der Rückfahrt sah Vanuzzi, wie sich der Himmel im Westen blutrot zu färben begann. Irgendwo bei Brühl musste es brennen. Oder es waren Polarlichter, hin und wieder sollten die auch im mitteleuropäischen Herbst zu sehen sein. Vanuzzi hielt auf der fast leeren Autobahn an, nahm das merkwürdige Schauspiel eine Zigarettenlänge in den Blick. Dann schnippte er die Kippe auf die Fahrbahn und gab wieder Gas.

6

Er stand am Fenster, trank einen starken Kaffee. Ein Himmel wie aus Bleiguss: Grautöne, kaum unterscheidbar, ob Wolken, ob Hintergrund.

Das Telefon hatte ihn geweckt, van Doren hatte bei ihm anrufen lassen, nun sollte Vanuzzi in Bonn antanzen. Es war früher Nachmittag, ganz und gar nicht seine Uhrzeit. Er warf zwei Kopfschmerztabletten zum Kaffee ein, verzichtete aufs Duschen und fuhr los.

Nachdem er sich beim Zerberus an der Pforte gemeldet hatte, ließ man ihn geschlagene zehn Minuten im Regen stehen. Dann kam Mo Mahmoudi angelaufen, der sich seine Uniformjacke über den Kopf hielt, und drückte Vanuzzi ein großes Kuvert in die Hand.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)»

Обсуждение, отзывы о книге «Wie wir töten, wie wir sterben (eBook)» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x