Martina E. Siems-Dahle
Briefe lügen nicht.
Wie wir wirklich waren.
Eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts
Biografischer Roman
Briefe lügen nicht — Wie wir wirklich waren /Eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts
Martina E. Siems-Dahle
published by: epubli GmbH, Berlin
www.epubli.de
Copyright: © 2013 Martina E. Siems-Dahle
ISBN 978-3-8442-5192-0
Titelgestaltung: Erik Kinting
Auch als Druckversion erhältlich: ISBN 978-3-8442-5191-3
Hinweis:
Die Rechtschreibung in den zitierten Briefen folgt nicht immer den heutigen Regeln. Nur grobe Schnitzer habe ich korrigiert.
Am Ende des Buches finden Sie ein Glossar, in dem Kriegsdaten, Orte und Begriffe erklärt werden.
Make peace with your past
so it won't screw up the present.
Aus dem Internet; Zitat einer 97-jährige Amerikanerin
Imprint Imprint Briefe lügen nicht — Wie wir wirklich waren / Eine Familiengeschichte des 20. Jahrhunderts Martina E. Siems-Dahle published by: epubli GmbH, Berlin www.epubli.de Copyright: © 2013 Martina E. Siems-Dahle ISBN 978-3-8442-5192-0 Titelgestaltung: Erik Kinting Auch als Druckversion erhältlich: ISBN 978-3-8442-5191-3 Hinweis: Die Rechtschreibung in den zitierten Briefen folgt nicht immer den heutigen Regeln. Nur grobe Schnitzer habe ich korrigiert. Am Ende des Buches finden Sie ein Glossar, in dem Kriegsdaten, Orte und Begriffe erklärt werden. Make peace with your past so it won't screw up the present. Aus dem Internet; Zitat einer 97-jährige Amerikanerin
Inhaltsverzeichnis
Danksagung
Prolog
Keine SMS und keine Email, sondern: Ein Brief
Ein Abschied öffnet Tore in die Vergangenheit
September 2008: Straße der Erinnerungen
Der vorletzte Hilferuf
Der letzte Hilferuf
Der rote Ordner
Der Traum
Vom „positiven Denken“ und der „Notwendigkeit“
Über die Rollenverteilung von Männern und Frauen
Briefe an einen Toten
An Deutschlands Frauen
Ein schöner Mann
Schöne Frauen, schöne Autos!
Abschied in Frieden
9./10.Juni 2006
Der letzte Wille I
Der letzte Wille II
Die „normalen“ Zeiten meiner Eltern und Großeltern
Aufarbeitung auf ganz eigenwillige Art
Kaiserlicher Bordfotograf: Großvater Heinrich Siems
Leni Siems‘ Geburtstage
Albert und Henny Büsing
Vom Glück, immer etwas auf dem Herd stehen zu haben
Hans-Jürgens „normale“ Zeiten
Wunsch und Wirklichkeit
Ein Fall von Verhältnismäßigkeit
Terror
„Krieg? - Halb so wild“
Störungen 2012
Störungen 1940
Störungen, März 1973:
Es wird schon gut gehen
Kriegsverletzung
Das Menschenmaterial ist sonst gut
Die letzten Kriegsmonate
Heinrich Siems: Die Anstalt - Ein Bild des Jammers und des Elends
Ellis „normale“ Zeiten
Mütter waren auch mal jung
Schwer verliebte Männer
Ein gut gemeinter Rat:
Ellis Nachkriegszeit
Hans-Jürgens Heimkehr zum Aufbruch
Tagebuch eines Kriegsgefangenen
Der Heimweg
Die Suche nach der Frau
Intermezzo I
Wie Sechsjährige Liebe verstehen
1999 - Der erste Liebesbrief an meine sechsjährige Tochter
Liebe und Freundschaft nach dem Krieg
Leidenschaft
Gemeinsamer Aufbruch
Meine „normalen“ Zeiten
Das etwas andere Weihnachten I
Das etwas andere Weihnachten II
Das politische Umfeld in meiner Kindheit und Jugend
„Sportschau“ oder „Daktari“?
Erziehungsmethoden
Benotung
Kein Pardon
Ein anderer Mensch? Mein Vater wurde Lehrer
Intermezzo II
Liebe vor uns Kindern
Meine „Krankheit“
Vertrauen
Der verbrannte Wunsch
70er Jahre: Der ganz normale Wahnsinn
Rausch
Rausch in anderen Zeiten
Die Sonnenbrille
Bohème
Ohnmacht
Meine kleine „Offensive 77“
Schlossgarten und andere Vergnügungsorte
Meine „Kuchenform“
Mein Aufbruch zur Abkehr
Generalprobe
Intermezzo III
Liebesersatz
Väterliche Fürsorge in Kriegszeiten:
Ruhe vor dem nächsten Sturm
1993: Vierzehn Jahre sind vorbei
Das abgebrochene Geschenk
Ordnung ist das halbe Leben I
Ordnung ist das halbe Leben II
Das hungrige Enkelkind
Das „Es“ kehrte zurück
Es war Liebe
Epilog
Die Autorin
Nachwort von Hans-Heiner Siems
Glossar
Ich danke von Herzen:
Meinem Ehemann, Claus. Wir haben uns geliebt, haben nach einer Woche des Kennenlernens mit einer geradezu frechen Unbeschwertheit beschlossen zu heiraten; wir haben uns aneinander gerieben; wir hatten uns getrennt, wir wollten vielleicht sogar die Scheidung. Als meine Seele sich im Keller verschanzt hatte, war er es, der Aufgaben und Pflichten von mir fern hielt und ich wieder in die normalen Etagen der Existenz hinauf steigen konnte. Wir haben erkannt, dass Humor eine hervorragende Basis für das Leben ist.
Meiner Tochter, Cora. Sie hat mit stoischer Unbeschwertheit und entzückendem Witz ihre schreibende Mutter ertragen.
Meiner Hündin, Sandy. Sie hat mich oft erwartungsvoll angeschaut, ob es denn nicht bald mal hinaus ginge.
Heiner, meinem Bruder, der mir schrieb:
„Übrigens finde ich es klasse, wie du an das Thema ‚Lebensaufbereitung’ rangehst.“
Danke, lieber Heiner, dass du mir Mut und Unterstützung gegeben hast, dieses Buch zu schreiben, denn du bist ja genauso Kind dieser Familie und dieser Generation, wie ich.
Eure Tini
P.S: Noch drei Mal Dank: Renate Naber (WDR 5 Autorin / meine Mentorin), Hanne Wiesenmaier-Löhr (seit über 30 Jahren meine Alle-Lebenslagen-begleitende-Freundin), Juliane Brockmaier (Blödsinn kann so schön sein!)
Der Humor hat in unserer Familie eine wichtige Rolle gespielt. Ohne ihn hätten die Protagonisten dieser biografischen Geschichte Armut, Demut, Krankheit, Krieg, Verlust, Neuanfang und seelische Verletzungen kaum überwunden.
Von seiner ersten Ausbildungsstation, einer Baubatterie in Rendsburg, schrieb mein damals neunzehnjähriger Vater am 8.2.1940 an seine Eltern:
Liebe Eltern!
(…) Gestern ist mir eine peinliche Sache passiert, die jedoch von unserem Feldwebel selbstverständlich von der humoristischen Seite genommen wurde. Als er (…) unerwartet in unsere Stube eintrat, bemerkte ich, mit zwei anderen Kameraden in einen Mittagsskat vertieft, nicht den Achtungsruf. Der Erfolg war, daß mir plötzlich ein Paar Handschuhe ins Gesicht flogen, worauf ich, in der Meinung, einer der Stubenkameraden sei der Täter, schrie:
„Seid Ihr denn verrückt geworden?“
Allgemeines Gelächter, dann mußte ich riesige Runden um die Baracken drehen und mich dann beim Feldwebel melden. Auf seiner Stube angekommen fragte er mich:
„Sie sind Landwirt?“
„Nein, Herr Feldwebel.“
„Sie sind doch Landwirt!“
„Nein, Herr Feldwebel!“
„Mann, wenn ich Ihnen sage, Sie sind Landwirt, dann sind Sie Landwirt!“
„Jawohl, Herr Feldwebel!“
„Also, Sie sind Landwirt und können mit Stroh umgehen!“
„Jawohl, Herr Feldwebel!“
„Gut, dann schütteln Sie bis Sonntag jeden Morgen meinen Strohsack auf.“ (…)
Herzliche Grüße! Euer Hans-Jürgen
Mein Vater, geboren 1921 in Wehnen bei Oldenburg, ist nach dem Zweiten Weltkrieg Lehrer geworden. Er war darüber hinaus mit Leib und Seele Lyriker und Schüttelreimer. Mit seinem Werk, das er selbst noch bei Books on Demand[1] veröffentlichte, begleitete er sein Umfeld mit Humor über seinen Tod im Jahr 2004 hinaus.
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