Urs Mannhart - Gschwind

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Von den Seltenen Erden sind der Wissenschaft bislang 17 bekannt. Urs Mannhart erfindet eine weitere: Das Rapacitanium. Der Namen ist abgeleitet aus dem französischen rapacité, auf Deutsch: Habgier. Nomen est omen: Der Roman spielt mit der Annahme, die wohlstandsverliebte Schweiz werde selbst zum Kerngebiet des Abbaus Seltener Erden. Pascal Gschwind, verantwortlich für den globalen Handel mit Rapacitanium, hetzt auf internationale Konferenzen, während zu Hause seine Familie ihn kaum mehr zu Gesicht bekommt, und er steht schließlich vor einem Dilemma: Raubbau an der Natur, an seiner Familie und der eigenen Gesundheit versus Karriere und Geldgeschäfte. Als schließlich ein Berg am Thunersee droht zusammenzufallen, begreift Pascal Gschwind das Ausmaß der Zerstörung seines Handels.

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Der Fels ist aalglatt, ein feines Rinnsal läuft ihnen entgegen; es dauert, bis sie die steile Rampe erklommen haben. Nach wenigen Metern weitet sich die Öffnung zu einem mächtigen Saal, der an Größe dem vorangehenden in nichts nachsteht. Sie umarmen sich, jubeln; sie sind die ersten Menschen, die diesen Saal betreten! Sie fotografieren, sie vermessen, können ihr Glück kaum fassen.

Für vollkommen eigentümlich halten sie das Gestein: auf keinem der Kilometer, die sie im Beatenberg durchkrochen haben, ist ihnen je Ähnliches begegnet. Es weist einen türkisen Glanz auf und bildet, obwohl die Felswände durch und durch feucht sind, weder Stalaktiten noch Stalakmiten aus.

Fasziniert nehmen sie, als sie sich, 13 Stunden nach Eintritt in die Höhle, auf den Rückweg machen, nicht nur unzählige Vermessungsdaten mit, die es ihnen erlauben werden, den neu entdeckten Saal zu kartographieren, sondern auch ein fingerkuppenkleines, sorgsam aus der Wand gelöstes Gesteinsstück. Sie wollen es einer Freundin zeigen, die als Professorin für Geologie an der ETH Zürich arbeitet.

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KAPITEL 1

Eine dem weißen Bündchen einer schicken Uniform entspringende Flugbegleiterinnenhand reicht graziös die Zwischenverpflegung dar, die im Ticket inbegriffen ist. Pascal Gschwind neigt dazu, sie anzunehmen. Meist aber handelt es sich ja doch bloß um eine schlecht verdauliche Gaumenunterhaltung, um einen kulinarisch minderbemittelten Verlegenheitshappen, also verneint er das Angebot mit durch die Luft fahrender Hand und vertieft sich stattdessen in einen mit diversen Grafiken angereicherten Text, der das soziale Engagement Valnoyas im sambischen Mufulira möglichst großzügig darstellen soll.

Gschwind fliegt business , hockt aufrecht im breiten Sitz, dicht im Knoten seiner Krawatte. Umgeben ist er von anderen business men , die alle ähnlich vertunnelt und verknotet in ihren Laptop blicken, in diesem vor einer halben Stunde in Frankfurt gestarteten Airbus, der in 40 Minuten auf der Isle of Man landen wird, der mauskotkleinen Insel zwischen Irland und Großbritannien. Mauskotklein : So hätte es Katharina gesagt, seine Frau, die er fast ausschließlich Rina nennt.

Die Isle of Man bildet einen Magneten für Geld und Krawatten, und Pascal Gschwind, 39, drahtig, flink, seit ein paar Wochen gedanklich und nervlich verbandelt mit diesem hochdotierten Job, ist dort hinbestellt zu einem business board meeting .

Vornehmlich ernährt er sich von Kaffee; das zeigt bisweilen seine zitternde Hand, das zeigt jetzt sein zuckendes Lid. Aber Gschwind trägt jugendliche Züge, die Brille sitzt, Kinn und Kiefer sind tadellos rasiert. Unsportlich ist er, wirkt aber nicht so; bloß wer ihn auf einen Zug eilen sieht, kann verstehen, was seine Rina meint, wenn sie sagt, der liebe Gott habe ihm zwei linke Beine geschenkt.

Gerne würde Gschwind ein wenig schlafen, wenigstens die Augen schließen; aber bloß, weil er jetzt ein bisschen müde, weil er schon vor 17 Stunden in der sambischen Minenstadt Mufulira in eine Maschine der ägyptischen Fluggesellschaft eingestiegen ist und viereinhalb Stunden im hoffnungslos überfüllten Terminal von Addis Abeba herumgestanden hat, ohne dass er den Akku seines Laptops hätte aufladen können, ehe endlich der Flug nach Frankfurt abgehen wollte, wo er nochmals drei Stunden auf den Anschlussflug zu warten hatte – bloß weil seine Reise ein bisschen anstrengend ist, erlaubt er sich noch lange nicht, erschöpft zu sein, und die Aussicht, nach diesem Flug ein Meeting durchstehen zu müssen, ist zwar hart, aber Gschwind fühlt sich wohl, wenn er sich beweisen kann. Außerdem herrscht eine euphorisierende Stimmung: Dass ahnungslose Hobbyhöhlenforscher im schweizerischen Beatenberg tatsächlich Rapacitanium gefunden haben, ist nicht nur eine geologische Sensation, sondern für Valnoya von größter Bedeutung. Für Valnoya wie auch für seine eigene Karriere.

Was ihn überdies anspornt, wach zu bleiben, sind die absurden Träume, die ihn seit Wochen auch tagsüber verfolgen, und wenn er döst, rutscht er gedanklich oft ab zu der medizinischen Untersuchung, zu diesem MRI, das er wieder und wieder verschiebt. Also verändert Gschwind die Position der über seinem Sitz befindlichen Frischluftdüse, drückt sich die Brille ans Nasenbein, greift in seine handgefertigte englische Hirschledermappe und überblickt die Meldungen. Bis zum Jahr 2050 soll sich der globale Bestand an Personenwagen nach Prognosen des deutschen Verbands der Automobilindustrie auf 2,6 Milliarden erhöhen. Aufgrund der bisher entdeckten Lagerstätten von Rapacitanium werde es nicht möglich sein, alle diese Autos mit einer rasch aufladbaren Batterie auszustatten – ein Wettrennen zeichne sich ab. Das sich umso eher zuspitzen werde, je früher es bei den Flugzeugbauern Boeing und Airbus zum Standard werde, für das Starten der Triebwerke Batterien einzusetzen.

Zufrieden, erneut bestätigt zu bekommen, wie wichtig Rapacitanium weltwirtschaftlich in den kommenden Jahren werden wird, rückt Gschwind den Laptop in eine angenehmere Position und überarbeitet eine Pressemitteilung zu Mufulira, die spätestens morgen raus muss. Die medialen Anklagen gegen angeblich zu hohe Schwefeldioxid-Belastungen durch die von Valnoya betriebene Kupfermine wollen kein Ende nehmen; gestern hat sich CEO Daniel Hillers dazu durchgerungen, ihn zu beauftragen, mit einer Presseerklärung Gegensteuer zu geben.

Vor zwei Monaten erst hat Gschwind eine hohe Position bei der Suissecom eingetauscht gegen diesen Job in der vielleicht zweitobersten Etage von Valnoya, einer der weltweit führenden Firmen im Rohstoffsektor. Offiziell hat ihn Valnoya – 273.000 Mitarbeiter in 53 Ländern, Hauptsitz in der Schweiz, mehr als 190 Tochtergesellschaften weltweit, umsatzmäßig die größte Firma im Land – eingestellt als Vizeleiter der Kommunikationsabteilung. Senior Chief Business Network Communications nennt sich seine Position. Während er in den vergangenen Wochen in seinem Büro stundenlang telefonierte und Hunderte von Mails schrieb, um von den auf fünf Kontinenten verteilten Niederlassungen sämtliche Informationen aufzutreiben, die nötig sind zur Erstellung eines umfassenden, von einer kritischen Öffentlichkeit stets streng beäugten Sustainability Reports , für Valnoya eine der wichtigsten Visitenkarten, war er nun in Sambia mit der delikaten Aufgabe betraut, Bundesrat Gadellier zwei erst seit ein paar Jahren in Firmenbesitz befindliche und noch nicht vorzeigbare Standards aufweisende Minen zu präsentieren. Sambia gilt überhaupt als schwieriges Pflaster; in einer Kupfermine, die nicht oder noch nicht in den Händen Valnoyas ist, steckten revoltierende Arbeiter unlängst Gebäude in Brand und nahmen den chinesischen Firmenchef in Geiselhaft, um gegen die schlechten Arbeitsbedingungen zu protestieren – obwohl die nicht schlechter sind als anderswo und obwohl es sonst in der Region kaum Arbeit gibt.

Valnoya schürft in Sambia auch nach Kupfer, aber in den beiden jüngst von Valnoya aufgekauften Minen ist es nach einem ärgerlichen juristischen Zwischenspiel wieder einigermaßen ruhig. Logisch eigentlich; rund 60 Prozent der lokalen Bevölkerung sind arbeitslos, die Mine ist der mit Abstand größte Arbeitgeber.

Zudem ist es Gschwind gelungen, Bundesrat Gadellier und seine kleine Gefolgschaft so über das Gelände zu lotsen, dass dieser die hässlichsten beiden Abraumhalden nicht zu sehen bekam und ihm keine Zeit blieb, wirklich mit den Arbeitern der Fabrik zu sprechen. Mit den NGOS, die Valnoyas Aktivitäten immer wieder behindern, angeblich im Namen der Umwelt und der Arbeitnehmerschaft, wollte sich Gadellier zum Glück ohnehin nicht treffen. So bekam der Bundesrat nur den aufgeräumten Teil der Mine zu sehen, und die für gewöhnlich das toxische Schwefeldioxid ausstoßenden Abgasschlote blieben wegen geschickt terminierten und Gadellier gegenüber verschwiegenen Unterhaltsarbeiten vollkommen rauchfrei. So schickte Gadellier schließlich ganz freiwillig einen begeisterten Tweet los. Einen Dreizeiler nur, aber eben einen bundesrätlichen, voller Anerkennung, und Gschwind war klug genug, diese Worte gleich prominent auf der Valnoya-Website erscheinen zu lassen. Daniel Hillers, sonst ungemein geizend mit Komplimenten, reagierte euphorisch, und also freut sich Gschwind, auch wenn er Schlaf gebrauchen könnte, auf das kurz nach seiner Ankunft auf der Isle of Man stattfindende Treffen mit der Geschäftsleitung.

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