Urs Mannhart - Gschwind

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Von den Seltenen Erden sind der Wissenschaft bislang 17 bekannt. Urs Mannhart erfindet eine weitere: Das Rapacitanium. Der Namen ist abgeleitet aus dem französischen rapacité, auf Deutsch: Habgier. Nomen est omen: Der Roman spielt mit der Annahme, die wohlstandsverliebte Schweiz werde selbst zum Kerngebiet des Abbaus Seltener Erden. Pascal Gschwind, verantwortlich für den globalen Handel mit Rapacitanium, hetzt auf internationale Konferenzen, während zu Hause seine Familie ihn kaum mehr zu Gesicht bekommt, und er steht schließlich vor einem Dilemma: Raubbau an der Natur, an seiner Familie und der eigenen Gesundheit versus Karriere und Geldgeschäfte. Als schließlich ein Berg am Thunersee droht zusammenzufallen, begreift Pascal Gschwind das Ausmaß der Zerstörung seines Handels.

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Was ihn deutlich mehr interessiert, ist die Nachricht von japanischen Wissenschaftlern, die auf dem Boden des Pazifischen Ozeans Rapacitanium entdeckt haben. Die Forscher schätzen den Umfang des Vorkommens auf ungefähr 100 Milliarden Tonnen. Das begehrte Metall soll sich in einer Tiefe von 3500 bis 6000 Metern befinden, in internationalen Gewässern, östlich und westlich von Hawaii und östlich von Tahiti. Ob sich das Rapacitanium tatsächlich aus dem Meeresboden holen lasse, sei unsicher. Zwar ließen sich die Vorkommen mit Säure aus dem Boden waschen, doch dafür müsste der Schlamm hochgepumpt werden. Ob dies technisch möglich und wirtschaftlich tragbar sei, bleibe fraglich. Zu den ökologischen Folgen der Gewinnung von Rapacitanium machten die Wissenschaftler keine Angaben.

Zufrieden lässt Gschwind die Meldung eine Weile auf dem Display leuchten: Zu wissen, dass das im Beatenberg liegende Rapacitanium einfacher und ökonomisch sinnvoller zu gewinnen sein wird, macht ihm gute Laune. So einfach, wie Tanyeri sich das vorstellt, wird es allerdings nicht gehen.

Gschwind blickt auf seine in Platin gehaltene, leider keinen Schleppzeiger aufweisende Patek Philippe, beißt nochmals in das entkräftete Croissant und sinniert darüber, dass Hillers keinen Begriff von den Schweizer Verhältnissen hat. Abgesehen davon, dass er in Gstaad eine vielleicht zwei Mal jährlich für zwei Wochen bewohnte Villa besitzt, wo er mit seinem Privatjet bis fast vor die Haustür fliegen kann, und abgesehen davon, dass er sich hin und wieder im Hauptsitz seiner Firma blicken lässt, damit dort nicht vergessen werde, wer der Chef ist, hat Hillers kaum etwas mit der Schweiz zu tun, bewegt sich ausschließlich auf dem internationalen Parkett und kennt eigentlich kein anderes Gesetz als das des Kapitals.

Kaum hat Gschwind diesen Gedanken halbwegs vollzogen, taucht am Frühstücksbuffet tatsächlich Daniel Hillers auf, und Gschwind muss unwillkürlich an einen Rinderzüchter denken, während er Hillers robuste Lederstiefel betrachtet. Als er seinen am Buffet stehenden und das Angebot prüfenden Chef mustert, wandern seine Gedanken vom Rinderzüchter zu einem sympathisch-altmodischen Banditen, der mit der Kraft der eigenen Hände und mit ein wenig Grips aus dem Knast getürmt ist und sich nun, euphorisiert von der selbst errungenen Freiheit, in wilde Taten stürzt.

Dem Buffet den Rücken kehrend, steuert Hillers unvermittelt auf Gschwinds Tisch zu. Gschwind fühlt sich ertappt. Nicht nur, weil er das Gefühl hat, Hillers habe bemerkt, dass er ihn beobachtet und in Gedanken wahlweise als Rinderzüchter oder Banditen diffamiert hat, sondern vor allem, weil er vermutet, Hillers würde glauben, es sei arbeitsfaul, derart lange zu frühstücken.

Eilends streckt Gschwind seinen Rücken durch und befürchtet, noch Schlaf in den Augen zu haben, da steht Hillers bereits vor ihm. Hillers begrüßt ihn auf das Freundlichste, setzt sich gut gelaunt an seinen Tisch und verbindet sich mit ihm durch einen aufmunternden Blick. Gschwind wischt die Scham weg, seinem Chef zerknittert gegenüberzusitzen. Er fühlt, Hillers ist voller Wohlwollen, und die eben noch in Gschwind wirksame Anspannung verwandelt sich umgehend in eine angenehme Neugierde.

Euphorisch schildert Hillers, er habe vergangene Nacht von einem Mittelsmann zur ETH erfahren, das Rapacitanium im Beatenberg erreiche in allen bisherigen Proben einen Anteil von bis zu 17 Prozent im Muttergestein. Deutlich mehr als in den besten Minen Chinas.

Hillers strahlt derart, dass Gschwind für einen Moment glaubt, er warte nur darauf, von ihm umarmt zu werden.

»Und noch wichtiger«, fährt Hillers etwas lauter fort: »Die Proben, das hat die vertrackte Hollenstein bisher verschwiegen, sind über insgesamt vier Quadratkilometer verteilt entnommen worden, und jede einzelne Probe weist Rapacitanium auf. Die Mine wird also nicht klein sein, im Gegenteil: Es sieht schwer danach aus, als könnten wir den ganzen Berg abbaggern!«

Als er diesen Satz sagt, ballt Hillers seine Fäuste wie ein Elfmeterschütze nach einem Torschuss.

»Es ist genau so, wie Tanyeri gestern proklamiert hat«, schließt Hillers und schaut Gschwind dann eindringlich an, neigt sich zu ihm vor und sagt leise und bedeutungsschwanger: »Wir brauchen dieses Land, koste es, was es wolle. Und du wirst es uns unter den Nagel reißen!«

Gschwind, bis eben gerade tatsächlich drauf und dran, Hillers um den Hals zu fallen, weicht unwillkürlich zurück. In seinen Stuhl gelehnt, sucht er in den Augen seines Gegenübers verzweifelt nach einem Hinweis auf Ironie, nach einem wie winzig auch immer ausfallenden Zwinkern, mit dem Hillers signalisieren würde, es sei natürlich Unfug zu glauben, man könne in der Schweiz, was Landnahme angeht, ähnlich vorgehen wie in Afrika.

Aber Gschwind findet auf der Hillers’schen Gesichtsleinwand keinerlei Signale der Ironie, und das nächste, was Hillers in euphorischem Ton von sich gibt, ist die Frage, wann er mit Neuigkeiten von ihm rechnen dürfe. Es gehe ja erst einmal darum, herauszufinden, wem das Land gehöre, unter dessen Boden man das Rapacitanium gefunden habe.

Blockiert durch diesen komplett unrealistischen Auftrag, zweifelt Gschwind kurz an Hillers Intelligenz. Fragend blickt er zu den breiten Wangen, zum kräftigen Unterkiefer, blickt suchend hinein in dieses Bauarbeitergesicht – und hält Hillers für einen umwerfend guten Schauspieler.

Hillers wartet auf seine Replik, und Gschwind nimmt innerlich Anlauf. Er weiß, er wird ein bisschen stottern, seine Anspannung verraten, aber er rafft sich auf zu einem klaren Blick und hört sich sagen: »In acht … acht … 48 Stunden hast du einen ersten Bescheid.«

Hillers hält kurz inne, als sei es nötig, die gestotterten Silben an sich vorbeiziehen zu lassen, dann umfasst er mit beiden Händen Gschwinds Rechte und schüttelt sie so energisch, dass Gschwind befürchtet, er wolle ihn doch vielleicht wachrütteln.

Schließlich erhebt sich Hillers schwungvoll vom Tisch, verzieht seine fleischigen Banditenlippen zu einem Lächeln, wünscht Gschwind Erfolg und eilt energisch davon.

Gschwind atmet aus. Den Satz mit den 48 Stunden hat er vor Jahren in einem Managerseminar gelernt; angeblich klingen 48 Stunden deutlich strebsamer, als wenn man von zwei Tagen spricht.

Gschwind stützt sein Gesicht in die Hände, sammelt sich und lässt die Scham vergehen, die sein Stottern ihm beschert. Dass es in solchen Situationen selten ohne den Sprachfehler geht, kann er sich verzeihen.

Während er das restliche Croissant isst, versucht Gschwind, seine Gedanken zu sortieren. Er ist überzeugt, Hillers versteht durchaus, wie unmöglich es ist, in der Schweiz einen Berg zu kaufen. Hillers weiß aber umso genauer, wie wichtig es ist, nur die tauglichsten Leute um sich zu versammeln. Das allein, so ist Gschwind jetzt überzeugt, erklärt dessen Verhalten.

Gschwind versteht allmählich: Offenbar hätte er sich nicht erlauben dürfen, bei der Zusage durch die Personalabteilung Freude aufkommen zu lassen. Diesen neuen Job bei Valnoya – er hat ihn noch gar nicht. Hillers zeigt ihm, er befindet sich erst in der Probezeit.

Einerseits hält Gschwind Hillers’ Verhalten für höchst manipulativ und verwerflich. Andererseits findet er, dass sich ein Firmenchef, der es zu etwas bringen will, genau so zu verhalten habe.

Voller Wut auf diesen Hillers und ihn gleichzeitig bewundernd, wischt sich Gschwind mit einer Serviette den Mund ab und steht auf.

Im Zimmer, wo er sich frisch macht und seine Sachen packt, begegnet er kurz seinem Spiegelbild, dem er vorwirft, doch ein dummer romantischer Kerl zu sein. Geschwind fühlt, er will nicht nur diesen Job, er will auch die Freundschaft von Hillers.

картинка 6

KAPITEL 5

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