Beim Nachkochen der Rezepte bitte nicht so schnell entmutigen lassen, wenn die ersten Gerichte vielleicht etwas länger dauern als angegeben. Ihr werdet ganz fix merken, dass ihr mit jedem gekochten Gericht schneller schneidet, schneller rührt, schneller die Pfanne schwenkt. Nach ein paar Wochen geht das alles ganz automatisch, und ihr habt auch gelernt, euch in eurer Küche richtig zu bewegen und die Arbeitsabläufe einzuteilen.
Es macht zudem Spaß, ein Gericht eine Woche später noch einmal zu kochen und die Zeit zu vergleichen! Vielleicht habt ihr auch eine Idee, wie ihr das Rezept nach eurem Geschmack verändern und anders abschmecken könnt. Nur zu! Die Küche ist ein großer Spielplatz – nutzt den Freiraum, den sie euch bietet.
Bei den Nudelgerichten läuft die Zeit, sobald das Wasser kocht. Bei den Topfgeldjägern habe ich aber schon mal die Nudeln in das kalte Wasser geschmissen. Das Ergebnis war kein bisschen schlechter als mit kochendem Wasser. Nur schneller fertig! Mit frischen Nudeln funktioniert das aber nicht.
Aber versteht mich nicht falsch. Ich will euch nicht durch die Küche jagen, damit ihr möglichst schnell da wieder raus seid – ich will euch zeigen, dass stundenlanges In-der-Küche-Stehen nicht nötig ist, um was Leckeres zu zaubern. Wenn ihr durch dieses Buch häufiger kocht, umso besser. Dann ist meine Mission erfüllt.
So, und jetzt gibt’s nur eins. Ab in die Küche und kochen! Guten Appetit.
Die Rezepte sind in der Regel für 2 Personen gedacht. Gerichte, die sich gut aufheben bzw. mitnehmen lassen oder mit denen man Freunde bewirten kann, sind für 4 Personen angelegt. Die Mengen lassen sich jedoch ohne Weiteres halbieren oder vervielfachen. Daneben gibt es Rezepte für 2–4 Personen, bei denen es darauf ankommt, ob das Gericht als Vor- oder Hauptspeise bzw. im Rahmen eines Menüs gegessen wird. Bei hungrigen Essern langt die Menge eher nur für 2 Personen. Alle Gerichte stehen als Mahlzeit für sich allein, können aber auch zu Menüs nach Wunsch kombiniert werden.
–Eier in den Rezepten sind Größe M (mittelgroß).
–Gemüsefond am besten selbst auf Vorrat kochen oder Fond aus dem Glas verwenden. Fond aus Brühwürfeln ist wegen des penetranten Eigengeschmacks eine Notlösung.
–Gemüse, Kräuter und Salate vor der Verarbeitung immer waschen und putzen.
–Kräuter wie Basilikum, Petersilie, Koriander etc. möglichst frisch hacken (Kräutertöpfchen auf dem Fensterbrett). Getrocknete Kräuter nur benutzen, wenn im Rezept ausdrücklich so angegeben.
–Bei Limetten, Zitronen, Orangen Bio-Ware kaufen, weil häufig die abgeriebene Schale gebraucht wird.
–Parmesan am Stück kaufen und selbst reiben. Geriebener Käse hält sich in einer luftdichten Plastikdose im Kühlschrank etwa 1 Woche.
–Pfeffer frisch mit der Pfeffermühle mahlen, da Streupfeffer aus der Dose wenig Geschmack hat und häufig muffig ist.
Weitere Infos zu den Zutaten im Anhang.
2 Personen
• 1 Birne
• 4 EL Olivenöl
• 1 Fenchelknolle
• Salz, Pfeffer
• 1 Handvoll Petersilienblätter
• 3–4 EL Zitronensaft
• 1 rote Chilischote
Birne schälen, vierteln, das Kerngehäuse entfernen und in dünne Spalten schneiden. Öl in einer Pfanne erhitzen und die Birnenscheiben bei mittlerer Hitze darin andünsten.
Fenchel in sehr dünne Scheiben schneiden oder hobeln und zu den Birnenscheiben geben. Mit Salz und Pfeffer würzen.
Petersilienblätter grob hacken. Zusammen mit dem Zitronensaft zum Gemüse geben und untermischen. Pfanne vom Herd nehmen.
Chili längs halbieren, entkernen und fein hacken. Salat mit Chili, Salz und Pfeffer abschmecken, auf Teller verteilen und lauwarm servieren.
Passt auch sehr gut zu Fischgerichten. Man kann den Salat zudem super mit Walnuss- oder Macadamiakernen verfeinern. Oder mit Blauschimmelkäse!
Kalte Joghurt-Gurken-Suppe
2 Personen
• 1 Apfel
• 1 Bio-Salatgurke
• 250 g Naturjoghurt (3,5 % Fett)
• 1 EL Zitronensaft
• 100 ml eiskaltes Mineralwasser mit Kohlensäure
• 1 EL Apfelessig
• Zucker, Salz, Pfeffer
• 2 EL Olivenöl
• 1 Handvoll frische Dillspitzen
• 80 g Nordseekrabbenfleisch
Apfel schälen, halbieren und das Kerngehäuse entfernen. Apfel und Gurke grob zerkleinern.
Apfel- und Gurkenstücke, Joghurt, Zitronensaft, ½ TL Salz und Mineralwasser mit dem Stabmixer oder im Mixer sehr fein pürieren. Kalt stellen.
Essig, 1 Prise Zucker, Salz, Pfeffer und das Olivenöl verquirlen. Dill fein hacken und in die Essig-Öl-Mischung rühren. Krabbenfleisch dazugeben.
Die Suppe in tiefe Teller verteilen. Die Krabbenmischung in die Mitte löffeln und sofort servieren.
Spaghetti mit frischer Tomatensauce
4 Personen
• 250 g Spaghetti
• Salz
• 1 Schalotte
• 1 Knoblauchzehe
• 500 g reife Flaschen- oder Kirschtomaten
• 1½ EL Tomatenmark
• 1 kleine getrocknete Chilischote
• Pfeffer, Zucker
• 3 EL Olivenöl
• 1 Büffelmozzarella (250 g)
• 1 Handvoll Basilikumblätter
Die Spaghetti in einem Topf mit kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung bissfest garen.
Inzwischen Schalotte und Knoblauch schälen. Den Stielansatz der Flaschen- oder Kirschtomaten keilförmig herausschneiden. Tomaten, Schalotte und Knoblauch grob zerkleinern und in eine Schüssel geben.
Tomatenmark und zerbröselte Chilischote ebenfalls in die Schüssel geben. Alles mit dem Stabmixer oder im Mixer fein pürieren. Sauce durch ein feines Sieb streichen und mit Salz, Pfeffer und 1 Prise Zucker würzen. Olivenöl einrühren.
Читать дальше