Jesmyn Ward - Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt

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Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt: краткое содержание, описание и аннотация

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Jojo und seine kleine Schwester Kayla leben bei ihren Großeltern Mam and Pop an der Golfküste von Mississippi. Leonie, ihre Mutter, kümmert sich kaum um sie. Sie nimmt Drogen und arbeitet in einer Bar. Wenn sie high ist, wird Leonie von Visionen ihres toten Bruders heimgesucht, die sie quälen, aber auch trösten. Mam ist unheilbar an Krebs erkrankt, und der stille und verlässliche Pop versucht, den Haushalt aufrecht zu erhalten und Jojo beizubringen, wie man erwachsen wird. Als der weiße Vater von Leonies Kindern aus dem Gefängnis entlassen wird, packt sie ihre Kinder und eine Freundin ins Auto und fährt zur »Parchment Farm«, dem staatlichen Zuchthaus, um ihn abzuholen. Eine Reise voller Gefahr und Hoffnung.
Jesmyn Ward erzählt so berührend wie unsentimental von einer schwarzen Familie in einer von Armut und tief verwurzeltem Rassismus geprägten Gesellschaft. Was bedeuten familiäre Bindungen, wo sind ihre Grenzen? Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt? Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt ist ein großer Roman, getragen von Wards so besonderer melodischer Sprache, ein zärtliches Familienporträt, eine Geschichte von Hoffnungen und Kämpfen, voller Anspielungen auf das Alte Testament und die Odyssee.

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»Ich weiß, du willst nett sein und den Jungen abholen. Aber dir ist schon klar, dass er sonst in den Bus gesetzt wird, oder?«

»Er ist der Daddy von meinen Kindern, Pop. Ich muss ihn abholen.«

»Und seine Mama und sein Papa? Was, wenn die ihn abholen wollen?«

Daran hatte ich nicht gedacht. Ich stelle das leere Glas ins Waschbecken und lasse es dort stehen. Pop wird sich beschweren, weil ich mein Geschirr nicht abwasche, aber meistens schimpft er mit mir nicht wegen zwei Sachen auf einmal.

»Wenn sie ihn abholen wollten, hätte er mir das gesagt. Hat er aber nicht.«

»Warte doch, bis er wieder anruft, ehe du dich entscheidest.«

Ich erwische mich dabei, wie ich mir den Nacken massiere, und höre damit auf. Mir tut alles weh.

»Nein, das geht nicht, Pop.«

Pop geht einen Schritt von mir weg und schaut an die Küchendecke.

»Du musst mit deiner Mama reden, ehe du losfährst. Ihr sagen, dass du wegfährst.«

»Ist es so ernst?«

Pop greift sich einen Küchenstuhl und ruckelt daran, rückt ihn gerade, wird dann still.

Given-nicht-Given blieb den ganzen Abend bei mir, als ich bei Misty war. Er folgte mir sogar noch zum Auto und setzte sich auf den Beifahrersitz, stieg einfach durch die Tür ein. Als ich von Mistys Schotterauffahrt auf die Straße fuhr, blickte Given geradeaus. Auf halbem Weg nach Hause, auf einer der dunklen zweispurigen Landstraßen, wo der Asphalt so abgefahren ist, dass die Reifen knirschten und ich dachte, die Straße sei gar nicht gepflastert, wich ich einem Opossum aus. Es erstarrte mit buckligem Rücken im Scheinwerferlicht, und ich hätte schwören können, dass ich es fauchen hörte. Als meine Brust sich wieder entspannte, sich nicht mehr wie ein Kissen voller heißer Stecknadeln anfühlte, schaute ich wieder zum Beifahrersitz rüber, und Given war nicht mehr da.

»Ich muss hin. Wir müssen hin.«

»Warum?«, sagt Pop. Es klingt fast sanft. Die Sorge um uns macht seine Stimme eine Oktave tiefer.

»Weil wir seine Familie sind«, sage ich. Eine brennende Linie zieht sich von meinen Zehenspitzen über den Bauch hoch bis in meinen Hinterkopf, ein Hauch von dem, was ich gestern Abend gespürt habe. Und dann geht es weg, und ich bin starr, still, in einem Tief. Pop presst die Lippen fest zusammen, und er wird zu einem Fisch, der am Haken zieht, an der Angelschnur, gegen etwas kämpft, das viel stärker ist als er. Und dann ist es vorbei, und er blinzelt und schaut weg.

»Er hat mehr als eine, Leonie. Die Kids haben auch mehr als eine«, sagt Pop, und dann entfernt er sich von mir und ruft nach Jojo. »Junge«, sagt er. »Junge. Komm mal her.«

Die Hintertür knallt zu.

»Wo bist du, Junge?«

Es klingt wie eine Umarmung, so als würde Pop es singen.

»Michael kommt morgen raus.«

Mama drückt die Handflächen aufs Bett, zieht die Schultern hoch und versucht, ihr Becken zu heben. Sie verzieht das Gesicht.

»Tatsächlich?« Ihre Stimme ist leise. Nur ein Hauch.

»Ja.«

Sie lässt sich zurück ins Bett fallen.

»Wo ist dein Pop?«

»Draußen, mit Jojo.«

»Ich brauche ihn.«

»Ich muss noch einkaufen. Ich sag ihm Bescheid.«

Mama kratzt sich am Kopf und atmet hörbar aus. Ihre Augen schließen sich zu Schlitzen.

»Wer holt Michael ab?«

»Ich.«

»Und wer noch?«

»Die Kinder.«

Jetzt schaut sie mich wieder an. Ich wünschte, ich könnte das zischende Brennen wieder spüren, aber ich bin jetzt ganz runter und fühle mich nur noch leer. Hohl und ausgetrocknet. Beraubt.

»Deine Freundin fährt nicht mit?«

Sie meint Misty. Unsere Männer sind im gleichen Gefängnis, daher fahren wir alle vier Monate zusammen hoch. Ich hatte gar nicht dran gedacht, sie zu fragen.

»Ich hab sie nicht gefragt.«

Hier auf dem Land aufzuwachsen, hat mich einiges gelehrt. Zum Beispiel, dass nach dem ersten großen Überschwang des Lebens die Zeit an allem nagt: Sie lässt Maschinen rosten, Tiere so altern, dass sie Fell und Federn verlieren, sie lässt Pflanzen welken. Etwa einmal im Jahr sehe ich es auch bei Pop, sehe, wie er mit den Jahren immer schlanker wird, wie die Sehnen hervortreten und mit jedem Jahr fester und steifer werden. Wie seine indianischen Wangenknochen deutlicher hervortreten. Aber seit Mama krank ist, habe ich gelernt, dass Schmerzen das auch bewirken können. Sie können einen Menschen auffressen, bis er nur noch Haut und Knochen ist, mit einer Maserung aus Blut. Können einem die Eingeweide wegzehren und einen an den falschen Stellen anschwellen lassen: Mamas Füße unter der Decke sehen aus wie Ballons, die zum Bersten voll mit Wasser sind.

»Solltest du tun.«

Ich glaube, Mama versucht, sich auf die Seite zu drehen, ich sehe, wie sie sich anstrengt, aber dann rollt einfach nur ihr Kopf zur Seite, und sie schaut die Wand an.

»Mach den Ventilator an«, sagt sie, also rücke ich Pops Stuhl weg und schalte den Kastenventilator ein, der im Fenster klemmt. Die Luft bläst heulend durchs Zimmer, und Mama dreht das Gesicht wieder mir zu.

»Du fragst dich bestimmt…«, sagt sie und hält inne. Ihre Lippen sind dünn. Daran erkenne ich es am deutlichsten. An ihren Lippen, die immer voll und weich waren, vor allem, als ich noch ein kleines Mädchen war und sie mich auf die Schläfe geküsst hat. Oder auf den Ellbogen. Die Hand. Manchmal, nach dem Baden, sogar auf die Zehen. Jetzt sind diese Lippen in dem eingesunkenen Areal ihres Gesichts nur noch farblich abweichende Hautstellen.

»… warum ich nicht schimpfe.«

»Ein bisschen«, sage ich. Sie schaut auf ihre Zehen.

»Pop is stur. Du bist stur.«

Ihr Atem geht stotternd, und mir wird klar, dass es ein Lachen ist. Ein mattes Lachen.

»Ihr regt euch immer auf«, sagt sie.

Sie schließt wieder die Augen. Ihr Haar ist so schütter, dass ich ihre Kopfhaut sehen kann: blass, von blauen Adern durchzogen, wellig und furchig, uneben wie eine selbstgetöpferte Schale.

»Du bist jetzt erwachsen«, sagt sie.

Ich setze mich hin und verschränke die Arme. Dadurch treten meine Brüste leicht hervor. Ich erinnere mich an den Schrecken mit zehn, als sie anfingen zu wachsen, vorstanden wie kleine Steine. Wie ich diese fleischigen Knoten als Verrat empfand. Als hätte mich jemand angelogen darüber, wie das Leben sein würde. Als hätte Mama mir nie gesagt, dass ich erwachsen werden würde. In ihren Körper hineinwachsen würde. Zu ihr heranwachsen würde.

»Du liebst, wen du liebst. Du machst, was du willst.«

Mama schaut mich an, und nur ihre Augen sehen in dem Moment voll aus, so rund wie immer, wenn ich mich nah genug zu ihr beuge, beinahe nussbraun, und in den Augenwinkeln sammelt sich Wasser. Das Einzige, was die Zeit nicht aufgefressen hat.

»Du wirst fahren«, sagt sie.

Jetzt weiß ich es. Weiß, dass meine Mutter Given folgen wird, dem Sohn, der zu spät gekommen und zu früh gegangen ist. Ich weiß, dass meine Mutter im Sterben liegt.

Given spielte in seinem letzten Schuljahr, im Herbst vor seinem Tod, leidenschaftlich und zielstrebig Football. Jedes Wochenende kamen Scouts von regionalen und staatlichen Colleges, um ihn spielen zu sehen. Er war groß und muskulös, und sobald er das Leder in der Hand hatte, flogen seine Füße nur so über den Boden. Obwohl er es mit dem Football sehr ernst meinte, war er, wenn er nicht auf dem Platz war, äußerst gesellig. Er hat zu Pop mal gesagt, seine Teamkameraden, Schwarze und Weiße, wären wie Brüder für ihn. Dass es ihm so vorkam, als zöge die Mannschaft jeden Freitagabend in den Krieg, als würden sie gemeinsam zu etwas Neuem werden, etwas, das größer war als sie selbst. Pop schaute auf seine Schuhe und spuckte ein braunes Rinnsal in den Sand. Given sagte, er wollte mit seinen weißen Teamkameraden hoch zum Kill fahren, zu einer Party, und Pop riet ihm davon ab: Sie schaun dich an und sehn das Fremde, Junge. Spielt keine Rolle, was du siehst. Kommt nur drauf an, was sie tun , hatte Pop gesagt und dann den ganzen Priem ausgespuckt. Given hatte mit den Augen gerollt, sich an die Kühlerhaube des 77er Nova gelehnt, den sie gerade für ihn reparierten, und gesagt: Okay, Pop. Zu mir hochgeschaut und mir zugezwinkert. Ich war nur froh, dass Pop mich nicht reingeschickt hatte, froh, dass ich ihnen Werkzeuge reichen und Wasser holen und beim Arbeiten zusehen durfte, denn ich wollte auf keinen Fall ins Haus gehen, weil ich fürchtete, Mama könnte mir mal wieder eine ihrer Lektionen in Pflanzenkunde erteilen wollen. Kräuter und Arzneien , hatte sie zu mir gesagt, als ich sieben wurde, das kann ich dir beibringen . Ich hoffte, irgendjemand, Big Henry oder einer der Zwillinge, würde vorbeikommen, von der Straße oder aus dem Wald auftauchen, damit noch jemand da wäre, mit dem wir reden konnten.

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