Jesmyn Ward - Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt

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Jojo und seine kleine Schwester Kayla leben bei ihren Großeltern Mam and Pop an der Golfküste von Mississippi. Leonie, ihre Mutter, kümmert sich kaum um sie. Sie nimmt Drogen und arbeitet in einer Bar. Wenn sie high ist, wird Leonie von Visionen ihres toten Bruders heimgesucht, die sie quälen, aber auch trösten. Mam ist unheilbar an Krebs erkrankt, und der stille und verlässliche Pop versucht, den Haushalt aufrecht zu erhalten und Jojo beizubringen, wie man erwachsen wird. Als der weiße Vater von Leonies Kindern aus dem Gefängnis entlassen wird, packt sie ihre Kinder und eine Freundin ins Auto und fährt zur »Parchment Farm«, dem staatlichen Zuchthaus, um ihn abzuholen. Eine Reise voller Gefahr und Hoffnung.
Jesmyn Ward erzählt so berührend wie unsentimental von einer schwarzen Familie in einer von Armut und tief verwurzeltem Rassismus geprägten Gesellschaft. Was bedeuten familiäre Bindungen, wo sind ihre Grenzen? Wie bewahrt man Würde, Liebe und Achtung, wenn man sie nicht erfährt? Singt, ihr Lebenden und ihr Toten, singt ist ein großer Roman, getragen von Wards so besonderer melodischer Sprache, ein zärtliches Familienporträt, eine Geschichte von Hoffnungen und Kämpfen, voller Anspielungen auf das Alte Testament und die Odyssee.

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»Herzlichen Glückwunsch, Jojo«, sagt Pop, aber er schaut mich dabei nicht an. Er schaut Mam an, ihre Hände, die schlapp und offen neben ihrem Körper liegen. Die Handflächen zeigen nach oben, wie tot. Ich beuge mich nach vorne, um meine Kerzen auszupusten, aber da klingelt das Telefon, und Leonie macht einen Satz; also macht auch der Kuchen einen Satz. Die Flammen flackern unter meinem Kinn und werden heißer. Wachsperlen tropfen auf die Babyschuhe. Leonie wendet sich mitsamt dem Kuchen von mir ab und schaut in die Küche, auf das Telefon, das auf der Anrichte steht.

»Lässt du jetzt den Jungen seine Kerzen ausblasen, Leonie?«, fragt Pop.

»Könnte Michael sein«, sagt Leonie, und dann ist der Kuchen nicht mehr da, weil Leonie ihn mit in die Küche genommen und neben dem Telefon mit der schwarzen Schnur abgestellt hat. Die Kerzenflammen fressen das Wachs auf. Kayla kreischt und wirft den Kopf zurück. Also folge ich Leonie in die Küche, zu meinem Kuchen, und Kayla lächelt. Sie greift nach dem Feuer. Die Mücke aus Mams Zimmer ist uns gefolgt und fliegt sirrend um meinen Kopf, spricht über mich, als wäre ich eine Kerze oder ein Kuchen. Mhm, schön warm und köstlich. Ich schlage sie weg.

»Hallo?«, sagt Leonie.

Ich halte Kaylas Arm fest und beuge mich zu den Flammen hinunter. Sie wehrt sich, sie ist fasziniert.

»Ja.«

Ich puste.

»Baby.«

Die Hälfte der Kerzen geht aus.

»Diese Woche?«

Die andere Hälfte zehrt das Wachs fast bis unten auf.

»Ganz sicher?«

Ich puste noch einmal, und der Kuchen wird dunkel. Die Mücke landet auf meinem Kopf. So lecker , sagt sie und sticht. Ich schlage zu, und dann ist meine Handfläche blutverschmiert. Kayla streckt einen Arm aus.

»Wir kommen natürlich.«

Kayla hat eine Handvoll Glasur erwischt, und ihre Nase läuft. Ihre blonden Afrolocken stehen hoch. Sie steckt die Finger in den Mund, und ich wische ihr das Gesicht ab.

»Schon gut, Baby, schon gut.«

Michael ist ein Tier am anderen Ende der Telefonleitung, hinter einer Festung aus Beton und Gitterstäben, seine Stimme reist kilometerweit durch Kabel und über sonnengebleichte Strommasten. Ich weiß, was er sagt, genau wie bei den Vögeln, die ich im Winter auf dem Weg nach Süden schreien höre, genau wie bei jedem anderen Tier. Ich komme nach Hause.

2. Kapitel

LEONIE

GESTERN ABEND, nachdem ich mit Michael telefoniert hatte, rief ich Gloria an und bekam noch eine Schicht. Gloria ist die Besitzerin der Country-Bar oben am Waldrand, wo ich arbeite. Ein abgelegener Schuppen, aus Tuftsteinen und Sperrholz zusammengehauen und grün gestrichen. Ich hab den Laden zum ersten Mal gesehen, als ich mit Michael einen Ausflug an den Fluss machte; wir parkten meist unter einer Brücke an der Straße, die über den Fluss führt, und gingen dann zu Fuß weiter, bis wir zu einer Stelle kamen, wo man gut baden kann. Was ist das denn?, fragte ich und zeigte darauf. Ich dachte, ein Wohnhaus kann es kaum sein, obwohl es geschützt unter den Bäumen lag. Zu viele Autos parkten auf der sandigen Grasfläche davor. Das ist das Cold Drink , sagte Michael; er roch nach Hartbirnen, und seine Augen waren so grün wie die Bäume. Wie Barq’s und Coke?, fragte ich. Jap. Er sagte, seine Mama sei mit der Besitzerin zusammen zur Schule gegangen. Jahre später, als Michael schon im Gefängnis war, habe ich seine Mama angerufen, und Gott sei Dank ging sie ans Telefon und nicht Big Joseph. Er hätte gleich wieder aufgelegt, statt mit mir zu sprechen, der Niggerin, mit der sein Sohn Kinder hatte. Ich erzählte Michaels Mutter, dass ich Arbeit brauchte, und bat sie, bei der Besitzerin ein gutes Wort für mich einzulegen. Es war unser viertes Gespräch überhaupt. Zum ersten Mal haben wir miteinander geredet, als Michael und ich anfingen, uns regelmäßig zu treffen, das zweite Mal war, als Jojo geboren wurde, und das dritte Mal, als Michaela geboren wurde. Trotzdem sagte sie Ja, und dann sagte sie, ich solle hinfahren, hoch zum Kill, dahin, wo Michael und seine Eltern herkommen und wo die Bar ist, und mich bei Gloria vorstellen, also machte ich das. Gloria stellte mich zuerst für eine Probezeit von drei Monaten ein. Du bist fleißig , sagte sie lachend, als sie mir mitteilte, dass sie mich behalten würde. Sie trug dicken Lidstrich, und wenn sie lachte, sah die Haut um ihre Augenwinkel wie ein kunstvoll gearbeiteter Fächer aus. Sogar fleißiger als Misty, sagte sie, und die wohnt schon fast hier. Und dann wedelte sie mit dem Arm und schickte mich wieder nach vorne in die Bar. Ich nahm mein Tablett mit den Drinks, und aus drei Monaten wurden drei Jahre. Nach meinem zweiten Tag im Cold Drink hatte ich kapiert, warum Misty so viel arbeitete: Sie war jeden Abend auf Droge. Lortab, Oxycodon, Koks, Ecstasy, Crystal Meth.

Als ich gestern Abend im Cold Drink zur Arbeit erschien, muss Misty schon einiges intus gehabt haben, denn nachdem wir gefegt und gewischt und alles dicht gemacht hatten, sind wir noch in ihr rosa MEMA-Häuschen gegangen, in dem sie seit Hurricane Katrina wohnt, und sie hat einen Eightball herausgeholt.

»Er kommt also nach Hause?«, fragte Misty. Misty war dabei, alle Fenster aufzumachen. Sie weiß, ich höre gern die Geräusche von draußen, wenn ich high bin. Ich weiß, sie kokst nicht gern alleine, deshalb hat sie mich eingeladen und deshalb öffnete sie die Fenster, obwohl die feuchte Frühjahrsnachtluft sich im Haus breitmacht wie Nebel.

»Jap.«

»Du bist bestimmt total froh.«

Das letzte Fenster ging hoch und rastete ein, und ich starrte hinaus, während Misty sich an den Tisch setzte und mit dem Zerkleinern und Teilen anfing. Ich zuckte die Achseln. Ich war überglücklich gewesen, als der Anruf kam, als ich Michaels Stimme Worte sagen hörte, die ich mir monatelang, jahrelang, erträumt hatte, so glücklich, dass sich mein Innerstes anfühlte wie ein Teich, in dem es von Tausenden Kaulquappen wimmelt. Aber dann, kurz bevor ich aus dem Haus ging, schaute Jojo, der mit Pop im Wohnzimmer saß und eine Jagdsendung guckte, zu mir hoch, und für den Bruchteil einer Sekunde sah sein Gesicht, die Art, wie seine Züge sich in Falten legten, genauso aus wie Michaels nach einem unserer schlimmsten Streits. Enttäuscht. Todtraurig, weil ich wegging. Und ich konnte dieses Bild nicht abschütteln. Es tauchte während der gesamten Schicht immer wieder vor mir auf, setzte mir so sehr zu, dass ich Bud Light statt Budweiser oder Michelob statt Coors zapfte. Und dann ging mir Jojos Gesichtsausdruck nicht mehr aus dem Sinn, weil ich wusste, dass er insgeheim hoffte, ich würde ihn mit einem Geschenk überraschen, mit etwas anderem als diesem hastig gekauften Kuchen, irgendeinem Ding, das nicht nach drei Tagen weg sein würde: einem Basketball, einem Buch, einem Paar High Tops von Nike, damit er endlich ein zweites Paar Schuhe besaß.

Ich beugte mich zum Tisch hinunter. Schnupfte. Ein scharfes Brennen fuhr mir bis in die Knochen, und dann vergaß ich. Die Schuhe, die ich nicht gekauft hatte, den wachsbekleckerten Kuchen, den Anruf. Das Kleinkind, das zu Hause in meinem Bett schlief, während mein Sohn auf dem Fußboden lag, nur für den Fall, dass ich nach Hause kommen und ihn aus dem Bett werfen würde, wenn ich ins Zimmer wankte. Scheiß drauf!

»Überglücklich.« Ich sagte das Wort ganz langsam. Zog jede Silbe in die Länge. Und plötzlich war Given wieder da.

Die Kinder in der Schule zogen Given wegen seinem Namen auf. Eines Tages geriet er deswegen im Schulbus in einen Streit, prügelte sich auf den Sitzen mit einem stämmigen rothaarigen Jungen in Camouflage-Klamotten. Frustriert und mit einer dicken Lippe kam er nach Hause und fragte Mama: Wieso habt ihr mir diesen Namen gegeben? Given? Der hat überhaupt keinen Sinn. Geschenkt , was soll das denn heißen? Und Mama hockte sich vor ihn hin, strich ihm über die Ohren und sagte : Given, weil sich das auf den Namen deines Papas reimt: River. Und Given weil ich schon vierzig war, als ich dich bekommen habe. Dein Papa war fünfzig. Wir dachten, wir könnten keine Kinder bekommen, aber dann wurdest du uns geschenkt: also Given. Er war drei Jahre älter als ich, und als er und der Camouflage-Junge sich raufend über die Sitzreihen wälzten, holte ich mit meiner Schultasche aus und traf Camo am Hinterkopf.

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