Loretta Walz - Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag

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Und dann kommst Du dahin an einem schönen Sommertag: краткое содержание, описание и аннотация

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Ravensbrück war das größte Frauen-Konzentrationslager der NS-Geschichte. 1980 hat Loretta Walz begonnen, Überlebende in Videointerviews zu befragen und sich dabei für das «ganze Leben» der Frauen interessiert: wie sie aufgewachsen, wie sie zum Widerstand, ins KZ gekommen sind, wie sie überleben konnten und wie ihre Erfahrungen ihr weiteres Leben beeinflussten. Die Frauen berichten von grausamer Erniedrigung und unmenschlicher Arbeit, von medizinischen Experimenten und Zwangssterilisationen, dem Krankenrevier, in dem noch 1944 Kinder geboren wurden, aber auch von ungebrochener Solidarität und Tapferkeit, von kluger Sabotage und heimlicher Hilfsbereitschaft. In den Stimmen der Frauen aus 15 west- und osteuropäischen Ländern wird die Geschichte des Konzentrationslagers, von Widerstand und Verfolgung aus weiblicher Sicht lebendig. Mit ihrer behutsamen und sehr persönlichen Annäherung bahnt Loretta Walz zugleich dem Umgang mit Erinnerung neue Wege.

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Ich wollte auch Frauen zu Wort kommen lassen, deren Erinnerungen aus verschiedensten Gründen in der bisherigen Darstellung der Lagergeschichte keine Rolle spielten, die zur Persona non grata im Kreis der Überlebenden geworden waren oder nie Kontakt zur Gedenkstätte und den Häftlingsverbänden aufgenommen hatten. In exemplarischen Biografien möchte ich ein bisher nur spärlich beleuchtetes Stück Lagergeschichte erzählen: vom Überleben unter Frauen.

Einige Lebensläufe stehen für sich, andere werden in den einzelnen Kapiteln zu ›verdichteten Themen‹ verwoben. Zum Beispiel die medizinischen Experimente an jungen polnischen Frauen in Ravensbrück: Da ich mehrere Frauen interviewen konnte, die Opfer der Versuchsoperationen wurden, konnte ich deren Geschichte in einer Montage aus vielfältigen Erinnerungen wiedergeben.

Andere Schwerpunkte ergaben sich aus Themen, die signifikant für ein Frauen-KZ sind: zum Beispiel die Geburten oder Mütter mit Kindern im Lager. Anderen Themen, die in vielen Interviews erwähnt wurden, haftet fast etwas Mythisches an. So sprachen viele Interviewte über die ungebrochene Stärke und Solidarität der Häftlinge in Ravensbrück oder den uneigennützigen Einsatz der so genannten Funktionshäftlinge in ihren unterschiedlichsten Arbeitsbereichen im Lager.

Ich hatte das große Glück, die letzte Generation der Überlebenden befragen zu können. In diesem Buch möchte ich ihre subjektive Sicht vorstellen. Ihre Erinnerungen habe ich, so weit es mir möglich war, in die faktische Historiographie eingebettet, zu der mir heute – im Vergleich zum Beginn der Sammlung – umfangreiches Quellenmaterial und eine Vielzahl von historischen Veröffentlichungen und Forschungsarbeiten zur Verfügung standen.

Ich möchte an dieser Stelle allen befragten Frauen herzlichst danken und betonen, dass die notwendige Auswahl für dieses Buch keine einzige ihrer Erinnerungen schmälert. Für mich persönlich war jede Begegnung innerhalb der letzten fünfundzwanzig Jahre ein Erlebnis, das ich nicht missen möchte. Auch wenn ich von vielen grauenvollen Erlebnissen erfuhr, bin ich gleichzeitig großer Lebensfreude und starkem Lebenswillen begegnet. Viele meiner Interviewpartnerinnen haben, Ravensbrück zum Trotz, ein hohes Alter erreicht.

Dieses Buch erscheint – gleichzeitig mit einem 90-minütigen Dokumentarfilm – zum 60. Jahrestag der Befreiung des Frauen-KZ Ravensbrück. Nach fünfundzwanzig Jahren der Sammlung von Erinnerungen an Ravensbrück spiegeln beide gemeinsam den Versuch wider, Geschichte und das Erinnern an sie in erzählten Geschichten in neuer Form erfahrbar zu machen.

Loretta Walz

im Januar 2005

»ALLES VERGESSENE SCHREIT IM TRAUM UM HILFE«

Maria Zeh

1978 lernte ich die damals 75jährige Maria Zeh aus Stuttgart kennen Ich - фото 3

1978 lernte ich die damals 75-jährige Maria Zeh aus Stuttgart kennen. Ich arbeitete an einem Dokumentarfilm für den Westdeutschen Rundfunk mit dem Titel »Alles Vergessene schreit im Traum um Hilfe« 1. Maria Zeh sollte eine der Hauptprotagonistinnen sein.

»Wir brauchen beides: die Erinnerung, um zu wissen, wer wir sind, und das Vergessen, um zu werden, was wir sein wollen. Und beides lässt sich nicht trennen.« So las ich in einer Kolumne von Elke Heidenreich. Doch was passiert mit Erlebnissen, die man nicht vergessen kann? Die so prägend sind, dass sie einem den Weg, das zu werden, was man sein will, nicht mehr offen lassen? Dies war die Fragestellung des Films.

Das Interview mit Maria Zeh zeichneten wir in meiner damaligen Wohnung in Stuttgart auf, denn sie scheute sich, drei fremde Männer – das Filmteam – in ihrer Wohnung zu empfangen. 2Das zweite Gespräch führte ich zusammen mit Helma Fehrmann 3bei ihr zu Hause. Maria Zeh war eine große, gepflegte, sehr elegante Frau mit einer starken Präsenz. Auffallend waren ihre unbändige Neugierde und Offenheit: Sie wollte nichts im Leben verpassen.

Maria Zeh war 1903 in Stuttgart zur Welt gekommen. Im ersten Interview erzählte sie von ihrer Kindheit in einer warmherzigen, kinderreichen Familie in einem Stuttgarter Vorort am Neckar, vom Besuch der Marxistischen Arbeiterschule und von ihrem Engagement in der oppositionellen Lehrerschaft. » Ich hatte Freundinnen, die waren Pfarrerstöchter und Lehrerinnen, und die haben mich mitgenommen in die Marxistische Arbeiterschule. Das war für mich eine neue Welt. Ich war seit 1931 verheiratet, sportlich sehr aktiv, und das hat mich so gepackt, dass ich da richtig eingestiegen bin. Zu der Zeit war ich nicht mehr berufstätig. Mein Mann war Beamter auf Lebenszeit geworden; da wurde ich als Doppelverdienerin entlassen. Ich war 28 Jahre alt. Die Arbeit hat mir gefehlt. Ich war soziale Helferin in einem Betrieb, und das bin ich mit Leib und Seele gewesen. Obwohl es uns wirtschaftlich gut ging, war ich schockiert und hab mich dann da richtig reingestürzt. Da ist mir natürlich eine ganz neue Welt eröffnet worden. Ich habe viele Bildungslücken bei mir entdeckt und nicht nur Genossinnen, sondern Freundinnen gewonnen. Mein Mann war Sportler, er war gut und in jeder Beziehung großzügig. Ich hab ihm gesagt, dass ich in Kurse gehe, mit Mädchen, und die kamen auch zu uns, da war er ein großer Gastgeber. Es waren meist Lehrerinnen aus der Umgebung von Stuttgart, und sonntags war bei uns der Treff. Das war die Zeit der Erwerbslosigkeit und Geldnot. Als der Faschismus begann, wurden die Lehrerinnen entlassen, und die Anlaufstelle war ich. Sie kamen alle zu uns in ihrer ersten Ratlosigkeit

Anfang der 30er Jahre trat Maria Zeh in die Kommunistische Partei ein. » Das war eine Zeit, wo man den Faschismus schon geahnt hat, und damals wurden wir speziell geschult für die illegale Arbeit. Man hat uns gesagt, wenn der Faschismus kommt, dann werden wir von der Marxistischen Arbeiterschule dran sein, weil das als kommunistisch gilt. Es wurde auch gesagt, wenn einer andere belastet, der belastet sich selbst. Also: Wenn man anfängt, auf einem Treppengeländer zu rutschen, dann kann man sich nicht mehr halten. Genauso ist es mit den Aussagen: Wenn man einmal anfängt, gibt’s kein Ende mehr. Daran hab ich mich immer gehalten. Ich habe dann aktiv in der oppositionellen Lehrerschaft mitgearbeitet, dort kamen Blätter raus, wurden Informationen verschickt, gab es Schulungen usw .

Das wurde dann immer härter, es kamen die ersten Verhaftungen, und die Sache wurde ernst. Manche meiner Freundinnen konnten nicht mehr zu Hause sein, und ohne viele Worte hatte ich dann die Aufgabe, nach Quartieren, Geld und Papieren zu gucken, sodass sie in die Illegalität konnten. Geld hatten sie auch keines. So kamen halt alle zu uns. Als die ersten abgerückt sind, mussten die dann auch versorgt werden, man musste Geld überbringen und so weiter – da ist man immer so in Sorge gewesen, dass keiner hochgeht, dass man an sich selbst nie gedacht hat. Ich hab das aus selbstverständlicher Kameradschaft gemacht. Da hab ich erst gemerkt, wie viele Bekannte ich anpumpen konnte. Meine Schwiegermutter war gut gestellt und hat mir immer Geld geschenkt für Modellkleider oder Schuhe, da ging alles Geld hinein. Für mich hat es gar nichts mehr gegeben außer der illegalen Arbeit. Die Kurierdienste waren immer eine gefährliche Sache, deshalb hab ich mein Äußeres damals sehr geschützt. Ja, und dann kam der große Tag meiner Verhaftung, alle Männer, die mit uns arbeiteten, waren ja schon verhaftet worden. Mein Mann hatte am 30. Juli 1935 Geburtstag. Ein Freund hat uns angerufen, wir sollen zu ihm kommen, es gibt für ihn ein Fest. Dort sind wir hingefahren, es war eine lustige Nacht, und alle haben dort geschlafen. Morgens kam das Mädchen und sagte, wir sollen aufstehen. Ich sag: ›Mein Mann hat doch Urlaub.‹ Dann hat mein Mann gesagt, wir müssten auf eine Behörde. Das war die Gestapo. Dann bin ich nicht mehr wiedergekommen

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