Richard Stiegler - Zwischen Zeit und Ewigkeit

Здесь есть возможность читать онлайн «Richard Stiegler - Zwischen Zeit und Ewigkeit» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Zwischen Zeit und Ewigkeit: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Zwischen Zeit und Ewigkeit»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Wie können wir uns im Dschungel der vielschichtigen inneren und äußeren Erfahrungen als Mensch zurechtfinden?
Einerseits müssen wir im Alltag in unterschiedlichen Rollen bestehen, andererseits sind wir innerlich mit einer sich ständig verändernden Gefühlswelt konfrontiert, die oft so gar nicht zu unserer äußeren Identität passen will. Schließlich gibt es noch tiefe kontemplative Augenblicke von innerer Freiheit, in denen sich die persönliche Identität vollkommen aufzulösen scheint. Wer sind wir also?
Diese Vielschichtigkeit lässt sich erst begreifen, wenn wir ­anerkennen, dass sich das menschliche Leben nicht nur in einer Welt abspielt, sondern auf drei parallelen Bewusstseinsebenen: in der ­Alltagsrealität mit ihren äußeren Notwendigkeiten, der inneren Welt einer Seelischen Realität und der allem zugrunde liegenden Absoluten ­Realität des SEINs.
In diesem Buch unternimmt Richard Stiegler eine Entdeckungsreise in die Welt unseres Bewusstseins. Präzise und anschaulich beschreibt er die Gesetzmäßigkeiten der drei Realitätsebenen und zeigt, wie sie wirken. Eine solch differenzierte Landkarte hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden, und inspiriert gleichzeitig dazu, die Weiten und Potenziale dieser inneren Welten zu erkunden und mit dem eigenen Leben in Einklang zu bringen.

Zwischen Zeit und Ewigkeit — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Zwischen Zeit und Ewigkeit», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Der Besitz

Die Ich-Identität definiert uns als konkrete Person, macht dabei aber keineswegs bei unserem Körper und unserer Innenwelt halt. Sie greift genauso nach außen und schließt viele äußere Objekte mit ein. Unser ganzer Besitz wird so zu einem »verlängerten Ich« und verleiht dem Ich-Gefühl Größe und Macht. Aus diesem Grund ist es wahrscheinlich für viele Menschen so attraktiv, den Besitz immer weiter auszudehnen, obwohl das bei Licht betrachtet viel Mühe kostet, die für ein glückliches Leben eher hinderlich ist.

Ein Besitz ist zunächst eine gedankliche Zuordnung, bei der wir zum Beispiel ein Kleidungsstück oder eine Wohnung, ein Kind oder ein Land uns selbst zuschreiben. Das ist im Zusammenleben äußerst hilfreich, da es Zuständigkeiten regelt. Problematisch wird es immer dort, wo sich das Ich mit einem Besitz identifiziert und entsprechend einen Anspruch entwickelt. Wenn wir dann eine Wohnung oder einen nahen Menschen loslassen müssen, reißt es regelrecht ein Loch in unsere Ich-Identität und wir spüren einen Verlustschmerz, als ob uns ein Körperteil entrissen würde.

Die Beziehungen

All die bisher genannten Aspekte sind wichtig für die Erschaffung einer Ich-Gestalt, aber unsere Ich-Identität könnte niemals eine solche Stabilität entwickeln, wenn sie nicht durch all unsere Beziehungen kontinuierlich bestätigt werden würde. Jede Begegnung – jede gute Unterhaltung und auch jeder Streit – stärkt unser Ich-Gefühl, da sie uns unabhängig vom Inhalt der Begegnung vermittelt, dass es uns als unabhängiges Individuum gibt.

Wie wesentlich Beziehungen für die Entwicklung einer gesunden Ich-Identität sind, wissen wir aus der Frühkind-Forschung. Ohne ein »Gesehen-Werden«, ohne eine körperliche und seelische Bezogenheit von Bezugspersonen, kann sich ein Baby weder körperlich noch seelisch gesund entwickeln. Und auch in Erwachsenen bleibt das Grundbedürfnis nach Bestätigt-Werden durch Beziehung erhalten. Doch wie abhängig und verletzlich werden wir, wenn wir dieses Grundbedürfnis mit einer bestimmten Person verbinden und das Bedürfnis mit der Zeit zu einem Anspruch wird, mit dem wir identifiziert sind?

Wo kommen unsere Ängste her?

Jeder dieser Bereiche, ob Körper, Selbstbilder, Geschichte, Rollen, Besitz oder Beziehungen, hat einen wesentlichen Anteil daran, dass sich das Ich als festes Objekt mit klaren Zuschreibungen kreiert. Das Erschaffen einer Ich-Identität ist ein natürlicher und gesunder Vorgang, der es uns ermöglicht, in der Alltagsrealität als individuelle »Person« in Erscheinung zu treten und zu interagieren. Sobald wir uns jedoch mit einer dieser Zuschreibungen zum Ich identifizieren, beginnen die Schwierigkeiten. Mit jeder Identifikation findet eine Verklebung statt, die uns mit dem jeweiligen Aspekt verschmelzen lässt.

Wir haben dann nicht mehr das Gefühl, den Körper zu bewohnen oder eine Rolle wie eine Schauspielerin zeitweise zu bespielen, sondern wir »sind« der Körper oder diese Rolle. Mit der Identifikation taucht unmittelbar ein Anspruch auf und entsprechend das Gefühl, ein Recht darauf zu haben. Wir haben keine Offenheit mehr dafür, mitzufließen und uns wieder zu verändern. Im Gegenteil macht uns jede Veränderung Angst. Je stärker wir uns mit Ich-Aspekten identifizieren, desto bedrohlicher erscheint uns der natürliche Wandel des Lebens.

Das Ego mit seinem Festhalten an der Ich-Identität ist damit die zentrale Ursache für viele unserer Ängste. Paradoxerweise gibt uns eine klar umrissene Ich-Gestalt zunächst Orientierung und Halt und vermittelt uns damit Sicherheit. Doch sobald wir uns damit tiefer verbinden und immer mehr identifizieren, nimmt das Gefühl von Sicherheit irgendwann nicht mehr zu, sondern ab. Ängste beginnen uns zu besetzen.

Nehmen wir zum Beispiel die Identifikation mit unserem Körper. Zunächst ist der Körper ein wunderbares Gefäß, das uns geschenkt wird und durch dessen Sinnestore wir die Welt auf eine bestimmte, nämlich menschliche Weise, erfahren können. Das schließt die Fähigkeit ein, erfüllende sinnliche Wahrnehmungen zu erzeugen wie Blütendüfte, sinnliche Berührungen und nährende Geschmackserlebnisse. Der Körper verleiht uns eine sichtbare Gestalt und vermittelt uns trotz seiner Flexibilität und Verletzlichkeit das Grundgefühl einer klaren Kontur und Festigkeit. Ist der Körper nicht ein wunderbares Werkzeug?

Obwohl wir die Lebendigkeit im Körper und auch sein natürliches Wachstum nicht »machen« können, sondern sie sich von selbst entfalten, obwohl wir selbst die Handlungen nicht im Griff haben, sondern der Fähigkeit des Körpers, sich koordiniert zu bewegen, vertrauen müssen, okkupiert im Laufe des Lebens das Ich den Körper immer mehr. Dabei verlassen wir innerlich eine spielerische, dankbare Haltung dem Körper gegenüber und nehmen ihn wie ein besetztes Gebiet ein. Wir schwingen uns zum Herrscher über den Körper auf und er wird zu unserem Staatsgebiet. Obwohl wir immer noch keine (oder nur eine sehr begrenzte) Kontrolle über den Körper und seine Prozesse haben, gebärden wir uns wie ein absolutistischer Herrscher. Wir bilden uns ein, dass er unserem Befehl folgen solle und vor allem, dass wir einen Anspruch auf das Staatsgebiet hätten. Tatsächlich schleicht sich immer mehr das Gefühl ein, dass ich, der Herrscher, das Staatsgebiet bin. Denn gibt es einen Herrscher ohne ein Staatsgebiet? Wohl kaum. Spätestens an diesem Punkt hängen wir unser Wohl und Wehe an die Gestalt des Körpers und jede Veränderung bedroht uns unmittelbar. Jetzt müssen wir das Staatsgebiet ängstlich beäugen, gegen Feinde verteidigen und immer mehr Kontrollmechanismen wie zum Beispiel Diäten oder körperliche Ertüchtigungen einführen.

Ganz dramatisch wird es, wenn uns zu Bewusstsein kommt, dass das Staatsgebiet irgendwann auf immer verloren gehen wird, nämlich dann, wenn wir sterben. Für die Herrscheridentität stellt der physische Tod nicht nur einen Generalverlust dar, sondern bedeutet die eigene Vernichtung. Kein Wunder also, dass der physische Tod für den Menschen oft die größte Herausforderung darstellt und dadurch tiefe Existenzängste auftauchen können. Allerdings löst der Tod nicht bei jedem Menschen Ängste aus. Personen zum Beispiel, die tief im Glauben verankert sind, also ihr Ich nicht so sehr mit dem Körper verknüpfen, sondern mit einer Dimension jenseits der physischen Gestalt, können sich oft erstaunlich vertrauensvoll dem Prozess des Sterbens anvertrauen.

Entscheidend ist also nicht, dass wir einen physischen Körper haben und dieser Teil unserer Ich-Identität ist, sondern wie tief wir mit diesem Aspekt unserer Ich-Gestalt identifiziert sind. Mit anderen Worten: Sind wir als Mensch in der Lage, eine normale Ich-Identität zu erschaffen und damit »in der Welt« als objekthafte Gestalt unseren Platz einzunehmen, und gleichzeitig innerlich mit dieser Gestalt nicht verklebt zu sein? Das gibt uns die Freiheit, uns einerseits in einer spielerischen und dankbaren Haltung in der äußeren Welt der Alltagsrealität zu bewegen und andererseits innerlich mit der Seelenrealität und der absoluten Wirklichkeit des Gewahrseins verbunden zu sein. Ein Mensch, der erkennt, dass das Ich zuinnerst dem offenen Raum des Gewahrseins entspringt und an keine Ich-Objekte gebunden ist, verliert jegliche Angst.

Zusammenfassung Alltagsrealität

Synonyme

Konsensustrance; Ich-Es-Begegnung; Funktionales Ich; äußere, objekthafte Wirklichkeit

Motto

»Das Leben abstrahieren, strukturieren, differenzieren, verstehen, benennen und handhabbar machen.«

Definition

Alltagsrealität ist die im Alltag dominierende Bewusstseinsebene, bestehend aus Zuordnungen, Vorstellungen, Übereinkünften, Mustern, Erinnerungen, Geschichten, Bildern und Selbstbildern, die die unmittelbare Erfahrung überlagern. So werden eine einheitliche, objekthafte und solide Wirklichkeit und eine Ich-Identität geistig konstruiert.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Zwischen Zeit und Ewigkeit»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Zwischen Zeit und Ewigkeit» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Zwischen Zeit und Ewigkeit»

Обсуждение, отзывы о книге «Zwischen Zeit und Ewigkeit» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x