Richard Stiegler - Zwischen Zeit und Ewigkeit

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Wie können wir uns im Dschungel der vielschichtigen inneren und äußeren Erfahrungen als Mensch zurechtfinden?
Einerseits müssen wir im Alltag in unterschiedlichen Rollen bestehen, andererseits sind wir innerlich mit einer sich ständig verändernden Gefühlswelt konfrontiert, die oft so gar nicht zu unserer äußeren Identität passen will. Schließlich gibt es noch tiefe kontemplative Augenblicke von innerer Freiheit, in denen sich die persönliche Identität vollkommen aufzulösen scheint. Wer sind wir also?
Diese Vielschichtigkeit lässt sich erst begreifen, wenn wir ­anerkennen, dass sich das menschliche Leben nicht nur in einer Welt abspielt, sondern auf drei parallelen Bewusstseinsebenen: in der ­Alltagsrealität mit ihren äußeren Notwendigkeiten, der inneren Welt einer Seelischen Realität und der allem zugrunde liegenden Absoluten ­Realität des SEINs.
In diesem Buch unternimmt Richard Stiegler eine Entdeckungsreise in die Welt unseres Bewusstseins. Präzise und anschaulich beschreibt er die Gesetzmäßigkeiten der drei Realitätsebenen und zeigt, wie sie wirken. Eine solch differenzierte Landkarte hilft dabei, Missverständnisse zu vermeiden, und inspiriert gleichzeitig dazu, die Weiten und Potenziale dieser inneren Welten zu erkunden und mit dem eigenen Leben in Einklang zu bringen.

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Woraus besteht nun die Ich-Identität? Zunächst einmal bezieht sich das Wort »Ich« auf uns als erfahrendes Subjekt. Es weist damit auf die grundlegende Fähigkeit hin, sich jeder inneren und äußeren Erfahrung bewusst werden zu können. Doch meinen wir das Zeugen-Bewusstsein, wenn wir von »Ich« sprechen? In der Regel nicht. Meistens ist für uns das »Ich« vielmehr ein klar umrissenes Objekt mit einer menschlichen Gestalt, bestimmten Eigenschaften und jeder Menge Zuordnungen. Wir müssen also streng genommen unterscheiden zwischen dem Ich als reines Zeugen-Bewusstsein und der Ich-Identität, die ein Konglomerat an gedanklichen Zuschreibungen ist, die das Subjekt »Ich« als ein festumrissenes Objekt erscheinen lassen. Im Alltag unterscheidet kein Mensch zwischen Ich als Zeugen-Bewusstsein und der Ich-Identität. Wir sagen hier »Ich« und meinen damit die Konzepte, die unserem Ich eine konkrete Gestalt geben – also die Ich-Identität.

Wir werden damit genauso zu einem handhabbaren Objekt mit klaren Konturen wie die Objekte der äußeren Welt. Das aber ist die Voraussetzung für Funktionalität und für Zusammenarbeit mit anderen Menschen. Betrachten wir nur alleine einmal unseren Namen. Wie hilfreich ist er im sozialen Miteinander? Ohne einen Namen könnten wir nicht angesprochen und in unserer Individualität bestätigt werden. Verwechslungen wären gang und gäbe. Doch so praktisch ein Name für das Zusammenleben ist, ist er doch viel mehr für uns als ein Hilfskonstrukt. Tatsächlich identifizieren wir uns vollständig mit unserem Namen. Er wird zu einer wichtigen Facette unserer Ich-Identität.

Was wir am Beispiel des Namens sehen können (dass wir uns mit einem hilfreichen geistigen Konstrukt, das uns zunächst Orientierung gibt, identifizieren), gilt auch für alle anderen Zuschreibungen, mit denen wir das Ich aufladen. Mit der Zeit mutieren immer mehr Hilfsmuster zu scheinbaren Wahrheiten, die dann unser Ich-Erleben bestimmen. Genau diesen Vorgang der Identifizierung mit Hilfskonzepten nennt man das Ego. Geistige Muster, die uns zunächst helfen, die Welt zu strukturieren, rasten ein und wir fixieren uns auf eine Ich-Identität mit festgelegten Eigenschaften.

Um es noch mal ganz deutlich auszudrücken: Wir brauchen Muster der verschiedensten Art, um in der Welt zu überleben und zu funktionieren. Ebenso brauchen wir die Fähigkeit, uns als Objekt – also mit einer Ich-Identität – zu erschaffen, um als soziales Wesen agieren zu können. Diese Fähigkeit, durch geistige Muster eine Alltagsrealität mit einer Ich-Identität zu bilden, nennt man das »Funktionale Ich«. Diese Ich-Funktion ist natürlich und Voraussetzung für einen gesunden Geist.

Die Identifikation mit diesen Mustern brauchen wir jedoch nicht. Im Gegenteil führen geistige Muster, die wir immer mehr mit der Wirklichkeit verwechseln, zu verschiedenen Formen des Leidens. Wir müssen somit zwischen dem »Funktionalen Ich« und dem »Ego« – also dem Prozess der Identifizierung – unterscheiden. Das eine ist notwendig und natürlich, das andere nicht. Das wird sehr deutlich, wenn wir im Folgenden die wesentlichen Bereiche betrachten, aus denen sich die Ich-Identität zusammensetzt.

Der Körper

Da ist zunächst unser Körper, der dem Ich eine erfahrbare Gestalt gibt. Wenn wir auf das Ich mit dem Finger zeigen würden, würden wir auf unseren Körper zeigen. Tatsächlich ist die Identifizierung mit dem Körper so tief, dass wir sie niemals infrage stellen. Doch sind wir wirklich unser Körper? Wie stark verändert sich doch unser Körper im Laufe unseres Lebens? Manchmal verlieren wir sogar Teile des Körpers, wie die Haare, oder das Augenlicht, oder wir tauschen Organe aus, wie die Nieren oder das Herz. Trotzdem wird die Identifikation mit dem Körper beibehalten. Das lässt sich deutlich daran erkennen, dass wir darunter leiden, wenn wir unser jugendliches Aussehen oder unsere körperliche Vitalität verlieren.

Die Selbstbilder

So wie uns der Körper eine äußere Gestalt verleiht, geben uns Selbstbilder eine innere Gestalt. Es gibt viele grundlegende Eigenschaften und Selbstkonzepte, die wir mit uns verbinden. »Ich bin unscheinbar« oder das Gegenteil »Ich falle immer auf«, »Ich bin schön« oder »Ich bin unattraktiv,« »Ich bin wild« oder »Ich bin sanftmütig«. »Ich bin stark und durchsetzungsfähig« oder »Ich bin schwach und kann nicht ›Nein‹ sagen«. Jede Person bildet im Laufe ihres Lebens individuelle Selbstkonzepte aus, die eine innere Matrix darstellen, nach denen sie sich dann unbewusst verhält.

Doch wie entstehen diese Selbstbilder? Mit jeder Erfahrung, die wir im Laufe unseres Lebens machen, lernen wir etwas darüber, wie wir uns verhalten und welche grundlegenden Eigenschaften wir als Person haben. Dabei ist letztlich nicht die Erfahrung selbst das entscheidende Kriterium, sondern wie wir die Erfahrung verarbeiten und interpretieren. Das Selbstkonzept bildet sich immer aus der Interpretation zu einer bestimmten Erfahrung, niemals aus der Erfahrung selbst. Daher kann es sein, dass eine Person aus traumatischen Erfahrungen zutiefst verstört hervorgeht und das Selbstbild eines Opfers entwickelt, und eine andere Person eine ähnliche Erfahrung völlig anders interpretiert und in großer Dankbarkeit ihr Leben fortsetzen kann.

Die Geschichte

Da sich Selbstbilder aus der Verarbeitung unserer Erfahrungen zusammensetzen, stehen sie in engem Zusammenhang mit unserer Geschichte. Auch unsere Geschichte ist ein zentraler Bestandteil der Ich-Identität. So wie der Körper dem Ich eine konkrete Gestalt gibt, so verleiht die Geschichte unserem Ich das Gefühl von Kontinuität. Die Geschichte ist eine Art innere Erzählung, die wir uns und anderen immer wieder »vorbeten« und mit deren Hilfe wir unsere Selbstbilder erklären.

Doch stimmt diese Erzählung wirklich? Welche Aspekte früherer Erfahrungen greifen wir heraus und betonen sie immer und immer wieder, und wie viele Erfahrungen haben wir vergessen? Sind die Erfahrungen wirklich so geschehen, wie wir sie erzählen, oder ist unsere Erzählung nur ein Spiegel unserer persönlichen Verarbeitung und damit eine Interpretation? Gibt es nicht auch Aspekte unserer Geschichte, die gar nicht auf eigener Erfahrung beruhen, sondern uns von unseren Eltern erzählt wurden und daher lediglich ihre persönliche Perspektive auf frühere Ereignisse darstellen? Wenn wir uns mit diesen Fragen befassen, erscheint die Geschichte als ein sehr fragwürdiges Gedankenkonstrukt. Nichtsdestotrotz halten wir unsere Geschichte und die damit in Zusammenhang stehenden Selbstbilder für ebenso wirklich wie unseren Körper.

Die Rollen

Ein weiterer wesentlicher Bereich, der unsere Ich-Identität prägt, sind Rollen, die wir im Laufe des Lebens bekleiden. Da gibt es unsere Rolle im Beruf, in der Familie oder Partnerschaft, in der Gesellschaft oder im Verein. Obwohl wir jede Rolle immer nur phasenweise in der entsprechenden Umgebung einnehmen und sie dann wieder, manchmal mehrmals am Tag, wechseln und uns wieder ganz anders verhalten, vermitteln sie uns das Gefühl von Bedeutung. Durch die Rolle als Mutter oder Vater oder als Architektin oder Sozialpädagoge erhalten wir einen Platz im sozialen Gefüge und bekommen dadurch einen Stellenwert. Das Ich zieht daher einen erheblichen Teil seines Wertes aus den Funktionen und Aufgaben, die wir bekleiden und mit denen wir uns identifizieren.

Obwohl sich alle Rollen in unserem Leben verändern und keine von Dauer sein kann, verschmelzen wir oft so stark mit einzelnen Rollen, dass wir es als schmerzlich empfinden, wenn es an der Zeit ist, sie wie eine Schlangenhaut wieder abzustreifen. Da das Ich seine Bedeutung aus den Rollen zieht, ist es nicht verwunderlich, dass es häufig zu starken Schwankungen im Selbstwertgefühl und im Erleben von Sinnhaftigkeit kommt, wenn wir eine Rolle, die uns scheinbar ausmacht, aufgeben müssen.

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