Gerd Sodtke - Licht und Schatten – der Alltag eines Krankenhausarztes

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Licht und Schatten – der Alltag eines Krankenhausarztes: краткое содержание, описание и аннотация

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Überraschende Erfolge, bittere Erfahrungen. Unvergessliche Geschichten und unglaubliche Anekdoten, eine jede ihr eigenes Kapitel wert. Symptome, Diagnosen und Schicksale nonstop. Blaulichteinsätze, dem Himmel ganz nah …
Seltene Einblicke aus erster Hand in die Tätigkeit eines Internisten im Krankenhaus. Dabei stets im Mittelpunkt: der Patient mit seinen Sorgen und Nöten. Als Partner und Ratgeber: sein Arzt, Mediziner aus Überzeugung.
Ein Buch weit mehr als nur ein Bericht über den Berufsalltag eines Krankenhausarztes. Erinnerungen, ergreifend und spannend wie ein Arztroman.

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Die Gewichtskontrollen wurden von den Schwestern täglich durchgeführt, immer im gleichen Bekleidungszustand und auf derselben Waage, und die Ergebnisse genau in der Krankenkurve notiert. Nach wenigen Tagen der Infusionstherapie hatte meine Patientin ein Kilogramm zugenommen, ich war hocherfreut und wähnte mich auf dem richtigen Weg. Zwei Tage später kam der Rückschlag: Wir waren wieder beim Ausgangsgewicht angelangt. Die Rippen konnte man wie am ersten Tag zählen, ohne zu tasten, jede einzelne Rippe wölbte die Haut vor.

Die erneute Blutentnahme zeigte eine Normalisierung der Elektrolyte und leider ein weiteres Absinken des Eiweißspiegels. Gar nicht gut! Was war hier eigentlich los, irgendetwas stimmte ganz und gar nicht, ich trat auf der Stelle. Ich erkundigte mich bei den Schwestern danach, wie gut das Mädel essen würde: „Sie isst gut, das Tablett ist immer leer.“ Dann fragte ich die Patientin, ob das Essen ausreichend sei: „Es ist gut, ich habe guten Appetit, kein Hungergefühl, ich werde gut satt!“ Gegen diese Feststellung sprach allerdings der zunehmend sinkende Eiweißgehalt im Blut als sehr zuverlässiges Zeichen einer unzureichenden Nahrungsaufnahme.

Ich wunderte mich auch darüber, wie geduldig sie die Behandlung über sich ergehen ließ, nicht einmal drängte sie auf eine baldige Entlassung, und sie klagte auch nicht über Heimweh. Seltsam war dieses Verhalten schon, es waren doch schließlich Schulferien. Ich versuchte häufig und gerne, mich mittels Rollentausch in den Patienten hineinzuversetzen. Als 16-jähriger Jüngling hätte ich jedenfalls einen großen Bogen um jedes Krankenhaus gemacht, und ganz besonders in den Schulferien, in denen ich mich von zahlreichen Klassenarbeiten erholen wollte.

Ihre Eltern kamen regelmäßig zwei- bis dreimal in der Woche zu Besuch, stets beide zusammen und häufig zur Zeit meiner Visite, sodass wir uns regelmäßig unterhalten konnten. Beide waren hochgewachsen, sehr gut gekleidet, gepflegt, höflich, freundlich, sorgenvoll. Sie machten auf mich einen absolut harmonischen Eindruck, irgendwelche Dissonanzen fielen mir nicht auf. Ich hatte natürlich viele Fragen an sie, ihre Antworten ergaben aber keine neuen Erkenntnisse, die zu einer Diagnose führen konnten. Im Nachhinein vermute ich, dass sie mir trotz meiner gezielten Fragen wesentliche Informationen oder Probleme aus ihrem Familienleben vorenthalten haben. Die acht Jahre jüngere Schwester meiner Patientin habe ich übrigens nie persönlich kennengelernt.

Eines Morgens eilte ich über den langen Stationsflur, ich war etwas in zeitlichem Verzug mit Blutentnahmen und Anlegen von Infusionen. Und die Blutproben mussten rechtzeitig in das Labor gebracht werden, damit die Ergebnisse am Nachmittag vorlagen. Von diesem Flur gingen links die Patientenzimmer ab, rechts lagen die Stationszimmer der Schwestern, Arztzimmer, Toiletten, ein großes Badezimmer, die Stationsküche und ein Geräteraum. Geradeaus endete der Gang an der Südseite der Klinik an einem großen Fenster mit Blick auf den Hubschrauberlandeplatz. Und auf dem Rahmen dieses sperrangelweit geöffneten Fensters lehnte meine Patientin weit hinausgebeugt und schaute angestrengt und ununterbrochen nach unten, ohne sich einmal umzudrehen. Dies war insofern merkwürdig, als dieses Fenster in aller Regel geschlossen war, und noch nie hatte dort ein Patient auf diese Weise hinausgeschaut. Ich verlangsamte instinktiv meine Schritte und stellte mich in weiser Vorahnung leise neben sie, sie hatte mich nicht kommen gehört: „Na, gibt es etwas Interessantes zu sehen?“, fragte ich neugierig. Sie drehte sich äußerst erschrocken und blitzschnell zu mir um, und nur für einen ganz kurzen Moment schoss eine flammende Röte in ihr sonst so blasses Gesicht, dann hatte sie sich schon wieder im Griff, und ihr Gesicht wurde so blass wie vorher. Sie hatte ihre Gefühle erstaunlich schnell wieder unter Kontrolle.

Voller Interesse schaute ich aus dem Fenster hinab. An dieser Südseite des Gebäudes waren zum Sonnenschutz über den Fenstern breite, waagrechte Metall-Lamellen angebracht worden, so auch über dem Fenster unter uns. Und auf diesem Sonnenschutzgitter lag das gesamte Frühstück meiner Patientin ausgebreitet: zwei Scheiben Brot, zwei Brötchen, ein Schälchen Quark, Marmelade, Wurst, und etwas abseits davon eine Scheibe Käse, die in der bereits hochstehenden Morgensonne zu schmelzen begann. Die leckere Erdbeermarmelade dröppelte in zähen Tropfen langsam auf den Hubschrauberlandeplatz. Kein Wunder, dass ihr Tablett immer leer war, wenn die Schwestern es nach dem Essen abräumten! Sie schaute mir direkt in die Augen und sagte mit unglücklicher und bedauernder Miene nur: „Ist mir hinuntergefallen.“ Das Tablett selbst und das Geschirr lagen allerdings nicht unten. Und wenn ich ihre abwegige Feststellung ernst genommen hätte, wäre sie auch die erste Patientin gewesen, die ihr Frühstück an einem weit geöffneten Fenster eingenommen hätte. Zumal dies immerhin ein Fenster war, das nicht mit einer Fensterbank ausgestattet war, auf der man ein volles Frühstückstablett hätte abstellen können. Sie hatte wohl die Abwesenheit der Schwestern auf dem Stationsflur, die ihr eigenes Frühstück zu dieser Zeit in der Stationsküche einnahmen, ganz bewusst genutzt. Für mich war dieser von Anbeginn mysteriöse Fall nun endlich klar.

Einer der Vorteile als Krankenhausarzt besteht nun darin, dass man sich mit erfahrenen Kollegen über schwierige Krankheitsfälle austauschen und beraten kann. Ich wählte denjenigen Kollegen mit der größten Erfahrung, ich ging zum Chefarzt. Ich berichtete über meine Patientin und die Entdeckung auf dem Sonnenschutzgitter, erwähnte auch die zunehmende Abnahme ihrer Gewichtskurve und des Eiweißgehalts im Blut. Er hörte mir zunächst entspannt zu, mit zunehmender Dauer meines Vortrags legte sich seine Stirne jedoch in immer tiefere Falten. Er war eine imposante Erscheinung: klein, schlank und drahtig, schlohweiße, wellig zurückgekämmte Haare, gerötete Gesichtsfarbe. Dann sprach er aus, was ich auch schon ahnte, eigentlich wünschte ich nur noch seine Bestätigung: „Diese Patientin hat eine Essstörung, eine Anorexia nervosa (Magersucht). Fragen Sie die Eltern und die Patientin, ob sie mit einer künstlichen Ernährung über eine Magensonde einverstanden sind.“

Nachdem ich der Familie den Ernst der Lage und die Folgen der Unterernährung, unter anderen das Auftreten von Eiweißmangelödemen (Wasseransammlung im Hautgewebe), erklärt hatte, waren alle einverstanden. Der Eiweißgehalt im Blut war inzwischen dramatisch um 30 Prozent des Normalwertes gesunken, sodass wir damals gar keine andere Wahl als die künstliche Ernährung hatten.

Das Mädel saß aufrecht im Bett, ich betäubte mit einem Spray eines Lokalanästhetikums den Nasengang, wie auch die besonders empfindliche Hinterwand des Rachens. Anschließend rieb ich mit einem Gel des Betäubungsmittels die dünne Ernährungssonde ein. Dann führte ich die Sonde sehr langsam und vorsichtig in den Nasengang ein, bis die Sonde an der Rachenhinterwand erschien, wie ich durch ihren geöffneten Mund sehen konnte. Nun bat ich die Patientin, einmal zu schlucken, und das tat sie auch ganz brav, sodass die Sonde fast wie von selbst tief in den Magen rutschte. Schließlich gab ich mit einer Spritze etwas Luft in die Sonde, hörte gleichzeitig mit dem Stethoskop den Magen ab, wo es vernehmlich blubberte, die Sonde lag also korrekt. Wie schön!

Wir begannen mit der flüssigen Sondenernährung, die in ausgewogener Form alle wesentlichen Nährstoffe enthält. Bereits am nächsten Morgen lag die Sonde zusammengekringelt auf dem Fußboden neben ihrem Bett. Wie unschön! „Ist mir in der Nacht rausgerutscht“, sagte sie mit treuherzigem Augenaufschlag. Eigentlich hatte ich die Sonde an der Nasenspitze gründlich mit Pflaster fixiert, und gleichzeitig erinnerte ich mich an das rein zufällige Herunterfallen des Frühstücks auf das Sonnenschutzgitter. So viele Unglücksfälle auf einmal konnte es eigentlich gar nicht geben, na ja. Es folgte umgehend die Anlage einer neuen Magensonde, die ich demonstrativ mit noch mehr Heftpflaster an der Nase fixierte und dabei auch andeutete, dass wir noch genügend Magensonden in unserem Sortiment hätten. Zusätzlich erklärte ich ihr noch, dass solche Spiränzchen zulasten meiner ohnehin knapp bemessenen Arbeitszeit gingen.

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