Gerd Sodtke - Licht und Schatten – der Alltag eines Krankenhausarztes

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Überraschende Erfolge, bittere Erfahrungen. Unvergessliche Geschichten und unglaubliche Anekdoten, eine jede ihr eigenes Kapitel wert. Symptome, Diagnosen und Schicksale nonstop. Blaulichteinsätze, dem Himmel ganz nah …
Seltene Einblicke aus erster Hand in die Tätigkeit eines Internisten im Krankenhaus. Dabei stets im Mittelpunkt: der Patient mit seinen Sorgen und Nöten. Als Partner und Ratgeber: sein Arzt, Mediziner aus Überzeugung.
Ein Buch weit mehr als nur ein Bericht über den Berufsalltag eines Krankenhausarztes. Erinnerungen, ergreifend und spannend wie ein Arztroman.

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Sie hatte mir bei den täglichen Visiten inzwischen erzählt, dass sie seit einem Jahr kreuz und quer durch Afrika gereist war und ihre Zelte in Deutschland vollständig abgebrochen hatte. Sie war eine Aussteigerin. Den Grund für ihren Exodus ausgerechnet nach Afrika, der für damalige Zeiten höchst ungewöhnlich war, wollte sie mir nicht verraten. Medikamente zur Vorbeugung gegen die Infektionen hatte sie in den letzten Monaten ihrer Reise nicht mehr eingenommen. Damit hatte sie ihr Leben leichtfertig aufs Spiel gesetzt. Und von der Krankenhausverwaltung erfuhr ich, dass sie seit einem Jahr nicht mehr krankenversichert war. Sie hatte also zunächst eine fünfwöchige Gratisbehandlung bei uns erhalten, deren Kosten später das Sozialamt übernehmen würde. Der Versicherungsstatus interessierte mich allerdings weniger, mein ganzes Bestreben galt ausschließlich der Genesung der Patientin.

Eines Tages betrat ich zu der täglichen Visite ihr Zimmer, das sie wegen der ansteckenden Leberentzündung durch das Hepatitis-A-Virus alleine belegte. Das Bett war zerwühlt und leer, und der mühevoll gelegte, zentrale Venenkatheter baumelte traurig am Infusionsständer. Die Infusion tröpfelte sehr langsam auf den Boden, wo sich bereits eine breitere Pfütze gebildet hatte, in der jeder neue Tropfen mit steter Regelmäßigkeit ein leises, plätscherndes Geräusch verursachte, gefolgt von einem kleinen Spritzernebel. Nach der Größe dieser Pfütze und der Tropfgeschwindigkeit zu urteilen, war die Patientin bereits seit etwa zwei Stunden fort. Der Kleiderschrank und der Nachtschrank waren so leer, als hätte sie nie in diesem Zimmer gelegen. Sie hatte das Krankenhaus lautlos verlassen, ohne sich zu verabschieden, ohne ein Wort des Dankes, so geräuschlos wie eine Sternschnuppe, die an einem wolkenlosen Nachthimmel verglüht. Niemand von dem Pflegepersonal hatte ihr Verschwinden bemerkt. Ich stand vollkommen fassungslos vor dem Fußende ihres leeren Bettes. Ich wollte einfach nicht wahrhaben, was ich hier sah. Schließlich hatte ihr junges Leben an jenem Wochenende, als sie unser Krankenhaus aufsuchte, an einem sehr dünnen seidenen Faden gehangen. Ich hatte um ihr Leben gebangt und voller Sorgen um sie eine schlaflose Nacht verbracht. Ohne die noch in jener Nacht eingeleitete Therapie hätte sie sicherlich nicht überlebt.

So aber blieb mir nur noch eines zu tun: Ich verständigte den Hausarzt, denn weitere Kontrollen der sinkenden, aber noch erhöhten Leberwerte waren erforderlich, während die Gelbsucht in ihren Sonnenblumenaugen gut rückläufig war.

Ich bin mir im Nachhinein nicht so sicher, ob es mir als jungem Assistenzarzt damals gelungen war, dieser Patientin den Ernst ihrer Erkrankungen hinreichend zu erklären. An meinen Begründungen der langen Behandlungsdauer während der täglichen Visiten hatte es gewiss nicht gemangelt. Aber meine wohlgemeinten Worte hatten offenbar nicht das notwendige Gehör gefunden, denn bereits seit mehreren Tagen hatte die Patientin mit einer ungewöhnlichen Hartnäckigkeit, vielleicht auch mit einer Spur von Aufsässigkeit, auf eine vorzeitige Entlassung gedrängt. Ihr Drang hinaus aus dem Krankenhaus entgegen meinen Empfehlungen hatte eigentlich schon nach zwei Wochen begonnen, nachdem sie dauerhaft entfiebert war, ohne dass ich in Erfahrung bringen konnte, was genau sie dazu antrieb. Sie schien ganz von einer starken inneren Unruhe erfasst, die größer war als der Wert einer vollständigen Genesung.

Malaria tropica wird durch die Weibchen der Anophelesmücke übertragen. Dreißig Prozent dieser Infektion enden unbehandelt und ohne medikamentöse Prophylaxe tödlich oder mit bleibenden Organschäden. Ich hatte seinerzeit das Glück, dass die Chinin-Therapie wirksam war. In späteren Jahren bildeten die Malaria-Erreger unterschiedliche Resistenzen aus, sodass selbst neuere Medikamente nicht immer wirksam sind. Ein weiterer Glücksfall bestand auch darin, dass die durch das Hepatitis-A-Virus geschädigte Leber die Malaria-Therapie mit den Chinin-Infusionen überhaupt überstanden hatte.

Die Malaria-Diagnose war zu damaliger Zeit in Deutschland noch sehr selten, und ganz besonders in Verbindung mit der akuten Infektion durch das Hepatitis-A.Virus. In späteren Jahren sollte ich noch mehrere akute Malaria-Infektionen entdecken und erfolgreich behandeln. So konnte ich doch noch auf die Erfahrungen im ostafrikanischen Hochland während des Studiums zurückgreifen.

Erst einige Wochen nach diesen Geschehnissen Anfang der 1980er-Jahre erschienen im Deutschen Ärzteblatt erste Berichte, in denen auf die mögliche Häufung von Malariaerkrankungen in Mitteleuropa, bedingt durch den zunehmenden Fernreisetourismus, hingewiesen wurde. Prinzipiell würde der Stich durch eine infizierte Anophelesmücke im Flugzeug während der Heimreise aus einem tropischen Land ausreichen.

3 Der Gänselieselmarkt

Die Stationsschwester berichtete, dass in einem der von mir betreuten Zimmer eine neue Patientin aufgenommen worden sei. Sie sei 16 Jahre alt und habe an Gewicht abgenommen. „Wie bitte? Ist dies nicht ein Fall für die Kinderklinik?“, gab ich sogleich zu bedenken, denn das Alter von 16 Jahren war gerade ein Grenzfall zwischen Kinderklinik und Innerer Medizin. Sie erwiderte aber auf meinen Einwand: „Die Eltern wünschen, dass sie hier bei uns untersucht wird!“

Ich betrat also das Zimmer der jungen Patientin, in dem sie mit zwei älteren Patientinnen lag. Auf der Bettkante saß ein für sein Alter hochgewachsenes, durchaus hübsches Mädel, mit schulterlangen braunen Haaren, von sehr schlanker Statur, und schaute mich erwartungsvoll an. Sie war Schülerin, die Sommerferien hatten gerade erst begonnen, und mit dem Schulzeugnis war sie zufrieden. Alle meine weiteren Fragen beantwortete sie in einem freundlichen Plauderton. Erst als sie sich für die körperliche Untersuchung entkleidete, bemerkte ich, wie unterernährt sie war. An ihrem Brustkorb wölbten die Rippen die Haut vor. Durch geschickte Auswahl ihrer Kleidung hatte sie es verstanden, die Mangelernährung zu verbergen. Die Gewichtsabnahme war der einzige Grund für die Einweisung in unsere Klinik. Die körperliche Untersuchung ergab ansonsten von Kopf bis Fuß keinen krankhaften Befund.

Die umfangreiche Blutuntersuchung war in Ordnung, mit Ausnahme einer leichten Blutarmut infolge eines Eisenmangels, einem verminderten Eiweißgehalt und einem erniedrigten Kaliumwert. Besonders der pathologische Eiweiß- und Kaliumwert waren sehr ungewöhnlich für ihr Alter. Natürlich überprüften wir auch andere mögliche Ursachen der Gewichtsabnahme, wie die Funktion der Schilddrüse und der Nebennieren, mit unauffälligen Ergebnissen. Auch einen Blutverlust aus dem Magen und dem Darm konnten wir ausschließen. Auf genaueres Befragen erklärte sie, sich regelmäßig zu ernähren, sie nehme lieber Süßspeisen als herzhafte Gerichte zu sich, aber auch Fleischgerichte. Durchfälle oder Erbrechen seien nicht aufgetreten. Haustiere seien nicht in der Wohnung, sodass ich meinen Gedanken an eine Wurmerkrankung, die auch zu einer Blutarmut führen kann, fallen lassen konnte.

Ich war ziemlich ratlos. Gewöhnlich suchte ich mir wie ein Fährtensucher aus den Angaben zur Krankenvorgeschichte, den Blutuntersuchungen und der körperlichen Untersuchung einen prägnanten pathologischen Befund, an dem ich mich festbeißen konnte und der mich zur Diagnose führen würde. In dem Fall dieser jungen Dame hatte ich so gut wie gar nichts in der Hand.

Also blieb zunächst nichts weiter zu tun, als die Symptome zu behandeln und abzuwarten. Ich erklärte ihr meinen Behandlungsplan mit täglichen Infusionen von Elektrolyten, Kohlenhydraten und Aminosäuren sowie einer Wunschkost und täglichen Gewichtskontrollen. Sie war einverstanden. Während der gesamten fünfwöchigen Behandlung war sie überhaupt immer mit allen Maßnahmen einverstanden, und dabei immer freundlich zugewandt. Wie einfach, so dachte ich jedenfalls.

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