Platsch Anna - Gott im Hotel

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In der EINEN GROSSEN Erzählung leben wir alle unser Leben. In diesem Geist reist die Autorin zu besonderen Orten, sucht nach Visionen, trifft die unterschiedlichsten Menschen und ist Mystikerinnen und Weisen auf der Spur. Allem begegnet sie mit unverstelltem Blick – erzählt in der stillen Kraft der Liebe, poetisch und mit feinem Humor. Das Hotel wird zum Bild für unser Leben, essenziell getragen und durchdrungen von der Quelle. So wird man beim Lesen geheimnisvoll tief mit hineingenommen in die Weite des eigenen Herzens.

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Ich frage mich in kindlicher Unschuld, warum nicht alle in einem Staat leben, mit einem Recht, das für alle gilt, dann könnte man sich viel Stacheldraht, Gewehre, Hass und Traumata sparen. Der naive Traum einer Liebenden, die als Vertreterin der Mystik durch die Welt reist und sie kostenlos als Allheilmittel anbietet. Ich bekomme also gleich eine schmerzvolle Führung durch einen der schwer verwundeten Landstriche dieser Welt.

Morgen werde ich in ein Dorf fahren, das genau das Gegenteil übt.

Ibrahim zeigt mir die breit angelegten Siedlungen im Westjordanland, wir fahren durch Straßen, die links und rechts mit von mindestens vier Meter hohen, doppelseitig mit Stacheldraht gesäumten Mauern und Türmen eingeschlossen sind. Mir kommt gleich dieses kalte Gefühl aus meiner Zeit in Westberlin hoch, wenn ich nach Ostberlin fuhr oder die Transitstrecke benutzte – und es scheint nicht nur mir so zu gehen. An der Mauer auf der rechten Straßenseite taucht das Graffiti auf: Ich bin ein Berliner. Hier waren Familien auseinandergerissen, haben ihre Heimat verloren, wurden Familienmitglieder getötet. Er zeigt mir, wo die frühere jordanische Grenze verlief, welches noch die ganz vereinzelten arabischen Häuser sind.

Es ist klar, was sein Hintergrund ist – ein arabischer Israeli ohne die Rechte eines Israeli. Er erzählt nicht wütend, eher traurig, resigniert. Und natürlich aus dem Blickwinkel der einen Seite. Auch dieser ist eine Realität. Wie alle anderen auch.

Wie immer – es ist ein Unterschied, über all diese Aspekte gelesen zu haben oder mitten darin zu sein.

So lande ich etwas aufgeweicht in Bethlehem. Schon bei der Einfahrt stelle ich klar, dass ich in keinen Souvenirshop möchte und keinen Führer in der Kirche.

Ich wolle beten, sage ich ihm und handle unter einigem Kraftaufwand immerhin eine halbe Stunde Wartezeit für ihn heraus. Eine Viertelstunde wäre ihm lieber gewesen und schon scheucht er mich davon.

Nach diesem Aufflackern tausendjähriger Menschheitsgeschichte, gespiegelt im Schicksal eines einzelnen Menschen im Land von Menschen, über deren Schicksal kaum zu sprechen ist, betrete ich eine der ältesten Kirchen demütig gebückt durch ein niedriges – damit ich nicht zu Pferde einreiten kann – Tor …

Griechisch-orthodoxe Priester, mit ihren hohen Hüten und schwarzen Sutanen durchflattern die riesige, mit ewigen Lichtern, ziselierten Silberampeln und Kronleuchtern sanft erleuchtete, dunkle und monumentale Basilika. Obwohl dieser hohe Feiertag ist, kann ich ruhig und frei umherstreifen und mich überwältigen lassen, nicht von der äußeren Morbidität, abgefallener Vergoldung, dunkelbraunen Holzkonstruktionen, sondern vom Licht, das aus dem Boden zu steigen scheint. Ich werfe nur einen kurzen Blick auf den silbernen, in den Boden eingelassenen Stern in der unterirdischen Geburtsgrotte, vermeide die Schlange davor, nehme mir einen Stuhl, platziere ihn mitten in diesem riesigen Raum, setze mich und höre das Licht der Welt in seiner Herberge in meinem Herzen. Meine halbe Stunde ist kurz, ein ganzes Leben würde mir nicht reichen.

Da kommt auch schon ein bärtiger, grimmiger Priester und verscheucht mich, nimmt meinen Stuhl und trägt ihn wieder an den Rand. Was nicht das lodernde Feuer in mir nimmt. Das Brennen dieses Lichts hat keinen Ort.

Ich folge dem Mann zu einem kleinen Devotionalien-Pult, schaue ihm in die Augen, lächle ihn an und kaufe ein kleines Tütchen mit Erde aus dem Boden von Bethlehem (wenn’s stimmt, aber darum geht es ja nicht) und einen kleinen Maria-Anhänger für eine Freundin, die sich etwas von meiner Reise gewünscht hat.

Und jetzt raus ins bunte Leben. Gott ist überall, innen, außen, in jedem Blättchen und jeder Tiefseeschnecke, in Stacheldraht und in jedem Ort einer Geburt, auch der dieses einen Moments. Wo nicht? Ich bitte Ibrahim, mich jetzt zum Markt zu fahren, lehne mich etwas erschöpft zurück, noch leicht in Trance und hungrig.

Ein westlich-modern-orientalischer Markt – über so viel Fülle und Farbe und Gerüche freuen sich die Gernelebenden. Viele sind für ihren Shabat-Einkauf in den hellen, weiten Basar-Straßen unterwegs.

Ich habe keine schweren Einkaufstaschen zu tragen, schaue zu, wie Reiswaffeln produziert werden, schlendere an den reichen Obst-, Fleisch-, Gemüse-, Gewürzständen vorbei und da ich Tahin so gerne esse, habe ich die Ehre, einmal Beobachterin einer Sesammühle in Aktion zu sein. Wie der Samen sein Inneres gibt und sanft sein Öl nach unten in eine Auffangschale fließt und tropft. Mein Hunger drängt.

Überall links und rechts sind kleine Lokale mit in die Straße hinein vorgebauten Holzterrassen, ich muss nur noch wählen – und falle in orientalische Vorspeisen-Schälchen voll Humus, Tahin, Petersilie, Auberginen, Falafel und viel Gemüse hinein.

Vor fast fünfzig Jahren hauste ein jüdisch-christlicher Priester, weil er lange in Ägypten gelebt hatte, die Araber liebend – in einer windigen Hütte ohne Wasser und Strom, ohne befestigte Zufahrtsstraße, auf einem trockenen, verwüsteten Steinfeld, das auf einem Hügel gleichweit von Jerusalem, Tel Aviv und Ramallah entfernt lag. Er hatte von seinem Provinzial in Paris die Genehmigung bekommen, sich ganz seiner Idee zu widmen – dem Wort des Jesaia folgend: Mein Volk wird in einer Oase des Friedens leben.

So soll dieses Dorf, das er errichtete, heißen: Whahat al- Salam – arabisch, Neve Shalom – hebräisch. Mit zwei Familien beginnt er auf diesem durch zwei Kriege verwüsteten, kahlen Landstrich unter extrem schwierigen Bedingungen sein Projekt zu verwirklichen. Christen, Muslime und Juden sollen einst in diesem Dorf in Frieden leben. Der Samen ist aufgegangen – heute leben sechzig Familien im Dorf. Der Schwerpunkt hat sich etwas verschoben, es geht nicht mehr um die religiöse Zugehörigkeit, sondern um die Ausgewogenheit von jüdischen und palästinensischen Familien. Und die Idee des friedlichen Zusammenlebens sieht die Lösung nicht in Gleichmacherei oder Anpassung, sondern darin, ein Leben der eigenen Identität im Austausch mit den jeweils anderen zu finden, wie ein Modell für das ganze Land.

Die Steine haben sich auf diesem Weg des Wachstums natürlich etwas entmaterialisiert, so bleibt der vielleicht noch härtere Weg und verlangt noch viel innere und äußere Arbeit. Und derer sind und waren sich die Bewohner bewusst.

Heute gibt es in Whahat al-Salam – Neve Shalom eine Kinderkrippe, einen Kindergarten, weiterführende Schulen – alles zweisprachig, alle Gremien und Lehrenden doppelt besetzt von einem jüdischen und einem palästinensischen Mitglied. Über das Dorf hinaus gibt es eine Friedensschule, für die extra Programme entwickelt wurden, die nicht nur von inzwischen Zehntausenden Juden und Arabern besucht werden, sondern von Menschen aus der ganzen Welt, ob aus Konfliktregionen oder einfach, um zu lernen. Vor allem für junge Leute gibt es sehr weit entwickelte Programme,

Und es gibt in diesem Dorf inzwischen Straßen, üppiges, aus der Wüste geschlagenes Grün, die Hortensien am Weg sind schon zu ahnen, in den Knospen der riesige Rhododendren schimmert schon Purpur und Mauve, Palmen, Bananenbäume und kleine Kräuter- und Gemüsegärten, ein Café mit einer von Weinreben beschattende Pergola, ein Restaurant und – ein Gästehaus. Es besteht aus kleinen Bungalows, geschmackvoll eingerichtet, mit einem eigenen Balkon und separatem Eingang. Gott hat es sich einfach eingerichtet hier und empfängt ganz still. Das westliche Licht wärmt den Raum mitten im Winter.

Am Rand des Dorfs, abgeschirmt in einer lieblichen Mulde, steht ein Rundbau, das Haus des Schweigens. Ein gewölbter Raum mit einem über die ganze Stirnseite gehenden Fenster, das den Blick in die grüne, einstige Wüstenlandschaft freigibt. Dort ist es tief-still, ein Ort für Meditation und Gebet. Ein Psalm nennt die Stille ‚Lob Gottes‘ und im Koran ist es die ‚innere Ruhe‘, die in die Herzen gelegt wird. Verschieden in Kultur und Religion ist Stille überall ein gemeinsamer Ort.

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