Platsch Anna - Gott im Hotel

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In der EINEN GROSSEN Erzählung leben wir alle unser Leben. In diesem Geist reist die Autorin zu besonderen Orten, sucht nach Visionen, trifft die unterschiedlichsten Menschen und ist Mystikerinnen und Weisen auf der Spur. Allem begegnet sie mit unverstelltem Blick – erzählt in der stillen Kraft der Liebe, poetisch und mit feinem Humor. Das Hotel wird zum Bild für unser Leben, essenziell getragen und durchdrungen von der Quelle. So wird man beim Lesen geheimnisvoll tief mit hineingenommen in die Weite des eigenen Herzens.

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Es mischen sich die christlichen Pilger aus aller Welt, die natürlich um diese weihnachtliche Zeit fast das ganze Haus füllen, mit interessierten Besuchern Jerusalems und einer freien Pilgerin.

Hier in der Lobby, wie im christlichen Viertel der Stadt, übertreffen sich die Christbäume mit flackernden und blinkenden Lämpchen und Krippen. Hier im Haus legte sich das Kindlein erst während der heiligwerdenden Nacht in sein Stroh. Noch weilt sein Blick in einer anderen Welt. Aber es blinkt, umgeben von kleinen Lämpchen, wie Maria und die Schäfchen auf den Weiden.

Ich habe so eine grundlose Freude, hier zu sitzen mit den Menschen, die zur Tür hereinkommen, zögernd, flotten Schrittes, mit leeren Händen, vollbepackt, sich sammelnd, wieder hinausgehend – und irgendeine rennt immer …

Jeder, der mein Haus betritt, bringt Gott herein.

Eine eilige Japanerin mit dem unwiderstehlichen, offenen Lächeln dieser Frauen aus dem fernen Land läuft an mir vorbei und ruft »Merry Christmas.« Ich traf sie schon beim Frühstück, als wir mit den Sprachen und Hautfarben der Welt am Büfett standen, mit Nonnen aus China, Priestern aus Spanien, Chören aus den USA und dazwischen all die Einzelreisenden – auch aus aller Welt.

Gestern war Heiligabend.

Ganz früh am Morgen mache ich mich auf den Weg zur Klagemauer, zur Westmauer, wie die Israelis sagen. Das Tor direkt gegenüber meines Hotels führt mich ins Christliche Viertel der Stadt, von dort aus ins Aramäische und als die blinkenden Christbäume abrupt enden, lande ich im arabischen Teil und verlaufe mich heillos. Die Stadt ist noch leer, kaum ein Mensch ist auf der Straße, die Basarbuden sind mit hölzernen Läden verriegelt, in der Via Dolorosa, in der ich schließlich als Orientierungspunkt lande, hängen die großen Holzkreuze einsam an den Mauern. Sie sind zu kaufen. Von arabischen Handwerkern gehobelt.

Der Platz vor der uralten Mauer, ein Mauerteil, das dem Allerheiligsten des Tempels am nächsten liegt, ist weit und offen. Ich setze mich etwas oberhalb auf eine der breiten Steinstufen und schließe meine Augen, um erst einmal diesen Ort zu spüren. Der Wind ist eisig unter einem kristallenen Himmel.

Am Ende der Treppen zum Vorplatz hinunter muss ich wegen der Taschenkontrollen etwas warten, um mich ihr zu nähern. Trotz der Kontrolleure mit ihren scharfen, wachenden Blicken, die die Mauer umgeben, heißt sie alle willkommen, nicht nur Menschen bestimmten Glaubens. Wahrscheinlich ist sie zu alt dafür, um in so enge Grenzen zu fallen. Ich gehe nach rechts auf die Frauenseite und im Mich-Nähern ergreifen mich die Schwingungen dieses uralten Bodens im ganzen Körper.

Meine Hand trifft die von der ersten Sonne gewärmten Steine, vorsichtig und zärtlich. Es sind die Gebete seit Jahrtausenden, die in sie fallen und sie an ihre Heiligkeit erinnern.

Ich trete noch einen Schritt näher, lehne meinen Kopf an sie. Sie duftet süß, wie ein Neugeborenes. Ihr innerer Geist, gesammelt in all dieser Inbrunst, wie ich sie links und rechts von mir erlebe, fließt in mein offenes Herz und lässt es schwingen in der Erinnerung an das, wie ich gemeint bin.

Ich höre die Äonen der Evolution die Steine durchdringen, in jedem Impuls verborgenes Licht aus Essenz von Leben. Als wäre ich selbst die Mauer.

Ohne mich umzudrehen, wie es Sitte ist, trete ich zurück mit zitternden Knien und stolpere über einen dieser weißen, weltweiten Plastikstühle, falle förmlich in ihn und sehe nur noch die Mauer. Und nehme von außen wahr. Die Farbe und den Glanz der Steine, all die Zettel zwischen den Ritzen, die Suche danach, noch eine Rille für sie zu finden, was nicht immer gelingt, weshalb der Boden vor dem alten Wall aus Steinen davon übersät ist. Und alle treten auf diese geschriebenen Wünsche an Gott. Mögen sie schon erfüllt sein. Zweimal im Jahr werden die Papierchen in mühseliger Arbeit aus den Ritzen gekratzt – mit im Ritualbad gereinigten Stöcken. Ich schiebe achtsam die heruntergefallenen Gebete unter meinen Füßen auf dem uralten Boden zur Seite und sitze in meinem wackligen Plastikstuhl, gelehnt an das Zusammentreffen der größten Träume der Menschen. Mohammed hat auf seinem siebenstufigen Weg auf der Jakobsleiter in die ferne Kultstätte Himmel zusammen mit Moses und Jesus gebetet. Alle, die hier waren und ins Licht traten, hatten diesen einzigartigen Traum, ihr mystisches Feuer mit uns zu teilen. Irgendwie haben wir bis jetzt nicht so genau hingehört.

Ich sitze in diesem großen Strom und lausche.

Mit weichen Knien steige ich die Stufen wieder nach oben in die nun wuselige Stadt, reif für einen Kaffee in der Sonne, eingewickelt in meinen warmen Mantel, mit jungen, alten Menschen, Juden, Christen, alle Nationen, alle Schönheit, alles hat Platz. Und ich habe das Gefühl, dass durch die ständige Bedrohung in diesem Land die Schwingung des Lebens ständig vibriert.

Heiligabend ist vielleicht nicht ganz der rechte Tag, um die Grabeskirche zu besuchen, doch ich stelle jetzt keine großen Betrachtungen über das Einssein von Leben und Tod, oder dass es gar keinen Tod gibt oder Ähnliches an. Sie liegt einfach in der Nähe, und ich habe auch noch nicht ganz herausgefunden, wie ich nach Bethlehem komme. Ich weiß nur, dass es mit einem Mietwagen mit hiesiger Nummer zu gefährlich wäre.

Also schlängle ich mich von meinem Café aus ein Stück durch die jetzt menschenreichste Straße der Welt, die Via Dolorosa, kleine Läden aneinander, über- und untereinander gereiht, mit Dingen, die man nicht braucht. Ich kaufe ein paar Gebetsketten für meine Freundinnen – kann man immer brauchen – und eine Keramikschüssel – »you can put it in machine« – für mich selbst. Mein Widerstand gegenüber Gebet und Keramik ist sehr gering, muss ich eben meine Tasche achtsam tragen. Hat ja auch was, sowohl für die Wachheit an sich als auch den Taschendieben gegenüber.

Der Vorteil des ‚falschen‘ Feiertags für die Grabeskirche gegenüber Ostern ist, dass sich heute keine Priester und Mönche in wahrhaft christlichem Frieden um die ihnen gebührende Ecke des Gebäudes prügeln. Ich kann also dieses dunkle, vielgeteilte Schiff ohne Geschubse und Gestoße betreten und mich erst mal gleich einreihen in die Knieenden vor dem ölglänzenden Salbungsstein.

Mit meiner öligen Hand streiche ich mir einmal durchs Haar und suche dann meinen Weg im Durcheinander dieser dunklen Hallen über dem heiligsten Platz der Christenheit, Golgatha, und dem Heiligen Grab, aufgeteilt in dreißig Kapellen von sieben christlichen Religionsgemeinschaften.

Ich besuche nicht alle, blicke auf den Golgatha-Felsen hinter Glas, reihe mich in die jeweils sieben Wartenden vor der Grabeskappelle ein und die drei vor der Grabeskammer. Alles bestens organisiert. Langsam komme ich an diesem alten, gesegneten Ort an, aus dem eine Kraft machtvoll durch die Füße in mein Herz aufsteigt, kurz unter der Oberfläche eine leichte Unruhe bergend. Und doch tut sich unendlicher Friede auf, auch trotz der ganzen Streitereien um des Meisters willen an diesem Ort. Eingefasst in ein Meer von Kerzenampeln in den Verzierungen der sieben Kulturen. So schön, so dunkel.

Ich finde eine Bank in einem weniger verzierten Seitenraum, um mich einmal zu setzen und meine Augen zu schließen. In meinem Rücken hinter einer geschlossenen Tür singen leicht gedämpft Mönche leise gregorianische Chöre. Ich werde still und erfasse erst in der Stille die Größe und – ja – Heiligkeit dieses Ortes. In wessen Armen liege ich?

Am Abend hat Gott echt gute Laune. Im Restaurant meiner edlen Herberge gibt es ein großes Büfett, die Bedienungen sind bunte Engel mit rot-weißen Zipfelmützen, die in guter Laune zwischen diesen Menschen aus der ganzen Welt herumspringen, zwischendrin ein wildgewordener Weihnachtsmann mit scheppernder Glocke, der Süßigkeiten verteilt, die philippinischen Nonnen kichern sich unter den Tisch, die heiteren japanischen Priester singen Weihnachtschoräle und lieben den Wein. Kitsch macht Freude, weit entfernt von den stillen Winternächten aus den Dornenwäldern, durch die Maria in meiner Heimat ging.

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