Burkhard Voß - Wenn der Kapitän als Erster von Bord geht

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Klassisches Heldentum steht im Widerspruch zur Gleichheitsideologie. Der klassische Held, also der, der für andere oder eine Idee die Schädigung seiner Gesundheit zumindest billigend in Kauf nimmt und den Tod einkalkuliert, ist für den hedonistischen Mainstream eine suspekte Figur. In der Gegenwart hat der klassische Held nichts mehr zu suchen, ein solcher Widerspruch zur Gleichheitsideologie kann nicht geduldet werden. Denn in dieser soll trotz anderslautender Lippenbekenntnisse niemand positiv diskriminiert werden, also besonders und damit wahrhaft individuell sein. Auch gibt es keine Feinde mehr, alles kann schließlich durch Gespräche, Kompromisse, Diplomatie und Psychotherapie gelöst werden. Auf dem Boden der säkularen Überflussgesellschaften des Spätkapitalismus gedeihen eher die Antihelden. So wie Francesco Schettino, der Kapitän des durch sein Verschulden havarierten Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia, der zuerst von Bord ging. Später stilisiert sich der Täter aus Verantwortungslosigkeit als Opfer – eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Überhaupt wird Erwachsenwerden als Zumutung erlebt, man bevorzugt lieber das Stadium lebenslanger Adoleszenz und das Antiheroische, ja das Opfersein wird geradezu zelebriert. Denn Opfer sind harmlos. Helden könnten widerständig und damit gefährlich werden. Burkhard Voß verdeutlicht, wie der Postheroismus unsere Gesellschaft immer mehr schwächt, indem das Leistungsprinzip, für das prototypisch Helden stehen, immer mehr erodiert. Kann es da noch eine Chance für neue Helden geben?

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Das Agonale freilich, das ja auch das Männliche/Väterliche ist, tritt kaum noch in Aktion. Vor allem in Deutschland, mehr und mehr auch in ganz Europa entwickelt sich ein androgyner Antiheroismus, ist eine wohlfühlige, aber im Kern autoaggressive Bußfertigkeit angesagt. In Deutschland kommt eine postpatriotische, bisweilen sogar illusionäre militant-pazifistische Grundstimmung hinzu. Mit einer solchen Grundhaltung aber ist keine Zukunft zu machen. Wenn Deutschland und Europa nicht weiter zurückfallen wollen, muss die Bereitschaft zum Agonalen, zum Wettkampf wiederbelebt werden. Für dieses Ziel ist das vorliegende Plädoyer von Dr. Voß für eine Überwindung des Postheroismus’ ein guter Augenöffner. Josef Kraus Josef Kraus, Bildungskritiker, Kolumnist und Bestsellerautor, Dipl.-Psychologe, leitete von 1995 bis 2015 als Oberstudiendirektor ein Gymnasium; er war von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und von 1991 bis 2013 Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung des Bundesministers der Verteidigung. 2009 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Einleitung

1. Antihelden – eine Auswahl

2. Helden – eine Auswahl

3. Und eine Pseudoheldin – Greta Thunberg

4. Was ist Heroismus?

5. Was ist Postheroismus?

6. Heroismus und Masochismus – ein Widerspruch?

7. Der Nanny-Staat

8. Die PTBS, oder: Wie Kultur krank machen kann

9. Kuschelpädagogik

10. Kuscheljustiz

11. Psychotherapie – manchmal tut’s auch ’ne Flasche Bier

12. Feminisierung der Gesellschaft oder Mimose Mann

13. Exkurs: #MeToo – die wahre Geschichte

14. Antiheroismus – das Programm steht

Epilog

Literaturverzeichnis

Vorwort

von Josef Kraus

Die Erde sähe anders aus, gäbe es unter den Menschen keinen Wettbewerb. Wettkampf, Wissensdurst, Explorations- und Expansionstriebe, die Eroberung von Welt und Weltall durch Wissenschaft und Technik, Rationalität anstelle von Mythos – all das gäbe es nicht ohne den agonalen Charakter, den Wettkampf als Teil des Strebens. Es war kein geringerer als der große Baseler Kulturhistoriker Jacob Burckhardt, der die Bedeutung des über zwei Jahrtausende hinweg gepflegten agonalen Prinzips insbesondere europäischer Menschen hervorhob und der Friedrich Nietzsche, seinen Baseler Schützling, damit zu Gedanken über den „Willen zur Macht“ inspirierte. Das Agonale freilich, das ja auch das Männliche/Väterliche ist, tritt kaum noch in Aktion. Vor allem in Deutschland, mehr und mehr auch in ganz Europa entwickelt sich ein androgyner Antiheroismus, ist eine wohlfühlige, aber im Kern autoaggressive Bußfertigkeit angesagt. In Deutschland kommt eine postpatriotische, bisweilen sogar illusionäre militant-pazifistische Grundstimmung hinzu. Mit einer solchen Grundhaltung aber ist keine Zukunft zu machen. Wenn Deutschland und Europa nicht weiter zurückfallen wollen, muss die Bereitschaft zum Agonalen, zum Wettkampf wiederbelebt werden. Für dieses Ziel ist das vorliegende Plädoyer von Dr. Voß für eine Überwindung des Postheroismus’ ein guter Augenöffner.

Josef Kraus

Josef Kraus, Bildungskritiker, Kolumnist und Bestsellerautor, Dipl.-Psychologe, leitete von 1995 bis 2015 als Oberstudiendirektor ein Gymnasium; er war von 1987 bis 2017 Präsident des Deutschen Lehrerverbandes und von 1991 bis 2013 Mitglied im Beirat für Fragen der Inneren Führung des Bundesministers der Verteidigung. 2009 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.

Einleitung

Francesco Schettino, Täter aus Verantwortungslosigkeit, geht zuerst von Bord. Später stilisiert er sich als Opfer, eine beliebte Methode der Antihelden, um Verantwortung von sich zu weisen. Sie sind stets Opfer von Verschwörungen, Verleumdungen, Intrigen, finsteren Machenschaften oder des Systems.

So wie Claudia Simone Dinkel, die Ex-Lebensgefährtin von Jörg Kachelmann, die sich als Vergewaltigungsopfer darstellte und zum Schluss als eigentliche Täterin dastand.

Oder Karl-Theodor zu Guttenberg, der einen kometenhaften Aufstieg in der Politik erlebte und die berechtigten Plagiatsvorwürfe als konstruiert und fingiert zurückwies. Natürlich aus tiefster Überzeugung.

Was haben all diese Spezialisten der Drückebergerei, Asozialität und Egozentrik gemein? Nun, sie haben die Chance, in einem gesellschaftlichen Biotop zu leben, das eher das Antiheldische, Blenderische fördert, statt das Heroische zu würdigen. Dass das langfristig nicht gesund ist, ja die Gesellschaft längst schwächt, zeigt dieses Buch.

Klar, unterschiedliche Verläufe von Erkrankungen und Unfällen können in den Tod führen. Glaube, Ideen und Überzeugungen sind hierfür ebenso prädestiniert. Vorausgesetzt, sie werden für so bedeutungsvoll gehalten, dass Menschen bereit sind, dafür ihr Leben einzusetzen. Religiöse Überzeugung und der Glaube an ein Leben nach dem Tode sind hierfür nicht unbedingt erforderlich, begünstigend jedoch allemal. Niemandem ist der Gedanke unsympathisch, dass es auf der anderen Seite weitergeht. Doch auch ohne Transzendenz und Glaube an eine unsterbliche Seele können bestimmte Menschen bereit sein, ihr Leben ohne Rückversicherung und Garantie auf Weiterleben einzusetzen. Beispielsweise für die eigenen Kinder. Das schafft auch noch der moderne Mensch. Geht es um andere Menschen, wissenschaftliche Erkenntnisse, Ideen oder Gerechtigkeit, dann klappt das nur noch ganz begrenzt. Die Hingabe an das, was sozusagen außerhalb unserer selbst liegt, hat es heutzutage schwer. Idealismus bis hin zum Heroismus stehen nicht mehr allzu hoch im Kurs. Der Ersatz von Transzendenz durch Atheismus in unserer Gegenwart hat einen hohen Preis. Wie lange der Westen diesen zahlen kann, ohne selbst ausgelöscht zu werden? Nicht mehr allzu lang. Durch die Naturwissenschaften katalysiert versprechen sich die Menschen der westlichen Welt alles im Griff zu haben. In gewisser Weise stimmt das sogar. So sind dank Antibiotika und Impfungen die meisten Infektionserkrankungen kein Problem mehr. Für den Westen. Für die Dritte Welt, die sich diese Mittel oft finanziell nicht leisten kann, gilt dies nicht. Auch sonst befindet sie sich im Abseits: wenig Bildung, geringe Lebenserwartung, hohe Arbeitslosenquote. Eigentlich Grund genug, um depressiv zu werden. Und genau das ist nicht der Fall, wenn man von Kriegsgebieten und Regionen mit dem Unterschreiten existenzieller Mindestanforderungen einmal absieht. So ist die Rate an Depressionen in Afrika deutlich geringer als in den USA, was u. a. daran liegt, dass religiöse Überzeugungen in der afrikanischen Bevölkerung tief verwurzelt sind. Gläubige Menschen werden weniger psychisch krank, das ist bekannt. Während dessen sind Depressionen in der westlichen Welt auf dem Vormarsch.

Könnte es sein, dass die Suche nach Heil in Form von Absicherung, Geld, Gesundheit, Rente und privatem Glück letztlich nur heillos verlorene Menschen zurücklässt?

Wenn es keine Transzendenz mehr gibt, dann sollte im irdischen Dasein alles perfekt sein. Doch die Geschichte zeigt, dass das nicht der Fall ist. Dass es eine perfekte Welt in der Zukunft geben wird, ist ebenfalls nicht zu erwarten. Die Menschen bleiben zurück in ihrem unperfekten Dasein ohne Hoffnung auf überirdischen Trost. Das ist die aktuelle Lage der postheroischen westlichen Welt. Zudem hochangreifbar, empfindlich, mimosenhaft – so gibt sich mittlerweile die gefühlte Mehrheit. In diesem Klima gedeihen keine Helden mehr.

Gibt es denn keine Hoffnung mehr? Doch, denn Klimawandel existiert nicht nur in der Meteorologie. Auch gesellschaftlichen Klimawandel hat es schon immer gegeben. Chance für neue Helden? Durchaus.

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