MUSIK-KONZEPTE Sonderband - Josquin des Prez

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"Das Buch, das die Zeugnisse für Josquins Ruhm bei den Zeitgenossen und Nachruhm bis ins 17. Jahrhundert systematisch gesammelt und gedeutet hätte, ist", so Ludwig Finscher, «noch nicht geschrieben, aber die Umrisse des Bildes sind deutlich genug. Josquin war der erste Komponist, der schon die Zeitgenossen als Person interessierte, und er galt spätestens seit den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts unangefochten als der bedeutendste seiner Zeit».
Vor 500 Jahren starb Josquin des Prez (geb. um 1450/55), und noch heute gelten vor allem seine Messen und Messsätze vielen als unerreicht. Aber Josquin ist nicht nur der Messkomponist schlechthin, sondern Schöpfer von Motetten und Chansons. Die Autoren des Sonderbandes nehmen den gesamten Josquin in den Blick und reflektieren seine Werke im Kontext seiner Zeit, und zwar nicht nur im Besonderen der Musikgeschichte, sondern auch im Allgemeinen der Geschichte, der Kunst- und Literaturgeschichte wie der Religions- und Frömmigkeitsgeschichte.
Mit Beiträgen von Esma Cerkovnik, Michael Chizzali, Felix Diergarten, Ludwig Finscher, Guido Heidloff Herzig, Philine Helas, Laurenz Lütteken, Stefan Menzel, Michael Meyer, Gesa zur Nieden, Klaus Pietschmann, Volker Reinhardt, Thomas Schmidt, Nicole Schwindt, Daniel Tiemeyer und Christiane Wiesenfeldt.

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Abbildung 6 Attavante degli Attavanti Frontispiz in Florentius musicus - фото 7

Abbildung 6: Attavante degli Attavanti, Frontispiz, in: Florentius musicus, Liber Musices , (nach 1482), Mailand, Archivio Storico Civico e Biblioteca Trivulziana, cod. 2146, fol. 1r, Copyright © Comune di Milano – tutti i diritti di legge riservati

Die vierte Figur, die das Notenblatt vorweist, singt nicht und wäre meines Erachtens als Komponist zu deuten. (Abb. 7) Dieser würde damit einen weiteren Aspekt der Musik visualisieren und gleichsam als Ergänzung zum Musiktheoretiker und Autor in der Initiale fungieren. Die Miniatur zeigt konzeptuell eine erstaunliche Übereinstimmung mit Leonardos Bildnis eines Musikers . Wir wissen, dass es bei diesen Künstlern Berührungspunkte gab: Leonardo hatte noch als Schüler von Verrocchio ein von diesem begonnenes Gemälde der Taufe Christi fertiggestellt, welches Attavante in zwei seiner Miniaturen zitierte. 36Hatte also Attavante vielleicht Kenntnis von dem Bildnis, als er das Frontispiz entwarf? Oder ist es ein symptomatischer Zufall der Geschichte, dass im selben Moment an zwei unterschiedlichen Orten und in unterschiedlichen Medien ein Bildnis geschaffen wurde, das einen Mann mit Notenblatt zeigt, das dieser nicht als Vorlage zum Singen benutzt, sondern vielmehr dem Betrachter vorweist, und damit die Komposition und Verschriftlichung der Musik in den Fokus rückt? Oder bezog Leonardo vielleicht gar die Anregung von dem Frontispiz der Handschrift, die er im Besitz des Kardinals Ascanio gesehen haben könnte?

Abbildung 7 Attavante degli Attavanti Komponist Detail aus Florentius - фото 8

Abbildung 7: Attavante degli Attavanti, Komponist , Detail aus: Florentius musicus, Liber Musices , Mailand, Archivio Storico Civico e Biblioteca Trivulziana, cod. 2146, fol. 1r, Copyright © Comune di Milano – tutti i diritti di legge riservati

In welcher Beziehung auch immer das Gemälde und die Buchillustration stehen: Sie markieren die Entstehung eines neuen Bildtypus des Komponisten, der sich in der Folge in der Porträtmalerei fassen lässt. Zu nennen ist hier zunächst das Bildnis des Francesco di Bartolo Giamberti, das Piero di Cosimo (1462–1521) in Florenz malte. 37Es entstand im Auftrag von dessen Sohn, dem Architekten Giuliano da Sangallo, als Pendant zu seinem eigenen Porträt. Francesco Giamberti wirkte als Holzbildhauer, aber auch als Organist in Florenz. Auf die Tätigkeit als Musiker verweist in dem Bildnis zum einen das Notenblatt, das vor ihm auf einer Brüstung liegt, während sein Blick in die Ferne geht. Zum anderen sieht man im Hintergrund einen Organisten bei der Begleitung einer Messe vor dem Portal einer Kirche, wohl Santa Maria di Sangallo, in der er seit spätestens 1475 diesen Dienst verrichtete. 381482 war Giamberti als solcher im Ospedale degli Innocenti angestellt, ob er auch komponierte, wissen wir nicht. Die genaue Datierung dieses ungewöhnlichen Doppelporträts von Vater und Sohn wird durch die erkennbaren Überarbeitungen zusätzlich erschwert, die Zeitspanne reicht von zwischen 1485 und 1505, die Notenschrift weist auf einen Zeitpunkt um 1500. 39

Neben weiteren Bildnissen, in denen ein Notenblatt als Attribut dient 40, wird dann in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auch der Akt des Komponierens selbst dargestellt: Ein Gemälde von Annibale Carracci (1560–1609) zeigt wahrscheinlich Claudio Merulo (1533–1606), der die Feder erhoben hat, um das Notenheft zu füllen, aber aus dem Bild blickt und so den Porträtcharakter der Darstellung deutlich macht. 41

V Die Begleiter der Allegorie der Musik im Vatikanischen Palast (1492–1494): Serafino Aquilano und ?

Abschließend sei auf ein Bild verwiesen, das genau in jenen Jahren im vatikanischen Palast entstand, in denen sich Josquin als Mitglied der päpstlichen Kapelle dort aufhielt. Zwischen 1492 und 1494 ließ Alexander VI. seine Privatgemächer im Vatikan von Pintoricchio mit Freskenzyklen religiös-enzyklopädischen Charakters ausstatten, darunter eine Allegorie der Musik. Die Personifikation wird von zwei Personengruppen flankiert: Zu ihrer Rechten ist mit großer Wahrscheinlichkeit der Musiker und Komponist Serafino Aquilano porträtiert, der hier zusammen mit zwei anderen jungen Männern musiziert. 42Die Gruppe auf ihrer linken Seite wirft Fragen auf: (Abb. 8) Eindeutig identifizierbar ist der biblische Musikerfinder Jubal/Tubalkain im Vordergrund. Von den drei anderen Figuren spielt keiner ein Instrument, der junge Mann links hält ein Notenblatt in der Hand und scheint zu singen, während er mit den Fingern den Takt auf sein Bein klopft. Die beiden stehenden Männer sind aufeinander bezogen, der jüngere – aber nicht mehr ganz junge – scheint das Porträt eines Zeitgenossen zu sein: Es handelt sich um einen etwas beleibteren Mann mit individualisierten Gesichtszügen mit einer turbanartigen Kopfbedeckung auf dem langen, lockigen, blonden Haar. Über seinem roten Gewand trägt er einen goldbestickten Schal und einen grünen Mantel. Charakterisiert ist er durch nichts anderes als ein Stück Papier in seiner Hand, weder singt er, noch sieht er dieses an, vielmehr scheint er es dem bärtigen Alten zeigen zu wollen. Enthält das Papier eine Komposition, wie man im Zusammenhang mit einer Darstellung der Allegorie der Musik vermuten möchte, und der Mann wäre ein Komponist? Vielleicht handelt es sich sogar um den nunmehr über 40-jährigen Josquin, der wie wir wissen mit Serafino befreundet war?

Abbildung 8 Bernardino Pintoricchio Allegorie der Musik Città del Vaticano - фото 9

Abbildung 8: Bernardino Pintoricchio, Allegorie der Musik , Città del Vaticano, Musei Vaticani, Palazzo Apostolico, Appartamento Borgia, 1492–1494 (aus Anja Grebe, The Vatican. All the paintings. The complete collection of old masters, plus more than 300 sculptures, maps, tapestries and other artifacts , New York 2013, S. 182)

VI Il grillo – ein Selbstporträt?

Unter allen Kompositionen von Josquin ist vielleicht Il grillo die ungewöhnlichste: Eine Frottola, basierend auf einem italienischen Text, deren Melodie das Geräusch einer Grille evoziert. 43Wir wissen nichts Sicheres über den Entstehungskontext – mit ihrem heiteren Charakter und der erotischen Anspielung könnte sie sehr gut eine Komposition für ein Fest oder eine semitheatralische Aufführung wie jene im Rahmen der oben erwähnten Hochzeit gewesen sein. 44Gerade in den letzten Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts erfreuten sich bukolische und pastorale Themen, in deren Spektrum sich der Grillengesang hervorragend einfügt, großer Beliebtheit: So wurde 1493 in Rom eine Pastorale von Serafino Aquilano anlässlich der Hochzeit von Lucrezia Borgia und Giovanni Sforza aufgeführt, bei einem 1495 von Ascanio Maria Sforza veranstalteten Bankett traten etwa Pan und Pomoma auf 45, und auch Sannazaro erwähnt in seiner 1502 publizierten Arcadia den Gesang der »cicale« im Gegensatz zum nächtlichen Zirpen der »grilli«. 46

Tiere und Musik sind seit der Antike vielfach in Relation gesetzt worden, wobei man sehr vereinfacht zwei unterschiedliche Aspekte unterscheiden kann: Der Gesang der Vögel als eine melodische Äußerung, die eine Vergleichbarkeit mit der von Menschen erzeugten Musik impliziert 47, und die Lautäußerungen anderer Tiere, die zu parodistischen Auseinandersetzungen Anlass geben. Gerade für Letzteres bieten insbesondere die marginalen Bereiche von Handschriften zahlreiche Beispiele. Hier sind es – im Sinne einer »verkehrten Welt« – zumeist Instrumente spielende Tiere, die explizit nicht für melodische Äußerungen stehen, etwa Affen, Hasen, Hunde und Ziegenböcke. 48Dies gilt im Übrigen auch für andere frottole , die sich auf Tiere beziehen. 49

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