Klaus Dörre - Die Utopie des Sozialismus

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Ein Kompass für die nächste Gesellschaft, gewidmet den kapitalismuskritischen Strömungen in den globalen Klimabewegungen
Nachhaltig kann eine Gesellschaft nur sein, wenn sie den Zwang zu immer neuen Landnahmen bricht, der im kapitalistischen Besitz als Strukturprinzip angelegt ist. Eine Gesellschaft, die dieses expansive Prinzip auf demokratische Weise überwindet, muss eine sozialistische sein, argumentiert Dörre in diesem grundlegenden Buch.
Um wieder Strahlkraft zu gewinnen, muss der Sozialismus jedoch von seinem dogmatisch erstarrten Anspruch abrücken und nochmals zu einer attraktiven Utopie werden. Inhalt dieser Utopie kann nicht mehr die Befreiung der Produktivkräfte aus den Fesseln hemmender Produktionsverhältnisse sein. Der Sozialismus des 21. Jahrhunderts, der die eigene Geschichte und sein vielfältiges Scheitern reflektiert und mitdenkt, steht für die Suche nach einer Notbremse, die den mit Hochgeschwindigkeit auf einen Abgrund zurasenden Zug zum Halten bringt. Noch aber ist Zeit, die Weichen so zu stellen, dass andere Auswege aus der epochalen ökonomisch-ökologischen Zangenkrise möglich werden. Im Mittelpunkt von Dörres Gesellschaftsentwurf steht eine grundlegend veränderte Beziehung zwischen Gesellschaft und Natur, die feministische, ökologische und auch indigene Strömungen kapitalismuskritischen Denkens miteinbezieht.

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Dieses Ziel darf nicht mit Gleichmacherei verwechselt werden. Es geht zunächst nur darum, mit dem Privateigentum an Produktionsmitteln die bestimmende strukturelle Ungleichheit aufzuheben, die den Kapitalismus konstituiert. Die damit verbundene Hypothese lautet, dass die Aufhebung des kapitalistischen Privateigentums an Produktionsmitteln auch die Überwindung anderer Ungleichheiten begünstigt, weil auf diese Weise Krisen zu verhindern oder abzumildern sind und egalitäre Verteilung als Produktivkraft genutzt werden kann.

Abb. 1: Elementares Dreieck des Sozialismus

Quelle eigene Darstellung Diese marxistische Begründung sozialistischer - фото 2

Quelle: eigene Darstellung.

Diese marxistische Begründung sozialistischer Transformation ist auch heute nicht völlig falsch, aber sie reicht bei weitem nicht aus. Das elementare Dreieck des Sozialismus ist derart abstrakt und allgemein, dass es in konkurrierende Transformationsstrategien integriert werden kann. Engels hatte, als er seine Artikelserie anfertigte, bereits Ansätze eines oligopolitischen, finanzialisierten Kapitalismus vor Augen, dessen Herausbildung zum Gegenstand heftiger theoretischer wie auch politisch-strategischer Kontroversen innerhalb der Arbeiterbewegungen geworden ist. »Wenn die Krisen«, so Engels, »die Unfähigkeit der Bourgeoisie zur fernern Verwaltung der modernen Produktivkräfte aufdeckten«, so zeige »die Verwandlung der großen Produktions- und Verkehrsanstalten in Aktiengesellschaften und Staatseigentum die Entbehrlichkeit der Bourgeoisie für jenen Zweck.« 15Weiter heißt es: »Alle gesellschaftlichen Funktionen des Kapitalisten werden von besoldeten Angestellten versehen. Der Kapitalist hat keine gesellschaftliche Tätigkeit mehr, außer Revenuen-Einstreichen, Kupon-Abschneiden und Spielen an der Börse, wo die verschiedenen Kapitalisten untereinander sich ihr Kapital abnehmen.« 16

Engels argumentiert hier mit einer Tendenz zur Vergesellschaftung der Produktionsmittel, die sich noch innerhalb der kapitalistischen Hülle vollzieht. Die Herausbildung von Aktiengesellschaften und Staatseigentum interpretiert er als materielle Vorbereitung einer sozialistischen Gesellschaft. Aus dieser Deutung lassen sich jedoch höchst unterschiedliche strategische Schlussfolgerungen ziehen. Grob vereinfacht können im frühen 20. Jahrhundert zwei Hauptströmungen der Kapitalismusanalyse sowie darauf aufbauender Vorstellungen einer sozialistischen Transformation unterschieden werden. Das eine Lager betont die in der kapitalistischen Dynamik bereits angelegte Tendenz zur impliziten Vergesellschaftung der Produktivkräfte. Eduard Bernstein und später die russischen legalen Marxisten machen die Konzentration und Zentralisation von Kapital zum Ausgangspunkt für ihre, wie Rosa Luxemburg sie nennt, neoharmonistische Marx-Rezeption. Auch die Theoretiker des marxistischen Zentrums entwickeln sich in eine solche Richtung. Zunächst Begründung für einen revolutionären Sozialismus, mündet die Analyse einer sich selbst negierenden kapitalistischen Marktwirtschaft bei Karl Kautsky und Rudolf Hilferding in die Vorstellung von der allmählichen Herausbildung eines steuerungsfähigen »Generalkartells«. 17Früher oder später, so die Prognose, müsse die Konzentration des Kapitals in den Händen weniger und seine Zentralisation in Großunternehmen einen Punkt erreichen, an welchem die kapitalistische Wirtschaft von einer Instanz bewusst geregelt werde, die »das Ausmaß der Produktion in allen ihren Sphären« bestimme. 18Im Finanzkapital, verstanden als industrielles Kapital in der Verfügung der Banken, erlischt demnach der besondere Charakter des Kapitals. 19

Diese Tendenz zur Vergesellschaftung der Produktivkräfte wird von reformorientierten Kapitalismustheoretikern in die Richtung eines sich weitgehend störungsfrei reproduzierenden Kapitalismus weitergetrieben. Für Otto Bauer sind, in seinem Reproduktionsmodell der Neoklassik ähnlich, Krisen der kapitalistischen Ökonomie temporäre Ereignisse, die früher oder später wieder zu Gleichgewichts märkten führen. Die Überzeichnung der Tendenz zu Rationalität und Planmäßigkeit im Kapitalismus schlägt sich in der problematischen Auffassung nieder, dass es nur noch einer schrittweisen Eroberung der Kommandohöhen wirtschaftlicher und politischer Macht bedarf, um den Übergang in eine Gesellschaft zu gestalten, die mit dem Kollektiveigentum an Produktionsmitteln zugleich die Anarchie kapitalistischer Märkte überwindet.

Solchen Auffassungen widersprechen Analysen der konkurrierenden Hauptströmung innerhalb des tief gespaltenen sozialistischen Lagers, deren führende Köpfe an einer revolutionären, disruptiven Überwindung des Kapitalismus festhalten. Die gleichen Phänomene der Konzentration, Zentralisation und Finanzialisierung von Kapital vor Augen, erklären sie diese zu Ursachen von zunehmender Krisenanfälligkeit, verschärfter imperialer Konkurrenz und erhöhter Kriegsgefahr. Für Wladimir I. Lenin ist der Imperialismus seiner Zeit denn auch nicht nur das »höchste Stadium des Kapitalismus« 20, sondern zugleich Indiz für dessen parasitäre, in Fäulnis begriffene Verfassung. Fäulnis schließt ein »Wachstum des Kapitalismus nicht aus« 21, im Gegenteil, im Großen und Ganzen wächst »der Kapitalismus bedeutend schneller als früher«, aber dieses Wachstum wird »immer ungleichmäßiger« und äußert sich »im besonderen in der Fäulnis der kapitalkräftigsten Länder«. 22

Anders als neoharmonistische Kapitalismusanalysen haben die Vordenker:innen eines revolutionären Marxismus ein Sensorium für die Ungleichzeitigkeit kapitalistischer Entwicklung, die den großen Rest der Welt von einem kapitalistischen Zentrum abhängig macht. Aus diesem Grund brechen sie mit der Vorstellung, sozialistische Revolutionen seien nur in den industriell weit entwickelten Ländern möglich. Doch ein Grundproblem ihrer Analysen wurzelt darin, dass auch sie Strukturmerkmale des Kapitalismus verabsolutierten, die sich im historischen Verlauf als reversibel oder zumindest als veränderbar erwiesen haben. Folgt man Lenins Fäulnisthese, so hätte es den wohlfahrtsstaatlich regulierten fordistischen Kapitalismus, der sich nach 1945 in den kapitalistischen Metropolen durchsetzte, niemals geben dürfen. Der Imperialismus des frühen 20. Jahrhunderts war eben nicht das höchste und letzte Stadium des Kapitalismus, sondern nur eine, zweifelsohne höchst bedeutsame, Zwischenetappe kapitalistischer Entwicklung. Die Gründe für eine dynamische Kapitalismusanalyse, die einer Beschwörung von Endzielen und letzten Stadien kritisch gegenübersteht, hatte Friedrich Engels in einem Interview mit Le Figaro treffend auf den Punkt gebracht:

[…] wir haben kein Endziel. Wir sind Evolutionisten , wir haben nicht die Absicht, der Menschheit endgültige Gesetze zu diktieren. Vorgefasste Meinungen in Bezug auf die Organisation der zukünftigen Gesellschaft im einzelnen? Davon werden Sie bei uns keine Spur finden. Wir sind schon zufrieden, wenn wir die Produktionsmittel in die Hände der ganzen Gesellschaft gebracht haben […]. 23

Der weberianische Marxismus

An dieser Stelle sollen historische Kontroversen über Kapitalismus und Sozialismus nicht erneut ausgetragen werden. Im Rückblick wird aber überdeutlich, dass es hochgradig problematisch ist, besondere Strukturmerkmale, die kapitalistische Gesellschaften für eine bestimmte Periode auszeichnen, zu überhöhen, um sie sodann zu allgemeinen Voraussetzungen für sozialistische Gesellschaften und entsprechende Transformationsstrategien zu erklären. Gleich ob reformistisch oder revolutionär, es genügt eben nicht, die Kommandohöhen der Wirtschaft und des Staates zu übernehmen, um von dort aus die Gesellschaft umzugestalten. Strategisches sozialistisches Handeln, das so verfährt, unterschätzt die Komplexität moderner kapitalistischer Gesellschaften. Dieses Problem spricht ein »weberianischer« Marxismus an, der sich in seinen Ursprüngen mit den Namen Georg Lukács und Antonio Gramsci verbindet. 24

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