1. Dieses Material wird benötigt:
• Pflanzenmaterial
• Auszugsmittel:
1 Teil 98-prozentiger Trinkfeinspiritus (Bioqualität)
1 Teil pflanzliches Glycerin
1 Teil Wasser (am besten Quell-, weiches oder destilliertes Wasser)
• Holzbrett
• Scharfes Messer (am besten Porzellanmesser)
• Etiketten und Stift zum Beschriften
• Glas zum Aufbewahren. Traditionell wird dafür Braunglas verwendet, damit das Pflanzengut lichtgeschützt ist. Sie können aber auch normale Marmeladengläser mit Papier oder Stoff umwickeln, sodass der Inhalt vor UV-Strahlung geschützt wird. Wichtig ist, dass die Marmeladengläser gründlich ausgewaschen und frei von Gerüchen sind. (Nicht geeignet sind Gläser von Senf, Essiggurken.)
2. Die frischen Knospen werden sorgfältig mit einem (Porzellan-)Messer möglichst klein geschnitten.
3. Danach werden die zerkleinerten Knospen locker in das untere Drittel des Glases gegeben.
4. Die Knospen werden mit dem Auszugsmittel bis fast zum Glasrand übergossen.
5. Das Glas wird mit Pflanzennamen und Datum beschriftet. Dann lässt man den Inhalt drei bis vier Wochen bei täglichem Schwenken beziehungsweise Wenden (nicht Schütteln!) ausziehen. Dabei können die Kinder mit einbezogen werden: Sie mögen solche täglichen Rituale und können damit einen direkten Kontakt zum Heilmittel aufbauen.
6. Nach Ablauf von drei bis vier Wochen wird für die Weiterverarbeitung und Fertigstellung des Gemmomazerats folgendes Material benötigt:
• Das Glas mit den eingelegten Knospen
• Auszugsmittel:
1 Teil 98-prozentiger Trinkfeinspiritus (Bioqualität)
1 Teil pflanzliches Glycerin
1 Teil Wasser (am besten Quell-, weiches oder destilliertes Wasser)
• Etiketten und Stift zum Beschriften
• Feinmaschiges Sieb
• Ein weiteres Glas (Marmeladen- oder Braunglas)
• Eine kleinere Braunglasflasche (30 oder 50 Milliliter) mit Sprühaufsatz. Solche Sprühflaschen können in Drogerien und Apotheken bezogen werden. Da die Sprayflasche bei der Verwendung in Küche, Bad, Kinderzimmer oder Büro steht, ist es empfehlenswert, hier Braun- oder Blauglasflaschen zu verwenden.
7. Nun wird das Glas mit den eingelegten Knospen durch ein feinmaschiges Sieb abgegossen. Die Knospenrückstände können auf den Kompost gegeben oder zurück zum betreffenden Baum oder Strauch in Wald oder Garten gebracht werden.
8. Von der abgesiebten Auszugsflüssigkeit werden 10 Milliliter abgemessen.
9. Die 10 Milliliter Auszugsflüssigkeit werden in ein neues Glas gegeben, und 90 Milliliter Auszugsmittel werden hinzugefügt. So erhält man das Gemmoheilmittel in D1-Qualität.
10. Das Glas wird mit dem Pflanzennamen, der Bezeichnung D1 und dem Datum beschriftet. Das fertige Gemmomazerat kann nun in die Braunglas-Sprühflasche abgefüllt werden.
11. Auch die Sprühflasche wird mit Pflanzennamen, der Bezeichnung D1 und dem Datum beschriftet. Das Gemmomazerat ist nun gebrauchsfertig. Das restliche, unverdünnte Knospenmazerat im Glas wird mit Papier oder Stoff vor Licht geschützt und kühl aufbewahrt (am besten in den Keller stellen). Die selbst hergestellten Gemmomazerate haben bei richtiger Lagerung eine Haltbarkeit von mindestens drei Jahren.
Das Mazerat des persönlichen Baums
Wie gesagt haben Kinder oft eine enge Beziehung zur Pflanzenwelt. Sie spüren die Vitalität und Schönheit der Natur auf ihre kindlich-intuitive Weise sehr gut und suchen häufig die Nähe von ausgewählten Bäumen und Sträuchern. Manchmal hat ein Kind einen Lieblingsbaum, den es gern besucht, auf dem es herumklettert und den es im Jahreslauf beobachtet und begleitet. Wenn ein Baum oder Strauch, der dem Kind nah und vertraut ist, nicht giftig ist, kann man aus seinen Knospen zusammen mit dem Kind ein »Mazerat des persönlichen Baums« herstellen. Dieses Knospenheilmittel ist dann (neben den üblichen Wirkungen, die die betreffenden Knospen für alle Menschen haben) besonders geeignet, das Kind durch seine Kindheit und Jugendzeit zu begleiten. Gerade in schwierigen und herausfordernden Entwicklungsphasen unterstützt der persönliche Baum das Kind als Botschaft der Hoffnung und des Urvertrauens.
Über die Naturheilung
Das menschliche Leben ist ein aus unzähligen Geheimnissen zusammengesetztes Wunder, vom Augenblick der Befruchtung bis zum letzten Atemzug. Ein Universum unendlich vieler winziger Welten entfaltet sich in unserem Körper, lebt, arbeitet und vergeht, meistens ohne dass wir davon etwas spüren, wissen oder bewusst etwas dazu beitragen. Das Leben braucht unseren Verstand nicht. Es besitzt seine eigene Intelligenz – glücklicherweise! Denn wenn wir aus unserem Verstand heraus organisieren müssten, dass unsere Organe funktionieren und die Stoffwechselprozesse richtig ablaufen, hätten wir keine Chance, auch nur eine Minute zu überleben. Die Welt, in der wir leben, ist nämlich so feindselig, dass jeder Atemzug, jeder Bissen, jeder Kontakt mit der Umwelt eigentlich tödlich sein müsste. Sich davor bewusst schützen zu wollen wäre unmöglich. Doch jede Zelle lebt und arbeitet an ihrem für sie bestimmten Platz im Organismus. Jede ist ein kleines Meisterwerk der Natur, das atmet, mit den umliegenden Zellen kommuniziert, seine Aufgaben erfüllt, materiell und energetisch verstoffwechselt, was anfällt – und unser Leben ermöglicht.
Wir scheinen fast alles über die Evolution, über die Spiralen der DNS, über die biochemischen Vorgänge in der Leber oder im Gehirn zu wissen. In Wahrheit wissen wir aber beinah nichts – jedenfalls nichts von dem, was den Zusammenschluss all unserer Zellen zu einem lebendigen Wesen werden lässt. Es ist ein Geheimnis, das auch immer ein wundervolles Geheimnis bleiben wird. Wir können uns ihm höchstens ahnend nähern. Ein Wunder lässt sich nicht mit chemischen Formeln, Gewebsproben oder Laborwerten erklären. Ein Wunder lässt sich nur in Demut und Dankbarkeit betrachten. Mit dieser Einstellung werden wir manchmal staunend, stumm und dankbar, wenn wir als Erwachsene begleitend miterleben dürfen, wie ein Kind groß wird.
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