Dorothee Degen-Zimmermann - Euch zeig ich's!

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Fünfzehn Frauen aus dem Kanton Zürich erzählen ihr Leben. Sie haben zumindest die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts miterlebt und mitgeprägt. Sie erzählen aus ihrer Kindheit, von Eltern und Gross­eltern, von Familie und Beruf, von Umbrüchen und Aufbrüchen, von erfüllten und unerfüllten Wünschen. Es ist ein reiches Spektrum weiblicher Bio­grafien in diesem Teil der Schweiz, die Bäuerin gehört ebenso dazu wie die Pfarrerin, die Fabrikarbeiterin wie die Geschäfts­frau, die Immigrantin wie die Altzürcherin, die Künstlerin wie die Intellektuelle, die Single-Frau wie die Familienmutter. So wird aus den individuellen Geschichten gleichsam eine Alltags­geschichte des zwan­zigsten Jahrhunderts im Kanton Zürich lebendig, mit den Kriegsjahren, dem wachsenden Selbstbewuss­tsein der Frauen, den Jugendunruhen, dem Umbau der Familien­strukturen, der Drogenproblematik, Ein­wanderung, Bauboom und vielem mehr.

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Beim Vater ist Madi besser angeschrieben. Sie teilen miteinander die Freude am Handwerklichen, und später wird er ihr in seinem Geschäftshaus Räume für ihr Atelier zur Verfügung stellen. «Aber weil er ein so verschlossener Mensch war, fand ich auch zu ihm kein wirklich warmes Verhältnis.»

Wie wird man Modellbauerin?

1944 zügelt die Familie nach Oberwinterthur in ein Haus mit Garten, da ist Madi zehnjährig. Nach der Sekundarschule besucht sie die Höhere Töchterschule in Winterthur. Madis Berufsweg sehen die Eltern fraglos ins eigene Geschäft münden. Der Vater hofft, dass der Familienbetrieb auch in der nächsten Generation weitergeht, und in Mutters Augen ist eine Bürolehre das höchste der Gefühle. Werkzeug und Maschinen zu verkaufen, kann sich Madlonne aber beim besten Willen nicht vorstellen. Seit langem weiss sie, was sie will: Modelle bauen. Schon als Kind, als sie noch keine Ahnung von Architekturmodellen hat, bleibt sie vor den Auslagen der Spielwarengeschäfte stehen und bewundert die Landschaften, in denen kleine Eisenbahnen herumkurven. In Vaters Geschäft gezwungen wird sie nicht, das rechnet sie ihm hoch an.

Wie wird man Modellbauerin? In Zürich gibt es zwei ältere Ateliers, aber die bilden keine Lehrlinge aus. Auf eigene Faust geht Madlonne zur Berufsberatung. Dort wird sie in ihrem Berufswunsch bestärkt und zur Kunstgewerbeschule verwiesen. Mutter hört nur «Kunst» und hat null Verständnis: «Kommt nicht in Frage, damit wirst du nie dein Leben verdienen können. Künstler sind brotlos, und überhaupt, dieses Milieu!»

Aber Madlonne setzt sich durch. «Ich machte immer alles, was die Eltern nicht wollten. Ich war immer ein bisschen quer in der Familie.» 1952 besucht sie den einjährigen Vorkurs der Kunstgewerbeschule in Zürich und schreibt sich danach für die Fachklasse Angewandte Malerei und freies Kunstgewerbe ein. «Ich hatte das Glück, auf einen grossartigen Lehrer zu treffen, den Konstruktiven Maler und Grafiker Gottfried Honegger-Lavater. Als ich ihm erklärte, dass ich Modelle bauen wolle, sagte er: ‹Überlegen Sie, welche Fertigkeiten Sie dafür brauchen.› So besuchte ich Kurse mit den Silberschmieden, Bildhauern, Innenarchitekten. Grafik und Malerei gehörten sowieso dazu. Ich habe meinen Beruf eigentlich erfunden. Wo immer sich die Gelegenheit bot, schaute ich den Handwerkern auf die Finger und eignete mir alles an. Erst später habe ich festgestellt, dass ich vermutlich weit und breit die erste Frau in diesem Beruf war.»

Madlonne Goldschmid arbeitet jetzt oft zu Hause, wo ihr geeigneteres Werkzeug und Maschinen zur Verfügung stehen als an der Schule, baut als Semesterarbeit für die Kunstgewerbeschule das massstabgetreue Modell eines Weidlings. Dann kommt eine Anfrage von den Eltern einer Freundin. Sie planen ein Ferienhaus im Tessin als Weihnachtsgeschenk für ihre Kinder. Da man dieses nicht unter den Weihnachtsbaum stellen kann, bestellen sie bei Madlonne das Modell dazu, gefertigt nach den Plänen des Architekten.

Ratlose Ärzte

Wann hat das eigentlich angefangen mit den Gleichgewichtsstörungen, mit Kraftlosigkeit im Arm, mit tauben Füssen und Ameisen in den Beinen? Schon in der Töchterschule? Oder erst im Vorkurs der Kunstgewerbeschule? Da bestimmt, Madlonne Goldschmid erinnert sich, wie sie Mühe hatte, die grosse Zeichenmappe zu tragen. Wegen zunehmender Beschwerden bricht sie den Fachkurs an der Kunstgewerbeschule schon Ende 1953 nach weniger als einem Jahr ab. Sie kann ja zu Hause weiter arbeiten, soweit es ihr Gesundheitszustand zulässt.

Die Eltern machen sich Sorgen. «Meine Mutter hat ja alles für mich gemacht. Aber sie hat es mir auch vorgehalten und mich mit Vorwürfen überhäuft: Hättest du auf mich gehört, dann wärst du nicht krank geworden. In ihren Augen war ich scheint’s selber schuld.»

Die Ärzte verstehen nicht, was der jungen Frau fehlt. Rheuma? Wärme könnte ihr guttun, es wäre jedenfalls einen Versuch wert. Mutters Schwester lebt in der Türkei, in einer tollen Villa am Rand von Istanbul. Bei ihr und ihrem Mann, einem bekannten türkischen Architekten, darf Madlonne sieben Monate vom Mai bis Dezember 1954 wohnen. Das Milieu sagt ihr nicht so zu, sie interessiert sich nicht für die gesellschaftlichen Anlässe im grossen Bekanntenkreis der Tante. Diese wiederum ist gar nicht erfreut, wenn Madlonne ihre soziale Ader auslebt, sich mit dem Küchenpersonal anfreundet oder gar Zigeuner nach Hause bringt. Vor dem Onkel, dem aufdringlichen Frauenhelden, wird sie gewarnt und geht auf Distanz.

Dann lernt Madlonne eine junge Frau und deren Familie in der Nachbarvilla kennen, Meral, die in Lausanne Architektur studiert hat. Unter deren Studienfreunden, die dort ein und aus gehen, fühlt sie sich bedeutend wohler als bei der Tante. Als Meral beim Bau des Modells für die Diplomarbeit Hilfe braucht, ist Madlonne natürlich sofort dabei. Meral wird später mit ihrer Familie in die Romandie ziehen, die beiden Frauen bleiben lebenslang befreundet.

Tiefe Eindrücke hinterlässt ein vom Militär organisiertes zweiwöchiges Pfadilager mit zwanzig jungen Türkinnen. Sie sind in Militärzelten am Marmarameer untergebracht, alles Material wird von der Armee zur Verfügung gestellt. Militärisch sind auch einige der Übungen wie Morsen, Reiten, Schiessen, der Fahrunterricht im Jeep und als Höhepunkt der Flugunterricht in einer Piper. Die Filzläuse sind eine unerwünschte Zugabe aus den Militärwolldecken. Ziemlich verrückt, das alles.

Gesund ist sie nicht, als sie heimkommt. Eine Zeit lang arbeitet sie im Büro des Vaters, aber nun kommen zu den andern Beschwerden plötzlich noch Sehstörungen, der Blickwinkel nach links ist verzerrt. Besonders schlimm sind die Gleichgewichtsstörungen. «Es schlug mich immer so auf die linke Seite hin. Darum ging ich am Stock» – eine junge Frau von zwanzig Jahren! Je ratloser die Ärzte, umso zahlreicher die Tipps und Ratschläge gutmeinender Freunde. Die Mutter schleppt sie zu Homöopathen, Kräuterärzten, Naturheilern, «insgesamt war ich bei weit über zwanzig verschiedenen Ärzten und Heilern».

Schliesslich schickt der Hausarzt die Patientin zum Neurologieprofessor Grossmann nach Zürich. Und dieser stellt nun endlich eine klare Diagnose: ms, Multiple Sklerose. Das Wissen über diese heimtückische Krankheit, die sich in vielen Symptomen äussern kann, ist in den Fünfzigerjahren noch wenig verbreitet. Verlässliche diagnostische Methoden wie die Rückenmarkuntersuchung stehen noch nicht zur Verfügung.

Professor Grossmann gibt der Krankheit nicht nur einen Namen, er erklärt, was dabei im Körper geschieht. Die Nerven seien wie elektrische Drähte, deren Isolation von der Krankheit angegriffen würden, deshalb komme es zu Störungen. Eine Heilung könne er ihr nicht in Aussicht stellen, es gebe keine wirksamen Mittel gegen ms. «Schauen Sie gut zu sich», empfiehlt ihr der Arzt, «meiden Sie Kälte, überarbeiten Sie sich nicht! Und vor allem: Lassen Sie sich nicht Angst machen. Die Leute werden Sie überhäufen mit guten Ratschlägen. Hören Sie nicht darauf, lassen Sie sich auf keine Experimente ein.»

Seine Kompetenz, sein Verständnis für sie als Person sind Balsam für Madlonne Goldschmids Seele. Trotz der schlechten Prognose ist sie erleichtert: «Endlich verstand jemand, was mit mir los war, und konnte es mir erklären. Ich musste mir nicht mehr als Simulantin vorkommen.»

Was heisst das nun, gut zu sich selbst schauen? Der Hausarzt empfiehlt ihr Dr. Joseph Evers, einen in Deutschland damals sehr bekannten MS-Spezialisten, der eine besondere Diät entwickelt hat. Er betreibt eine Klinik in Norddeutschland und betreut auch eine ganze Reihe von Schweizer Patienten. Für diese hält er jährlich einmal Sprechstunde in Lörrach. «Er war ein kleiner, alter Herr mit randloser Brille, sehr streng, sehr autoritär. Bevor er uns einzeln untersuchte, hielt er uns einen Vortrag, er schwor uns auf die Evers-Diät ein. Wir waren vielleicht zwei Dutzend Leute, ergeben zu seinen Füssen. Die Diät war wie er: streng und stur, Rohkost, grobe Haferflocken, die er zu Anschauungszwecken herumreichte, gekeimter Weizen – gar nicht meine Linie. Man musste sich genau an seine Vorgaben halten, Tabellen ausfüllen und Rechenschaft ablegen. Gut, ich machte also diese Evers-Diät, wie es eben ging. In der Küche hatte ich oft eine Wiese, weil ich den Weizen zu lange keimen liess, es sah aus wie Katzengras. Aber ich fühlte mich wohler mit dieser Ernährung.»

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