Dorothee Degen-Zimmermann - Euch zeig ich's!

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Fünfzehn Frauen aus dem Kanton Zürich erzählen ihr Leben. Sie haben zumindest die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts miterlebt und mitgeprägt. Sie erzählen aus ihrer Kindheit, von Eltern und Gross­eltern, von Familie und Beruf, von Umbrüchen und Aufbrüchen, von erfüllten und unerfüllten Wünschen. Es ist ein reiches Spektrum weiblicher Bio­grafien in diesem Teil der Schweiz, die Bäuerin gehört ebenso dazu wie die Pfarrerin, die Fabrikarbeiterin wie die Geschäfts­frau, die Immigrantin wie die Altzürcherin, die Künstlerin wie die Intellektuelle, die Single-Frau wie die Familienmutter. So wird aus den individuellen Geschichten gleichsam eine Alltags­geschichte des zwan­zigsten Jahrhunderts im Kanton Zürich lebendig, mit den Kriegsjahren, dem wachsenden Selbstbewuss­tsein der Frauen, den Jugendunruhen, dem Umbau der Familien­strukturen, der Drogenproblematik, Ein­wanderung, Bauboom und vielem mehr.

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Friedrich, der auf der deutschen Seite des Bodensees wohnt, schlägt vor, dass sie sich in Konstanz treffen. «Ich war mit meinen Zukunftsplänen ganz woanders, aber einen solchen Antrag muss man doch ernstnehmen. Ich hatte mir immer vorgestellt, wenn ich je heirate, dann will ich einen rechten Mann, der auch einen Nagel einschlagen kann und dies und das, und fromm müsste er auch sein. Jetzt war ich wahnsinnig aufgeregt und fragte meine Freundin Dora, was ich anziehen solle, wie ein Backfisch, der zum ersten Rendez-vous geht. Ich entschied mich für einen grauen Flanelljupe, eine weisse Bluse mit rot-blauen Streifen am Kragen und einen dunkelblauen Blazer. Ich wartete total gespannt am Landungssteg der Fähre. Da kommt doch ein grosser, gut aussehender Mann auf mich zu, der trägt sage und schreibe eine graue Flanellhose, ein weisses Hemd, eine blau-rot gestreifte Krawatte und einen dunkelblauen Blazer! Wir verbrachten einen schönen Tag miteinander, ruderten auf die Insel Mainau hinüber und hatten gute Gespräche. Da hat wirklich viel gepasst, nicht nur die Kleidung. Ich dachte, wenn ich heiraten will, wäre das der Mann!»

Aber will sie das? Was bedeutet das alles? Madlonne Goldschmid ringt mit sich und schreibt ihm schliesslich, sie habe sich eben doch für das zölibatäre, kommunitäre Leben entschieden. «Er konnte es fast nicht glauben. Ich bin froh, dass er später eine gute Frau fand, die zu ihm passte. Für mich war es wie eine Prüfung, ob ich wirklich diesen kommunitären Weg gehen will. Es war gut zu wissen, dass ich hätte heiraten können.»

Petit groupe de l’unité

1969 reist sie erstmals nach Tre Fontane bei Rom. Dort, im Zentrum des Ordens der Kleinen Schwestern Jesu, lernt sie die Gründerin kennen, von der man ihr viel erzählt hat. Petite Sœur Magdeleine de Jésus, eine kleine, alte Französin mit charismatischem Feuer und kindlichem Gemüt, träumt seit langem davon, dass in den Fraternitäten Frauen verschiedener Konfessionen zusammenleben. Madlonne Goldschmid versteht und fühlt sich verstanden: Genau das sucht sie ja auch. Kann es sein, dass sich die Vision erfüllt? Eine evangelische Salutistin in einem katholischen Orden, geht das? Könnte das ein Modell der andern Art sein?

Im nächsten Jahr weilt Madlonne Goldschmid gleich für mehrere Monate in Tre Fontane und teilt «auf Probe» das Leben mit den Kleinen Schwestern. Sie kennen die Reformierten wenig, und von der Heilsarmee haben sie kaum je gehört. Begeistert lauschen sie Madlonnes Erzählungen von William Booth, dem Heilsarmeegründer, der sich im 19. Jahrhundert um die Slumbewohner im Londoner East End kümmerte. «Er ist ja wie unser Kleiner Bruder Karl!», freuen sie sich, wie Charles de Foucauld, der als Eremit unter den verarmten Tuareg in der Wüste Algeriens lebte. Sonntag für Sonntag besuchen einige von ihnen mit Madlonne den Heilsarmeegottesdienst in Rom, es wächst eine Freundschaft zwischen diesen beiden so verschiedenen Organisationen, die bis heute besteht.

Im Frühling 1971 nimmt die Vision Gestalt an: Zuerst in einem alten Bauernhaus, später in den Räumen ihres Ateliers baut Madlonne mit drei Kleinen Schwestern eine ökumenische Fraternität auf mit dem Ziel der gelebten Einheit. Sie ist die einzige Reformierte unter weltweit 1200 katholischen Kleinen Schwestern. Die Heilsarmee unterstützt sie in diesem Schritt. Sowohl der Schweizer Kommissär in Bern wie auch der Verantwortliche in Rom geben ihr ihren Segen.

Vater dagegen hält gar nichts von der klösterlichen Lebensweise: «Die beten ja nur! Da ist die Heilsarmee immer noch besser, die tun wenigstens etwas.» Einmal mehr liegt seine älteste Tochter völlig quer. Im Dezember 1971 reist Madlonne Goldschmid wieder nach Rom. An Weihnachten beginnt ihr Noviziat mit der feierlichen Einkleidung. Das kommt beim Vater schlecht an. Heiligabend verbringt man in der Familie, punktum! Wütend telefoniert er nach Rom und fordert die 37-jährige Tochter ultimativ auf heimzukommen. «Wenn sie nicht kommt, enterbe ich sie!», wettert er. Dora versucht, die Wogen zu glätten. Ihr ist es zu verdanken, dass er es beim Drohen belässt.

Madlonne Goldschmid lässt sich nicht beirren. Auf der Schulter der blauen Tracht trägt sie das «S» der Heilsarmeeuniform, sie bleibt auch als Kleine Schwester Madlonne-Beatrix explizit Salutistin. Gleich nach Weihnachten reist sie für die ersten drei Monate des Noviziats in die algerische Wüste, wo einst Kleiner Bruder Karl gelebt hat. «Es gibt dort eine Fraternität in der Oase Béni Abbès, mitten unter den Nomaden und einheimischen Moslems. Wir hatten einen sehr schönen Gemüsegarten, den wir mit einem Kanalsystem bewässerten. Wir Novizinnen verbrachten ganze Tage in der Stille der Wüste, jede für sich allein. Ich buddelte mich irgendwo in einer Höhle in den warmen Sand. Wir trugen eine Trillerpfeife in der Rocktasche, damit wir uns nicht verloren, dazu ein paar Datteln und eine Zitrone. Unvergleichlich ist die Nacht in der Wüste, wenn man fast die Sterne vom Himmel pflücken kann.»

Weitere Aufenthalte in Italien folgen. Dazwischen und danach kehrt Kleine Schwester Madlonne-Beatrix nach Winterthur zu ihren drei Kleinen Schwestern zurück. «Wir hatten ein sehr glückliches Miteinander. Auf der menschlichen Ebene hatten wir gar keine Probleme.» Aber die konfessionellen Grenzen erweisen sich als viel undurchdringlicher als erwartet. Die Kleinen Schwestern Jesu sind als anerkannter katholischer Orden dem Büro für Kongregationen in Rom unterstellt und haben sich zum Gehorsam verpflichtet. Der römische Klerus bestimmt, was geht und was nicht geht. Gilt das auch für die Nichtkatholikin? Sie tut sich schwer mit dem hierarchischen Denken. «Sie wollten nie eine Katholikin aus mir machen, sie haben mich vollkommen respektiert», anerkennt sie. «Das hiess aber auch, dass ich von der Kommunion ausgeschlossen war und dass sie ihrerseits beim reformierten Abendmahl nie Brot und Wein mit mir teilten. Letztlich sind wir an der konfessionellen Schranke zerbrochen. Ich spürte, dass meine Berufung in dieser Form nicht weiter möglich war.» Im Oktober 1973, noch bevor sie ein Gelübde ablegt, tritt sie aus dem Orden aus. «Das hiess aber auch, dass meine Schwestern, die hier mit mir lebten, eine nach der andern zurückgezogen wurden. Es war für alle ganz, ganz traurig. Aber wir mussten unser Scheitern eingestehen. Und ich war wieder allein.»

Kleine Schwester Magdeleine de Jésus teilt der Kongregation den Austritt von Madlonne-Beatrix mit. Sie begründet ihn mit «Überforderung». «Das war nicht ganz ehrlich», findet Madlonne Goldschmid, «sie verschwieg, dass wir zusammen am katholischen Gehorsamsgerüst gescheitert sind. Sie hat immer gehofft, dass ich zurückkomme. Wir wären aber am genau gleichen Punkt wieder aufgelaufen.»

Ein Ort der Stille und Begegnung

Der Austritt fühlt sich an wie eine Scheidung. Eine schmerzhafte Leere breitet sich aus, umso mehr, als Madlonne Goldschmid die Modellbautätigkeit allmählich reduziert hat, als Termindruck und Stress zu gross wurden. Sie beschäftigt keine Angestellten mehr, verlegt sich mehr auf gestalterische Aufträge: Innenräume, kunsthandwerkliche Gegenstände, Grafik, Design, alles, was ihr zufällt und sich mit ihrem kontemplativen Leben vereinen lässt.

Gut, dass sie Dora Jost hat, die Konstante in ihrem wechselvollen Leben. «Sie ist ein wunderbarer Mensch, treu, grosszügig, nie eifersüchtig. Wir hatten und haben eine sehr innige Beziehung.» Dora wird später, im Alter und mit zunehmender Demenz, die Fürsorge der jüngeren Freundin brauchen.

Mit der Heilsarmee verbinden Madlonne Goldschmid freundschaftliche Kontakte. Am Gemeindeleben nimmt sie aber seit langem nicht mehr teil. Sie findet, unterstützt von Dora, neue Formen für ihre Anliegen. «Meine ökumenische Leidenschaft blieb, ebenso das offene ‹Haus zum Zentrum›. Es wurde mehr und mehr zum Ort der Stille und Begegnung.» Nun geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet hat: Verschiedene Frauen in Übergangssituationen, vor allem Ordensleute, bitten sie um kürzere oder längere Aufnahme in ihren «Ein-Frauen-Konvent». Eine Diakonisse in einer schweren Lebenskrise braucht einen geschützten Ort. Eine Karmelitin, die aus dem Kloster austreten will, weiss nicht, wie es weitergehen soll. Eine Benediktinerin im Sabbatjahr sucht etwas Abstand zu ihrer Kongregation. Das Zusammenleben ist manchmal anspruchsvoll, aber auch sehr bereichernd. «Ich lernte eher die Aufmüpfigen kennen und die, die sich schwer taten. Aber auch die Ordensfamilien, aus denen sie kamen. Das öffnete mir eine grosse Weite.»

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