Dorothee Degen-Zimmermann - Euch zeig ich's!

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Fünfzehn Frauen aus dem Kanton Zürich erzählen ihr Leben. Sie haben zumindest die zweite Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts miterlebt und mitgeprägt. Sie erzählen aus ihrer Kindheit, von Eltern und Gross­eltern, von Familie und Beruf, von Umbrüchen und Aufbrüchen, von erfüllten und unerfüllten Wünschen. Es ist ein reiches Spektrum weiblicher Bio­grafien in diesem Teil der Schweiz, die Bäuerin gehört ebenso dazu wie die Pfarrerin, die Fabrikarbeiterin wie die Geschäfts­frau, die Immigrantin wie die Altzürcherin, die Künstlerin wie die Intellektuelle, die Single-Frau wie die Familienmutter. So wird aus den individuellen Geschichten gleichsam eine Alltags­geschichte des zwan­zigsten Jahrhunderts im Kanton Zürich lebendig, mit den Kriegsjahren, dem wachsenden Selbstbewuss­tsein der Frauen, den Jugendunruhen, dem Umbau der Familien­strukturen, der Drogenproblematik, Ein­wanderung, Bauboom und vielem mehr.

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In der Stadt Zürich ist der Blockflötenunterricht für alle längst wieder gestrichen worden, zu viele andere Fächer haben sich in den Lehrplan der Volksschule gedrängt. Auch zur Lehrerausbildung gehört die Musik nicht mehr zwingend dazu. Verschwindet also das aktive Singen und Musizieren aus dem Kinderalltag? Offenbar teilen viele Menschen in der Schweiz diese Sorge. Der Zufall will es, dass im Herbst 2012, wenige Tage nach meinem Gespräch mit Erika Hug, das Gesetz über die Förderung von «Jugend und Musik» an der Urne mit grossem Mehr angenommen wird.

Die siebte Generation im Musikhaus Hug?

Mittlerweile ist Erika Hug im AHV-Alter angekommen. Sie sieht aber nicht so aus, als wollte sie demnächst nur noch ihre Reben in Südfrankreich pflegen. Vor kurzem gab es einen Wechsel im Direktorium, so hält sie vorübergehend in der Geschäftsleitung wieder die Zügel in der Hand. Sie ist Verwaltungsratspräsidentin der Musik Hug AG, hat den Vorsitz der Pensionskasse, der Suisa-Stiftung, welche das Musikschaffen unterstützt und Urheberrechte schützt, und der Stiftung «Kind und Musik». Und sie ist weiterhin aktiv bei der Gestaltung der Corporate Identity. «Ich arbeite sehr gern. Ich finde, es hält einen frischer, wenn man den Kopf noch brauchen muss.»

Ob der Vertreter der siebten Generation dereinst das Musikgeschäft übernehmen wird? Erika Hug lässt sich nicht festlegen, ihr Sohn wird sich zu gegebener Zeit selber entscheiden. «Er zeigt sich interessiert, aber das muss man mit Vorsicht geniessen. Mit 23 Jahren wusste ich auch noch nicht, was ich wollte.» Sie wird wohl noch einige Jahre im Geschäft aktiv bleiben.

MadlonneBeatrix Goldschmid 1934 Modellbauerin Winterthur Den roten Faden - фото 8

Madlonne-Beatrix Goldschmid, 1934

Modellbauerin, Winterthur

«Den roten Faden nicht verlieren»

Im Obergeschoss des schönen alten Winterthurer Rathauses steht in einer Glasvitrine das Modell der Altstadt aus Ahorn- und Ulmenholz, drei auf eineinhalb Meter. Die Häuserreihen werden überragt von den Zwillingstürmen der Stadtkirche mit ihren barocken Hauben. Jedes Fenster, jede Dachgaube ist akribisch genau wiedergegeben.

Die Marktgasse – die Hauptader, die das Städtchen in westöstlicher Richtung erschliesst – hilft mir bei der Orientierung. Im Modell verfolge ich den Weg vom Untertor her, den ich soeben gekommen bin, und finde das Rathaus, das mit seinem klassizistischen Dreiecksgiebel leicht zu identifizieren ist. Ich stelle mir vor, dass im ersten Stock dieses kleinen Holzhäuschens ein winziges Modell der Winterthurer Altstadt aufgestellt sein müsste. Die Matrjoschka fällt mir ein, die russische Holzpuppe, in deren Innerem sich ihr kleineres Abbild befindet, das wiederum ein kleineres Püppchen enthält …

«Modellbauatelier Madelon Goldschmid», steht auf einer kleinen Plakette. Das Altstadtmodell, von der Stadt Winterthur in Auftrag gegeben, ist von 1966 bis 1972 in Tausenden von Arbeitsstunden entstanden. Es ist das Lebenswerk, das Paradestück unter allen Modellen, die aus Madelon Goldschmids Atelier hervorgegangen sind.

Eine geborene Hand-Werkerin

Immer finden Madis kleine Hände Material, aus dem sich etwas machen lässt: Holzstücke, Rinde, Karton, Schnur, Stoffreste, Äste, Steine, Moos … Ein Stück Rindenholz, ein Loch dreingebohrt, einen Stecken hineingesteckt, das Taschentuch drangebunden, schon ist das Segelschiff fertig. Ein Zwergenhäuschen im Wald mit Steintisch, Holzbank und Moosbetten, später Pfahlbauten, Burgen, Modellflugzeuge, Schiffe. Im Keller, in Vaters Bastelwerkstatt, gibt es alles Werkzeug, das man sich wünschen kann.

Madi nennt man sie zu Hause. Nach ihrer Mutter Madlon getauft, wird sie sich später französisch Madelon und schliesslich Madlonne schreiben. In der Pfadi heisst die kleine, agile Schwatzbase «Bäsi». Klar, dass dieses Naturkind bei den Pfadfinderinnen glücklich ist, schon als Bienli, später als Führerin. Waldspiele, Seilbrücken, Zeltromantik, Pfadfinderrituale sind ganz nach ihrem Geschmack. Und wenn sie mit geübten Hammerschlägen Nagel um Nagel versenkt, ist sie sich der Bewunderung der Buben sicher.

Einmal im Jahr darf Madi mit dem Vater an die Gewerbemesse im Casino Winterthur, dort bietet seine Firma an einem Stand die neuesten Holzbearbeitungsmaschinen an. Stolz demonstriert die Zweitklässlerin in Pfadiuniform die elektrische Laubsägemaschine, sägt kleine Holztiere aus und verschenkt sie mit dem Charme einer Messehostess an die Besucher. Am Mittag darf sie mit dem Vater im Casino-Restaurant Spaghetti essen wie eine Grosse.

«Wir sind rein arisch»

Vaters Eisenwarenhandlung befindet sich mitten in der Winterthurer Altstadt, ein traditionsreiches Familienunternehmen seit 1780. «Goldschmid & Co.» steht an der Fassade des alten Hauses. «Nur mit i, ohne e», betonen die Eltern, wenn sie den Namen buchstabieren, «wir sind rein arisch.» Als Kind hat Madi keine Ahnung, was das bedeutet.

Die Mutter, als Deutsche in der Schweiz aufgewachsen und durch die Heirat Schweizerin geworden, bleibt in ihrem Herzen Deutsche. Madi weiss, dass es in Mutters Verwandtschaft einen General gibt und dass der Onkel, Mutters Bruder, in Kriegsgefangenschaft ist. Fasziniert betrachtet sie zusammen mit dem kleinen Bruder die Bilder im «Signal», der Nazi-Propagandazeitschrift, grossformatige Fotos von Militärparaden, Kanonen, Panzern und Flugzeugen.

Madi Goldschmid achtjährig Von den Gräueln des Zweiten Weltkriegs hört sie - фото 9

Madi Goldschmid, achtjährig.

Von den Gräueln des Zweiten Weltkriegs hört sie viel später, auch dass es in der Schweiz Sympathisanten des Nazi-Regimes gab. Sie ist schockiert, als sie im Stadtarchiv in einem Buch auf den Namen ihres Vaters stösst. Er und die Mutter waren engagierte Winterthurer Fröntler, wie auch fast alle Bekannten, mit denen sie damals verkehrten. Als Madlonne danach fragt, stösst sie auf eine Mauer des Schweigens. «Das ist Geschichte» oder «das verstehst du nicht», sagt die Mutter.

Rückblickend bekommen Erinnerungen eine neue Bedeutung. «Da gab es doch einmal einen Riesenkrach mit meinem alten Primarlehrer, der wie wir am Brühlberg wohnte. Ein strenger alter Herr mit weissem Ziegenbärtchen. Er kam aufgebracht und rot vor Zorn zu den Eltern und wollte, dass sie sofort die Fahne von der Stange entfernten. Erst viel später begriff ich: Es war die Fröntlerfahne. – Mir gegenüber blieb der Lehrer der Gleiche, er liess mich nie etwas spüren von seinem Ärger gegen meine Eltern, und ich durfte weiterhin an seiner Hand von der Schule heimgehen.»

Eigentlich will die nazistische Ideologie gar nicht zum Wesen von Eugen Goldschmid passen. Madlonne Goldschmid schildert ihren Vater als friedliebenden Menschen. «Er sagte immer, er wolle keinen Streit, wenn er heimkomme. Er war weicher als die Mutter, das haben wir weidlich ausgenützt.» Als Geschäftsmann ist er nicht sonderlich erfolgreich, wahrscheinlich zu gutmütig. Bereitwillig drückt er ein Auge zu, wenn ein Kunde nicht sofort zahlen kann. Bei seiner Pensionierung wird die Firma notgedrungen mit einem Konkurrenten fusionieren müssen. Dass dabei der Firmenname «Goldschmid» nach fast zweihundert Jahren aus dem Winterthurer Gewerbe verschwindet, wird ihn bitter schmerzen.

Mutter, die tüchtige Hausfrau, «hatte feste Vorstellungen, wie das Leben sein sollte». Sie ist streng, und Madi, das älteste von drei Geschwistern, hat einen eigensinnigen Kopf. Das setzt manchmal Schläge mit dem Teppichklopfer ab. «Du bist ein wüstes Kind, du kannst dir jetzt dann andere Eltern suchen», pflegt die enervierte Mutter zu sagen. Madi würde weglaufen, wenn sie wüsste, zu wem. Aber da ist niemand. So bleibt sie, wo sie ist, mutlos und traurig. Der drei Jahre jüngere Bruder dagegen ist Mutters Liebling, «mein Otti», sagt sie ihr Leben lang, wenn sie von ihm spricht. «Er konnte einfach machen, was er wollte. Wenn die Mutter in Hörweite war, ärgerte er mich, bis ich ihm eins herunterputzte. Dann brüllte er wie am Spiess, und schon kam sie gelaufen. Dieses Spiel beherrschte er. Abgesehen davon kamen wir Geschwister aber gut aus miteinander, mit der kleinen Schwester sowieso, mit neun Jahren Abstand zu mir war sie ausser Konkurrenz.»

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