Aline Valangin - Die Bargada / Dorf an der Grenze

Здесь есть возможность читать онлайн «Aline Valangin - Die Bargada / Dorf an der Grenze» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Die Bargada / Dorf an der Grenze: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Bargada / Dorf an der Grenze»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

1943 erschien in der Büchergilde Gutenberg «Die Bargada». Die Fortsetzung, «Dorf an der Grenze», wurde dann wegen politischer Brisanz nicht gedruckt und erschien erst 1982 im Limmat Verlag. Jetzt erscheint erstmals das ganze Epos. Der Hof mit dem Namen «Bargada» ist grösser als die anderen und liegt etwas abseits des Dorfs, es soll darin spuken. Die Dörfler hingegen leben eng beieinander, bei ihnen spukt es nicht, denn ihre Geheimnisse dringen alle durch die Mauern ins Nachbarhaus. Aline Valangin erzählt die Geschichte dieser ländlichen Gemeinschaft über mehrere Generationen hinweg. Sie erzählt vom Patriarchat und seiner Aufweichung durch die Abwesenheit der Männer, von Familienintrigen, Schmugglern und Partisanen, Krieg und Flüchtlingselend, hartem Existenzkampf und verzagter Resignation.

Die Bargada / Dorf an der Grenze — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Bargada / Dorf an der Grenze», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

So erklärte er nur, der Hof bringe nicht mehr soviel ein wie früher, die Zeiten seien eben nicht die besten, für alle im Tal, nicht nur für seine Leute! Es wanderten immer mehr Männer aus, bis nach Amerika und weiter … und da hätten sie zu Hause gedacht, es wäre gescheit, ein Handwerk zu erlernen, für alle Fälle, und Maler wäre etwas Schönes, und da sei der Mutter der Vetter in den Sinn gekommen, und so sei er jetzt da und möchte fragen, ob er ihn irgendwo brauchen könne.

Der Vetter teilte den Jungen seinem besten Malergesellen als Lehrling zu. Am Anfang hatte Bernardo die nebensächlichen Arbeiten zu verrichten: Holzwerk ablaugen, Böden reinigen, Wände abkratzen, Leitern und Kessel herumtragen, Pinsel waschen und Farbe rühren. Dann bekam er eine Türe zu grundieren, einen Sockel zu streichen. Es gefiel ihm, langsam und bedächtig die Farbe recht gleichmäßig mit breitem Strich aufzutragen, mit feinerem Pinsel die Kanten nachzuziehen und die Ecken auszufüllen. Lustiger fand er noch das Tünchen, das flink und mit Schwung zu geschehen hatte. Sein Eifer wuchs, als er selbst die Farben mischen durfte und es hieß, er habe ein gutes Auge dafür. Nun ja, Rot war nicht Rot und Blau nicht Blau. Da gab es Töne und Tönchen. Sie zu treffen, bereitete Freude. Sein großer Wunsch aber war, sich im Schablonieren versuchen zu dürfen. Er bewunderte seinen Meister, wie er es verstand, akkurat und reinlich, ohne den Rapport erraten zu lassen, schöne Friese anzubringen oder Medaillons auf eine Decke zu zaubern, wobei er zum Schluß mit dünnem Pinsel die Blumen, Blätter, die Schleifen, Schmetterlinge und Genien ausmalte, daß sie leibhaftig erschienen. Auch er wollte es so weit in der Kunst bringen.

Wohnung hatte er in einer Arbeiterpension bezogen, wo andere ledige Arbeiter seines Vetters lebten. Er teilte sein Zimmer mit einem gleichaltrigen Burschen, Peppo, der Maurer war und schon selbständig arbeitete. Dieser prahlte gerne Bernardo gegenüber mit seinem Lohn und was er sich alles damit leisten könne: Wein, Bier und Mädchen. Manchmal nahm ihn Peppo mit zum Tanz und zahlte ihm ein Glas. Bernardo saß still am Tisch und schaute zu. Die Mädchen gefielen ihm, doch waren sie frech und so flink im Reden und im Tanzen, daß er sich vor ihnen scheute. Man hänselte ihn deswegen. Es war aber nicht böse gemeint. Man brachte ihm Freundlichkeit entgegen. Es gab keine schiefen Blicke, wenn er sich näherte, kein Getuschel, wenn er ging. Die Leute wußten nichts von den Geschichten, die im Dorf über sein Haus und seine Familie umgingen, und hätten sie davon gewußt, wären sie ihnen dumm vorgekommen. So viel hatte Bernardo bald verstanden, und es erleichterte sein Gemüt. Er verlor nach und nach das Mißtrauen, wurde vergnügt und umgänglich. Ein Gespräch mit Mädchen in Ehren zu bestehen, traute er sich noch nicht zu, oder gar weiterzugehen und sich mit ihnen jene Freiheiten zu erlauben, im Denken und im Tun, von denen unter seinen Kameraden so viel die Rede war. Aber er beobachtete sie, prüfte ihr Aussehen und gestand sich für diese oder jene eine Vorliebe ein. Die netteste, fand er, sei die Teresina, das junge Dienstmädchen des Vetters, die ihm am ersten Abend freundlich die Haustüre öffnete und ihn auch jetzt, an jedem Sonntag, wenn er im Hause zum Essen eingeladen war, anlächelte.

Schneller als mit den Mädchen auf dem Tanzplatz fand er sich mit den Männern beim Bocciaspiel zurecht. Dort war er in seinem Element. Die Kugeln gehorchten ihm: sie flogen und rollten, sie drehten sich auf der Stelle oder wirbelten über den Grund, sie trafen von fern in hohem Bogen, von nahe wie an einem Faden zum Ziel gezogen. Sein Auge war scharf, seine Hand ruhig und seine Bewegungen stark und geschmeidig. Bald gehörte er zu den besten Spielern im Umkreis. Man suchte ihn als Partner. Man bewunderte, man beklatschte seine Geschicklichkeit. Es tat ihm wohl, wenn er es auch nicht verriet. An einem Wettspiel, das über manche Wochen hin jeden Abend zwischen den Arbeitern des Vetters, alles leidenschaftliche Anhänger des Spieles, ausgetragen wurde, blieb er der Sieger, selbst verwundert über sein Glück. Der Vetter klopfte ihm auf die Schulter und hieß ihn neben sich sitzen. «Das hast du von deinem Vater. Ihr habt ruhigeres Blut als wir, so gewinnt ihr uns schließlich auch die schönsten Frauen ab.» Bernardo ließ sich stolz feiern. Er saß in der Mitte des langen Tisches und schaute in die lachenden, geröteten Gesichter seiner Kameraden. Das erstemal, daß er das Gewicht nicht spürte, das er sonst mit sich trug. Er wunderte sich darüber. Als wäre er aus einer dicken, schweren, pelzigen Haut herausgekrochen, die ihn bis jetzt an allem gehindert, von allem getrennt hatte, und nun irgendwo hinter ihm läge, leer und überflüssig, fühlte er sich befreit, endlich den andern gleich. Er wagte es, nicht nur zu Späßen der Freunde zu lachen, sondern selbst Witze zu erzählen, über die zu lachen war. Woher er sie bezog, das hätte er nicht sagen können. Sie stiegen in ihm auf und sprangen heraus, ihn so verblüffend wie die Gesellschaft, der er sie zum besten gab. An diesem Abend entdeckte er in sich das Vergnügen an raschen, schlagenden Worten, an frechen Gedanken und wohl auch an unerlaubtem Tun.

Es war im Hause des Vetters Brauch, das Fest des Ortsheiligen, das in den Hochsommer fiel, gemeinsam mit den Arbeitern zu feiern. Von ringsherum und oft von weit her kamen Schaubudenbesitzer, Händler und fahrendes Volk gezogen und schlugen ihre Zelte bei der Kirche auf. Nach der Messe begannen die Lustbarkeiten mit einem Rundgang über den Markt, gipfelten in einem lang ausgedehnten Mahl in einer Osteria und schlossen, gegen Morgen erst, im allgemeinen Jubel.

Bernardo verdiente nun schon wie die andern. Er hatte ordentlich Geld im Sack. Es juckte ihn, es an diesem Tage springen zu lassen. Was gab es nicht alles zu kaufen! Die Buden waren voll Ware, was man sich nur wünschen konnte. Samthosen, bunte Tücher, kühne Hüte und Mützen, rostbraune Wolljacken, wie die Matrosen sie lieben, elegante Schuhe für den Sonntag, von dem aufgetürmten Kram, den die Frauen bestaunten, nicht zu sprechen. Berge von ölig duftenden Süßigkeiten, Küchlein und Fladen, von weiß- und rosafarbigem Marzipan, in durchsichtiges Papier gewickelt und mit dem Bild einer schönen, wenig bekleideten Frau besiegelt, von Zuckerstengeln, so bunt und so kunstvoll gedreht, daß man meinen konnte, sie seien aus Glas. Überall standen Männer mit Hunderten von rot-blau-grün-weißen Windmühlchen, die im Luftzuge leise schnarrten, mit wallenden, quellenden Wolken aus seidig schimmernden Luftballons für Kinder, mit Knarren und Pfeifen, falschen Nasen zum Aufsetzen, Spinnen auf Holzscheren, die Mädchen zu erschrecken, huschenden Blechmäusen, Rüsseln, um sie Nichtsahnenden unter anzüglichen Späßen entgegenzurollen. Leierkasten, Klaviere auf Karren, Harmonikas schrillten unbekümmert ihre Weisen durcheinander, Händler schrien ihre Ware aus, Frösche knallten, eine gewaltige Pauke schlug irgendwo im Takt; Gedränge, Gewimmel, Lärm und Hitze.

Vor einer Bude stand, eingeklemmt zwischen andern, das Dienstmädchen des Vetters, die kleine Teresina. Sie hatte sich für den Tag geputzt und trug spitze Schuhe, die sie schmerzten, doch lächelte sie dazu. Man weiß, um schön zu sein, muß man leiden. Sie bewunderte Strohhüte, die da feilgeboten wurden. Bernardo blieb neben ihr stehen. Diese Hüte sollte er kennen. Auf beiden Seiten etwas heruntergebogen, am Rand gezackt, um den Kopf ein vorne gekreuztes Band. Diese Hüte kannte er. Es waren die Hüte, wie die Frauen auf der Bargada sie zur Arbeit aufsetzten. Heimat! … Ob er dem schönen Fräulein einen kaufen wolle, fragte der Händler. Teresina schaute überrascht von dem Mann zu Bernardo. Er nahm den Hut, den ihm der Händler entgegenstreckte, in die Hand und schaute ihn an. Ja, so waren die Hüte der Frauen zu Hause, genau so. Er setzte ihn Teresina aufs Haar. Sie guckte ihn darunter hervor mit glänzenden Augen an. «Behalt ihn auf!» sagte Bernardo und zahlte, was der Verkäufer verlangte. «Nicht einmal gemarktet hat er», flüsterte Teresina stolz Peppo zu, der sich zu ihnen gesellte.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Die Bargada / Dorf an der Grenze»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Bargada / Dorf an der Grenze» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Jack Campbell - Jenseits der Grenze
Jack Campbell
Karl Blaser - Die Stille im Dorf
Karl Blaser
null Y.K.Shali - Das Dorf der Frauen
null Y.K.Shali
Christoph Quarch - Lob der Grenze
Christoph Quarch
Aline Valangin - Mutter
Aline Valangin
Aline Valangin - Tessiner Erzählungen
Aline Valangin
Gabriella Baumann-von Arx - Schritte an der Grenze
Gabriella Baumann-von Arx
Roy Jacobsen - Das Dorf der Wunder
Roy Jacobsen
Отзывы о книге «Die Bargada / Dorf an der Grenze»

Обсуждение, отзывы о книге «Die Bargada / Dorf an der Grenze» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x