Peter Höner - Kenia Leak

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Damit hat Jürg Mettler nicht gerechnet. Sein Freund Tetu, der pensionierte und erblindete Polizist aus Kenia, kommt zu Besuch. Er will in der Schweiz seine Augen operieren las­sen. Ein Vorwand. Was will der Alte wirklich? Nach zwei Wochen, als er wieder sehen kann, gesteht ihm Tetu endlich den wahren Grund: Ihm ist eine heisse CD zuge­spielt worden, auf der offenbar Belastendes über den Clan des kenianischen Finanzministers Kimele gespeichert ist. Tetu braucht die Hilfe seines Freundes. Aber warum lässt der Rentner nicht einfach die Finger davon? Schon einmal hatten sie beide gegen Kimele ermittelt und es nur knapp überlebt. Widerwillig lässt sich Mettler, der heute als Be­treuer Asylsuchender arbeitet, darauf ein. Als Ers­tes stossen sie auf Dokumente, die ausgerechnet Mettler in ein schiefes Licht rücken. Dieser behauptet, die Dateien seien gefälscht. Aber woher hat Mettler das Geld, mit dem er sich das Haus auf dem Iselisberg gekauft hat? Tetus Misstrauen dem ehemaligen Freund gegenüber wächst mit jedem Erklärungsversuch Mettlers. Auch mit der Technik sind die alten Herren überfordert, und so weiss Kimele schon bald, wo er seine Daten suchen muss …

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Schliesslich sagte er leise und es klang wie ein Geständnis:

«Ich glaube, mit meinem Kopf ist etwas nicht in Ordnung.»

Mettler schwieg, und Tetu war froh darüber.

Der Hund stand auf und riss den Tisch mit sich, er drehte sich umständlich und zwängte, so nahm Tetu an, seine Schnauze zwischen Mettlers Knie. Tetu hätte sich gern mit einem Blick versichert, was ihm seine Ohren vermittelten, getraute sich aber nicht. Die Angst vor weiteren Kamelen war zu gross.

«Ich sehe verrückte Dinge, mein Kopf fantasiert und verfälscht, was meine Augen sagen. – Du und Moody, ihr habt mich liebevoll und ausführlich auf diese neue Welt vorbereitet, das viele Grün, und Naomi hat mir bestätigt, was ihr geschildert habt. Jetzt habe ich gesehen, dass ihr recht hattet. – Aber dann marschieren drei Kamele durch meine Bilder, Tiere, die es hier nicht gibt.»

«Deine Augen täuschen dich nicht», hörte er Mettler sagen, als spräche er zu einem Kranken. «Die drei Kamele im Grünen sind, was du siehst. Ein Weinbauer im Tal hält sich diese exotischen Tiere als Attraktion, er bietet seinen Kunden Kamelausflüge an, ‹im Kamelsattel durch die Weinberge›, ein findiger Geschäftsmann. Ob sein Angebot wirklich genutzt wird, weiss ich nicht. Aber was du siehst, stimmt. Drei Kamele schreiten das Flussufer entlang, auf grünen Matten, unter grünen Bäumen. – Du musst lernen, deinen Augen zu vertrauen.»

Tetu blinzelte ins Tal. Die Kamele waren ein gutes Stück vorangekommen. Und jetzt erkannte er auch einzelne Gestalten, die bei ihnen waren. Menschen in bunten Kleidern.

Er drehte sich nach Mettler um.

«Danke», sagte er und versuchte zu lächeln.

Mettler rutschte ans andere Ende der Bank. Er tat, als ob er mehr Platz für seine Beine brauche. Er ging auf Distanz. Tetu konnte sich auf sein Gespür verlassen. Besser als auf seine Augen.

«Nun, mein lieber Robinson Njoroge», eröffnete Mettler seine Befragung, wahrscheinlich mit einem Schmunzeln. «So langsam möchte ich doch wissen, warum du in die Schweiz gekommen bist? Jetzt, nach so langer Zeit? – Hat es etwas mit deiner Enkelin zu tun?»

Tetu war auf die Fragen vorbereitet. Mettler hatte bereits mehrmals versucht, ihm auf den Zahn zu fühlen, aber bislang konnte er Mettlers Neugier mit dem Hinweis auf seine Ope­ration in die Schranken weisen. Er brauchte Zeit, jetzt war sie reif. Trotzdem war er froh, als er hörte, wie Mettler seine Pfeife auf dem Tisch ausklopfte und in seiner Hosentasche nach dem Tabakbeutel kramte. Mettler richtete sich als Zuhörer ein, und Tetu bereitete sich auf eine Rede vor, von der er nicht wusste, wie sie aufgenommen würde.

Er legte den Kopf in den Nacken, verschloss sich mit dem Zeigefinger den Mund und schwieg.

Restzeit: 4 T — 8 StD — 44 Min

Der alte Fuchs. Tat, als ob er gleich etwas sagen würde, pst! es spricht der grosse Vorsitzende. Und dann wurde geschwiegen.

Doch Mettler war vorbereitet. Er hatte seine Pfeife dabei und konnte warten. Es musste wichtig sein, was der Alte zu sagen hatte, wenn er sein Geheimnis über vierzehn Tage einfach für sich behielt. Die Augenoperation war mit Sicherheit nur ein Vorwand, gehörte aber dazu. Tetu wollte sehen, was seine Äusserungen bewirkten.

Seit 2002 lebte Tetu bei seiner Familie in Kanja, war ein freier Mann, trotzdem war es Mettler in all den Jahren nicht gelungen, seinen ehemaligen Kollegen hinter dem Mount Kenia hervorzulocken. Für eine Reise in die Schweiz hatte der Rentner keine Zeit.

Mettler zerkrümelte den Tabak in seiner Handfläche, pickte mit Mittel-, Zeigefinger und Daumen die Tabakbrösel auf und stopfte sie in den bauchigen Kopf seiner Pfeife.

Tetu wurde nach seiner Verhaftung vor mehr als zwanzig Jahren von einem Gefängnis in ein nächstes abgeschoben, er wurde verhört und gefoltert, er erblindete. Ohne seine Söhne, ohne ihn, Mettler, der sich immer wieder auf die Suche nach ihm machte, wäre Tetu wohl für immer verloren gegangen. Verschwunden, wie viele andere.

2002, als er und Alice Tetu in Kanja besuchten, um auf seine wiedererlangte Freiheit anzustossen, hatte er Tetu angeboten, ihn in die Schweiz zu begleiten, damit er sich von hiesigen Ärzten untersuchen lassen konnte. Aber Tetu lehnte ab.

Seine Rente sei ausreichend und er habe längst gelernt, mit Ohren und Nase zu sehen. Was seine Hände fänden, genüge ihm.

Mettler wiederholte sein Angebot. Er schrieb Briefe, schickte mehr als einmal Geld. Eine finanzielle Unterstützung für einen Enkel, der Anwalt werden wollte, für den Bau eines Hühnerstalls, für Fahrräder, ein Handy. Aber ausser einem mageren Danke und einem schlechten Foto von Tetu hörte er nichts mehr, ja, in den letzten drei Jahren war es sogar immer dasselbe Bildchen.

Robinson, das Kinn auf einen Stock gestützt, auf einer Bank vor seinem Häuschen.

Schliesslich blieben auch die Glückwünsche zu Weihnachten und Neujahr unbeantwortet und ihr Kontakt versiegte. Noch vor einem Monat hätte er nicht sagen können, ob Tetu überhaupt noch lebte.

Aber dann, im April dieses Jahres, konnte es plötzlich nicht schnell genug gehen. Ob Mettlers Einladung noch gültig sei? Mettler zögerte keinen Augenblick. Er freute sich auf den Besuch, auch wenn ihm von Anfang an klar war, dass Tetu andere Gründe haben musste.

Mettler schielte nach dem schwer atmenden Mann neben sich, der immer noch mit dem Finger vor dem Mund eine Antwort vorbereitete.

Sie kamen wirklich aus zwei verschiedenen Welten, und obwohl er sich einbildete, Tetu zu kennen und er Tetu seinen Freund nannte, blieb ihm dieser fremd. Das Misstrauen ge­genüber den Weissen hatte Tetu schon immer den Zugang zu seiner Welt versperrt.

Das dürfte auch mit ein Grund sein, weshalb ihm die drei Kamele einen solchen Schrecken eingejagt hatten. Wasungus waren Tetu unheimlich, er glaubte, bei ihnen sei alles möglich und sie würden mit Tricks arbeiten, die er nicht durchschaute.

Mit dem Zeigefinger drückte Mettler den Tabak in den Pfeifenkopf, fischte nach seinem Feuerzeug und steckte sich die Pfeife an.

Tetu schwieg.

Geld war wohl nicht der Grund. Tetu erhielt eine Rente, er war lange genug ein treuer Diener des Staates gewesen, Polizeichef von Lamu und Lodwar. Und er besass Land. Schon in den Achtzigerjahren hatte er begonnen, Land zu kaufen, fruchtbares Land am Fuss des Mount Kenia. Von seinen Söhnen arbeiteten die meisten in der Stadt, auch seine Töchter ­be­­sassen eine Ausbildung. Sein Ältester bewirtschaftete die Fel­der und produzierte Überschüsse, ein anderer besass ei­nen Busbetrieb. Seine Kinder hatten etwas gelernt, waren Leh­rerinnen, Ingenieure, einer hatte es sogar zu einem Anwalt mit einer eigenen Kanzlei gebracht. Seine Familie war erfolgreich. Geldsorgen kannte der Familienclan nicht.

Eine Pfeife an der frischen Luft zu rauchen, war kein beson­deres Vergnügen. Sie wurde zu heiss, der Rauch brannte auf der Zunge, und der Tabak verglühte im Pfeifenkopf. Auch vor­sich­tiges Stopfen und langsames Ziehen halfen wenig, und Mettler befürchtete, die Pfeife sei zu Ende, noch bevor Tetu den Mund aufgemacht hatte. Aber länger als eine Pfeife war er nicht gewillt, auf eine Antwort zu warten.

Wahrscheinlich ging es um Naomi. Der Grossvater kam mit seiner Enkelin, um deren Zukunft zu regeln. Vielleicht ­erwartete Tetu, dass Mettler dem Mädchen einen Studienplatz organisierte. Dass Naomi intelligent war, bezweifelte er keinen Augenblick. Aber jedes Mal, wenn Mettler die junge Frau darauf ansprach, vorsichtig und um sieben Ecken, tat diese, als könne sie seine Frage nicht verstehen.

Tetu wollte die Operation abwarten. Der Arzt behielt Tetu im Spital, weil doch eine ganze Reihe von Abklärungen zu ­machen waren. Das konnte er verstehen und war froh, weil sie im Empfangs- und Verfahrenszentrum Kreuzlingen eine Menge Arbeit hatten. Der Krieg in Syrien betraf sie zwar weit weniger als andere Länder. Die Schweiz war kein EU-Land, hier lebten keine Verwandten, die es bereits geschafft hatten. Mails und Selfies, die zeigen sollten, wie willkommen sie ­waren, kursierten keine, und eine Kanzlerin, die versprach: «Wir schaffen das», gab es auch nicht.

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