Urs Bircher - Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991

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Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991: краткое содержание, описание и аннотация

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Dieses E-Book enthält die beiden Bände der Max-Frisch-Biografie von Urs Bircher, die gedruckt unter den Titeln «Vom langsamen Wachsen eines Zorns. Max Frisch 1911-1955» und «Mit Ausnahme der Freundschaft. Max Frisch 1956-1991» erschienen sind.
Eine Biographie über Max Frisch? Wie Dichtung und Wahrheit bestimmen bei diesem Autor? Wie die «Dorfschnüffelattitüde» (Frisch) vermeiden? Während vieler Gespräche mit Max Frisch hat Urs Bircher einen spannenden Ansatz gefunden: Max Frisch hat jede Lebensentscheidung, die ihm bevorstand, literarisch durchgespielt, um danach den gefundenen Weg einzuschlagen. So lag es nahe, Frischs Werk als ein einziges, großes Tagebuch zu lesen.
Allerdings interessierten Bircher nicht 'Schlüsseltexte', sondern der künstlerische und intellektuelle Werdegang eines Menschen, der immer wieder in besonderem Maß sich selber befragt hat. Zum Vorschein gekommen ist ein Zeuge dieses Jahrhunderts, der, indem er sich zum Gegenstand von Literatur gemacht hat, dieses in seiner Entwicklung repräsentiert. Zum Vorschein kommen auch die heute relativ wenig bekannten frühen Jahre von Max Frisch, nicht zuletzt dank neu erschlossener Quellen.

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Wie viele Intellektuelle erkannte Frisch die Tragweite der faschistischen Wende nicht; man lebte im »Dunkel des gelebten Augenblicks« (Ernst Bloch). Dabei erlebte er den Ungeist der Zeit seit 1933 aus nächster Nähe. An der Zürcher Universität entstand 1933 der Kampfbund Neue und Nationale Front, dem auch Freund Emil Staiger zeitweilig angehörte. Der nazifreundliche Studentenclub unterhielt enge Beziehungen zum rechtsbürgerlichen Honoratiorenclub Volksbund für die Unabhängigkeit der Schweiz. Der größte Erfolg der »Fronten«, so der Sammelname für die Faschisten in der Schweiz, war die Listenverbindung und der gemeinsame Wahlkampf mit dem Bürgerblock anläßlich der Gemeinde- und Stadtratswahlen von 1933. Auch die NZZ war mit im Bund. 1934 ergriff der Bundesrat, der zunehmend autoritär mit Dringlichkeitsbeschlüssen regierte, erste Zensurmaßnahmen gegen Zeitungen, die kritisch über Deutschland berichteten. Im gleichen Jahr versuchten die Frontisten unter der Führung des schwerreichen James Schwarzenbach – später berüchtigt für seine ausländerfeindlichen Initiativen –, die »jüdisch-bolschewistische Brut« in Erika Manns Pfeffermühle und am Schauspielhaus mit Gewalt aus der Stadt zu vertreiben. Und 1935 wurde ein faschistisch inspirierter Verfassungsputsch gerade noch rechtzeitig vereitelt.

Daß die meisten Schweizerinnen und Schweizer die faschistische Bedrohung damals noch nicht als gefährlich empfanden, hat verschiedene Gründe. Entscheidend dürfte gewesen sein, daß manche Ideen der neuen Bewegung nicht einfach als ausländisches »Zeugs«, sondern durchaus als gut vaterländisches und auf dem eigenen Mist gewachsenes Gedankengut empfunden wurden. Mitte der dreißiger Jahre erreichten nämlich einige Entwicklungen ihren Höhepunkt, deren Wurzeln fünfzehn und mehr Jahre in die Schweizer Geschichte zurückreichten. Ökonomische und soziale Umbrüche im Gefolge des Ersten Weltkrieges führten nach 1918 auch in der Schweiz zu schweren Spannungen. Im Generalstreik von 1918 und in den folgenden Landesstreiks – sie wurden durch Armee und militante Bürgerwehren niedergeschlagen – wehrten sich die unteren Schichten gegen ihre zunehmende Verarmung. Die Nachkriegskrise 1921/22 mit einem Rekord von über zehn Prozent Arbeitslosen verunsicherte die Bevölkerung tief. Durch den Übergang vom Majorz- zum Proporzwahlrecht im Jahr 1919 konnten die zentrifugalen Kräfte politisch zunächst aufgefangen werden. Der Freisinn, der seine absolute Mehrheit verloren hatte, schuf Bündnisse mit den Katholisch-Konservativen und den konservativen Kräften der neuen Bauern-, Gewerbe- und Bürgerpartei (bgb, heute svp). Ideen des Ständestaats, des Nationalismus, völkisches und patriarchalisches Autoritätsdenken bis hin zur Führerideologie, Ausländerfeindlichkeit, vor allem ein militanter Antisozialismus und Antikommunismus hielten das Bündnis zusammen und schufen geistige Brücken zu den faschistischen Kräften im In- und Ausland.

Dieses Gedankengut fand auch seine Vertreter in der Bundesregierung. Der katholisch-konservative Giuseppe Motta, Bundesrat von 1911 bis 1940, eine politische Schlüsselfigur der dreißiger Jahre, hegte offene Sympathien für Mussolini und Franco. Sein Amtsnachfolger, der

Waadtländer Radikale (Rechtsliberale) Marcel Pilet-Golaz (Bundesrat von 1929 bis 1944), rief 1940, nach dem Fall Frankreichs, öffentlich zum Arrangement mit Hitlerdeutschland auf. Der katholisch-konservative Jean-Marie Musy betätigte sich nach seinem Rücktritt als Bundesrat (Ende 1934) offen in der faschistischen Bewegung.

Auf der Linken erstarkten die Gewerkschaften und die sozialdemokratische Partei. Obschon diese sich mehrheitlich von der kommunistischen Internationale abgrenzte und die Klassenkampftheorie ablehnte, verteufelte der Bürgerblock die Sozialdemokraten bis in die Mitte der dreißiger Jahre als staatsgefährdende Partei. Dennoch errang die sps 1924 und 1925 mit der Ablehnung der 54-Stunden-Woche und der Annahme des Alters-und-Hinterlassenen-Versicherungs-Artikels in die Bundesverfassung zwei wichtige politische Siege. Aber erst 1943, nach Stalingrad, zog erstmals ein Sozialdemokrat in die Bundesregierung ein.

Die Spannungen nach dem Ersten Weltkrieg begründeten nicht nur die linken wie die bürgerlichen Parteiungen, sie waren auch der Humus, woraus ein artenreiches schweizerisch-faschistisches Kraut schoß. Die Bürgerwehren gegen die streikenden Arbeiter, nicht selten von Militärs munitioniert, die Masse der sozial verunsicherten Bauern rechts von der bgb, elitär-antidemokratische, vor allem aber antisozialistische Intellektuelle und Studenten, sie bildeten heterogene Quellen, aus denen das braune Wasser sprang, das Anfang der dreißiger Jahre zur Frontenbewegung zusammenfloß. Die Bewegung war uneinheitlich, »die politisch-programmatischen Grundzüge sind meist kaum vergleichbar«.87 Gemeinsam war ihnen die Kritik am bestehenden Parlamentarismus und am liberalen Wirtschaftssystem, die Betonung korporativer Ideen, Blut-und-Boden-Vorstellungen in Teilen der Bauernschaft, die Sympathie für autoritäre Führerprinzipien und die Betonung nostalgischer, mythisch und völkisch verklärter Tugenden der alten Eidgenossen.

So stellt sich der Schweizer Faschismus nicht einfach als ein Auslandsimport dar, sondern auch in manchem als eine urschweizerische Ideologie. Nur so ist die gedankliche und sprachliche Nähe so vieler führender Schweizer Industrieller, Militärs, Intellektueller und Dichter zu dieser Bewegung verständlich. Sie waren nicht einfach Söldner des Reichs, sie empfanden sich selbst als in der Wolle gefärbte Schweizer88 .

Dennoch: Blind war nur, wer blind sein wollte. Minister Carl Jacob Burckhardts Bericht aus den deutschen Konzentrationslagern sprach eine deutliche Sprache. Der autobiographische Bericht aus dem Konzentrationslager, Die Moorsoldaten, verfaßt vom berühmten Schauspielhaus-Schauspieler Wolfgang Langhoff, erschien 1935 und löste heftige Debatten in der Öffentlichkeit aus. Die zahlreichen Emigranten in der Schweiz legten beredtes Zeugnis ab, die Zeitungen litten noch kaum unter dem Zensurdruck. Wer um 1935 in der Schweiz über das Geschehen in Deutschland im Bild sein wollte, hatte ausreichend Informationen zur Hand.

Frisch war nicht unwissend, doch in jenen Jahren an Politik schlicht nicht interessiert. Er sei mit sich und seiner Schriftstellerei so beschäftigt gewesen, erzählte seine damalige Freundin, daß er die Weltgeschichte um sich herum kaum wahrgenommen habe. »Er schrieb damals (1934) an einem Roman, einer Doppelgängergeschichte von einem, der sich in der Limmat scheinbar ertränkt hat – weil man seine Kleider fand –, der aber doch weiterlebte als sein Doppelgänger, also eine Stiller-Geschichte. Das hat ihn damals interessiert.« Politik sei ihm erst ein Thema geworden, als er 1939 in den Militärdienst mußte. »Sein Interesse damals galt den rein menschlichen Problemen und der Natur. Einmal hat er mich gefragt, warum ich denn in Zürich studiere, wo ich doch in Berlin gewohnt habe. Ich sei als Jüdin emigriert. Darauf hat er gar nichts geantwortet. Später war er sehr überrascht und es hat ihn beschäftigt, daß er mir damals nichts geantwortet hatte.«89 Politik, das waren ihm allenfalls »die aufgeregten Streiche benachbarter Führer«, Poesie aber »jenes Beruhigendere, daß Sommer glühen und Herbste glimmen …«.90

Der junge Dichter

Käte Rubensohn, so der Name jener Freundin, wurde 1914 in Hildesheim geboren. Sie entstammte einer bürgerlich-intellektuellen Familie jüdischer Abstammung, die bis zuletzt nicht wahrhaben wollte, daß man sie eines Tages nicht mehr als Deutsche akzeptieren würde. Der Vater war Altphilologe und Archäologe, grub in Paros und auf Elephantine und leitete bis 1915 das Roemer- und Pelizaeus-Museum in Hildesheim. Danach unterrichtete er als Gymnasialprofessor in Berlin. Geheimrat war er nicht, wie Frisch in Montauk schrieb, das war Onkel Ludwig Borchardt, der in Tell el Amarna die berühmte Nofretete-Büste ausgegraben hatte. Käte, der als Jüdin die deutschen Universitäten versperrt blieben, konnte dank diesem Onkel in Zürich Germanistik studieren. Sie war während vier Jahren Frischs Lebensgefährtin. Da sie oft in Berlin weilte – die Eltern emigrierten erst 1939 –, entstand ein umfangreicher Briefwechsel, der, abgesehen von Frischs eigenen Texten, die wichtigste Quelle für die Kenntnis des jungen Max Frisch darstellt.91

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