
Mangelan diesem Mineralsalz zeigt sich u. a. in seinem starken Bezug zu den Schleimhäuten. Kalium sulf. ist das Mittel der 3. Phase (Wiederherstellungsphase) einer (Infektions-) Krankheit.
Schleimige oder milde eitrige Absonderungen der Schleimhäute und gelblich bis ockerfarbener Auswurf sind typisch für diese Phase. Oft hört man über den Bronchien ein Schleimrasseln. Das Mineral hat einen großen Bezug zur Haut und ist deshalb ein wichtiges Heilmittel der Oberhautzellen, z. B. bei trockener Haut, Neurodermitis, Ekzemerkrankungen, Schuppenflechte (Psoriasis), Bindehautentzündung mit gelblichem Sekret, Halsentzündung mit gelblichen Belägen. Bei Entzündungen der Haut kommt es in dieser Phase zu Hautabschuppungen, oft auf klebrigem Untergrund. Bei entzündlichen Erkrankungen der Gelenke, verbunden mit wandernden rheumatischen Gelenkschmerzen, hilft es, die Schmerzsymptome zu mildern und die Heilung zu unterstützen. Es regt den Leberstoffwechsel auf Zellebene an. Wir verwenden es bei alten Katarrhen, bei Mittelohrentzündung, verstopften Nebenhöhlen und chronischem Schnupfen (es bringt den Eiter in Gang); bei gestörter Fettverdauung infolge verminderter Verdauungsleistung (Fettstühle), bei häufigem Gähnen als Zeichen für Sauerstoffmangel, auch bei Kältegefühl.
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Woran sind Mängel erkennbar? |
Haut |
Leberflecken, Sommersprossen, Ausschlag mit Schuppenbildung, oder auch trocken und klebrig; Milchschorf mit gelblich-klebenden bis gelblich-bräunlichen Krusten |
Absonderungen |
gelbschleimige, milde Absonderungen, können auch ins Grünliche gehen, keinesfalls ätzend oder scharfmachend |
Zungenbeläge |
gelblich-schleimig, bei akutem Bedarf ockerfarben |
Augenregion |
ein ockergelber Farbton lässt sich am inneren Augenwinkel und besonders häufig innerhalb der so genannten „A-Form“, die von der Nasenwurzel bis zum Kinn verläuft, feststellen; Augenlider bräunlich-gelblich, unten und oben |
Lippen |
braun-gelber Farbton rechts und links unter der Unterlippe |
Nasenflügel |
gelblich-bräunliche Flecke |
Gesicht |
bräunlich-gelb, bräunliche und gelbliche Flecke |
Stirn |
bräunliches Gelb, kann auch über die ganze Haut verteilt sein |
Anwendung
Kalium sulf. kann bei allen Krankheiten angewendet werden, bei denen sich die Ausheilung verzögert oder Neigung zu Chronizität besteht. Es findet auch als Zwischenmittel Verwendung, um eine ins Stocken geratene Behandlung voranzubringen. Aufgrund der Entgiftungsfunktion ist es zur Unterstützung der Leber einsetzbar. Schüßler nannte es das „kleine große Lebermittel“ der Biochemie. Daraus ergeben sich günstige Wirkungen auf das Herz und den Pfortaderkreislauf (in den großen Blutkreislauf eingeschalteter funktioneller Leberkreislauf, der das venöse Blut von Speiseröhre, Magen, Dünn- und Dickdarm, Bauchspeicheldrüse und Milzvenen über die Pfortader zur Leber befördert) und auf die dazugehörigen Organe. Durch seinen großen Bezug zur Milz und zur Bauchspeicheldrüse kann es bei allen Leiden, die in Verbindung damit stehen, eingesetzt werden. Es fördert die Abschuppung nach Kinderkrankheiten wie Masern, Scharlach und Röteln. Die Stimmung der Kinder ist traurig und ängstlich.
Setzen wir es für die Reinigung / Zellentschlackung ein, wird es am besten zwischen 17 und 22 Uhr gegeben.
Einflüsse auf die Wirkung
Verschlechterung abends, nachts, in geschlossenen, warmen Räumen. Besserung in frischer, kühler Luft, morgens gegen 7 Uhr. (Oft sind diese Einflüsse der einzige Hinweis auf Salz Nr. 6.)
• Mittel für das 3. Entzündungsstadium
• „Alles ist gelbschleimig“
• Bei Lufthunger
• Mittel für Morgenmuffel und gegen Katzenjammer
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Nr. 7 Magnesium phosphoricum (MgHPO 4· 3H 2O)
Das Salz gegen Krämpfe und Schmerzen – Regelpotenz: D 6
Phosphorsaures Magnesium findet sich vorwiegend in den Nerven- und Muskelzellen, im Gehirn und Rückenmark, in einer großen Anzahl innerer Organe (Herz, Leber, Lunge, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren, Darm und Schilddrüse) sowie in Knochen und Zähnen. Nach Schüßler fördert es „die selbstständige Bewegung der Zellen“.
Magnesium phos. spielt sowohl intrazellulär als auch extrazellulär eine zentrale Rolle und wird für die Aktivität zahlreicher Enzyme benötigt. Interessant ist, dass Magnesium im Körper stets mit Calcium einhergeht. Dies deutet darauf hin, dass einerseits die krankhaften Erscheinungen beim Fehlen eines der beiden Mineralsalze die gleichen sind, andererseits sie sich in der Therapie gegenseitig ergänzen können. Sollte im Einzelfall einmal Magnesium phos. versagen, lässt man an seine Stelle Calcium phos. (Nr. 2) treten. Es mildert die Erregbarkeit der vegetativen Zentren, verlängert die Überleitungszeit am Herzmuskel, setzt den Tonus der glatten Muskulatur herab und wirkt schlaffördernd. Entsprechend seiner großen Bedeutung für Muskeln und Nerven gilt es als das Mittel für alle Krampf- und Schmerzzustände mit „blitzartigem“ Charakter. Übersäuerung der Gewebe bildet die Grundlage für viele chronische Erkrankungen. Deswegen kommt Magnesium phos. neben Calcium phos. eine wesentliche Bedeutung zu. Je mehr Säure gebunden werden muss, desto größer der Bedarf. Es ist daher ein Basismittel zur Vorbeugung und Behandlung von chronischen Erkrankungen.

Mangelan diesem Mineralsalz führt zu einer übermäßigen Erregbarkeit der Nervenzellen. Es kommt zu Funktionsstörungen sensibler Organe, diese werden dann häufig als „nicht organisch bedingt“ diagnostiziert und sprechen deshalb auf herkömmliche Behandlungsmethoden kaum an.
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Symptome: Spannungszustände, innere Verkrampfungen, (Ein-) Schlafstörungen, Hyperaktivität, Erregung und Unruhe, Angstzustände, vegetative Dystonie, Zuckungen, Tics; Neuralgien, Kopfschmerzen wie „elektrische Schläge“, Schulkopfschmerz, Zahnschmerzen, Muskelschmerzen, Migräne, Krämpfe, alle Arten von Koliken; Schluckauf, Wadenkrämpfe, nervöse Verdauungsstörung (Durchfall, Verstopfung), krampfartiger Husten, Asthma, niedriger Blutdruck, Juckreiz, der sich durch Bettwärme verschlimmert. Suchtverhalten geht auf einen Mangel an Magnesium phos. zurück, z. B. Verlangen nach Süßem.
Woran sind Mängel erkennbar? |
Gesicht |
zarte „Magnesiumröte“ = Lampenfieberröte, die meist rechts und links der Nase auf den Wangen liegt – ohne fühlbare Wärme, obwohl man selbst oft das Gefühl von Hitze unter der Röte hat; Erröten bei Verlegenheit; hektische Flecken, die plötzlich im Gesicht oder am Hals nach geistiger oder körperlicher Anstrengung oder bei Aufregung auftreten; die Röte kann auch über das ganze Gesicht gehen. Im Unterschied zur Ferrum-Röte ist keine Hauterwärmung damit verbunden. |
Wangen |
karmesinrot (entsteht, wenn neben Magnesium-phos.-Mangel auch ein Kalium-chlor.-Mangel besteht); Rot wird intensiver, nicht blaurot. |
Nasenflügel |
talerförmige Röte links und rechts der Nasenflügel |
Zunge |
rein |
Haut |
Juckreiz, zur Beruhigung des Hautausschlages |
Anwendung
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