Am Rande des Sturms - Das Schweizer Militär im Ersten Weltkrieg / En marche de la tempête - les forces armées suisse pendant la Première Guerre mondiale

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Konfliktbeladen zeigt sich die Geschichte des Militärs im Ersten Weltkrieg – auch wenn die Schweiz nicht aktiv am Krieg teilgenommen hat. Nicht minder kontrovers war der Stoff für geschichtspolitische Kontroversen. Sei es die personell schillernde Armeeführung, sei es die Disziplinierung der Wehrmänner durch Offiziere und Militärjustiz, seien es die Ordnungsdiensteinsätze der Armee im Innern. Der Band führt Forschungsergebnisse der letzten zwanzig Jahre zum Schweizer Militär im Ersten Weltkrieg zusammen. Er liefert eine multiperspektivische Gesamtschau und hinterfragt eingefahrene Sichtweisen und Narrative. Hauptbetrachtungsfelder sind die Armeeführung, der Militäralltag, die Militärjustiz, die Ausgestaltung der Landesverteidigung, die Ordnungsdienste und der Landesstreik von 1918 sowie die Verortung der Schweizer Armee im internationalen Kontext.

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Zweitens ging er von der Prämisse der «Neutralitätsbehauptung» aus. Das heisst, er nahm an, dass es der Schweiz gelingen könne und müsse, die «Kriegseventualität zwei» durchzuziehen, sich aus den Kriegshandlungen herauszuhalten. Die Zuversicht schöpfte er aus dem generellen Do ut des der Aussenwirtschaftsbeziehungen, aus der Flexibilität der Handelsverträge, aus der Bedeutung der Eisenbahnverbindungen und Alpentransversalen sowie aus den Möglichkeiten, unter erschwerten Bedingungen die Landesversorgung via Nachbarländer und auf dem Weltmarkt generell sicherzustellen. Jöhrs Vertrauen in die Fähigkeit des von Kriegführenden umgebenen kleinen Staates, sich nützlich, ja unverzichtbar zu machen und sich agil zu arrangieren, war allerdings nicht grenzenlos. So zog er, drittens, einen in den Zustand völliger Ungewissheit hineinführenden militärischen Angriff auf die Schweiz in Betracht und führte, als «Schlussbemerkung» zu den Ergebnissen seiner Studie, an: «Alle finanzielle und wirtschaftliche Vorsorge wäre vergebens, wenn das Heer versagen würde.» 28

Im Nachhinein – und die Geschichtswissenschaft ist gleichsam dazu verdammt, mit dieser Möglichkeit der Rückschau produktiv umzugehen – fällt auf, dass Jöhr sich wenig mit der Frage der Kriegsdauer befasst. Er schildert eher ein Dispositiv als einen Plan. Die von so unterschiedlichen Köpfen wie Friedrich Engels 1887 und Helmuth von Moltke 1890 erstellten Prognosen, es würde, wenn der Frieden misslinge, ein viele Jahre andauernder, bis zur brutalen Erschöpfung geführter Krieg mit bis zu 10 Millionen toten Soldaten in Aussicht stehen, tauchen in seinem Problemhorizont nicht auf. Ebenso wenig teilt er den Optimismus eines Johann von Bloch oder eines Norman Angell, die beide – der eine 1898, der andere 1910 – in materialreichen Studien die Unmöglichkeit eines Krieges angesichts einer forcierten Globalisierung nachzuweisen versuchten. 29Jöhr blieb skeptisch, doch er glaubte, die Schweiz könne ihre vielfältigen Verbindungen nutzen und sie für die Neutralitätssicherung instrumentalisieren. Dabei ging er auch von der – nach 1914 rasch falsifizierten – Vorstellung aus, dass die Weltmeere gerade angesichts moderner Waffentechnik nach einer kurzen Umbruchphase rasch wieder sicher sein würden, weil sich zwangsläufig die eine oder andere Seite durchsetzen müsse.

Dass Abhängigkeiten gleichzeitig Aktivposten in den wirtschaftlichen Aussenbeziehungen eines Landes darstellen, wurde 1913 noch pointierter als bei Jöhr durch den Wirtschaftshistoriker und Sekretär der Basler Handelskammer, Traugott Geering, geäussert. In einer Analyse der «Exportstruktur der schweizerischen Volkswirtschaft» schilderte dieser die Schweiz als pionierhaften modernen Industriestaat mit «gewaltiger Exportleistung». Seine Aussenwirtschaft ermögliche es dem Land, «das Erwerbsleben […] weit über das Mass der natürlich gegebenen Produktionsbedingungen […] hinaus» zu erweitern und «für Hunderttausende Arbeit und Erwerb im Lande» zu schaffen, «die sonst keinen Platz bei uns hätten». So hat zum Beispiel die Uhrenindustrie – gemessen am kleinen Landesbedarf – «eine fünfzigmal grössere Produktion für den Weltmarkt aufgebaut». 30Geering sah in solchen wirtschaftlichen Verflechtungen eine «innere Notwendigkeit für jedes halbwegs zivilisierte Volk»; in «einem so kleinen Kulturstaate wie die Schweiz» wären sie «am allerwenigsten zu vermeiden». 31Mit seiner «kräftigen, schöpferischen industriellen Initiative» erschliesse sich das Land «das unendliche Wirkungsfeld des Weltmarktes». 32Tatsächlich werde die Schweiz «durch die […] enge Verkettung mit dem Weltmarkt vom Ausland abhängig». Dieser Sachverhalt sei jedoch auch eine Stärke, denn «mit diesen Exporten machen wir […] das Ausland unserer Volkswirtschaft in dem denkbar stärksten Masse tributär». 33Die «Unentbehrlichkeit unserer Exportproduktion für das Ausland» ermögliche es der Schweiz im Gegenzug, «das Brotkorn in der Hauptsache» zu importieren. 34Aufgrund dieses «industriellen Machtbestandes» dürfe das Land optimistisch in die Zukunft blicken.

Geering formuliert hier ein Jahr vor Kriegsausbruch die These einer fundamentalen Reziprozität von Abhängigkeit und Attraktivität, von Verwundbarkeit und Einflussnahme. Er brachte jene Faktoren ins Spiel, die es den Akteuren der schweizerischen Volkswirtschaft auch im Zustand der «bewaffneten Neutralität» ermöglichen können, überraschende Chancen wahrzunehmen. Wie vor ihm schon Adolf Jöhr thematisierte er indirekt die Ambivalenz eines wirtschaftlichen Sich-nützlich-Machens der Schweiz. Dieses setzte Verflechtungen in alle Richtungen voraus; mit Autarkiemaximen kann man anderen wenig bieten. Eine offene und leistungsfähige Volkswirtschaft hingegen erhöht nicht nur das Erpressungspotenzial, sondern kann die staatliche Souveränitätsbehauptung sowie nationale Existenzsicherung unterstützen. Das mag kostspielig sein – dieselbe Konstellation bietet aber ebenso Chancen auf Kriegsgewinne und für ein neutrales Profitieren.

Eine solche Problemstellung führt zur Frage, inwieweit die militärischen, politischen und wirtschaftlichen Verantwortlichen solche zentralen Einsichten rezipierten. Und sie regt zur Überlegung an, inwieweit diese komplexe Problematik in der schweizerischen Öffentlichkeit wahrgenommen und diskutiert wurde.

III.

Welche Konsequenzen wurden in der Schweiz vor und bei Kriegsausbruch aus den vorgestellten Analysen gezogen? Der Historiker Heinz Ochsenbein hielt bereits 1971 in seiner Studie «Die verlorene Wirtschaftsfreiheit» fest: «Weder der Bundesrat noch der Generalstab hat in seiner Lagebeurteilung die Erkenntnis vorweggenommen, dass die Schweiz […] durch eine Wirtschaftsblockade am lebenswichtigen wirtschaftlichen Nerv getroffen werden könnte, dass im 20. Jahrhundert die Handelspolitik immer mehr zur Aussenpolitik werden würde und die Schweiz gerade dank ihrer wirtschaftlichen Verflechtung mit allen wichtigen Ländern einige Überlebenschancen hätte.» 35Ochsenbein konstatiert bei der militärischen und zunächst auch bei der politischen Führung eine eklatante Unfähigkeit, die Zusammenhänge zwischen souveränem Staat und funktionsfähiger Wirtschaft angemessen zu reflektieren. Er attestiert zum Beispiel Bundesrat Giuseppe Motta einen grotesken «Dilettantismus» und spricht insgesamt von einer «erstaunlichen Sorglosigkeit». 36Aus transnationaler Perspektive lässt sich unschwer zeigen, dass es sich hier keineswegs um eine schweizerische Spezialität handelt. So konstatierte der 1919 in die Schweiz eingewanderte österreichische Ökonom und Bankier Felix Somary einen «ökonomischen Analphabetismus» in vielen Ländern; dieser ist allerdings in der vergleichsweise kompakten und eng vernetzten schweizerischen Elite besonders erklärungsbedürftig. 37

Die Neigung, Probleme der Versorgungssicherheit in einen sehr kurzfristigen Zeithorizont zu stellen, war omnipräsent. 1912 lenkten die Spannungen auf dem Balkan und der dort im Herbst ausbrechende Krieg auch in Regierung und Parlament einige Aufmerksamkeit auf diese Fragen. Am 19. Juni 1912 reichten der katholisch-konservative Nationalrat Josef-Anton Balmer (Luzern) und Mitunterzeichner eine Motion ein, welche das Problem der Abhängigkeit von Getreideimporten über den Rhein aufwarf, dies mit einem Schwerpunkt auf dem Sachverhalt, dass auf dieser Route in Mannheim, Strassburg und Kehl «weit grössere Posten schweizerischen Getreides auf Lager gelegt sind, als in unsern sämtlichen schweizerischen Lagerhäusern zusammen». Diese Lager wären «im Falle eines Krieges des Dreibundes […] wohl für uns verloren.» 38

Ende Oktober befasste sich dann die Landesregierung auf Antrag des Schweizerischen Militärdepartements (SMD), das einen «ganz konfidenziellen» Bericht unterbreitete, mit der «Brotversorgung der Schweiz», und zwar mit Bezug auf die grundsätzlichen Optionen der Schweiz in einem künftigen Krieg. Man dürfe, so das SMD, «zwar auch hier nicht allzu schwarz sehen» und müsse sich vor allem «klar machen, dass eine völlige Einkreisung der Schweiz durch Abschneidung aller Getreidefuhren zwar wohl für eine gewisse Übergangszeit möglich ist, dagegen nicht auf eine längere Dauer vorauszusehen ist». Die politische Lage werde es «naturgemäss mit sich bringen, dass nach relativ kurzer Zeit seit dem Ausbruch von Feindseligkeiten eine Annäherung der Schweiz nach irgend einer Seite eintritt». Denn «eine Schweiz im Kampfe gegen alle vier Grenzmächte ist undenkbar und eine Schweiz als dauernd unbeteiligte und neutrale Insel inmitten der Brandung des europäischen Krieges im höchsten Grade unwahrscheinlich. Hat aber einmal nach irgendeiner Seite eine Annäherung stattgefunden, so hört dort die Getreidesperre auf. Praktisch kann es sich also nur darum handeln, dass wir für eine gewisse Übergangszeit vorgesorgt seien.» 39Der Bundesrat folgte diesem Bericht und beschloss einige Massnahmen, welche die Situation nicht effektiv veränderten. 40

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