André Holenstein - Mitten in Europa
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Trotz solchen Rückschlägen setzte seit der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts eine permanente Schweizer Auswanderung in die englischen Kolonien Nordamerikas ein. In den Vereinigten Staaten von Amerika lebten schon 1790 etwa 25 000 Auswanderer aus der Schweiz, mehrheitlich in Städten. Ihren Höhepunkt erreichte die Massenauswanderung im 19. Jahrhundert. In jedem Jahrzehnt zwischen der Mitte des 19. Jahrhunderts und den 1920er-Jahren verliessen die Menschen zu Zehntausenden definitiv die Schweiz. Allein in den 1880er-Jahren waren es mehr als 90 000, die von der Aussicht auf ein besseres Leben in Übersee angelockt wurden. Die Auswanderung wurde massgeblich durch professionelle Auswanderungsagenturen organisiert und durch die rasante Verbesserung der Transportmittel (Eisenbahn, Hochseedampfer) erleichtert. Neben Nord- und Südamerika war Russland seit dem 18. Jahrhundert eine wichtige Destination für Siedlungswanderer. Bis zur Russischen Revolution 1917 zogen mehr als 20 000 Schweizerinnen und Schweizer vorübergehend oder auf Dauer nach Russland, darunter – neben Hofbeamten und Offizieren, Architekten, Gelehrten, Ärzten, Zuckerbäckern, Erziehern und Gouvernanten – im 19. Jahrhundert auch zahlreiche Käser.
EINWANDERER VERÄNDERN DIE SCHWEIZ
In der frühen Neuzeit handhabten Städte und Dörfer die dauerhafte Niederlassung und bürgerrechtliche Integration von Fremden aus Angst vor wirtschaftlicher Konkurrenz und vor den steigenden Kosten für die Armenfürsorge grundsätzlich sehr restriktiv. Die Zuwanderung grösserer Gruppen in die Schweiz blieb bis zur starken Immigration von Arbeitskräften im Zeitalter der industriellen und demografischen Revolution im 19. Jahrhundert die Ausnahme. Eine solche Ausnahme stellten die reformierten Glaubensflüchtlinge dar, die zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert einwanderten und ein wichtiges Kapitel der schweizerischen Migrationsgeschichte bilden. Die reformierten Territorien der alten Schweiz waren naheliegende Zufluchtsorte für Menschen, die wegen ihres protestantischen Glaubens zur Flucht beziehungsweise Auswanderung gezwungen wurden. Als Kernlande der (zwinglischen und calvinischen) Reformation boten die reformierten Orte diesen Menschen Schutz vor Verfolgung. In Genf, in der Waadt, in Neuenburg sowie in den reformierten Städten der deutschen Schweiz ersuchten Glaubensflüchtlinge aus Italien (Veltlin, Toscana), Savoyen, Frankreich und England schon ab den 1530er-Jahren um Hilfe und um zeitweilige oder dauerhafte Aufnahme.
Neugläubige Glaubensflüchtlinge gelangten in zwei Phasen in die reformierte Schweiz. Eine erste Bewegung («premier refuge») setzte in den 1530er-/1540er-Jahren ein und dauerte bis zum Ende der Religionskriege in Frankreich und der Proklamation des Toleranzedikts von Nantes 1598 durch den französischen König Heinrich IV. (1553–1610, ab 1589 König von Frankreich). Zentren der Zuwanderung waren die reformierten Gebiete der Westschweiz, allen voran Genf, dann aber auch die bernische Waadt und Neuenburg. Fast 8000 Refugianten liessen sich schätzungsweise zwischen 1549 und 1587 als Hintersassen in Genf nieder, das 1580 etwa 17 300 Einwohner zählte. 3000 Flüchtlinge blieben auf Dauer in Genf und machten sich dort als Drucker, Buchhändler und besonders als erfolgreiche Textilfabrikanten und -händler einen Namen. Viele Refugianten der ersten Flüchtlingswelle kehrten nach Frankreich zurück, sobald es die sehr wechselhafte konfessionspolitische Lage in Frankreich zuliess.
Die grosse Einwanderung französischer Hugenotten («second refuge») datiert aus dem letzten Viertel des 17. Jahrhunderts und dem frühen 18. Jahrhundert und wurde durch die Religionspolitik König Ludwigs XIV. von Frankreich ausgelöst, der 1685 das Toleranzedikt von Nantes widerrief. Ungefähr 150 000 Hugenotten sollen die Flucht der erzwungenen Konversion vorgezogen haben. Etwa 60 000 durchquerten dabei die Schweiz, doch liessen sich nur rund 20 000 definitiv hier nieder. Die Solidarität mit den savoyischen und französischen Glaubensbrüdern und -schwestern hielt sich auch in den reformierten Städten und Kantonen in engen Grenzen, sobald erste Hilfe einmal geleistet worden war. Angst vor wirtschaftlicher Konkurrenz, vor politischen Repressalien des mächtigen Nachbarn Frankreich sowie die Ernte- und Hungerkrisen des späten 17. Jahrhunderts veranlassten die Orte zur Wegweisung der meisten Flüchtlinge. Da diese im Gegensatz zu den Glaubensflüchtlingen im 16. Jahrhundert nicht mehr nach Frankreich zurückkehren konnten, zogen viele nach Deutschland weiter, wo sie vor allem in calvinistischen und lutherischen Territorien aufgenommen wurden.
Unter den Familien, die sich nach der Flucht dauerhaft in der Schweiz niederliessen, fanden einige Zugang zur Elite ihrer neuen Heimatstadt, wobei vielfach ihr unternehmerischer Erfolg die Verbindung zu den führenden Geschlechtern anbahnte und die Integration in die soziopolitische und kulturelle Elite erleichterte. Das wirtschaftliche, kulturelle und politische Profil der Städte Genf, Lausanne, Neuenburg, Basel und Zürich in der Neuzeit ist massgeblich von eingewanderten Familien mit Refugiantenhintergrund geprägt worden. Die erfolgreiche Einbindung in die städtische Oberschicht liess die Erinnerung an diese Herkunft mit der Zeit verblassen.
Refugiantenfamilien in der Oberschicht der Städte Genf, Lausanne, Neuchâtel, Basel und Zürich (Auswahl, 16.–18. Jahrhundert) 23







Die Integrationspolitik der Stadt Genf spiegelt deutlich die beiden grossen Flüchtlingsbewegungen wider. Mehrere Familien aus dem ersten Refuge (Mitte und zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts) fanden Zugang zur Elite. Darunter waren Franzosen und Luccheser stark vertreten. Zürich nahm protestantische Familien aus südalpinen Tälern auf, besonders jene, die 1555 auf Druck der katholischen Orte Locarno hatten verlassen müssen. Refugianten aus Lothringen und den spanischen Niederlanden bevorzugten die deutschsprachige eidgenössische Grenzstadt Basel. Nicht immer gelangten die Refugianten auf direktem Weg an ihre neue Bleibestätte. Die Wanderung konnte über mehrere Stationen erfolgen, in deren Verlauf die Familien sich in Linien aufspalteten, so im Fall der Fatio, die einen Zweig in Basel und in Genf begründeten, oder bei den Pourtalès, die je eine Linie mit Bürgerrecht in Genf und in Neuenburg besassen. Für die Aufnahme dieser Familien ins städtische Bürgerrecht sowie deren Aufstieg in die soziale, politische und kulturelle Elite ihrer neuen Heimatstadt legte häufig wirtschaftlicher Erfolg die Grundlage. Die Familien aus Lucca und aus dem Locarnese brachten das Seidengewerbe nach Genf beziehungsweise nach Zürich und etablierten dort eine blühende Seidenindustrie. Die Franzosen Fazy, Deluze und Pourtalès führten um 1700 die Indiennefabrikation ins Land ein. Der wirtschaftliche Erfolg dieser Familien auch nach der erzwungenen Migration gründete in der Tatsache, dass sie ihr bewegliches Vermögen, oft in Form von Wechselbriefen, rechtzeitig ins Ausland transferiert und die Liquidität für ihre Geschäftstätigkeit bewahrt hatten. Ebenso hatten sie ihre Bestellbücher und Kundendaten mitgenommen. Die Geschäftsbeziehungen und die unternehmerischen Qualifikationen waren im Gepäck der Refugianten mitgewandert, was eine entscheidende Voraussetzung dafür bildete, dass die reformierten Gebiete der Schweiz seit der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts ein starkes Wachstum in verschiedenen Branchen der gewerblichen Warenproduktion erlebten. Heiratsverbindungen mit Familien aus der alten lokalen Elite eröffneten erfolgreichen Zuwanderern auch den Zugang zu den Räten. Sie sicherten auf diese Weise nicht nur ihren bemerkenswerten sozialen Aufstieg in der neuen Heimat ab, sondern gewannen auch Einfluss auf die Politik, nicht zuletzt auch auf die Wirtschafts- und Handelspolitik ihrer Städte. Materieller Wohlstand ermöglichte vielen männlichen Angehörigen dieser Familien akademische Studien und ein Leben als Gelehrte. Zahlreiche Theologen und Juristen wirkten als Professoren an Universitäten, Akademien oder Hohen Schulen. Seit dem späten 17. Jahrhundert brachten diese Familien auch Mediziner und Naturforscher hervor, die sich als Privatgelehrte und Pioniere in der Botanik, Geologie oder Alpenforschung einen Namen in der europäischen Gelehrtenrepublik machten.
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