Margret Bürgisser
Gemeinsam Eltern bleiben – trotz Trennung oder Scheidung
ISBN Print: 978-3-0355-0077-6
ISBN E-Book: 978-3-0355-0130-8
Fotos: Hansueli Trachsel
1. Auflage 2014
Alle Rechte vorbehalten
© 2014 hep verlag ag, Bern
www.hep-verlag.ch
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Liste der befragten Expertinnen und Experten
Liste der befragten Elternpaare
1.Was bedeutet gemeinsame elterliche Sorge?
1.1Einführung ins Thema
1.2Was galt bisher?
1.3Was wird neu?
1.4Was bedeutet die Revision?
1.5Politische Vorgeschichte
1.6Zielsetzung des neuen Gesetzes
1.7Erwartungen und Hoffnungen
1.8Kritik und Vorbehalte
1.9Was beinhaltet gemeinsame elterliche Sorge konkret?
Porträt 1
2.Scheidungen – eine gesellschaftliche Realität
2.1Ehe und Scheidung im gesellschaftlichen Wandel
2.2Das Phänomen Scheidung enttabuisieren
2.3Ursachen von Paarkonflikten
2.4Emotionale Bewältigung von Trennung und Scheidung
2.5Einmal Streit – immer Streit?
Porträt 2
3.Trotz Trennung weiterhin Eltern bleiben
3.1Als Paar trotz Trennung im Gespräch bleiben
3.2Den Paarkonflikt vom Kindeswohl trennen
3.3Bei Bedarf Hilfe annehmen
3.4Konstruktive Einigungsverfahren wählen
3.5Tragfähige Vereinbarungen erarbeiten
Porträt 3
4.Mediation als Chance der Konfliktbewältigung
4.1Was ist Mediation?
4.2Welche Grundsätze gelten in der Mediation?
4.3Welche Vorteile bietet Mediation?
4.4Vorgehensweisen in der Mediation
4.5Voraussetzungen und Grenzen der Mediation
4.6Optimale Wahl der Mediationsperson
4.7Kooperation zwischen Mediatorinnen und Anwälten
4.8Ergänzende Informationen
Porträt 4
5.Kinder im Fokus von Trennung und Scheidung
5.1Erkenntnisse aus der Scheidungsforschung
5.2Was Kinder für ihre Entwicklung brauchen
5.3Wer soll das Kind betreuen?
5.4Kind sein im Scheidungsprozess
5.5Bedürfnisse der Kinder nach Trennung oder Scheidung
5.6Negative Scheidungsfolgen bei Kindern
5.7Positive Scheidungsfolgen bei Kindern
5.8Beziehungspflege nach Trennung oder Scheidung
5.9Elternbeziehungen dürfen sich unterscheiden
Porträt 5
6.Die Meinung der Kinder ernst nehmen
6.1Was heisst: Wahrung des Kindeswohls?
6.2Information der Kinder durch die Eltern
6.3Partizipation der Kinder an der Neuorientierung
6.4Einbezug der Kinder in die Mediation
6.5Kindesanhörung beim Gericht
6.6Einbezug einer Kindesvertreterin/eines Kindesvertreters
Porträt 6
7.Zur Bedeutung der Rollenteilung
7.1Auswirkungen der traditionellen Rollenteilung auf die Scheidungssituation
7.2Egalitäre Rollenteilung als Chance
7.3Voraussetzungen der egalitären Rollenteilung
7.4Rollenteilung und gemeinsame elterliche Sorge
7.5Stärkung der väterlichen Verantwortung
7.6Frauen zum Wiedereinstieg ermutigen
Porträt 7
8.Wohnmodelle nach Trennung oder Scheidung
8.1Wie lebt es sich an zwei Orten?
8.2Traditionelle und alternative Wohnarrangements
8.3Das Wechselmodell
8.4Das Doppelresidenzmodell
8.5La résidence alternée
8.6Das Nestmodell
8.7Wie oft soll die Betreuung wechseln?
8.8Umsetzbarkeit alternativer Wohnmodelle in der Schweiz
Porträt 8
9.Hochkonflikthafte Paare und ihre Kinder
9.1Wenn der Streit nicht enden will
9.2Merkmale hochkonflikthafter Eltern
9.3Erfahrungen in den USA
9.4Das Prinzip der «Parallelen Elternschaft»
9.5Begleiteter Umgang
9.6Interventionsansätze bei hochstrittigen Eltern
9.7Erfahrungen mit Beratungsangeboten
Porträt 9
10.Die Rolle der Behörden und Gerichte
10.1Die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden
10.2Kindeswohlgefährdung und Kindesschutzmassnahmen
10.3Die Aufgaben der Gerichte
10.4Unterstützung für Eltern – in welcher Form?
10.5Gerichte können Eltern zur Mediation auffordern
10.6Beschränkte Sanktionsmöglichkeiten
10.7Kindesanhörung vor Gericht
10.8Ernennung eines Kindesvertreters/einer Kindesvertreterin
10.9Braucht es vermehrt Familiengerichte?
10.10Neue Anforderungen an Aus- und Weiterbildung
Porträt 10
11.Ergänzende Fragen zur elterlichen Sorge in Recht und Praxis
11.1Die Sorgerechtsrevision als Paradigmenwechsel
11.2Entzug der elterlichen Sorge
11.3Obhut und Betreuungsanteile
11.4Die Vielfalt unverheirateter Eltern
11.5Vom Umgang mit unmotivierten Eltern
11.6Sanktionen bei Verstössen gegen das Gesetz
11.7Zur Arbeit der Gerichte
11.8Zur verwendeten Begrifflichkeit
11.9Ergänzende Fragen
12.Zusammenfassung
Anhang
Literatur
Empfehlungen für Eltern in Trennung oder Scheidung
Projekte zur Unterstützung von Eltern in Trennung/Scheidung und für ihre Kinder
Nützliche Links
Dank
Dies ist ein Buch für Eltern in Trennung oder Scheidung und ihre Angehörigen. Auch Fachleute, die diese Eltern begleiten und unterstützen, sollten es lesen. Im Zentrum steht die Frage, wie Eltern trotz der Auflösung ihrer Paarbeziehung weiterhin gemeinsam für ihre Kinder sorgen können.
Am 1. Juli 2014 wird in der Schweiz ein Gesetz in Kraft treten, das die elterliche Verantwortung nach Trennung oder Scheidung neu regelt. Auch unverheiratete, getrennt lebende und geschiedene Eltern werden die elterliche Sorge ab dann im Regelfall gemeinsam haben. Dieses Buch will Eltern und Fachleuten helfen, sich mit dem neuen Gesetz und seinen Konsequenzen vertraut zu machen. 1Es richtet sich auf den Aspekt des Gelingens aus: Wie kann die gemeinsame elterliche Sorge funktionieren? Welche Voraussetzungen braucht es dafür aufseiten der Eltern, der Behörden, der Gesellschaft? Rund ein Dutzend Expertinnen und Experten legen dar, welche Aspekte ihnen an der gemeinsamen elterlichen Sorge wichtig erscheinen. Ergänzend berichten zehn Elternpaare aus ihrem Alltag und zeigen auf, wie sie als Eltern trotz Trennung oder Scheidung einvernehmlich für die gemeinsamen Kinder sorgen. Diese Vorbilder sollen andere Eltern dazu animieren, die Verhältnisse so zu gestalten, dass auch sie zu ihren Kindern in einer lebendigen Beziehung stehen können. Dasselbe Ziel verfolgen auch die im Anhang beigefügten Hintergrundinformationen.
Nachstehend ein Überblick über den Inhalt:
Kapitel 1 informiert darüber, was diese Gesetzesrevision beinhaltet und was die Neuerung für den Alltag von getrennten und geschiedenen Eltern und deren Kinder bedeutet. Es beschreibt die politischen Hintergründe der Revision und die Hoffnungen und Befürchtungen, die sich damit verbinden.
Kapitel 2 befasst sich mit Scheidungen als gesellschaftliche Realität und zeigt die Konfliktlagen auf, die zu Trennungen und Scheidungen führen. Es plädiert auch für mehr Toleranz im Umgang mit geschiedenen Eltern und deren Kindern.
Kapitel 3 widmet sich dem schwierigen Spagat, dem Eltern in Trennung oder Scheidung ausgesetzt sind: Sie dürfen sich als Paar zwar trennen, müssen im Interesse ihrer Kinder aber weiterhin kooperieren. Dank konstruktiver Vereinbarungen und mithilfe kompetenter Fachleute kann dies gelingen.
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