mit welchen Mitteln Sie Ihren Flyer unverwechselbar und attraktiv gestalten
„Der englische Begriff Flyer bedeutet Flugblatt und ist seit den 1990er Jahren zunehmend anstelle des deutschen Begriffs gebräuchlich geworden.” So beginnt die Definition auf der Internetseite www.grafik-lexikon.de, einem kostenlosen Internetlexikon. Der typische Flyer besteht aus nur einem Blatt Papier, das einmal oder mehrfach gefalzt worden ist. Er wird also weder geheftet noch geklebt oder gebunden – sondern einfach nur gefaltet. Das macht die Herstellung preiswert. Der Klassiker unter den Flyern basiert auf einem DIN-A4-Format mit zweifachem Falz*, sodass sechs Seiten entstehen. Von diesem Standard weichen viele Flyer ab. Es gibt dreieckige Flyer, einseitige Partyflyer, Querformate und Größen von Mini bis Maxi. Weiter unten finden Sie mehrere Möglichkeiten, einen Flyer zu falzen. Abweichungen gibt es auch beim Begriff. Wenn ein Flyer gemeint ist, wie oben definiert, sprechen manche von: Folder, Leporello, Faltblatt, kleine Broschüre, Infozettel, Booklet, Werbeprospekt, Heft u. Ä
* Mit * markierte Begriffe sind im Glossar erklärt.
Ob korrekt oder nicht, entscheidend ist, um was es geht: um ein gefaltetes Druckerzeugnis oder doch um eine kostspieligere Variante? Das und vieles mehr werden Sie im Briefing* mit Ihrem Auftraggeber beziehungsweise mit Ihrer Agentur klären.
Und hier die wichtigsten Falzarten im Überblick:
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Einbruchfalz |
Das ist die einfachste Falzart für einen Flyer. Das Papier wird nur einmal gefaltet (ein Bruch), sodass vier Seiten entstehen. Der Einbruchfalz eignet sich zum Beispiel gut für Einladungen. Diese Flyer sind mit 148,5 × 210 Millimeter oft relativ groß (DIN-A5-Format). Dadurch sind sie nicht ganz so handlich wie die folgenden Falzarten. |
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Wickelfalz |
Hier wird das Papier „eingewickelt”, sodass zwei parallele Brüche entstehen. Rechts außen bei einem Hochformat ergibt sich eine geschlossene Kante (im Gegensatz zum Leporello). So lassen sich im Inneren gut Extrablätter einlegen, ohne gleich herauszufallen. Ein weiterer Vorteil: Diese Flyer können maschinell kuvertiert werden. Der Wickelfalz eignet sich für fast alle Anlässe. |
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Leporello- oder Zickzackfalz |
Bei dieser Falzart wird das Papier abwechselnd nach vorne und hinten gefaltet, dadurch entsteht keine geschlossene Kante. Dieser Falz besteht aus zwei oder mehreren Parallelbrüchen. Ein typisches Einsatzgebiet für Leporellos sind Kulturprogramme. Aber auch Produkte – von antiquarischen Büchern bis zum Zoologiebedarf – können hier gut nacheinander, sozusagen am laufenden Band, präsentiert werden. |
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Kreuzfalz |
Beim Kreuzfalz verlaufen die Brüche über Kreuz, in einem Winkel von 90 Grad zueinander. Bei einem DIN-A4-Blatt falten Sie das Papier einmal in der Mitte und dann wieder in der Mitte: Sie haben zwei Brüche gefalzt, es sind jedoch auch mehr möglich. Beim Kreuzfalz ist am wenigsten klar, wo „Anfang und Ende” sind. Die Gestaltung muss den Lesern sehr gut deutlich machen, in welcher Reihenfolge die Informationen erschlossen werden sollen. Andernfalls wirken solche Flyer verworren. Aufgefaltet breitet sich der Kreuzfalz zur vollen Größe aus. Dadurch eignet er sich gut für Flyer, die einen Mehrfachnutzen bieten sollen. Zum Beispiel können die Innenseiten als Gesamtfläche layoutet werden. Diese kann einen großen Übersichtsplan enthalten, oder der Flyer wird durch ein Foto mit Headline zum Plakat. |
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Altarfalz |
Auch Fenster-, oder Tabernakelfalz genannt. Flyer im Altarfalz sehen aus, als hätten sie zwei Flügel. Es werden zwei parallele Brüche gefaltet, sodass sich die Flügel in der Mitte berühren. Meist falzt man das Papier jetzt noch einmal in der Mitte, sodass der Altar zugeklappt wird. Bei dieser Falzart gibt es zwei Parallelbrüche. Das Ausgangsformat kann hier sehr unterschiedlich sein und geht normalerweise im Maximalfall bis zu einem Format von 440 × 220 Millimeter. Altarfalz wirkt elegant, fast feierlich. Daher wird er zum Beispiel für Einladungen verwendet. Die Altarflügel können sehr schön als zusammenhängende Fläche gestaltet werden, so entsteht ein Eingangstüreffekt. Das eignet sich gut für Hotels, Wellness-Center und andere Anbieter, die das Thema „Genuss” betonen wollen. |
Bevor Sie nun erfahren, was es bei einem Briefing alles zu beachten gilt, möchte ich noch ein wenig die Werbetrommel rühren für das Multitalent Flyer.
1. Was kann ein Flyer leisten?
Lassen Sie sich von den Stärken dieses Werbe- und Informationsmediums überzeugen
2. Was sind sinnvolle Anlässe für Flyer?
In diesem Abschnitt können Sie zahlreiche Einsatzmöglichkeiten entdecken
3. Was gehört alles zur Flyer-Erstellung?
Verschaffen Sie sich einen Überblick vom Briefing bis zum Druck
1. Das kann ein Flyer leisten
Flyer gehören zu den Druckerzeugnissen, die am häufigsten im Bereich Werbung oder Information eingesetzt werden. Getoppt werden sie wahrscheinlich nur von Visitenkarten. Warum sind sie weltweit so beliebt?
Ein entscheidender Faktor für den großen Erfolg des Flyers ist sein kleines Format. Er passt in jede Jackentasche. Flyer werden sofort nach Erhalt schnell überflogen oder eingesteckt und später in Ruhe angeschaut. Außerdem sind sie einfach und preiswert zu verteilen, entweder per Hand, per Post oder – schon etwas teurer – als Beileger in Zeitungen und Magazinen. Man findet sie auf Messen, in Geschäften, Cafés etc. – überall, wo sie gesehen und mitgenommen werden können.
Flyer eignen sich für Unternehmen ebenso gut wie für Organisationen: Vereine, Verbände, Stiftungen, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen können darin kurz und bündig auf ihre Ideen aufmerksam machen. Oft vermittelt der Flyer einen ersten Eindruck von einem Thema, Produkt oder Service und erklärt, wie sich die Leser weiter informieren können. Was lässt sich also mit diesem Werbe- und Informationsmedium erreichen? Mit einem einzelnen Flyer können Sie natürlich nicht erschöpfend Auskunft geben über ein Thema. Ihr Ziel wird es sein, die Leser des Flyers näher an Ihr Angebot heranzuführen. Zum Beispiel, um sie auf eine Internetseite neugierig zu machen oder zum Besuch eines Geschäftes einzuladen.
Aber unterschätzen Sie das Medium nicht: Allein durch das Verteilen eines Flyers hat zum Beispiel einer meiner Kunden, ein Verein mit einem sozialen Cateringprojekt, seinen Umsatz in einem Jahr verdoppeln können. Der Flyer hat den Service beworben, gemeinnützige Organisationen bei Veranstaltungen mit guter Küche zu bewirten. Mittlerweile werden mehr Mitarbeiter beschäftigt und das Geschäft läuft bestens.
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