Verlag Echter - Lebendige Seelsorge 5/2019

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Lebendige Seelsorge 5/2019: краткое содержание, описание и аннотация

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Wie ist das nun eigentlich mit der Volkskirche? Ist sie schon weg und nur noch Erinnerungsgegenstand von manchen Älteren? Oder ist sie noch da und wandelt aber ihre Gestalt? Ist Volkskirche das, was gehen muss, um Besserem Platz zu machen? Oder hat Volkskirchlichkeit auch etwas, was man besser behalten sollte?
Beides kann man sich mit Fug und Recht fragen, denn für beide Ansichten gibt es triftige empirische Belege und ekklesiologische Gründe. Auf der einen Seite kann man im Mitgliederschwund der katholischen Kirche im deutschsprachigen Raum natürlich einen Anlass sehen, den Anspruch von Volkskirche für überholt zu halten. Auf der anderen Seite kann es einem passieren, dass man in einer hochgradig unkonfessionell geprägten Stadt wie Hannover am Bahnhof Kaffee trinkt und in der Speisenkarte für Freitag nur Fischgerichte findet – denn Freitag ist doch Fischtag. Weiß doch jeder. Auf der einen Seite propagieren die einen die Entscheidungskirche, in der endlich die alte volkskirchliche Tendenz zur Mitläuferschaft überwunden sein wird. Auf der anderen Seite mahnen Stimmen, dass es auch etwas mit Freiheit zu tun hat, wenn religiöse Settings so angelegt sind, dass man mit viel Ruhe in den hinteren Bänken Platz nehmen darf, ohne dass einer nachfragt.
Das Themenheft ruft diese innere Debatte auf. Es fragt: Was gewinnt, was verliert man, wenn man nicht mehr Volkskirche sein will? Wie verändert sich, je nach Position, die Gestalt der Normalstruktur, des Regelbetriebs von Kirche: die Gemeinde? Ist Verkleinerung, aber Profilierung besser als die bisher gegebene breite, aber eben diffuse kulturelle Präsenz von Kirche? Oder anders, mit Rahner: Muss oder darf der Christ der Zukunft ein Mystiker sein? Und wenn er muss: warum?

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THESE 3: GEWICHTSVERSCHIEBUNGEN

Ein komplexes System, das eine lange Geschichte besitzt, wird von heute auf morgen nicht verschwinden. Fraglich erscheint, ob die verschränkte Dreifachstruktur der lokalen Kirchengemeinde eine Zukunft hat. Die Bruchstellen des prekären Gesamtsystems Kirchengemeinde werden heute sichtbar. Die drei Systeme sind offenbar auf Gleise gesetzt, die zunehmend auseinander streben.

Angesichts des schon länger anhaltenden und auch für die absehbare Zukunft zu erwartenden Mangels an Priestern ist die Tendenz unverkennbar, die Räume der untersten Verwaltungsebene der Kirche zu vergrößern. Die Heilsverwaltung im klerikalen System der katholischen Kirche ist an die Praxis von Priestern gebunden, die dem Gottesdienst vorstehen, die Wandlungsworte sprechen, Gelegenheit zur Ohrenbeichte geben, taufen, beerdigen und bei der Eheschließung assistieren. Bei sinkenden Zahlen von Gläubigen lassen sich diese Aufgaben von einem Priester für mehrere bisherige Gemeinden gleichzeitig erfüllen. Neben dem Einsatz ausländischer Priester und der vorsichtigen Öffnung priesterlicher Aufgaben für theologisch ausgebildete Laien war die Zusammenlegung von Gemeinden in den letzten beiden Jahrzehnten die Hauptstrategie der Kirchenleitenden im Umgang mit dem Priestermangel (vgl. Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz ).

Verdrängt wurde von den Verantwortlichen, dass sich die Bedingungen und Voraussetzungen des heilsverwaltenden Handelns der Priester radikal verändert haben. Nachdem der Glaube seine Selbstverständlichkeit verloren hat, macht die Heilsverwaltung der Priester erst Sinn, wenn vorher Entscheidendes in punkto Glauben geschehen ist. Deshalb überrascht es nicht, dass die Konzentration auf die Sicherstellung der Heilsverwaltung durch vergrößerte pastorale Räume zum Niedergang des kirchlichen Lebens in den letzten Jahren beigetragen hat.

Was die räumlichen Strukturen angeht, drängte neben der Heilsverwaltung auch das Dienstleistungssystem Gemeinde auf eine Vergrößerung bzw. Hinausschiebung seiner Grenzen. Die Qualitätsanforderungen an Dienstleistungen aller Art sind enorm gestiegen. Das heute erforderliche Mindestmaß an Differenzierung nach Zielgruppen, Spezialisierung und Professionalisierung des Personals lässt sich im Rahmen einer einzelnen Kirchengemeinde nicht sicherstellen. Aus der Dienstleistungsperspektive liegt es nahe, auf feste Grenzen einer Gemeinde ganz zu verzichten und je nach Art der Aufgabe die räumliche Struktur zu bestimmen (vgl. Ebertz 2011). Der Umstand, dass die Gleise der Systeme von Heilsverwaltung und Dienstleistung eine gewisse Parallelität aufweisen, hat in den letzten Jahren die Veränderungsdynamik in Richtung Großgemeinden bewegt.

Unter die Räder gekommen ist vielerorts die Gemeinde als symbolisch konstituierte Gemeinschaft. Gegen gesellschaftliche Tendenzen der Individualisierung mühsam erkämpfte Gemeinschaftsbildungen haben ihre Zentralität und ihre Legitimation verloren. Wo Kirchengebäude zum Abriss freigegeben wurden, hat sich vielerorts erst gezeigt, welche Bedeutung der Beheimatung und Zusammengehörigkeit sie repräsentierten. Symbolische Gemeinschaftsbildungen von einiger Stabilität kommen nicht ohne Erzählungen aus, die Erklärungen für die Besonderheit und Existenznotwendigkeit einer Gemeinschaft liefern. Sie sind auf Akteure angewiesen, die ein besonderes Interesse an der Aufrechterhaltung der Gemeinschaft entwickeln.

Die Strukturveränderungen der letzten Jahre haben die Kirchengemeinden als Gemeinschaften in einen Zustand der Verwirrung versetzt. Gewachsene Gemeinschaftsbildungen haben ihre Grundlage verloren, während für Neukonstruktionen die notwendige Zeit und auch die Motivation fehlten (vgl. Gabriel/Geller ). Die Folge ist eine Gewichtsverlagerung innerhalb der dreifachen Struktur der Kirchengemeinde von der Gemeinschaft hin zu Heilsverwaltung und Dienstleistung.

THESE 4: GEMEINDE UND GEMEINSCHAFT ALS ORT DER RELIGION IN DER ENTFALTETEN MODERNE

Der Niedergang der Kirche in ihrer gegenwärtigen Sozialgestalt, gegen den offenbar kein Gegenmittel zu finden ist, fordert heute dazu heraus, Kirche von ihrer gemeindlichen Basis und diese von der Dimension lokaler Gemeinschaftlichkeit her zu denken. Die schon seit dem 19. Jahrhundert beobachtbaren Bemühungen der Kirche, sich partiell modernen gesellschaftlichen Entwicklungen anzupassen, haben eine falsche Richtung genommen. Gerade die katholische Kirche hat sich gegenüber der funktionalen Differenzierung als dem zentralen Entwicklungstrend moderner Gesellschaften ambivalent verhalten.

Die Verkirchlichung des Christentums wie die Säkularisierung der übrigen Funktionsbereiche lassen sich als Teil der Umstellung der Gesellschaft auf die Dominanz funktionaler Differenzierung interpretieren (vgl. Kaufmann 2011, 73-97). Mehr instinktiv als bewusst geplant hat die katholische Kirche die Folgen funktionaler Differenzierung für ihre Gläubigen erfolgreich minimiert. Vom Umbruch zur modernen Gesellschaft im 19. Jahrhundert an bis in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts hat sie für große Teile der katholischen Bevölkerung einen sozialen Schonraum in Gestalt eines Großmilieus errichtet, in dem vormoderne, wenig differenzierte Lebensformen überdauerten (vgl. Gabriel 2000). Als Teil des neuerlichen gesellschaftlichen Modernisierungsschubs der 1960er Jahre ist das katholische Milieu erodiert.

Religion benötigt Felder undifferenzierten sozialen Lebens.

Die spezifische Entwicklung des Katholizismus in der Moderne lässt sich als empirischer Beleg dafür betrachten, dass die funktionale Differenzierung negative Wirkungen auf die Religion ausübt (vgl. Pollack, 502-516). Insofern ist der Säkularisierungstheorie recht zu geben. Als Konsequenz ergibt sich, dass unter vollständig funktional differenzierten gesellschaftlichen Bedingungen Religion Felder undifferenzierten sozialen Lebens benötigt, um existieren zu können.

Für das Christentum kommt die Familie als Basisstruktur nicht in Frage, wohl aber die lokale Gemeinde. Auf der Ebene der lokalen Gemeinde laufen die unterschiedlichen Funktionszusammenhänge der Gesellschaft zusammen und sind die Menschen herausgefordert, sich die sachlich und funktional ausdifferenzierte Welt als eine lebbare Sinnwelt zu erschließen. Dies legt es nahe, sie als primären Ort des Christlichen in der Moderne zu betrachten.

Die katholische Kirche steht sich mit dem Übermaß an Organisation selbst im Weg.

THESE 5: UMKEHR VOM WEG DER ORGANISATION

Der Weg der katholischen Kirche der letzten 200 Jahre war der Weg der Organisation. Gerade die katholische Kirche konnte dabei auf eine lange frühorganisatorische, bis in des 11. Jahrhundert zurückreichende Tradition zurückgreifen (vgl. Kaufmann 2012, 194-215). Was den päpstlichen Juristen des Mittelalters als Utopie vorschwebte, wurde im 19. und 20. Jahrhundert empirische Realität: eine zentralisierte, bürokratisch organisierte Kirche, die mit dem Jurisdiktionsprimat und der Unfehlbarkeit das Papstes alle organisatorischen und religiösen Machtmittel an der Spitze zusammengezogen hatte. Ekklesiologsich und kirchenrechtlich galt die zentralisierte Organisationsgestalt der Kirche als eine heilige, von Christus selbst eingesetzte Ordnung.

Die zur Organisation gegenläufigen, gemeinschaftlichen Sozialformen innerhalb der Kirche gerieten unter Druck und verloren an Bedeutung. Neben den gemeinschaftlichen Lebensformen der Orden waren es die Lokalgemeinden, die an Eigenständigkeit und Möglichkeit zur autonomen Selbstgestaltung verloren. Trotz aller Gemeindeeuphorie, die das 2. Vatikanum auslöste, hat sich daran bis heute nur wenig geändert. Nicht die formale Organisation selbst, wohl aber ein Übermaß an zentralisierter, hierarchischer Organisation ist der Religion abträglich (vgl. Kaufmann 2012). Dies kann als gesichertes Ergebnis sozialwissenschaftlicher Forschung gelten.

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