Detmer Wulf - Pragmatische Bedingungen der Topikalität

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Auch neuere pragmatisch orientierte Ansätze zur Informationsstruktur greifen für die Explikation der Satztopik-Kategorie auf die traditionelle Unterscheidung von Satzgegenstand und Satzaussage zurück und deuten das Satztopik unter Rückgriff auf bestimmte kognitive und kommunikative Strukturierungsprinzipien als Bestandteil der sogenannten Aboutness-Relation: Prädizierende Sätze lassen sich aufgliedern in dasjenige, worüber etwas ausgesagt wird, und dasjenige, was darüber ausgesagt wird. Ausgehend von der These, dass es im Deutschen keine explizit ausgewiesene syntaktische Position für Satztopiks gibt, geht dieser Band der Frage nach, welche diskursiven Bedingungen für die Aboutness-Relation vorausgesetzt sein müssen und über welche Eigenschaften Diskursreferenten mit Topikstatus verfügen.

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[…] ist zwar immer früher im Bewusstsein des Sprechenden, aber indem er zu sprechen anfängt, kann sich der bedeutsamere Prädikatsbegriff schon so in den Vordergrund drängen, dass er zuerst ausgesprochen und das Subjekt erst nachträglich angefügt wird. (ebd., 127)

Dies ist etwa der Fall, „wenn der Subjektsbegriff schon vorher im Gespräche da gewesen ist“ (ebd.). Als Beispiel hierfür nennt Paul den folgenden Dialog (siehe ebd.):

(3) Müller scheint ein verständiger Mann zu sein. – Ein Esel ist er.

In einem Frage-Antwort-Dialog wie: Was ist mit Maier? – Kaufmann (ist er). (vgl. ebd., 127) hat der Angeredete „in der Regel, während er das Prädikat hört, schon das dazu gehörige Subj. im Sinne, welches daher auch manchmal eben so gut wegbleiben kann“ (ebd.). Derartige Beispiele weisen für Paul eine Verwandtschaft mit Sätzen auf, „in denen überhaupt nur das Präd. ausgedrückt wird“ (ebd.). Dies ist nach Paul etwa dann der Fall, wenn die Antwort nur aus einem psychologischen Prädikat besteht, da sein Gegenstück, das psychologische Subjekt, in der vorangegangenen Frage enthalten ist oder der gesamte Fragesatz als psychologisches Subjekt gelten kann (vgl. ebd., 129):

(4) Wer hat dich geschlagen? – Max.
(5) Bist du das gewesen? – Ja.

Diese „dem sprachlichen Ausdruck nach eingliedrigen Sätze“ (ebd.) sind also darum kommunikativ adäquat, weil die Zweigliedrigkeit der psychologischen Ebene im Kontext des Frage-Antwort-Dialogs verankert ist. Entsprechend können dann auch eingliedrige Sätze wie Feuer! oder Hilfe! auf der psychologischen Ebene als zweigliedrig analysiert werden, weil dort die Äußerungssituation das psychologische Subjekt bildet. Aus diesem Grund stehen syntaktisch eingliedrige Äußerungen auch nicht in Konflikt mit seiner Definition vom Satz als Ausdruck miteinander in Verbindung stehender „Vorstellungsgruppen“ (ebd., 121), denn ihre kommunikative Adäquatheit ist immer durch die Mehrgliedrigkeit der psychologischen Ebene, mit der sie assoziiert sind, gewährleistet.

Nicht nur weil er sich von der Betrachtung des isolierten Satzes löst und ebenfalls kontextuelle und situative Faktoren mitberücksichtigt, geht Paul über v.d. Gabelentz hinaus, auch sein Verständnis des psychologischen Subjekts und Prädikats erfährt eine Neuausrichtung. Ist v.d. Gabelentz’ Verständnis noch von der Gegenüberstellung von Satzgegenstand und Satzaussage geprägt, so lässt sich bei Paul vor allem für das psychologische Prädikat eine weiterreichende Bestimmung ausmachen. So führt er etwa an, dass sich das Prädikat als der „bedeutsamere“ Bestandteil des Satzes „in den Vordergrund drängen“ kann (s.o.) und im 16. Kapitel der Prinzipien heißt es:

Am schärfsten von den übrigen Gliedern des Satzes sondert sich […] das psychologische Präd. ab als das wichtigste, dessen Mitteilung der Endzeck des Satzes ist, auf welches daher der stärkste Ton fällt“ (Paul 1880, 283).

Paul veranschaulich dies an dem Satz Karl fährt morgen nach Berlin , in dem nahezu jedes Wort intonatorisch als psychologisches Prädikat ausgezeichnet werden kann. Je nach der vom Sprecher vorausgesetzten „Disposition des Angeredeten“ (ebd.), d.h. je nach dem, was ein Sprecher im jeweiligen Äußerungskontext als bekannt voraussetzt, weist er das betonte Element als die neue Information aus, auf deren Mitteilung die Äußerung abzielt. Die in dem Beispielsatz möglichen Betonungsvarianten lassen sich dann als Antworten auf vier verschiedene Fragen verstehen, in denen jeweils etwas anderes erfragt wird (vgl. ebd, 283):

(6a) Wohin fährt Karl morgen? Karl fährt morgen nach Berlin.
(6b) Wann fährt Karl nach Berlin? Karl fährt morgen nach Berlin.
(6c) Wie reist Karl nach Berlin? Karl fährt morgen nach Berlin.
(6d) Wer fährt morgen nach Berlin? Karl fährt morgen nach Berlin.

Die Beispiele zeigen nicht nur, dass prinzipiell jedes Satzglied die Rolle des psychologischen Prädikats einnehmen kann; selbst dort, wo psychologisches und grammatisches Prädikat zusammenfallen – wie in (6c) – sind die zwei Ebenen nicht völlig identisch. So lässt sich für die Antwortvariante in (6c) ein Fragekontext konstruieren, in dem die Tatsache, dass Karl nach Berlin reist, schon bekannt ist „und nur noch nicht, ob er dahin geht oder reitet oder fährt“ (ebd.).

Wie die Beispiele zeigen, ist die Realisierung des psychologischen Prädikats (bzw. Subjekts) nicht auf eine bestimmte syntaktische Position festgelegt. Dennoch gibt es auch syntaktische Strategien zur Kenntlichmachung des psychologischen Prädikats. Diese greifen etwa dann, wenn es gilt, den „Widerspruch zwischen grammatischem und psychologischem Prädikat […] durch eine umständlichere Ausdrucksweise [zu] vermeiden“ (ebd., 285). Hierzu zählt er „Herausstellungskonstruktionen“ (vgl. Altmann 1981) wie etwa die folgende, die in heutiger Terminologie als Spaltsatz bezeichnet wird (vgl. ebd.):

(7) Christen sind es, die es getan haben.

Der „Widerspruch“ entsteht Paul zufolge durch die Tendenz, die psychologische Subjekt- bzw. Prädikatsebene mit der grammatischen zu identifizieren. Dass dies so ist, führt Paul auf sprachgeschichtliche Prozesse zurück. Im Zusammenhang mit der Spezialisierung von Ausdrücken für bestimmte syntaktische Funktionen, etwa der Kopula als „Bindeglied“ (ebd., 293) zwischen psychologischem Subjekt und Prädikat, kommt es dann zu einer Verfestigung der Konstruktion: „Indem gewisse Wörter regelmässig so verwendet werden, wird die psychologische Kategorie zu einer grammatischen“ (293f.). Soll nun aber das grammatische Subjekt als das in kommunikativer Hinsicht „bedeutsamere“ Element der Äußerung herausgestellt werden, so müssen Sprecher zu Ausweichkonstruktionen greifen. Durch die Spaltsatz-Konstruktion in (7) wird das grammatische Subjekt dann gewissermaßen als psychologisches Prädikat ausgewiesen.5

2.2 Die Prager Schule und der Begriff der Funktionalen Satzperspektive

Die Analyse von Sätzen unter informationsstrukturellen Gesichtspunkten hat in den Ansätzen der sogenannten Prager Schule ihre Fortführung gefunden. Aber im Gegensatz zu Paul und v.d. Gabelentz, deren Terminologie, wie wir gesehen haben, wesentlich auf einem psychologisch geprägten Satzverständnis fußt, entwickelt die Prager Schule eine an sprachlichen Strukturen orientierte Perspektive. Dies zeigt sich etwa daran, dass dort verstärkt die strukturellen Unterschiede zwischen den Sprachen in den Blick genommen werden. So entwickelt Vilém Mathesius, der als einer der Begründer des Prager Linguistenkreises gilt, seine Bestimmung informationsstruktureller Kategorien vor allem auf der Grundlage kontrastiver Untersuchungen. Mathesius’ Einsichten bilden die Basis für Konzepte, die bei seinen Nachfolgern unter dem Titel „Funktionale Satzperspektive“ bzw. „Thema-Rhema-Gliederung“ firmieren. Den Anlass seiner Überlegungen zur Informationsstruktur von Sätzen bilden für ihn die Unterschiede im Tschechischen, Deutschen und Englischen hinsichtlich der Möglichkeit freier Wortstellung. Während sich die Wortfolge des Tschechischen durch ihre „Plastizität“ (Mathesius, 1929a, 6) auszeichnet, weist das Englische eine feste Wortstellung auf, und diese strukturellen Unterschiede möchte er einer funktionalen Deutung unter kommunikativen Gesichtspunkten unterziehen. In seinem Aufsatz „Die Funktionale Linguistik“ aus dem Jahr 1929 führt Mathesius hierfür den Begriff der aktuellen Satzgliederung ein:1 „Der eigentliche Wortfolgefaktor im Tschechischen ist das Moment der aktuellen Satzgliederung“ (1929a, 6). Und mit explizitem Bezug auf die Terminologie von Paul und v.d. Gabelentz bestimmt er diese hinsichtlich informationsstruktureller Kategorien:

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