Detmer Wulf - Pragmatische Bedingungen der Topikalität

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Auch neuere pragmatisch orientierte Ansätze zur Informationsstruktur greifen für die Explikation der Satztopik-Kategorie auf die traditionelle Unterscheidung von Satzgegenstand und Satzaussage zurück und deuten das Satztopik unter Rückgriff auf bestimmte kognitive und kommunikative Strukturierungsprinzipien als Bestandteil der sogenannten Aboutness-Relation: Prädizierende Sätze lassen sich aufgliedern in dasjenige, worüber etwas ausgesagt wird, und dasjenige, was darüber ausgesagt wird. Ausgehend von der These, dass es im Deutschen keine explizit ausgewiesene syntaktische Position für Satztopiks gibt, geht dieser Band der Frage nach, welche diskursiven Bedingungen für die Aboutness-Relation vorausgesetzt sein müssen und über welche Eigenschaften Diskursreferenten mit Topikstatus verfügen.

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Wie die in Kap. 5 diskutierten Beispiele zeigen werden, sind es vor allem Frage/Antwort-Kontexte, in denen sich leicht rekonstruieren lässt, ob einem Referenten die oben genannten Eigenschaften zugesprochen werden können oder nicht. Der wesentliche Grund hierfür ist, dass Frage/Antwort-Kontexte über eine vergleichsweise hohe diskursive ‚Transparenz‘ verfügen: Durch die (vorausgesetzte) Frage ist nicht nur festgelegt, welcher Referent (bzw. welche Referenten) als aktiviert und adressatenseitig zugänglich gelten kann (bzw. können), sondern es ist darüber hinaus auch in hohem Maße durchsichtig, welche Elemente im Antwortsatz zur Assertion (im Sinne der Unterscheidung von Präsupposition und Assertion) gehören. Diese (Fragekontext-induzierte) Transparenz kann für Satzabfolgen jedoch nicht vorausgesetzt werden.

Dennoch wird auch für Texte vorgeschlagen, die darin enthaltenen Sätze als Antwortsätze zu deuten. So setzen auch einschlägige Topik-Identifizierungstests (vgl. Götze et al. 2007) voraus, dass sich prinzipiell jeder assertierende Satz (isoliert ebenso wie innerhalb von Satzabfolgen) als Antwort auf eine (implizit) vorausgesetzte Frage analysieren lässt. Wie ich im sechsten Kapitel zunächst zeigen werde, ist dieser Analysezugriff aber durchaus problematisch – weswegen fragebasierte Identifizierungstests (aber nicht nur diese!) schnell an ihre Grenzen kommen.

Auch der sogenannte Quaestio-Ansatz (Klein/von Stutterheim 1992; von Stutterheim 1997) geht von der These aus, dass die einen Text konstituierenden Sätze als Antworten auf implizit vorausgesetzte Fragen deutbar sind. Dies ist auch die Auffassung von van Kuppevelt (1995), der in seinem Ansatz die These vertritt, dass Satzabfolgen sogenannte „topic-forming questions“ generieren. Diese zwei Ansätze werde ich in Kap. 6.2 kritisch diskutieren und zeigen, dass sich aus Satzabfolgen keine eindeutigen Frage/Antwort-Kontexte ableiten lassen, weswegen die so generierten Fragen nichts zur Topik-Identifizierung beitragen können.

Die mit den einschlägigen Identifizierungstests (die sich letztlich alle als Wohlgeformtheitstests erweisen) einhergehende Vermutung ist (u.a.), dass sich Topikalität (auch) syntaktisch niederschlägt. Hiervon geht (eingeschränkt) auch Frey (2000; 2004) aus, der für das Mittelfeld eine feste Topik-Position annimmt. Dass dies m.E. nicht der Fall ist, werde ich in Kap. 6.3 diskutieren.

Zum Abschluss des sechsten Kapitels werde ich diskutieren, auf welche Anhaltspunkte für die Topik-Identifizierung rekurriert werden kann, wenn, wie in Satzabfolgen, Frage/Antwort-Kontexte wegfallen. Die Frage ist dann, wie gut die daraus abgeleiteten Topik-Bedingungen auf Texte übertragbar sind und wie erfolgreich die Eigenschaften ‚idealer‘ Topiks auch bei Textreferenten nachgewiesen werden können. Anhand einer Reihe von authentischen Text-Beispielen werde ich zeigen, dass dies – wenn auch mit gewissen Abstrichen – durchaus möglich ist: Auf der Basis der in Kap. 5 ermittelten Bedingungen und Eigenschaften lassen sich drei Parameter ( Zugänglichkeit , Adressenstatus sowie Gliederungstyp-Zuordnung ) formulieren, die in Kombination miteinander Kriterien für die Topikstatus-Zuschreibung liefern können, sodass sich der Topikstatus eines Textreferenten kategorisch ausschließen lässt oder ein Textreferent sich als ‚gutes‘, ‚weniger gutes‘ oder u.U. sogar ‚schlechtes‘ Topik erweist.

2 Ältere und neuere Ansätze zur Informationsstruktur

Das Kapitel beginnt mit einem kurzen historischen Abriss über die aus meiner Sicht zentralen Entwicklungsstufen informationsstruktureller Kategorienbildung. Diese Entwicklung hat ihre Anfänge im 19. Jahrhundert mit Henri Weils Unterscheidung zwischen „mouvement objectif“ und „mouvement subjectif“ und wird um die Wende zum 20. Jahrhundert mit der Unterscheidung zwischen psychologischem vs. grammatischem Subjekt bzw. Prädikat von Georg v.d. Gabelentz und Hermann Paul weitergeführt. Sie erreicht um die Mitte des 20. Jahrhunderts ihren ersten Höhepunkt mit dem u.a. von Vilém Mathesius, einem Mitbegründer der sogenannten ‚Prager Schule‘, geprägten Konzept der ‚Funktionalen Satzperspektive‘, durch die das bekannte Terminologie-Paar ‚Thema/Rhema‘ geprägt wurde. Im Anschluss an diesem kurzen historischen Abriss werde ich drei zeitgenössischere Ansätze vorstellen, zunächst den von Jan Firbas entwickelten und stark in der Tradition der Prager Schule stehenden Begriff des ‚Kommunikativen Dynamismus‘ (ausführlich dargestellt in Firbas 1992), in dem versucht wird, die ‚Thema/Rhema‘-Dichotomie durch ein graduelles Konzept zu ersetzen. Danach stelle ich zwei Ansätze vor, die eine Ebenen-Unterscheidung vornehmen, zunächst das Modell von Halliday, der ein Zwei-Ebenen-Modell vorschlägt, das zwischen der Satzgegenstand/Satzaussage-Ebene ( Theme / Rheme ) und einer (im engeren Sinne) „informationsstrukturellen“ Ebene unterscheidet, die allein auf die bekannt/neu-Dichotomie ( given / new ) abzielt (vgl. ausführlich Halliday 1985). Zum Abschluss des ersten Kapitels wird das Drei-Ebenen-Modell von Molnár (1993) vorgestellt, in dem neben der Satzgegenstand/Satzaussage-Ebene (Topik/Kommentar) und bekannt/neu-Ebene (in Molnárs Terminologie: Thema/Rhema) noch eine dritte Ebene (Fokus/Hintergrund) hinzukommt, mit der sie auf sprecherseitige Relevanz-Setzungen abstellt und die ihrer Meinung nach relativ unabhängig von den zwei anderen Ebenen operiert. Inwieweit die Unabhängigkeit und Unterscheidbarkeit dieser verschiedenen Ebenen gewährleistet ist, werde ich insbesondere anhand dieses Modells diskutieren. Es wird sich zeigen, dass die Schwierigkeiten, die hierbei zutage treten, auf Problemen basieren, die uns auch noch in den nachfolgenden Kapiteln begleiten werden.

2.1 Historische Ansätze: psychologisches Subjekt und psychologisches Prädikat

Als einer der frühesten Ansätze zur Analyse von Äußerungen unter kommunikativen Gesichtspunkten kann Henri Weils Essay De l’ordre des mots dans les langues anciennes comparées aux langues modernes (1844) gelten. Ausgehend von der Feststellung, dass eine klassische Sprache wie das Lateinische eine wesentlich freiere Wortstellung aufweist als beispielsweise die aus ihr hervorgegangenen romanischen Sprachen, entwickelt er Ideen zur Funktion der Stellung der Satzglieder in Abgrenzung zu den von ihnen ausgedrückten syntaktischen Relationen. Weil unterscheidet hierbei zwischen einem „mouvement objectif, qui est exprimé par les rapports syntaxiques“ und einem „mouvement subjectif, qui est exprimé par l’ordre des mots“ (Weil 1844, 21). Während die ‚objektive‘ Ebene der syntaktischen Relationen sich auf die äußeren Dinge bezieht – „la syntaxe se rapport aux choses, à l’extérieur“ –, steht die ‚subjektive‘ Ebene in Relation zum Sprecher, „au sujet qui parle“. Die „succession des mots“ orientiert sich dabei an den Bedingungen der Äußerungssituation:

Il y a donc un point de départ, une notion initiale, qui est également présente et à celui qui parle et à celui qui écoute, qui forme comme le lieu où les deux intelligences se rencontrent; et une autre partie du discours, qui forme l’énonciation proprement dite. Cette division se retrouve dans presque tout ce que nous disons. (Weil 1844, 20)

Hier finden sich im Kern schon alle wesentlichen Aspekte, die in unterschiedlicher Begrifflichkeit auch in späteren Ansätzen immer wieder auftauchen werden. Weil unterteilt den Satz in zwei Bereiche: Der satzintiale Teil als Basis und Ausgangspunkt ( point de départ ) der Äußerung umfasst das, was Sprecher und Hörer „gegenwärtig“ ist, mit anderen Worten: was an Bekanntes anknüpft. Der daran anschließende Teil bildet die „eigentliche Aussage“ ( énonciation proprement dite ), d.h. die neue Information, um derentwillen der Sprecher den Satz äußert. Weil spricht in diesem Zusammenhang an anderer Stelle auch vom „but du discours“ (Weil 1844, 21).

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