Fabienne Scheer - Deutsch in Luxemburg

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Aus Sicht der Gesetzgebung ist Luxemburg ein dreisprachiges Land. Lëtzebuergesch ist die Nationalsprache, doch Französisch und Deutsch übernehmen seit jeher wichtige Funktionen. Dieser Band untersucht erstmals systematisch die deutsche Sprache in Luxemburg. Er beschreibt das Sprachwissen und Sprachhandeln der heterogenen Luxemburger Gesellschaft und gewährt den Lesern einen tiefen Einblick in den Stellenwert, die Funktionen und die Bewertung des Deutschen in Bereichen wie «Bildung», «Medien», «Integration», «Sprachpolitik», «Literatur» und «Werbung».

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Anstatt das Schulsystem an die sprachlichen Realitäten anzupassen und die junge Generation auf den Berufseintritt vorzubereiten, würde das Ministerium die Französischstunden weiter reduzieren, so Frisch. Eine Maßnahme, die laut APFL in einem Land, in dem die Französischkenntnisse immer stärker eingefordert würden, verheerende Konsequenzen nach sich ziehen könnte.8 Sämtliche Reformvorhaben, die seit dem Krieg in Luxemburg umgesetzt worden seien, hätten den Abbau der französischen Sprache nur weiter vorangetrieben. Der Verbandsvorsitzende aktiviert mit dieser Äußerung mehrere Wissensrahmen beim Rezipienten 9: Die wichtigste sprachpolitische Maßnahme, die nach dem Zweiten Weltkrieg in Luxemburg umgesetzt wurde, war das Sprachengesetz von 1984. Anzunehmen wäre, dass der APFL-Vorsitzende sich am Ausbau der luxemburgischen Sprache stört, die darin zur Nationalsprache erhoben wurde. Mit der Äußerung „zënter dem Krich” wird zudem der Wissensrahmen über die Sprachpolitik der deutschen Besatzung aufgerufen. Bis heute hat die Kriegsgeneration in Luxemburg ein ambivalentes Verhältnis zum Ausdruck ‚ Deutsch’ . Auch die Nachkriegsgeneration wurde mit diesem Wissen sozialisiert und von den Sprachhandlungsmustern ihrer Eltern beeinflusst. Bei den Folgegenerationen öffnen sich dagegen zunehmend andere Wissensrahmen, wenn die Sprachbezeichnung oder der Nationen- und Kulturbegriff ‚Deutsch’ fallen. Die Strategie einen Zuwachs der deutschen Sprache als Bedrohung darzustellen, funktioniert nur noch bedingt. So sehen Schüler mit Familiensprache Luxemburgisch in der Vergangenheit keinen Grund mehr, der sie daran hindern könnte, die deutsche Sprache zu präferieren und sich für den deutschsprachigen Kulturraum zu interessieren. Sie wählen nach Möglichkeit die Sprache, deren Gebrauch ihnen am leichtesten fällt. Auch in der Universität zeigt sich, dass es bei dieser Sprachgruppe oft die deutsche Sprache ist. So weist Sieburg (vgl. 2009: 41) nach, dass Studierende der Universität Luxemburg mit Familiensprache Luxemburgisch sich nur selten für ein Seminar in französischer Sprache entscheiden, wenn das gleiche Seminar ebenfalls auf Deutsch angeboten wird. Morys (2012) präsentiert erste Teilergebnisse einer Studie über das Verhältnis von Studierenden für das Grundschullehramt an der Universität Luxemburg zur französischen Sprache. Sie bemerkt in fast allen untersuchten Biographien eine fest verankerte Unsicherheit im Umgang mit der französischen Sprache und ein daraus resultierendes Vermeidungsverhalten (vgl. ebd.: 37). Diesen Eindruck gewinnt auch der Soziologe Fernand Fehlen. Er konstatiert, dass die „jeunes […] se disent en même temps les moins familiers avec le français“ (vgl. 2009: 191).

Deutschlehrer, die für diese Arbeit befragt wurden, beobachten besonders in den klassischen Gymnasien (ES), die traditionell mehr Schüler mit Erstsprache Luxemburgisch besuchen, dass sich die Einstellungen gegenüber den einzelnen Landessprachen zurzeit erheblich zugunsten der luxemburgischen und der deutschen Sprache verschieben. Wenn Schüler dort die Möglichkeit erhalten eine Sprache wegzulassen, entscheiden sie sich häufig gegen das Schulfach Französisch:10

F.S: „A wéi ass hirt Verhältnis zum Franséischen par rapport lo zum Däitschen? Also wat fir eng Roll gëtt dem Däitschen zougeschriwwen a wat fir eng dem Franséischen?“

Romain Dockendorf (Deutschlehrer) : „Mir hunn ee Phänomen, deen duerch de Choix vun de Sproochen op de classes terminales agetratt ass, dat ass menger Ansicht no e Refus vum Franséischen. Där Sprooch gëtt sech zënter der 4 ièmewäitgehend entzunn, virun allem hirer Komplexitéit fir eis Lëtzebuerger an da gi mer op d’Däitscht.“11

Der Lehrer erklärt im weiteren Verlauf unseres Gesprächs, dass er anfangs davon ausgegangen sei, die Wahlmöglichkeit sei fatal für die Zukunft des Deutschunterrichts, da das gesprochene Französisch schließlich im Alltag der Schüler weitaus präsenter sei als das Deutsche, das Gegenteil trat jedoch ein:

F.S.: „Wéi erkläert Der Eech dat dann? Ass dee Refus vum Franséischen villäicht doduerch ze erkläeren, dass awer am Land d’Franséischt alt méi präsent gëtt, datt mer am Alldag jo alt méi Franséisch schwätzen?“

Romain Dockendorf:„Als Selbstbewosstsäin, als Bestätegung vun der eegener Nationalitéit oder vun der eegener Familiaritéit mat der Sprooch, dat ass méiglech. Ech gesinn et primär ganz einfach och, t’ass eng ‚solution de facilité’. Mir sinn am Däitschen opgewuess, mir sinn am Däitschen alphabetiséiert ginn, de Milieu hei am Kolléisch, ganz oft och schonn mat däitsche Märercher, mat däitsche Kassetten als Kanner opgewuess, also Däitsch oft a Bildungsmilieuen parallel geléiert. T’ass einfach déi Sprooch, déi mer maniéieren a wou mer och déi mannsten negativ Erfarungen mat maachen. An dat anert ass ee mühsamt Léieren. Ech hunn ëmmer gesot, wéi mer dee Choix do krit hunn, dat do ass déidlech fir d’Däitscht. An ee Kolleg sot deemools, t’ass déidlech fir d’Franséischt, si sichen d’Facilitéit. […] Erstaunlich vill Leit, also bei mir op der 1 ère 21 vun 26 presentéiere sech am Däitschen am Mëndlechen. An déi meescht, déi een do freet, ginn och an den däitschsproochege Raum studéieren. […] Also si sichen d’Sprooch einfach nom Wohlfühlfaktor – an nom Sécherheetsfaktor. […] T’kënnt och dobäi dass, wéi soll ee soen, déi traditionell antidäitsch Haltung duerch de Krich, déi ass verschwonnen an där dote Generatioun. Si hunn do keng Beréierungsängschte méi.“12

Das negative Image der französischen Sprache führt im Umkehrschluss zu einer ‚Neuen Beliebtheit’ der deutschen Sprache. Der Kapitalwert von Französischkenntnissen ist den Schülern dabei durchaus bewusst. Aus der Studie BaleineBis geht hervor, dass die 18- bis 24-Jährigen Französisch und Englisch in ihrem Gebrauchswert als die wichtigsten Sprachen einstufen (vgl. Fehlen 2009: 190). Doch dieses Wissen und die Omnipräsenz des Französischen in der luxemburgischen Gesellschaft, tragen nicht dazu bei, dass ihr gegenüber ‚Nähegefühle’ entstehen. Der französischen Sprache haftet auf der einen Seite das Image einer schwer zugänglichen Sprache an. Der Unterricht ist bis heute auf die konzeptionell-schriftliche Perfektion hin ausgerichtet. Auf der anderen Seite wird sie in Luxemburg zur lingua franca im Austausch mit Migranten und der überwiegenden Mehrheit der Arbeitspendler. Beides kann bei Schülern sprachliche Abwehr- und Vermeidungsstrategien hervorrufen. Die Beobachtungen von Romain Dockendorf wurden von den Aussagen anderer Lehrkräfte gestützt. Der Deutschlehrer Fernand Weiler führte aus, dass seine Schüler zwischen dem Bewusstsein für die Alltagsrelevanz der französischen Sprache im Land und ihrer negativen affektiven Einstellung gegenüber der Sprache zu trennen wissen:

Fernand Weiler:„Absolut an si studéieren och, wat se ni gemaach hunn, zunehmend BWL, also Betribswirtschaftslehre, an Däitschland an da komme se rëm an hei musse se se op Franséisch féieren, dat ass jo nonsense, ne! […]. Déi soe carrément: „Ech haassen dat Franséischt!“ Obschonn se sech bewosst sinn natierlech, dass se déi Sprooch brauchen! Hei zu Lëtzebuerg geet et net anescht, jee nodeem, wat se spéider wëlle maachen, si se op Franséisch ugewisen. Mee si sinn och gewinnt, ëmmer nëmmen ‚chemin de la moindre difficulté’ ze wielen: Wa Franséisch schwiereg ass, gëtt Däitsch gewielt. Och wa si Franséisch brauchen, ginn si op eng däitsch Uni an ech weess net, wéi dat sech dann herno ausweise soll am Schluss.“13

Instrumentelle Motivationsfaktoren14 werden beim Kosten-Nutzen-Abgleich so lange wie nur möglich beiseite geschoben. Es wird für die ‚solution de la facilité’ optiert und es ist der Deutschunterricht, der dieser Lösung eher entspricht als der Französischunterricht. Aufgrund der sprachsystemischen Nähe zwischen der luxemburgischen und der deutschen Sprache kann das Wissen aus der L1 genutzt werden. Die Erwerbsmethode des Deutschen in Luxemburg ähnelt eher dem Erwerb einer zweiten Muttersprache als dem einer früh erlernten Fremdsprache, während Französisch eindeutig als Fremdsprache erworben wird, was die Ausbildung von Nähe- und Distanzgefühlen gegenüber beiden Sprachen mitbestimmt. Schüler mit Familiensprache Luxemburgisch begegnen der deutschen Sprache und Zielkultur außerhalb der Schule bei positiv konnotierten Freizeitbeschäftigungen, wie Fernsehen und Internetsurfen. Sie entwickeln deshalb früh eine Leichtigkeit im Umgang mit der Sprache. Die französische Sprache wählen sie aufgrund der sprachsystemischen Distanz zum Luxemburgischen seltener beim Medienverhalten, treffen allerdings täglich auf das gesprochene Französisch in der Gesellschaft.

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