Angelika Rohwetter - Was wäre, wenn ...

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Therapieprozesse können an ihre Grenzen geraten, wenn die in der Ausbildung erlernten Deutungsmuster oder Interventionstechniken nicht mehr greifen, weil sie z. B. nicht zu bestimmten Störungsbildern oder Patiententypen passen. Um Therapien zu beleben, die an ermüdenden Wiederholungen und langen Zeiten der Bewegungslosigkeit leiden, braucht es einen großen Fundus an neuen, überraschenden Interventionen wie Geschichten, Witzen oder kleinen Theaterstücken. Diese kreativen Impulse kommen aus den Humanistischen und achtsamkeitsbasierten Therapieformen, der Schema und -Traumatherapie und den imaginativen Verfahren. Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten finden TherapeutInnen zu alter Rollensicherheit und neuer Freude an der Arbeit.

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картинка 20Ein Indianer kennt keinen Schmerz.

Viele Patienten haben eine eigene Sammlung davon. Auch der Satz »Sei nicht so albern«, der seinen Inhalt nicht einmal in einer fantasievollen Metapher verbirgt, ist gut geeignet, Lebendigkeit und Fantasie zu schwächen. Die Anwendung dieser oder ähnlicher Sprüche hat die gleiche Aufgabe wie auch die implantierten Glaubenssätze, nämlich die Lebhaftigkeit und Sorglosigkeit eines jungen Menschen zu beschneiden und ihn zu einem normalen, gut funktionierenden Erwachsenen zu machen. Letzteres wird von den Eltern oft als Erziehungsauftrag verstanden. Interessanterweise zeigt sich diese Haltung sogar bei den aufgeklärten Eltern der 68er Generation. Auch diese hatten ein Bild davon, zu welchem Erwachsenen ihr Kind werden sollte – nur eben ein anderes, und die dazugehörenden Sprüche waren milder.

Die Arbeit mit diesen Sprüchen ist für manche Patienten erschreckend, weil sie ein Eindruck davon bekommen, wie bedroht sie sich in ihrer kindlichen Lebendigkeit gefühlt haben müssen. Umso mehr Spaß macht dann die Entwicklung von Gegen-Sprüchen. Das können selbsterfundene Sätze oder Zitate sein, die ich im Bedarfsfall auch gern vorschlage. Manchmal ist es sinnvoll, den Patienten einfach auf die Suche zu schicken. Es wird ihn erstaunen, wie viel prominente Unterstützung er bekommt, wenn er versucht, sich diesen Sätzen zu entziehen. So fand ich zum stinkenden Eigenlob die Antwort von Goethe: »Selbstlob! Nur dem Neider stinkt’s. Wohlgeruch Freunden und eignem Schmack!« Recht hat er. Zur Albernheit fand ich den kleinen Aphorismus von Peter Bamm (1897–1975): »Albernheit ist eine Erholung von der Umwelt.« Und dass Übermut immer guttut, dürfte mittlerweile bekannt sein. – Es geht hier nicht um Moral, sondern darum, Urteile und Vorurteile in ein Gleichgewicht mit der Realität zu bringen.

Diese Übung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die obige Übung Von der perfekten Mutter zur genügend guten Mutter.

Die Patientin sammelt alle Sätze, mit denen sie als Kind eingeschränkt und geängstigt worden ist. Daneben erfindet sie (mit Ihrer Unterstützung) Gegensätze. Wahrscheinlich ist viel Hilfestellung nötig. Es soll keine Zensur, keine Einschränkung geben. Heißt der negative Glaubenssatz: »Du bist gar nichts«, ist der entsprechende Satz »Ich bin alles«. Bei der Arbeit mit diesen Sätzen dürfen Trotz und viel Fantasie im Spiel sein. Später im Prozess können diese Sätze relativiert, das heißt, einer erwachsenen Realität angepasst werden.

3.3 Über-Ich und Ich-Ideal

Ganz gleich, ob Sie tiefenpsychologisch oder verhaltenstherapeutisch arbeiten, die Begriffe Über-Ich und Ich-Ideal helfen, um die Psychodynamik dessen zu verstehen, was wir Glaubenssätze nennen. Beide Begriffe stammen von Freud, er verwendet sie manchmal synonym (in Das Ich und das Es, 1923), manchmal unterscheidet er sie. Im zweiten Fall enthält das Über-Ich die Summe aller elterlichen Ge- und Verbote, es verkörpert also die Gesetze und wirkt als Richter (vgl. Laplanche & Pontalis, 1978, S. 540ff.). Das Ich-Ideal ist eine Art »Vorbild, an das das Subjekt sich anzugleichen sucht.« (ebd., S. 203). In diesem Ideal von sich selbst, dass jeder Mensch in sich trägt, sammeln sich noch andere Ansprüche, kollektive, ideologische und religiöse, so wie das Mutter-Ideal, mit dem meine Patientin aus dem obigen Beispiel so kämpfte. Den beiden Instanzen oder Funktionen, Über-Ich und Ich-Ideal ist es zu verdanken oder anzulasten, dass wir uns so schwer von Zuschreibungen lösen können, die uns in der Kindheit gegeben wurden. Sie stehen zu einem großen Teil unserem Bewusstsein nicht zur Verfügung, wir handeln einfach danach, manchmal mit einem Gefühl von Unbehagen. Frau C. ( картинка 21 Kap. 3.2) spürte neben ihren Schuldgefühlen immer auch eine Ambivalenz: Ja, vielleicht müsse sie alle diese Ansprüche (an sie als Mutter) erfüllen, aber sie wünsche sich doch auch etwas anderes. Diese Ambivalenz wurde in behutsamer und geduldiger Arbeit aufgedeckt. Hierbei stelle ich immer wieder die Frage: »Wer sagt das?«

Gleichzeitig benutze ich verschiedene darstellende Spiele, um beide Seiten voneinander zu trennen. So saß zum Beispiel auf einem Stuhl das Ich-Ideal, auf dem anderen das (erwachsene!) Ich. Oder es gab die Stimme des rigiden Anteils und das kleine Mädchen, das eingeschüchtert glaubte und befolgte, was man ihm sagt. Bei dieser Arbeit mit inneren Anteilen, den Ego-States ( картинка 22 Kap. 4 Wollen wir das mal spielen?) braucht es allerdings immer auch einen Beistand, ein gutes Objekt, dass dem Kind zur Seite stand. Ich war stolz darauf, dass am Ende die Patientin diese Rolle selbst übernehmen wollte.

Damit sind wir dann der Selbsterkenntnis, der Ressourcennutzung und der Selbstakzeptanz der Patientin nähergekommen. Wir können uns im Leben und im psychischen und sozialen Wachstum umfangreich verändern, wir können neue Reaktionsformen finden, Stereotypen ablegen, ruhiger und mitfühlender handeln. Und schon das sind Entwicklungen, die über einen einzelnen Therapieprozess hinausgehen. Nicht umsonst spricht Freud von der »endlichen und der unendlichen Analyse« (1937). Dieses Statement gilt natürlich für jede Form der Therapie, weshalb es auch keineswegs falsch ist, nach einiger Wartezeit eine weitere Therapie zu beginnen. Die Wartezeit gilt der Integration des bisher Erarbeiteten. Neben den Entwicklungen, die möglich sind, braucht es auch die Akzeptanz dessen, was nicht zu ändern ist. Sheldon Kopp (1929–1999), ein erfahrener, Bücher schreibender Therapeut, beschreibt, wie er sich bei den kleinen Smalltalks, die sich zwischen den Sitzungen eines Kongresses entwickelten, immer noch ängstlich und unsicher fühlte: »Ich bin eben schüchtern. Ihr könnt es mögen oder nicht. Es ist das Beste und das Schlechteste von mir; nur das Zudecken, das Verstecken, das Weglaufen, das bin ich nicht. Doch, all das, was ich nicht bin, bin ich auch« (Kopp, 1985, S. 190ff.).

Folgende Übung kann allen oben genannten Sätzen von Ich-Ideal und inneren wie äußeren Kritikern entgegengehalten werden:

Übung: So bin ich

Es gibt eine aggressive Art »So bin ich eben!« zu sagen. Da ist keine Veränderung zu erwarten. Und es gibt eine Weise, die nach Mitgefühl, Geduld und Verständnis klingt: »So bin ich, so bin ich geworden, ich habe Gründe, so zu sein. Einiges gefällt mir nicht und ich versuche, es zu verändern. Manches werde ich nicht verändern können. So bin ich jetzt!« Manche Patienten verstärken dann ihre Aussage: »Aber das, was ich vielleicht nie verändern kann, kann ich gerade nicht leiden.« »Ja, auch das gehört dazu«, antworte ich dann. »Sie sind das, was sich nicht ändern lässt – und die, der das nicht gefällt.« Der akzeptierende Satz liegt immer oben darüber.

Das Ich-Ideal nährt den inneren Kritiker (und umgekehrt). Das ist der Ich-Anteil, der uns das Leben damit schwer macht, dass wir nie gut genug sind oder handeln. Die Arbeit mit dieser Instanz ist anstrengend, aber auch interessant – und für den Patienten sehr entlastend. Neben seinen negativen Anteilen, also dem Aspekt des rigiden Über-Ichs, hat der innere Kritiker auch einen sehr fürsorglichen Anteil. Er sorgt dafür, dass wir unser Leben in die Hand nehmen und unsere Wünsche/Pläne verwirklichen. Da es sich um einen Ich-Anteil handelt, gilt es, sich diesen zum Freund zu machen. (Die meisten Patienten würden diese unangenehme Stimme gern loswerden.) Für die Arbeit mit diesen Ich-Anteilen empfehlen sich verschiedene Methoden: Wir können sie auf unterschiedliche Stühle setzen, imaginäre Gespräche mit ihnen führen, sie im Rollenspiel zu Wort kommen lassen oder mit ihnen Briefe wechseln. – So eignet sich die Technik der fünf Briefe ( картинка 23 Kap. 8.1) sehr gut für die Arbeit mit dem inneren Kritiker. Am Ende aller Arbeit mit den inneren Stimmen sind die Fragen zu beantworten: »Was willst du von mir? Was kann ich tun, um dich gütig zu stimmen? Was kannst du mir geben – wobei hilfst du mir?«

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