Angelika Rohwetter - Was wäre, wenn ...

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Therapieprozesse können an ihre Grenzen geraten, wenn die in der Ausbildung erlernten Deutungsmuster oder Interventionstechniken nicht mehr greifen, weil sie z. B. nicht zu bestimmten Störungsbildern oder Patiententypen passen. Um Therapien zu beleben, die an ermüdenden Wiederholungen und langen Zeiten der Bewegungslosigkeit leiden, braucht es einen großen Fundus an neuen, überraschenden Interventionen wie Geschichten, Witzen oder kleinen Theaterstücken. Diese kreativen Impulse kommen aus den Humanistischen und achtsamkeitsbasierten Therapieformen, der Schema und -Traumatherapie und den imaginativen Verfahren. Mit diesen vielfältigen Möglichkeiten finden TherapeutInnen zu alter Rollensicherheit und neuer Freude an der Arbeit.

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Sicher sind solche spontanen Einfälle selten und durchaus nicht immer hilfreich. Trotzdem: Denken Sie an meine These: Sie können (fast) nichts falsch machen.

Es ist nicht alles meine Neurose

Dies ist eine wichtige Intervention bei Patienten, die sich besonders anstrengen, nicht anders zu sein als ihr Umfeld, die sich in bestimmten Lebenszusammenhängen unwohl oder sogar minderwertig fühlen. So geht es manchmal Menschen, die sich aus prekären Verhältnissen emporgearbeitet haben. Ich erkläre dann, dass es nicht nur eine individuelle Neurose gäbe und selbst an der sei ein Mensch nicht schuldig: Es gibt wirtschaftliche und soziale Bedingungen, unter denen ein Mensch groß wird, es gibt Lasten aus vorhergehenden Generationen und Prägungen durch das Umfeld. Je nach Verfassung der Patientin und der Therapiesituation beschreibe ich auch kurz den Habitus-Begriff des französischen Soziologen Pierre Bourdieu (1930–2002). Damit sind Verhaltensweisen gemeint, die kollektiv aus der sozialen Schicht des Patienten kommen und zutiefst verinnerlicht sind. Ihnen ist nur schwer beizukommen.

1.4 Ein Damm gegen emotionale Überflutungen

Wir kennen die Metaphern ›jemand sei völlig außer sich‹, ›stehe neben sich‹ oder auch, etwas weniger freundlich formuliert, ›sei neben der Spur‹. Diese Redenarten beschreiben Menschen, die gerade tief in Gedanken versunken sind, irrational handeln oder einen desorientierten Eindruck machen. Ihre Gedanken sind nicht mit der realen Situation verbunden. In solchen Zuständen können Fehler geschehen, im schlimmsten Fall sogar Unfälle. In der Regel handelt es sich bei diesen Gedanken um keine erfreulichen. Oft handelt es sich um Erinnerungen an quälende Erfahrungen. Das kann zu totalen Überschwemmungen mit äußerst schmerzhaften Gefühlen führen. In diesem Gefühlsdurchbruch werden die auslösenden Erinnerungen zur neu gelebten Realität, geradezu zur Retraumatisierung. Der Hinweis auf diese Dynamik hilft dabei, folgende Übungen zu akzeptieren. Wichtig dabei ist es auch, immer wieder zu erklären, dass es nicht darum ginge, alte Schmerzen zu ignorieren. Bearbeiten kann diese Vergangenheit aber nur der erwachsene Mensch hier und heute.

Alle Gefühle haben in der Therapie Platz. Sie wollen alle benannt, gewürdigt und ausgedrückt werden. Im Laufe des Prozesses lernt die Patientin zu unterscheiden, ob ihre Gefühle dem akuten Auslöser angemessen sind oder ob sie noch aus einer Quelle vergangener Kränkungen gespeist werden. Natürlich haben auch erwachsene Menschen Gefühle, und es ist angemessen, auf die kurzfristige Absage eines Treffens mit Enttäuschung und Ärger zu reagieren. Entstehen aber hier eine heiße Wut oder eine tiefe Verzweiflung, ist es notwendig, nach dem inneren Auslöser zu suchen.

Hier habe ich mehrere Übungen zusammengestellt, die der Patientin helfen können, wieder zu sich kommen.

Übung: Wir bleiben verbunden

Dies ist eine ganz einfache Übung: Ich nutze etwas, dass die Patientin und mich körperlich miteinander verbindet, zum Beispiel ein Springseil. Das ist lang genug, um auch in Corona-Zeiten die Abstandsregel einzuhalten. Der Griff darf gern ein Handschmeichler sein. Mit diesem Seil können sie – nach Absprache – verschiedene Handlungen ausführen, vom leichten Ruck bis hin zu einem stärkeren Zug, wenn die Patientin zum Beispiel dissoziiert. Wenn das häufiger hintereinander geschieht, wird die Patientin vielleicht zornig, weil sie sich gestört fühlt. Wunderbar! Erstens ist sie dann wieder präsent, und zweitens kann sie feststellen, dass es kein unabwendbares Schicksal ist, die reale Situation immer wieder verlassen zu müssen. Außerdem ist die reale Situation nie so gefährlich wie die imaginäre Situation, vor der sich die Patientin gerade zurückzieht. Sie befindet sich im Augenblick in der geschützten Therapiesitzung in Gegenwart einer Person, die ihr wohlgesonnen ist.

Übung: Das Thema wechseln

Manchmal ist es wichtig, eine Patientin ihren Gefühlen zu überlassen. Wenn ich ein tiefes, meist wortloses Weinen sehe, schweige ich und gebe ihr Zeit. Ebenso verfahre ich mit einem Wutausbruch. Letzteren lasse ich allerdings nicht zu, wenn er sich gegen mich richtet und beleidigend wird. Dann unterbreche ich nach kurzer Zeit und versuche, den Konflikt zu klären, den die Patientin mit mir hat. Ist das in Ruhe nicht möglich, bitte ich um eine kleine Pause. Auch dabei kann diese Übung hilfreich sein: Nachdem also die Patientin sich eine Weile ihren Gefühlen hingegeben hat, merke ich manchmal, dass sie sich schon in einem anderen Gefühlsraum befindet, zum Beispiel in einer lamentierenden Opferposition. Dann bitte ich sie sanft, mir fünf runde Dinge in diesem Raum zu benennen – oder acht Hauptstädte Europas. In der Regel wird sie mich erstaunt ansehen und dann meinem Wunsch folgen. Und siehe da: Ihr heftiges Gefühl hat sich beruhigt. Sie ist ihm gar nicht ausgeliefert. Diese Erfahrung stärkt ihren Glauben daran, dass das Schreckliche irgendwann vorbei ist und sie an der Beendigung mitwirken kann. Hier bekommt die Patientin gleichzeitig eine kleine Portion von Selbstwirksamkeitserwartung mit.

Eine Variante, besonders für traumatisierte Patienten, ist es, einen Zeitraum zu vereinbaren, wie lange sie in dem Gefühl bleiben wollen. Diese Patienten haben es oft schwer mit ihrer Heilung, weil sie glauben, das verletzte Kind in sich zu verraten, wenn es ihnen besser geht. Nach dem vereinbarten Zeitpunkt stelle ich eine der oben beschriebenen kleinen Aufgaben.

2

Körper und Geist verbinden

Diese Übungen, die ihrem Wesen nach einer kognitiven Therapie entsprechen, schaffen gezielt eine Verbindung, die unser Gehirn nicht so schnell herstellen kann. Zwischen unseren älteren Gehirnteilen und dem Großhirn gibt es leider wenig Verbindungen. Deshalb können wir einen Wutausbruch auf seinem Höhepunkt nicht durch unseren Verstand stoppen – der ist einfach überflutet von Gefühlen bzw. den auslösenden Neurotransmittern. Wir können aber in ruhigen Zeiten die Pfade verbreitern. Eine Verbesserung von Symptomen geschieht nicht nur durch Arbeit an und mit den Gefühlen, sondern auch durch rationale Erkenntnisse, die dann langsam ins Gefühl einsinken und dieses dann regulierbarer machen. Diese Arbeit braucht eine Verbindung zwischen rationaler Einsicht und körperlichen Erfahrungen, das wird besonders deutlich bei den Impact-Techniken. Aber auch eine direkte Arbeit mit der Sprache kann eine Erleichterung bringen. Wie anders fühlt es sich an, ob ich sage, etwas sei zu viel oder es sei sehr viel.

2.1 Vom Loslassen

Loslassen ist, wie Gelassenheit oder Achtsamkeit, ein beliebtes Schlagwort. Wir sollen unseren Stress loslassen, unsere Anspannung, unsere unverarbeitete Geschichte. Patientinnen kommen manchmal mit der Aussage: »Ich möchte das so gern loslassen, aber ich kann nicht,« oder noch apodiktischer: »Es geht einfach nicht« Okay, üben wir uns im Loslassen.

Übung: Festhalten oder loslassen

Lassen Sie Ihren Patienten das immerwährende Thema auf ein Stück Papier schreiben. Der Text auf dem Zettel soll so konkret wie möglich sein. Zum Beispiel: »Ich werfe meiner Mutter vor, dass sie mich gegen meinen Vater nicht unterstützt hat, als ich aufs Gymnasium wollte.« Das Blatt klein genug falten, damit es in seine fest geschlossene Faust passt. Die Faust ist so geschlossen, dass der Handrücken nach oben zeigt. Der Patient streckt den Arm aus und beschäftigt sich mit dem Gedanken, was geschieht, wenn er gleich loslässt. Er soll jedes Gefühl wahrnehmen, nur beobachten, sich nicht hineinfallen lassen, also das alte Leid nicht neu erleben und damit in die Gegenwart zu transferieren. Er soll es Ihnen auch nicht erzählen (er übt sich im Containment).

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