[802]
Zu zivilrechtlichen Haftungsfragen im Zusammenhang mit der Compliance-Verantwortung der Unternehmensleitung im Korruptionskontext s. LG München I NZWiSt 2014, 183 ff. – Siemens/Neubürger m. Anm. von Bachmann (ZIP 2014, 579 ff.), Cichy/Cziupka (BB 2014, 1482 ff.) und Grützner (BB 2014, 850 ff.) sowie Besprechungsaufsatz von Fleischer (NZG 2014, 321 ff.). Zur Bedeutung des UKBA und FCPA unter Compliance-Gesichtspunkten siehe Frank-Fahle/Schuldt , ZfBR 2018, 419, 427 f.; spezifisch zum UKBA Schalber UK Bribery Act, S. 233 ff. Die Verantwortlichkeit der Muttergesellschaft nach dem FCPA und dem UK Bribery Act untersucht Ibes Konzerncompliance, S. 76 ff., 112 ff.
[803]
15 United States Codes, § 78dd-1 bis 78dd-3. Mit einer umfangreichen Einführung Rübenstahl NZWiSt 2012, 401 ff. (Teil 1) und NZWiSt 2013, 6 ff. (Teil 2); Rübenstahl/Boerger NZWiSt 2013, 124 ff. (Teil 3), 281 ff. (Teil 4) und 367 ff. (Teil 5); Jannett/Schürrle in: Momsen/Grützner, Kap. 9 E Rn. 7 ff. (zu Hintergrund und Entstehung des FCPA, Rn. 11 ff.); informative Übersicht bei Partsch FCPA, S. 5 ff.; knapper Schulte/Görts RIW 2006, 561 ff.; zu Haftungsrisiken und diese vermeidenden Compliance-Maßnahmen nach dem „Foreign Corrupt Practices Act“ der USA Wimmer Haftungsrisiken, passim ; auch Stanitzek Criminal Compliance, S. 42 f; s. ferner Spehl/Grützner CCZ 2013, 198 ff. zum erläuternden „FCPA-Guide“, den das U.S.-amerikanische Justizministerium (DOJ) 2012 gemeinsam mit der Börsenaufsichtsbehörde (SEC) herausgegeben hat; zur 2017 vom DOJ veröffentlichten „Compliance-Program Evaluation Guidance“und zu ihrer Relevanz für FCPA-Verfahren Spehl/Weaver CCZ 2017, 107 ff. Eine übereifrige Gesetzesdurchsetzung und damit einhergehende (zu) hohe Kosten für die betroffenen Unternehmen beklagt Gäbel CCZ 2012, 229 ff. (Kurzfassung eines Berichts der Anwaltskammer der Stadt New York).
[804]
Zu den Sanktionen nach dem FCPA s. im Einzelnen Rübenstahl/Boerger NZWiSt 2013, 367 ff. und Jannett/Schürrle in: Momsen/Grützner, Kap. 9 E Rn 57 ff. (mit Verweis auf mögliche außerstrafrechtliche Konsequenzen). Interessant ist die im Rahmen eines einjährigen Pilotprogramms durch das Department of Justice (DOJ) 2016 konkretisierte Möglichkeit der Strafmilderung für Unternehmen in FCPA-Sachverhalten. In Aussicht gestellt wurde diese, wenn folgende Voraussetzungen kumulativ vorliegen: freiwillige Offenlegung von kriminellem Verhalten („voluntary self-disclosure of criminality“), umfassende Kooperation („full cooperation“) und Ergreifen umfassender Nachbesserungsmaßnahmen („remediation by business organizations“); instruktiv hierzu Grützner CCZ 2016, 231 ff. 2017 wurden weiter konkretisierte Vorgaben des Pilotprogramms dauerhaft in das United States Attorney‚s Manual (seit 2018: Justice Manual) eingefügt und um ein verbindliches in Aussichtstellen eines Anklageverzichts erweitert. Nur bei erschwerenden Umständen („aggravating circumstances“) kommt ein solcher nicht in Betracht. Genauer zu der Modifikation Pasewaldt/DiBari NZWiSt 2018, 309 ff. Die Wirksamkeit der Veränderung bezweifelt Pant CCZ 2018, 97; zu weiteren Verständigungsmöglichkeiten mit der Strafverfolgungsbehörde in den USA Waltenberg wistra 2018, 191, 194 f.
[805]
Näher zum territorialen Anwendungsbereich des FCPA Di Bianco in: Wessing/Dann, § 2 Rn. 6 ff.; Hunter ILSA Journal of International & Comparative Law 2011–2012, 89, 93 f.; Jannett/Schürrle in: Momsen/Grützner, Kap. 9 E Rn. 20 ff.; Partsch FCPA, S. 25 ff.; Rübenstahl/Boerger NZWiSt 2013, 281 ff.; Wimmer FCPA, S. 26 f.; Ibes Konzerncompliance, S. 77 ff.
[806]
Partsch FCPA, S. 6 ff.; Walisch Organisatorische Prävention, S. 31 ff.
[807]
Partsch FCPA, S. 16 f.; Rübenstahl NZWiSt 2012, 401, 403; Shulman Amercian University International Law Review 2014, 717, 720 und 735.
[808]
Shulman Amercian University International Law Review 2014, 717, 735 ff.; Wimmer FCPA, S. 34 ff. – jew. m.w.N. Zur Ausdehnung der Strafbarkeit in Folge eines weiten Verständnisses des Begriffs der „Behörde“ zuletzt etwa Weiss HRRS 2016, 156 ff. anhand des Falles United States v. Esquenazi.
[809]
Shulman Amercian University International Law Review 2014, 717, 740 f. m.w.N.; vgl. auch Bonneau Columbia Journal of Transnational Law 2011, 365, 398.
[810]
Boles American Business Law Journal 2014, 119, 136 m.w.N.
[811]
Boles American Business Law Journal 2014, 119, 129 ff. mit einer Übersichtstabelle im Anhang; Rübenstahl/Boerger NZWiSt 2013, 124, 125 m.w.N.
[812]
18 United States Codes, § 1952.
[813]
Daneben existieren mit dem „Mail Fraud Statue“ (18 United States Codes, § 1341), dem „Wire Fraud Statue“ (18 United States Codes, § 1343), dem „Racketeer Influenced Corrupt Organizations Act“ (18 United States Codes, § 1962 ff.) und dem „Anti-Kickback Act“ (41 United States Codes, § 8702) zahlreiche weitere Bundesgesetze, die sich in ähnliche Weise zur strafrechtlichen Bekämpfung von Wirtschaftskorruption „umfunktionieren“ lassen und dazu von den U.S.-amerikanischen Strafverfolgungsbehörden auch in zunehmenden Maße eingesetzt werden; s. zum Ganzen Boles American Business Law Journal 2014, 119, 137 ff. und Rübenstahl/Boerger NZWiSt 2013, 124, 125 ff.
[814]
Näher zum Phänomen der „Sunshine laws“ Volz CCZ 2011, 121, 123 ff.
[815]
Dazu Bonneau Columbia Journal of Transnational Law 2011, 365, 385 m.w.N. Schon Ende 2011 kam es zur ersten Verurteilung nach dem UKBA. Die Entscheidung behandeln Hugger/Pasewaldt CCZ 2012, 23.
[816]
Vergleichend Bonneau Columbia Journal of Transnational Law 2011, 365, 384 ff.; Hunter ILSA Journal of International & Comparative Law 2011–2012, 89, 92 ff.
[817]
Zu den Grenzen der territorialen Reichweite Rotsch/Wagner in: Rotsch, § 32 Rn. 10 ff.
[818]
Einführende Hinweise zum UK Bribery Act finden sich bei Deister/Geier CCZ 2011, 12 ff.; Engelhardt GmbHR 2011, R 17; Hugger/Röhrich BB 2010, 2643; Kappel/Ladgodny StV 2012, 695, 696 ff.; Klengel/Dymek HRRS 2011, 22 ff.; Pörnbacher/Mark NZG 2010, 1372 ff.; Weiß HRRS 2014, 293 ff.; ders. ZWH 2014, 289 ff.; eingehend zu den Tatbeständen Schalber UK Bribery Act, S. 34 ff.; zu den erläuternden (nicht verbindlichen) „Guidance“-Richtliniendes britischen Justizministeriums s. Deister/Geier/Rew CCZ 2011, 81 ff. und Rotsch/Wagner in: Rotsch, § 32 Rn. 27 f.; zum englischen und walisischen Korruptionsstrafrecht außerhalb des UKBA monographisch Heiß Deutschland und England, passim .
[819]
Näher Deister/Geier/Rew CCZ 2011, 81, 86; Weiß ZWH 2014, 289 m.w.N. Die Tatsache, dass die deutsche Strafrechtsordnung bisher keine Verbandsstrafbarkeit kennt, soll nach Rotsch/Wagner in: Rotsch, § 32 Rn. 74 eine Verurteilung deutscher Verbände nach dem UKBA nicht sperren.
[820]
Vgl. Bonneau Columbia Journal of Transnational Law 2011, 365, 389 ff.: „strict liability offense“.
[821]
Näher zu den Sanktionen des UKBA Hugger/Röhrich BB 2010, 2643, 2647; Hunter ILSA Journal of International & Comparative Law 2011–2012, 89, 103 f.; Weiß ZWH 2014, 289, 291 f.
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